DE867686C - Verfahren zur Herstellung von Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Blausaeure

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DE867686C
DE867686C DED5107A DED0005107A DE867686C DE 867686 C DE867686 C DE 867686C DE D5107 A DED5107 A DE D5107A DE D0005107 A DED0005107 A DE D0005107A DE 867686 C DE867686 C DE 867686C
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expediently
ammonia
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DED5107A
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English (en)
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Ernst Dr Wagner
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0229Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the absence of oxygen, e.g. HMA-process
    • C01C3/0233Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the absence of oxygen, e.g. HMA-process making use of fluidised beds, e.g. the Shawinigan-process

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Blausäure Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Blausäure aus flüchtigen Kohlenwasserstoffen und Ammoniak. Die Erreichung befriedigender Ausbeuten ist bei .diesem Verfahren mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Durch Verwendung von Katalysatoren, insbesondere von Platinmetallen, ist es zwar möglich, die Reaktion zu beschleunigen und den Umsatz zu steigern. Verluste durch Nebenreaktionen und damit ein Absinken der Ausbeute lassen sich jedoch kaum vermeiden.
  • Da es sich bei den in Frage stehenden Umsetzungen um eine endotherme Reaktion handelt, wird in solchen Fällen die fertige Synthesegasmischung in üblicher Weise, auch aus Gründen der besseren Ausnutzung des Katalysators, ganz oder nahezu auf die Reaktionstemperatur vorgewärmt.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die geschilderten Schwierigkeiten, vor allem die Ausschaltung unerwünschter Nebenreaktionen, in einfacher Weise weitgehend vermieden und die Ausbeute sehr wesentlich gesteigert werden kann, wenn die Gaskomponenten getrennt zugeführt werden und dafür gesorgt wird, daß das Ammoniak in den Reaktionsraum bei einer Temperatur unter 7o0°, vorzugsweise unter 5ioo°, eintritt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die gesondert zugeführten Kohlenwasserstoffe bzw. die kohlenwasserstoffhaltigen Gase möglichst hoch vorgewärmt, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß die Zersetzungstemperatur nicht überschritten wird. So hat es sich z. B. bei Verwendung von Methan oder meth@anhaltigen Gasen als zweckmäßig erwiesen, mindestens bis zur Reaktionstemperatur, vorteilhaft sogar auf moo bis 130ö° zu erwärmen. Das getrennt zugeführte Ammoniak wird jedoch zum Unterschied von .der bisher üblichen Arbeitsweise nicht vorgew ä-rmt,sondern sogar zweckmäßig in gegen Erwärmung isolierten Zuführungsorganen in die Reaktionszone eingeleitet.
  • Das Verfahren ist mit Vorteil auf Kohlenwasserstoffe als Ausgangsprodukte anwendbar, deren Zersetzungstemperatur verhältnismäßig hoch liegt. Außer Methan können auch aedere gesättigte Koldenwasserstoffe, wie Äthan, Propan usw., verwendet werden. Es ist auch möglich, ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Äthylen, nach diesem Verfahren zu verarbeüten. Dabei wind man jedoch zweck-miä,ßig den Kohlenwasserstoff mit anderen Gasen, z. B. Wasserstoff, Methan od. dgl., mischen. Gegebenenfalls kann auch methanisiertes Kokereigas nach dem Verfahren zu Blausäure verarbeitet werden.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß es zur Erzielung einer hohen Ausbeute günstig ,ist, in dem Reaktionsraum Verdrängungskörper aus gegenüber Aden Reaktionsgasen inertem Material anzuordnen. Hierdurch könnender freie Reaktionsraum nach Wunsch verkleinert und die Oberflächen, mit denen die Reaktionsgase in Berührung kommen, entsprechend vergrößert werden. So kann, z. B. .durch einen zylindrischen Verdrängungskörper ein ringförmiger Reaktionsraum gebildet werden, der eine weitgehende Gewähr dafür bietet, @daß die Gasmoleki@le schnellstens mit der katalytisch wirksamen Oberfläche in Berührung kommen.
  • Es wurde ferner gefunden, daß Aus'beuteverluste und Schäidigung des Platinmetallkatalysato.rs vermieden werden können, wenn die Wandungen des Katalysatorofens, die mit den heißen Gasen in Berührung sind, weitgehend frei von Siliciumverbindungen sind: Versuche haben gezeigt, daß bei Gegenwart von kieselsäurehaltigem Material Zersetzungen von Ammoniak und Korrosionen des Edelmetallkatalysators in Kauf genommen werden müssen.
  • Als Katalysatoren können die .bei der Blausäuresynthese bekannten Platinmetalle und ihre Legierungen verwendet werden. Gute Ergebnisse wurden z. B. mit rheniumhaltigen Platinmetallegierungen erzielt, wobei der Rheni.umgehalt unter io % betragen kann. Auch Palladium und dessen Legierungen haben sich als wirksam erwiesen.
  • Die Platinmetallkatalysatoren können in üblicher Weise auf die Trägeroberflächen, z. B. die Wandungen des Reaktionsraumes usw., aufgebracht werden. Die Imprägnierung kann z. B. in bekannter Weise durch Verdampfen konzentrierter Platinmetallsalzlösunigen, auf der zu.beideckenden Oberfläche erfolgen. Sehr gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn man insbesondere bei porösem Träigermaterifal gemäß der Erfindung den Katalysatorträger vor dem Aufbringen der Imprägnierlösung auf eine Temperatur zweckmäßig oberhalb des Siedepunktes der Imprägnierlösung erhitzt. Durch verhältnismäßig schnelles Verdampfen,des Lösungsmittels und. entsprechend rasche Abscheidung des Platinmetalls aus der Lösung auf der Oberflä@Chenschicht,des Trägers wird ein Eindringen des Pl.atinmetallkontaktes in den Träger verhindert. Man erhält bei dieser Arbeitsweise mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand an Platinmetall eine sehr wirksame katalytische Oberfläche, die zur Erzielung eines weitgehend geschlossenen Platinmetall-Überzuges nach Wunsch galvanisch verstärkt werden kann. Eine solche geschlossene Platinmetalloberflüche ist vor allem dann zweckmäßig, Svenn aus apparatebaulichen Gründen die Verwendung eines Wandmaterials erwünscht ist, das sich nicht völlig inert gegenüber den Reaktionsgasen verhält und insbesondere eine Zersetzung des Ammoniaks bei den Arbeitstemperaturenbegünstigt. Zur Erzielung einer elektrisch leitenden Fläche als Voraussetzung für eine elektrolytische Edelmetallplattierung kann der nichtleitende Katalysatorträger, z. B. die Rohrwandungen usw., auch mit einer Graphitschicht versehen werden, auf der das --Platin anschließend elektrolytisch niedergeschlagen wird. Als Elektrolyt verwendet inan mit Vorteil Platinmetallibäder auf Chloridbasis. Gegenüber der Verwendung von Platimnetalliolien ergibt sich bei der geschilderten Arbeitsweise eine erhebliche Ersparnis an Edelmetall.
  • An Stelle .derartiger Überzüge oder Auskleidungen mit katalytisch wirksamen Platinmetallen oder ihren Legierungen können auch im Reaktionsraum angeordnete Platinnetze, -,spiralen o.d. idgl. zur Anwendung gelangen. In diesem Fall hat es sich gemäß der Erfindung als zweckmäßig erwiesen, die Netze od. dgl. gleichzeitig als elektrisches Wiiderstandsmnaterial zu verwenden und die Behei.zung des Reaktionsraumes -auf diese Weise durchzuführen. Diese Ausführungsform des Verfahrens hat den Vorteil, -daß auf eine Außenheizung ganz oder zum Teil verzichtet werden kann und bei ausgezeichneter Wärmeausnutzung idie höchste Temperatur nur an der Katalys;atoroberfläche, d. h. an der Stelle herrscht, wo,die endothermne Reaktion vor sich geht. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens ist man auch wesentlich freier in der Auswahl des Baustoffes, der nur eine gute Temperaturbeständigkeit, nicht jedoch gleichzeitig auch gute Wärmeleit-.eigenschaften aufweisen muß. Auch kann die Ofenkonstruktion erheblich einfacher gestaltet werden, da keinerlei Feuerräume und Führungseinrichtungen,für ,die Feuergase notwendig sind.
  • Erfolgt dagegen die Beheizung indirekt von außen, so muß ein erhebliches Wärmegefälle innerhalb der Ofenwandung, je nach der Leitfähigkeit des verwendeten Materials, in Kauf genommen werden. Hinzu kommt, daß, bei der stark endothermen Reaktion ein erheblicher Wärmeentzug und damit eine Kühlwirkung an der Katalysatoroberfläche eintritt. Werden also bei einer Außenheizung Katalysatornetze oder -spiralen verwendet, so ist ein Wärmegefälle von der Ofenwandung zu Eden im Reaktionsraum angeordneten Netzen unvermeidbar, was für die Erzielung optimaler Ausbeuten von Nachteil sein kann. Diese Nachteile können bei einer elektrischen Widerstandsheizung von Katalysatorelementen aus Platinmetallen, die im Reaktionsraum angeordnet sind, gemäß der Erfindung vermieden werden. Da bei einer Dauerbelastung der Platinmetallkatalysatoren im praktischen Betrieb mit Platinmetallverlusten gerechnet werden muß, hat es sich gemäß der Erfindung als zweckmäßig erwiesen, für die Wiedergewinnung dieser Verluste Sorge zu tragen. Es wurde gefunden, daß der größte Teil des verlorenen Platins wiedergewonnen werden kann, wenn man,die Abgase, zweckmäßig bei einer Temperatur zwischen 60o und 90o'°, z. B. 700°, Einbauten von Prallkörpern mit einer metallischen Oberfläche, insbesondere aus Gold, passieren läßt. Die besten Ergebnisse wurden mit feinmaschigen Netzen z. B. aus Chromnickelstahl mit einem Goldüberzug erzielt. Um eine Diffusion des Goldes in das Un.terlagemetall zu verhindern, kann eine Oxydzwischenschicht auf der Stahlunterlage angeordnet werden. Auf diese Weise gelingt es z. B. 5o bis 8o °/o des verlorengegangenenPlatins wiederzugewinnen. Die Netze werden zweckmäßig senkrecht zum Gasstrom in mehreren Lagen, gegebenenfalls gegeneinander versetzt, angeordnet. Je nach der Länge des verwendeten Reaktionsraumes und den -in den einzelnen Zonen herrschenden Temperaturen können diese Einbauten von Netzen od. dgl. in .dem Reaktionsraum selbst oder auch außerhalb untergebracht werden. An Steile von Goldoberflächen können auch solche aus anderen Edelmetallen, gegebenenfalls auch aus hitzebeständigem Stahl, zur Anwendung gelangen. In letzterem Fall werden ebenfalls nennenswerte Mengen von Platin wiedergewonnen, die jedoch nicht an die Ausbeuten bei Edelmetallen, insbesondere Gold, heranreichen.
  • Die geschilderten Maßnahmen gemäß der Erfindung stellen gegenüber der bei der Blausäuresynthese bekannten Arbedtsweise einen sehr wesentlichen technischen Fortschritt dar. Die bisherigen Schwierigkeiten können weitgehend ausgeschaltet werden. Es können Ausbeuten von 9.5 % und darüber, bezogen auf angewandtes Ammoniak, erzielt werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet somit in wirtschaftlicher Weise die Durchführung der Blausäuresynthese aus- Kohlenwasserstoffei und Ammoniak in technischem Maßistab, was bisher nicht gesichert erschien.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ,i. Verfahren zur Herstellung von. Blausäure aus flüchtigen Kohlenwasserstoffei b@zw. solche enthaltenden Gasgemischen, vorzugsweise Methan, und Ammoniak in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe und das Ammoniak getrennt ,in den Reaktionsraum eingeführt werden mit der Maßgabe, d-aß das Ammoniak bis zur Austrittstelle in den Reaktionsraum eine Temperatur unter 70ö°`, vorzugsweise unter 500°, aufweist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe auf höhere Temperaturen unterhalb ihrer Zersetzungstemperatur, z. B. bei Methan auf Temperaturen, :die zweckmäßig zwischen .Soo und 130o° liegen, vorgewärmt werden. 3. Verfahren nach Ansprüchen li und a, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen von feinverteiltem Platinmetall als Katalysator auf die Träger, z. B. Wandungen u:sw., eine Lösung von Platinmetallverbindungen auf die zweckmäßig etwas über den Siedepunkt dieser Lösung erhitzten Oberflächen zur Einwirkung gelangt, wobei das Lösungsmittel rasch verdampft und das Platin zur Abschendung gebracht wird. q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß .bei Verwendung elektrisch nichtleitender Träger zunächst auf chemischem Weg Platin zur Abscheidung gebracht wird und hierauf ein weitgehend geschlossener Platinmetrallitberzugdurch Elektroplattierung erzeugt wird. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4., dadurch gekennzeichnet"daß die elektrisch leitende Schicht auf der mit Platinmetall zu überziehenden Oberfläche durch Graphitierung gebildet wird, auf die anschließend der elektrolytische Platinüberzug aufgebracht wird. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, @daß ,die Wandungen des Reaktionsraumes aus einem weitgehend an Siliciumverbindungen freiem Material bestehen.. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reaktionsraum Verdrängungskörper, z. B. -in Form eines geschlossenen Zylinders, angeordnet werden. B. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach -den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Katalysatorelemente aus Platinmetallen in Form von Bändern, Netzen ad. dgl. innerhalb des Reaktionsraumes angeordnet und äls Widerstandsheizkörper zur Beheizung des Reaktionsraumes verwendet werden. 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, -daß zur Wiedergewinnung von Platinverlusten Einbauten von Prallkörpern mit metallischer Oberfläche, vorzugsweise aus Gold, verwendet werden, die zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 60o und goo°, z. B. 700i°, von den Abgasen durchströmt werden. io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Einbauten Netze aus hitzebeständigem Stahl, z. B. Chromnickelstahl, mit einem Goldüberzug, zweckmäßig in mehreren Lagen, gegebenenfalls gegeneinander versetzt, verwendet werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 654 235, 677 8'o.
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