DE654235C - Verfahren zur Darstellung von Erdalkalicyanamiden, insbesondere von Calciumcyanamid - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Erdalkalicyanamiden, insbesondere von Calciumcyanamid

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DE654235C
DE654235C DEW86841D DEW0086841D DE654235C DE 654235 C DE654235 C DE 654235C DE W86841 D DEW86841 D DE W86841D DE W0086841 D DEW0086841 D DE W0086841D DE 654235 C DE654235 C DE 654235C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Erdalkalicyanamiden, insbesondere von Calciumcyanamid E s ist bekannt, daß sich bei der Behand# lung von Erdalkalicarbonaten bei 5oo bis 90o' mit Ammoniak die entsprechenden Cvanamide bilden. Die Reaktion -eht hierbei n#r verhältnismäßig langsam un"3d in wirtschaftlich nicht zufriedenstellender Weise vor sich.
  • Es ist weiterhin bekannt, diese Synthese durch Behandlung von Kalkstein mit Ammoniak-Kohlensäure-Gemischen durchzuführen. Hierbei soll die Kohlensäure der Carbonatzersetzung entgegenwirken und eine besonders hohe Ausnutzung des Carbonats ermöglichen.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, dem Calciumcarbonat Calciumoxyd und -hydroxyd hinzuzusetzen und durch Recarbonisieren so!-wohl des letzteren als auch insbesondere des durch Dissoziation des Carbonats ehtstandenen Oxyds die Reaktion zu vervollständigen.
  • Es ist überdies belkalint, dem Ammoniak Kohlenoxyd zuzusetzen, uni die Reaktion zwischen Ammoniak und dem Carbonat durch fortlaufende Beseitigung des Wasserdampfes ZD zu beschleunigen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Erdalkalicyanai-niden aus Carbonaten der Erdalkalien natürlicher oder künstlicher Herkunft und Ammoniak, bei welchem das Carbonat vorausgehend gebrannt wird, während die erhaltenen Oxyde (Erdalkalioxyd oder Kohlensäure), gegebenenfalls unter Ausnutzung der im Oxydmaterial aufgespeicherten Wärmtmünge, dem unmittelbar anschließenden Ammoniakbindungsprozeß ausgesetzt werden.
  • Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man die Carbonate in Ofenräumen, welche gegenüber der Außenluft abgeschlossen sind, brennt, d.h. in Oxyd- und Kohlensäure aufspaltet, und die hierbei entstehenden Produkte, das Oxyd und die Kohlensäuregase, entweder gemeinsam oder getrennt, jedoch so, daß sie mit der Außenatmosphäre nicht in Berührung kommen, in den Reaktionsofen, in dem sich die Ammoniakbindung vollziehen soll, einführt, wo sie mit dem vorteilhaft auf 400 bis 5oo' vorgewärmten Ammoniakgas zusammentreffen und, indem sie dieses auf die benötigte Reaktionstemperatur bringen, die Reaktion zu Cyanamid vollziehen.
  • Offenbar wird durch das vorangegangene Brennen unter Ausschluß der Außenluft, d. h. der sauerstoffhaltigen Atmosphäre, die Struktur des Kalkes weitestgehend aufgelockert, so daß er für die Reaktion mit Ammoniak zugänglich wird. Der Ausschluß der Außenatmosphäre ermöglicht auch die Verwendung der abgespaltenen Kohlensäure in dem anschließenden Cyanamidbildungsprozeß als Kohlenstoffquelle. Insbesondere wird durch die direkte Überführung des gebrannten Kalkes in den Ammoniakbindungsofen verhindert, daß der Kalk durch Lagerung und die damit verbundenen Nachteile (Anziehung von Wasserdampf und Kohlensäure und Reoxydation des in ihm in Form von Oxyden oder oxydischen Salzen vorhanden gewesenen Eisens und anderer Metalle) an Reaktionsfähigkeit einbüßt.
  • Frisch gebrannter Kalk hat sich für den t' Prozeß viel reaktionsfähiger erwiesen als ab-"elagerte Ware, welche mit der Außen atmosphäre in Berührung gekommen ist. Sodann ist es nicht notwendig, das Ammoniakgas vorher auf die volle Reaktionstemperatur zu erhitzen. Man verwendet vielmelir hierzu die Wärrne nicht nur des eine Temperatur von etwa goo' aufweisenden Ätzkalkes, sondern auch die der Kohlensäure, die vollständig genügt, um sowohl das Ammoniak um die noch fehlenden 2oo bis 4oo' zu erhitzen als auch die an sich endetherme Reaktion durchzuführen, so daß durch die äußere Wärmezufuhr in erster Linie die ge-%vöhnlichen Wärineverluste durch Abstrahlung des Ofens zu decken sind. Die bei den gewöhnlichen Prozessen bisweilen auftretenden Wärinestauungen, welche das Ausbringen eines gleichmäßig zusammengesetzten Endpr,o,dukte,3 erschweren, werden hierdurch vermieden.
  • Es empfiehlt sich, den Zustrom der Kohlensäure aus dem Brennraum in den Reaktionsraum derart zu regeln, daß der Gehalt der zugeführten Reaktionsgase an Kohlensäure nicht weniger als -ungefähr io '[0 und nicht mehr als go 11, beträgt. Ein Überschuß an Animoniak bringt, solange er sich in dem durch obige Grenzen gegebenen Ausmaß be- wegt, keinen Nachteil.
  • Urn eine gesteigerte Wirkung zu erhalten, el el t' ist es nicht notwendi 'g, den Kalkstein völlig durchzubrennen. Das Brennen des Carbonats kann sowohl ausschließlich durch äußere Wärmezufuhr als auch ganz oder zum Teil durch direktes Erhitzen durchgeführt werden, in der Weise, daß die Aufspaltung in Kalk und Kohlensäure durch einen direkten Verbrennungsvorgang im Innorn des Brennofens bewirkt wird, welcher mit reduzierender Flamme, d. h. in Gegenwart eines Üb#erschusses von brennbarer Substanz, z. B. Kohlenoxyd oder festem Kohlenstoff, über den vo-rhandenen Sauerstoff verläuft.
  • Man muß bei direktem Erhitzen darauf achten, daß die Reaktionsgase nach Beendigung des Brennprozesses bzw. am Ende der Brennzone im wesentlichen aus Kohlensäure bestehen und praktisch frei von Bestandteilen sind, die den Animoniakbindungsprozeß, sei es durch Hervorrufen von Nebenreaktionen (Ammoniakzersetzung usw.) oder aber durch ihre bloße Anwesenheit als Verdünnungsmittel, beeinträchtigen, d. h. die Gase müssen praktisch frei von Sauerstoff und größeren Mengen Wasserdampf sein. Auch dürfen sie wi inerten Bestandteilen, wie Stickstoff, Wasserstoff u. dgl., nur wenige Prozente, vorteilhaft nicht über 5 010, enthalten. Man verwendet daher die kohlenstoffhaltigen Substanzen, wie CO, festen Kohlenstoff in Form von Holzkohle oder anderer asche- lund, wasserariner Kohle, im ÜberschuS an. Andernfalls müßten sie erst einer entsprechenden Reinigung unterzogen werden. Kohlenoxydgas wirkt an sich bei dem Verfahren nicht störend, sofern es nicht in zu großer Menge vorhanden ist. Da man die Ammoniakbindung mit Hilfe der Kohlensäure durchführen will, wird inan naturgemäß den Kohlenoxydgehalt möglichst gering halten und höchstens nur so weit ansteigen lassen, als er bei den jeweils im Ammoniakbindungsofen herrschenden Verhältmssen dazu beiträgt, den durch die Bindungsreaktion auftretenden Wasserdampf durch Umsetzung in Kohlensäure und Wasserstoff zu beseitigen, d. h. sein Gehalt wird bei Anwendung einer Gasmischung, bestehend aus gleichen Teilen von Ammoniak und Kohlensäure, vorteilhaft nicht mehr als 2o %, hönchstens 30 % betragen, so daß das Kohlenoxyd als solches nicht an der Ammoniakbindung, sondern lediglich an der Wasserdampfumsetzung teilnimmt und der Ammo-niakbindungsprozeß selbst praktisch ausschließlich mit Hilfe der Kohlensäure durchgeführt wird. Dessen ungeachtet kann natürlich mit einem gewissen Überschuß an CO, gemessen an der sich vollziehenden Wasserdampfreaktion, gearbeitet werden, d. h. die Abgase können noch CO-haltig sein.
  • Die benötigte Menge Kohlensäure erhält man durch das Brennen des Carbonats, wobei ein Kohlensäureüberschuß vorteilhaft durch einen entsprechenden Gehalt des Brenngutes an Magnesiumcarbonat (bzw. Dolomit), das an sich bis zu einem gewissen Prozentsatz (zweckmäßig nicht wesentlich über 40 Mg 0 im gebrannten Gut) -auf den Bindungs-ZD el prozeß günstig wirkt, geliefert werden kann. Man verwendet hierbei einen entsprechenden dolomitischen Kalkstein oder aber ein Gemisch von möglichst reinem Kalkstein und Dolomit, worauf dabei zu achten ist, daß das Material im wesentlichen aus den genannten Basen besteht und sein Gehalt an Eisenoxyd nicht über 2 % steigt. Das Entsprechende gilt auch für die Darstellung von Cyanamiden der übrigen Erdalkalimetalle.
  • Auch schlägt man zur Erreichung eines CO#-überschusses Aini-noncarbonat, das bei der Reinigung der Abgase oder Umlaufgase z' el gewonnen wird, dem Reaktionsgut, vorteilhaft aber erst in der Ammoniakbindungs-bzw. Zuführungszone, zu. Ferner -liefert auch der Verbrennungsvorgang durch direktes Erhitzen eine beträchtliche Menge Kohlensäure. Die Durchsatzmenge des Carbonatbrennofens muß man vorteilhafterweise nach den von dein Ainmoniakbindungsprozeß unter den jeweilig en Verhältnissen geforderten Gas-,Ceschwindigkeiten einrichten, d. h. man wird so viel Carbonat brennen, daß der dem Ofen unter den jeweiligen Bedingungen zugeleitete t' t' Z, Kohlensäuregasstrom zusammen mit dem NH,-Frisch- und Umlaufgas in dem Bindungsofen eine derartige Geschwindigkeit erzeugt, daß der Gehalt der Ofengase, sei es an Wasserdal-npf-oder an Wasserstoff, einen Prozentsatz von 5 1/, nicht wesentlich überschreitet und vorteilhaft nicht unterhalb von 2 'itü liegt.
  • Wendet man eine Geschwindigkeit der Reaktionsgase an, die je nach den sonstigen Bedingungen, welche die je#veilige Reaktions-"escliwindi-keit beeinflussen, zwischen 4o bis 2-jo cbm je Stunde lie-t, so muß man bei Anwenclung von Kalkstein den Brand desselben so reg -' eln, daß je Stunde ein Kilogramm-Mol Cac0, gebrannt wird bzw. eine entsprechende Menge Ätzkalk, nämlich 56 kg, in den Reaktionsofen gelangt. Bei Anwendung einer i'emperatur von 700' und unter gleichzeitiger Verwendung von Schmelzzusätzen, z. B. eines 2 0/,igeii Chlorkaliumzusatzes, liegt, bei einer Strömungsgescliwindigkeit . von ungefähr :2oo cbm je Stunde bei einer hierdurch erzielten Reaktionsgeschwindigkeit von 1/,Mol IN, Hs-Bindung je Stunde, die durch den Kalksteinofen durchzusetzende Kalksteintnenge gleichfalls bei einem Kilogrami-n-Mol, d. h. bei iookg CaC03 = _56kg Ca0.
  • Ferner erweisen sich als vorteilhaft Zusätze von Alkali- und Erdalkalisalzen, so voll Halogeniden, insbesondere Chloriden oder deren Gemischen. Günstig wirkt auch ein Preringer Zuschlag von Alkalioxyd oder -hydroxyd oder -carbonat (bis zu etwa 3 Olo), ferner geringe Mengen von Metalloxyden, welche an sich in größeren Mengen angewandt zersetzend wirken würden, und zwar in besonders feiner Verteilung, z. B. o,2 0/, Eisenoxyd, aus Eisencarbonvl oder durch Fällung hergestellt, insbesondere in Verbindun- mit festem Kohlenstoff und von Schmelzzusätzen. Auch Phosphate wirken, obwohl sie an sich nicht schmelzen, doch stark reaktionsfördernd, insbesondere Alkaliphosphate. Die Wirkung derselben ist wieder von der Menge des im Phosphat gebundenen Alkalis abhängig. Es ist dies eine an sich neue Beobachtung der Wirkung der Phosphate, welche sich naturgemäß auch bei anderen Variationen der Ainnioniakbindungspro7esse und bei der Bindung von Cyanwasserstoffsäure an Erdalkalibasen in Form von Cyanainiden oberhalb 400' zeigt. Von besonderer Wirksamkeit sind höhere Zusätze an Alkalisalzen, z. B. solche von 10 '/", :20 01,e 30 04 und mehr Kaliumchlorid. Es gelingt mittels die-Z, el ser Mengen reaktionsfördernder Zuschläge I#,ali-Cyanamid-Mis--hdünger in einem Arbeitsgange zu erzeugen. Wenn man neben oder an Stelle des Kalichlorids Phosphate -anwendet, so erhält man Stickstoff-Kali-Phosphat-Dünger. Trotz Anwendung dieser hohen Schmelzzusätze bleiben die Produkte entgegen den analo-en Fällen unter Verwendulivon Kalkstein locker, und ihre Herstellung in kontinuierlich arbeitenden Ofen bereitet keine Schwierigkeiten. Nötigenfalls erleichtert ein Zusatz von M,-,0 oder anderen vorteilhaft katalytisch wirkenden, nicht sinternden Zusätzen den kontinuierlichen Durchsatz. Man kann hierbei um so größere Mengen von nicht schmelzenden Reaktionsbeschleunigern, wie Mg0, Kohlenstoff, Phosphate, andere Metalloxvde, verwenden, je höher der Prozentgehalt an Schmelzzuständen ist, denn diese Stoffe, außer -#HgO, wie fester Kohlenstoff (Holzkohle), wirken an sich wohl reaktionsfördernd, jedoch steigt - eichzeitig und C, ell 23 in noch weit stärkerem Maße mit der Bindungsquote die Zersetzungsquote-, was jedoch durch den größeren Zusatz obengenannter Schmelzzusätze verhindert wird, ohne daß hierbei die reaktionsfördernde Wirktin - des Beschleunigers an sich eine Beeinträchtigung erfährt. Bei Anwendung großer Schmelzzusatzinengen ist es unter Umständen vorteilhaft, die Zusätze erst nach dein Brennen hinzuzuschlagen.
  • Anstatt das Brennen in besonderen Ofen vorzunehmen, kann man den Ammoniakbindungsofen so ausgestalten, daß er eine besondere, in sich geschlossene Brennzone enthält, bei der die Brennoperation bei entsprechend höheren Temperaturen von etwa 9000 durchgeführt wird und von wo sodann die Reaktionsprodtikte dieses Prozesses unmittelbar in die NH,-Reaktionszonen eingeführt werden. Es ist jedoch dabei darauf zu achten, daß, wenn der Brennprozeß durch direkte Erhitzung unter Zuhilfenahme von Verbrennuligsvorgängen durchgeführt wird, hierbei kein unverbranntes Gas in die Ammoniakbindungszonen gelangt. Vorteilhaft arbeitet man in diesem Falle unter Zwischenschaltung einer Übergangszone, Da auch bei diesem Verfahren das Ammoniakgas nicht restlos ausgenutzt wird und die den Bindungsofen verlassenden Gase noch eine beträchtliche Menge Ammoniak enthalten, so wird dieses Gas nochmals der Real,-tionszone zugeführt, nachdem es von den durch die Reaktion gebildeten schädlichen Bestandteilen, insbesondere von Wasserdampf, befreit worden ist. Dies geschieht dadurch, daß durch Mittel, die entweder chemisch oder physikalisch wasserentziehend wirken, z. B. Ätzkalk, Glycerin, Phosphorpentoxyd u. dgl., der Wasserdanipf bei möglichst hohen Tem" peraturen entzogen wird.
  • Es ist bei Ader Reinigung der Gase oft nicht.., zu vermeiden, daß die Temperatur der Umlaufgase fällt. Um letztere wieder auf die benötigte Reaktionstemperatur zu bringen, wird vorteilhaft die Überschußwärme der Reaktionsgase und Reaktionsprodukte des Brennofens benutzt, die auch, wie oben erwähnt, dazu dient, das frische Ammoniakgas vorzuwärmen und zu erhitzen.
  • Auch bei diesem Prozeß erweist es sich als vorteilhaft, laufend eine gewisse Menge von Reaktionsgas abzuziehen und (insbesondere bei Zusätzen von Kohlenoxyd zwecks Beseitigung des Wasserdampfes innerhalb der Reaktionszonen) so weit in seine Bestandteile zu zerlegen, daß schließlich nur Wasserstoff und Stickstoff übrigbleiben, welche der NH,-Synthese bzw. Reduktionsprozessen, z. B. Hochdruckhydrierung u. dgl., zugesetzt werden können. Auch die hierbei ausgeschiedenen Fraktionen, soweit sie für denAmmoniakbindungsprozeß wieder verwertbar sind, z. B. das Ammoniak und die Kohlensäure in Form von Ammoncarbonat bzw. Carbamat, werden vorteilhaft mit Hilfe der überschüssigen Wärme der Reaktionsprodukte des Brennofens verflüchtigt, vorgewärmt und vorerhitzt, wobei naturgemäß ihrer Verwendung eine Entziehung des in ihnen unter Umständen vorhandenen Wassers vorausgehen muß.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Erdalkalicyanamiden, insbesondere von Calciumcyanamid, aus Carbonaten der Erdalkalien natürlicher oder künstlicher Herkunft und Ammoniak unter vorausgegangenem Brennen des Carbonats und Verwendung der erhaltenen Oxyde, gegebenenfalls unter Ausnutzung der im Oxydmaterial aufgespeicherten Wärmemenge bei dem -unmittelbar anschließenden Ammoniak-bindungsprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß man die Carbonate in gegenüber der Außenatmosphäre abgeschlossenen Ofenräumen durch Brennen in Oxyd und Kohlensäure aufspaltet und sodann diese beiden Produkte gemeinsam oder getrennt, ohne daß sie mit der Außenatmosphäre in Berührung kommen, in den Ammoniakbindungsofen einführt, wo sie bei Temperaturen von Soo bis 8oo' mit den vorgewärmten Ammoniakgasen züi Cyanamid umgesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen des Carbonats durch einen direktenVerbrennungsvorgang im Innern des Brennofens bewirkt wird, welcher mit reduzierender Flamme, d. h. in Gegenwart eines überschusses von brennbarer Substanz, z. B. Kohlenoxvd oder festem Kohlenstoff, über den zugeführten. Sauerstoff verläuft. #, Verfahren nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zustrom der Kohlensäuregase in den Reaktionsraum derart geregelt wird, daß der Gehalt der zu-eführten Reaktionsgase an Kohlensäure)Nnter ungefähr io 0,10 und# nicht über go 110 liegt. 4. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß der für Bindungsreaktion günstige Überschu , -an z# Kohlensäure durch einen Gehalt 4es Brenngutes an Magnesiumcarbonat, teilhaft in Form eisenarmen Dolomits , i liefert wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Bindungsreaktion notwendige Kohlensäuregelialt bzw. Überschuß durch Zugabe des bei der Reinigung des Umlauf- bzw. t' el Abgases anfallenden und nötigenfalls entwässerten Ammoniumcarbonats, vorteilhaft durch Zusatz desselben erst in dem Ammoniakbindungsofen oder dessen Zuführungszonen, geliefert wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der überschüssige Wärmegehalt der Reaktionsprodukte des Brennofens zurVorwärinung des Ammoniakfrisch- bzw. Umlaufgases und der zwecks Reinigung der Abgase ausgeschiedenen, wieder verwertbaren Gasbestandteile benutzt wird. 7. Verlahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Carbonaten vor dem Brennvorgang die die Reaktion beschleunigenden Zuschläge, wie Schmelzzusatz, insbesondere Alkalihalogenide, vorteilhaft in größeren Mengen bzw. nicht schmelzendeReaktionsbeschlenniger oder ein Gemisch hiervon zusetzt. 8. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als reaktionsfördernde Zuschläge Phosphate, insbesondere solche der Alkalien, zusetzt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE867686C (de) * 1950-07-27 1953-02-19 Degussa Verfahren zur Herstellung von Blausaeure
DE972551C (de) * 1953-01-09 1959-08-13 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von weissem Kalkstickstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE867686C (de) * 1950-07-27 1953-02-19 Degussa Verfahren zur Herstellung von Blausaeure
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