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Einrichtung zur Betätigung einer Stoppuhr in Abhängigkeit von mechanischen
oder elektrischen Vorgängen In. vielen Fällen, besonders im Eisenbahnsicherungs,«#esen,
muß mit starker Genauigkeit der Zeitabstand zwischen zwei technischen Vorgängen,
z. D. Stromschluß und Stromunterbrechung, gemessen werden. Die Mes@s@ung mit einer
Stoppuhr gibt keime genügende Genauigkeit, wenn die Stoppuhr vom Hand betätigt werden
muß. Andererseits gibt es mechanische oder elektrische Vorgänge, die gemessen werden
sollen, und die so schwache Kräfte ausläsen, daß sie nicht in der Lage sind, unmittelbar
den Knopf der Stoppuhr zu betätigen. Würde man also z. D. bei einem Relais die Zeit
zwischen Stromeirnschalten und -abschalten messen wollen, so müßte der Anker entsprechend
stark angezogen und beim Abfallen ,durch eine entsprechend starke Feder abgezogen
werden, was praktisch nie der Fall ist.
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Gemäß der Erfindung wird eine zweckmäßige Einrichtung zur Messung
solcher Vorgänge dadurch geschaffen., daß man die Kraft für die Betätigung des Stoppuhrknopfes
durch eine Feder erzielt, wobei diese Feder, wenn sie gespannt ist, durch eine oder
zwei Klinken festgehalten wird und die Klinken durch den zu messenden Vorgang
ausgelöst
werden, während die Feder ihrerseits auf eine Platte öd. digl. einwirkt, die den
Knopf der Stoppuhr ,betätigt.
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DerGegenstand @derErfindung ist in !denFiguren beispielsweise erläutert.
-Fig. i zeigt den Aufriß der Vorrichtung, Fig: 2 den Anblick von oben.
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Der Kontakt K schließt und unterbricht den Stromkreis von einer Batterie
B zu einem Magnet M. Die Stromsc'hlußzeit des Kontaktes K soll beispielsweise gemessen
werden an Hand einer entsprechend genau arbeitenden Stoppuhr S. Die hierzu gemäß
der Erfindung geschaffene Vorrichtung ist zwischen der Stoppuhr und dem Magnet angeordnet.
Sie besteht aus einer Platte i, die bei 2 drehbar gelagert ist. Die Platte i kann
sowohl durch, eine Scheibe 3 als- auch ,durc'h einte Seheibe 4 in Pfeilrichtung
B bewegt werden, wobei sie auf den Kopf S1 .der Stoppuhr drückt und diese hierbei
zum Laufen bzw. zum Stehen bringt.
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Die Scheiben 3 und 4 wirken hierbei mit einem entsprechenden Nocken
5 bzw. 6 auf die Platte i ein. Zu diesem Zweck werden die beiden Scheiben 3 und
4 durch eine oder zwei Federn 7 bzw. 8 gespannt, was durch Drehern des auf der Welle
g sitzenden Handgriffes io bei Drehung im Uhrzeigersinn erfolgt. Nach Spannung der
Federn, wobei die beiden Scheiben 3 und 4 ebenfalls im Uhrzei@gersinn mitgenommen
werden, befinden sich die Nocken 5 und 6 in der Lage, wie[ in Fig. i dargestellt.
In dieser Lage wird die Scheibe 3 durch eine Klinke i i festg.-halten, die an dem
Anker 12 des Magnets M angebracht ist. Die Scheibe 3 hält gleichzeitig über einen
an ihr befestigten Stift i2 und einen an der Scheibe 4 befestigten Stift 14 diese
Scheibe 4 fest. Über .die Stifte i2 und, 14 werden die beidenScheiben3 und 4 auch
beimSpannen der Federn 7, 8 @durch den Hebel 15 mitgenommen.
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Sobald, nun der Magnet M,den Anker ie, anzieht, geht die Klinke i
i aus der Nut 16 der Scheibe 3 heraus, so daß diese unter Einwirkung der Feder eine
Bewegung entgegengesetzt ,dem U'hrzeigersinn vollführt, wobei der Nocken 5 gegen
die Platte i stößt und diese gegen den Kopf S1 der Stoppuhr. Gleichzeitig greift
die Klinke 17 in eine entsprechende Nut i8 der Seheibe 4 .ein und verhindert das
Vorschnellen .dieser Scheibe, die nach Beseitigung des Stiftes 12 unter Einwirkung
der Feder zu derselben Bewegurig gedrängt wird wie die Scheibe 3. Erst wenn der
Anker i2 des Magnets M wieder abfällt und damit die Klinke 17 aus der Nut 18 herausgeführt
wird, schnellt auch, die Scheibe 4 in der Richtung des Pfeiles A und stößt mit ihrem
Nocken 6 die Platte i gegen den Knopf S1 der Stoppuhr. Hierdurch kann also jedes
noch so kleine Zeitintervall bis zu geringen Bruchteilen einer Sekunde gemessen
werden. Die geringfügige Zeit vom Ausheben der Klinken bis zum Abdrücken der Platte
i durch -den Nocken wird in -der dargestellten Vorrichtung dadurch ausgeglichen,
daß diese bei der zweiten Scheibe genrau so eintritt, so daß sich beide Zeiten aufheben.
Man erhält also eine absolut genaue Messung der Zeitintervalle. Ein besonderer Vorteil
der Anordnung ist noch die Art und Weise, wie der Nocken auf :die Platte i einwirkt.
Dadurch nämlich, daß der Nocken, einen erheblichen Weg zurücklegt, bis er die Platte
abgedrückt hat, während diese hierbei eine verhältnismäßg kleine Bewegung macht,
ist man imstande, eine erhebliche Kraft zu übertragen, die ein, Kilogramm und mehr
betragen kann. Will man die Reibung des Nockens auf ,der Platte i und damit eine
zu schnelle Abnutzung vermeiden, so kann man: .dies z. B. ,daudurch erreichen, daß
man an Stelle des Nockens 5 ein Röllchenvorsieht oder,diePlatte i, wie in Fig. 3
dargestellt, durch einen Hebel i9 abdrückt, der gelenkig an der Scheibe 3 sitzt
und mit dem auf ihm befindlichen Nocken 2,1 gegen die Platte i 4rückt. Der Drehpunkt
2:2, ,des Hebels i9 legt hierbei ebenfalls einen gegenüber der horizontalen Bewegung
des Hebels r9 erheblichen Weg zurück, womit dasselbe erreicht wird, wie oben an
Hand der Fig. i und 2 geschildert. An Stelle der Stoppuhr kann auch eine andere
Vorrichtung treten, und es kann z. B. auch durch die Platte i bei der ersten Bewegung
ein Kontaktschluß, bei der zweiten Bewegung eine Kontaktöffnung an einem Relais
od. dgl. erfolgen.
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Bei den beiden Vorrichtungen ist auch dem Umstand Rec'hnlung getragen,
daß jede Stoppuhr drei Impulse braucht, um wieder in die Nullage zurück# zu- ehren;
denn, nach dem oben geschilderten Auslösevorgang mit den zwei Impulsen befinden
sich die Nocken 5 und 6 an der punktiert gezeichneten Stelle 23. Beim erneuten Spannen
der Federn 7, 8 werden die Scheiben, wie oben geschildert, -durch den Hebel 15 und
die Stifte i2 und, 14 mitgenommen; hierbei betätigen die Nocken 5 und 6 erneut die
Platte i, wodurch der Zeiger der Stoppuhr in die Nullage zurückgeführt wird. Statt
zweier Scheiben 3 und, 4 kann man auch eine Scheibe mit zwei Nocken verwenden, die
bei Drehung der Scheibe nacheinander zur Wirkung kommen. Der Anker 12 würde in .dem
Fall ähnlich wie ein Echappement ebenfalls nacheinander in zwei aufeinanderfolgende
Ausschnitte 16 dieser Seheibe eingreifen.