DE341967C - Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Magnesia aus Chlormagnesium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Magnesia aus Chlormagnesium

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DE341967C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Salzsäure und Magnesia aus Chlormagnesium. Die Spaltung des Chlormagnesiums durch Glühen in Gegenwart von Wasserdampf nach der Gleichung MgCh=H20=zHCl : Mg0 ist eine altbekannte Reaktion. Diese Reaktion konnte dennoch bis jetzt nicht zu einem wirtschaftlichen Prozeß ausgestaltet werden. Viele Fabriken, die die Ausführung dieses Prozesses übernommen haben, haben den Betrieb nach kurz oder lang einstellen müssen.
  • Die Ursache des Mißerfolges ruht in der Tatsache, daß das Chlormagnesium (Mg CL) mit Wasser Hydrate bildet, in welchen das Wasser sehr zähe gebunden ist. Bei hoher Glut sind solche Wasserverbindungen, mit oder ohne Mg O-Gehalt, beständig. Sie schmelzen dabei und bilden Klumpen, die durch hocherhitzten Wasserdampf nur oberflächlich angegriffen werden.
  • Obwohl die Abspaltung der Salzsäure angeblich bei Rotglut erfolgen sollte, findet sie infolge erwähnten Umstandes auch bei Weißglut im Flammenofen nur urivollständig und nur nach langandauernder Wasserdampfeinwirkung statt. Die abgespaltene Salzsäure ist, weil die Operation im Flammenofen ausgeführt werden muß, mit Feuergasen stark verdünnt, somit schwer kondensierbar. Die zurückbleibende Magnesia ist infolge des großen Gehaltes an geschmolzenem Chlorid zur direkten Zementherstellung (Sorelzement) ungeeignet. Dieser Glührückstand besteht auch nicht aus reinem Magnesiumoxyd, sondern aus Magnesiumoxychloriden, welche mit mehr oder weniger Magnesiumoxyd vermischt sind. Er muß darum durch Wasser in Chlormagnesium und Magnesiahydrat gespalten werden. Der Niederschlag von -1VIagnesiahydrat wird filtriert und nochmals geglüht und liefert schließlich eine Magnesia, die wohl infolge der hohen Temperatur, die zu ihrer Herstellung verwendet wurde, und durch den Umweg über das Hydrat nur, in geringem Maße hydraulische Eigenschaften besitzt und darum nur einen schlechten, fast ungeeigneten Ersatz für Magnesiumoxyd, das durch Brennen von Magnesit erhalten wird, darstellt. Auch die Kosten dieses Prozesses sind recht erheblich.
  • Nun kann dieser Prozeß infolge der Eigenschaft des Chlormagnesiums, das Hydratwasser auch bei hohen Temperaturen nicht vollständig abzuspalten, auch nicht von Chlormagnesium ansgehen, sondern es war bei dem einzigen in der Praxis ausgeführten Verfahren nötig, das Chlormagnesium- mit Magnesiumoxyd zu vermischen und erst das dabei resultierende Magnesiumoxychlorid in Wasserdampf zum Glühen zu bringen. Das auf oben beschriebene Weise erzielte Magnesiumoxyd müßte zum großen Teil wieder als Zusatz zum Chlormagnesium für eine nachfolgende Abspaltung verbraucht werden.
  • Andere Zusätze, die empfohlen wurden, wie auch neu vorgeschlagene Apparaturen für die Zersetzung haben sich nicht bewährt und sind von der Praxis nicht übernommen worden.
  • Es wurde nun gefunden, daß, falls man Chlormagnesium, z. B. in Form der Abfalllauge der Kaliindustrie, mit Magnesiumcarbonat - am geeignetsten sind die gefällten Magnesiumcarbonate verschiedenen Ursprungs - mischt und höheren Temperaturen in Gegenwart von Wasserdampf aussetzt, die Salzsäure aus dem Magnesiumchlorid leicht,. d. h. schnell und bei weit niedrigeren Temperaturen als bei den bekannten Verfahren vollständig ausgetrieben wird, unter Hinterlassung eines Magnesiumoxyds in völlig zerpulvertem Zustande. Diese Operation geht so leicht vonstatten, daß man die Zersetzung in kurzer Zeit in Retorten, die nicht einmal innen leuchten, bewerkstelligen kann. Durch die Spaltung in geschlossenen Retorten oder Muffeln erzielt man direkt chemisch rein destillierenden Chlorwasserstoff, der durch den Wasserdampf, den man zur Durchführung der Abspaltung hindurchleitet, zu Salzsäure gewünsbhter Konzentration lediglich durch Verwendung eines Kühlers verdichtet, die sonst übliche Absorption also überflüssig wird. Die zurückbleibende Magnesia ist infolge der niedrigen Glühtemperatur sehr gut hydraulisch und zur Herstellung von Zementen ohne weiteres vorzüglich geeignet. Sie stellt ein fast unfühlbares Pulver vom Volumgewicht von etwa z,3 dar.
  • Dieser technische Erfolg wird wahrscheinlich durch die Einwirkung der aus dem Carbonat durch Wärme abgespaltenen Kohlensäure bewirkt, indem dadurch wohl die Salzsäureabspaltung -begünstigt und beschleunigt wird. Dabei bewirkt diese Gasabspaltung ein Auftreiben der Masse und macht dadurch -die Magnesia, die sonst bei der Chlormagnesiumzersetzung als geschmolzene oder gesinterte Masse erhalten wird, locker. Durch die sich einstellende äußerst weit ausgebildete Porosität der Masse wird der Einwirkung des Wasserdampfes eine sehr große Oberfläche dargeboten.
  • Falls man von Chlormagnesiumlauge ausgeht, die von der Chlorkalifabrikation abfällt, so ist das erzielte Magnesiumoxyd selbstverständlich infolge des Gehaltes an Alkalichloriden der Abfallauge geringfügig chlorhaltig. Dieser Chlorgehalt stört aber die Verwendung des so gewonnenen Magnesiumoxyds zur Herstellung von Zementen nicht. Geht man aber von reinen Chlormagnesiumlösungen und ebenso von reinem Magnesiumcarbonat aus, so erzielt man -chemisch reines Magnesiumoxyd, das sonst den Namen »Magnesia ustac< trägt, den Vorschriften des Arzneibuches entspricht und auch vorzüglich in der Gummiindustrie Verwendung finden kann, wo chlorfreie Produkte verlangt werden.
  • In etwaq.oprozentigerChlormagnesiumlösung, wie die Abfallauge der Kaliindustrie eine ist, wird durch Beimengung einer äquimolekularen Menge an gefälltem Magnesiumcarbonzt bzw. basischem Carbonat eine klumpige Masse erzielt, die sehr leicht ohne weiteres Trocknen in Retorten eingefüllt werden kann. Bei der Zersetzung des Chlormagnesiums nach vorliegendem Verfahren wird selbstverständlich auch das zugesetzte Magnesiumcarbonat zu Magnesiumoxyd.
  • An Stelle von Magnesiumcarbonat kann man, wie weiter gefunden wurde, auch Gemische von -Magnesium- und Calciumcarbonat verwenden. Im letzteren Falle muß man, wenn man das Magnesiumoxyd zu Zementen verwenden will, entweder die Zersetzung so gestalten, daß bei der verwendeten Temperatur nur das Magnesiumcarbonat kaustifiziert wird, während das Calciumcarbonat als solches in den Rückständen bleibt, oder man kann sich bildendes Calciumoxyd dadurch für die Zementherstellung unschädlich machen, daß man dem Calciumcarbonat eine äquivalente Menge Magnesiumsulfat zugibt. Dieses Magnesiumsulfat setzt sich in bekannter Weise mit dem später entstehenden Calciumoxyd um zu Calciumsulfat und Magnesiumoxyd. Der dabei erhaltene stark gebrannte Gips gibt im Verein mit dem Magnesiumoxyd einen außerordentlich guten Zement, der vorzüglich volumbeständig ist.
  • Einen ebensolchen Zement erhält man auch, wenn man zu Chlormagnesium an Stelle von Magnesiumcarbonat ein äquimolekulares Gemisch von Calciumcarbonat und Magnesiumsulfat zugibt.
  • Es wurde fernerhin gefunden, daß man eine glatte Abspaltung der Salzsäure durch Wasserdampf aus 'dem Chlormagnesium bewirkt und gleichzeitig zu guten Zementen gelangt, falls man an Stelle vonMagnesiumcarbonat als Zusatz entweder Magnesiumoxyd oder Calciumoxyd und Magnesiumsulfat in äquimolekularem Verhältnis verwendet und gleichzeitig mit dem Wasserdampf Kohlensäure einleitet. Naturgemäß kann man an Stelle von Calciumoxyd auch Gemische von Calcium- und Magnesiumoxyd nehmen, wie sie z. B. beim Brennen des Dolomits erhalten werden. Es wird bei dieser Ausführungsform des Verfahrens von der bekannten Erscheinung Gebrauch gemacht, daß Magnesiumoxyd auch bei Glühtemperaturen durch Kohlensäure teilweise in Magnesiumcarbonat übergeführt wird, welches dann weiter, wie anfangs erwähnt, auf die Abspaltung der Salzsäure und die Qualität der Magnesia einwirken dürfte.
  • Zur Durchführung des Verfahrens, dessen Ausführungsformen natürlich auch kombiniert werden können, ist jeder Ofen mit direkter oder indirekter Beheizung geeignet, wie z. B. Retorten-, Muffel-, Trommel-, Schacht- oder Flammenöfen. Vorteilhafter sind naturgemäß solche, die mechanisch betrieben werden und kontinuierlich arbeiten, wie z. B. Öfen, die für die Sulfatsalzsäurefabrikation Verwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Salzsäure und Magnesia aus Chlormagnesium durch Glühen des letzteren in Gegenwart von Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß zur Chlormagnesiumlauge Magnesiumcarbonat, vornehmlich in gefällter Form, zugegeben wird. a. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Magnesiumcarbonat ein Gemisch von Magnesiumcarbonat und Calciumca.rbonat so verwendet wird, daß entweder die Glühtemperatur für die Zersetzung des Calciumcarbonats nicht ausreicht, oder daß noch eine dem Calciumcarbonat äquivalente Menge Magnesiumsulfat zugegeben wird. 3. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Magnesiumcarbonat ein Gemisch von Ca.lciumcarbonat und Magnesiumsulfat genommen wird. q.. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Magnesiumcarbonat Magnesiumoxyd und Kohlensäure allein oder daneben ein Gemisch von Calciumoxyd und Magnesiumsulfat und Kohlensäure verwendet werden.
DE1918341967D 1918-01-04 1918-01-04 Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Magnesia aus Chlormagnesium Expired DE341967C (de)

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