DE86539C - - Google Patents

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DE86539C
DE86539C DENDAT86539D DE86539DC DE86539C DE 86539 C DE86539 C DE 86539C DE NDAT86539 D DENDAT86539 D DE NDAT86539D DE 86539D C DE86539D C DE 86539DC DE 86539 C DE86539 C DE 86539C
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blue
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B6/00Anthracene dyes not provided for above

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Im Verlauf weiterer Untersuchungen über das in der Patentschrift Nr. 86150 beschriebene Verfahren zur Darstellung von neuen stickstoffhaltigen Anthrachinonabkömmlingen wurden folgende technisch wichtige Beobachtungen gemacht.
I.
Wie schon im Haupt-Patent angedeutet ist, verläuft die Condensation von Di-, Tri- und Polyoxyanthrachinonen mit primären aromatischen Aminen derart, dafs zuerst nur eine Hydroxylgruppe des Oxyanthrachinons durch den Rest des betreffenden Amins substituirt, und dafs dann im weiteren Verlauf der Reaction oder bei verstärkten Reactionsbedingungen eine zweite Hydroxylgruppe in gleicher Weise ersetzt wird.
Demgemäfs kann man bei der im Beispiel 2 des Haupt-Patents beschriebenen Darstellung des Purpurindianilids statt vom Purpurin selbst auch von dem im Beispiel 1 beschriebenen Purpurinmonoanilid ausgehen und durch Erhitzen desselben mit Anilin unter Zusatz von Borsäure, salzsaurem Anilin u. s. w. das Dianilid darstellen.
Man kann nun hierbei die Monosubstitutionsproducte statt mit dem gleichen Amin auch mit einem beliebigen anderen Amin condensiren und erhält so Disubstitutionsproducte, welche die Reste von verschiedenen Aminen enthalten. Falls das angewendete Oxyanthrachinon symmetrisch constituirt ist, wie z. B. beim Chinizarin, so ist es gleichgültig, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Aminreste eingeführt werden, in beiden Fällen entsteht ein und dasselbe Disubstitutionsproduct. Wenn aber das angewendete Oxyanthrachinon unsymmetrisch constituirt ist, wie z. B. beim Purpurin, so erhält man bei verschiedener Reihenfolge der Einführung der Aminreste verschiedene -isomere .Disubstitutionsproducte.
Beispiel 1.
10 kg des im Beispiel 1 des Haupt-Patents beschriebenen anilinmonosubstituirten Purpurins, 100 kg ß-Naphtylamin und 10 kg krystallisirte Borsäure werden auf 1500 so lange erhitzt, bis die Farbe der Schmelze sich nicht mehr verändert. Die erkaltete Schmelze wird gepulvert und zur Entfernung des überschüssigen ß-Naphtylamins sowie der Borsäuse mit verdünnter Salzsäure ausgekocht. Durch Umkrystallisiren des Rohproductes aus Pyridin erhält man den reinen Körper in dunkelbraunen, stark glänzenden Blättern.
Beispiel 2.
10 kg des Condensationsproductes von 1 Mol. Purpurin mit 1 Mol. ß-Naphtylamin, 100 kg Anilin und 10 kg Borsäure werden auf I5OP so lange erhitzt, bis die Farbe der Schmelze nicht mehr blauer wird. Das überschüssige Anilin und die Borsäure werden in bekannter
Weise entfernt und das Reactionsproduct aus Pyridin umkrystallisirt. Man erhält so den reinen Körper. in Form von metallglä'nzenden Krystallen. Die charakteristischen Eigenschaften der beiden nach Beispiel ι und 2 erhaltenen isomeren Verbindungen ergeben sich aus folgender Zusammenstellung:
Condensationsproduct
von ι Mol. Purpurin und
Lösung
in
Anilin
Lösung in
concentrirter
Schwefel
säure
A. ι .Mol. Anilin an
erster Stelle,
ι Mol. ß-Naphtyl-
amin an zweiter
Stelle
blau blau, wird
beim Stehen
violett
B. ι Mol. ß-Naphtyl-
amin an erster
Stelle,
ι Mol. Anilin an
zweiter Stelle
violett blau grünlich
blau.
Im Gegensatz zu den als Ausgangsproducte dienenden monosubstituirten Derivaten wird die Farbe der Schwefelsäurelösung obiger zwei Producte durch Borsäure wenig verändert. Die Sulfosäuren färben chromirte Wolle in kräftigen dunkelblauen Tönen.
Ersetzt man im Beispiel 1 das daselbst verwendete β - Naphtylamin durch m-Toluylendiamin, so erhält man einen aus Anilin in hellbraunen Krystallen krystallisirenden Körper, der sich in Anilin mit gelblich rother, in concentrirter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst.
Ersetzt man im Beispiel 2 das Anilin durch a-Naphtylamin, so erhält man einen Körper, der einerseits β - Naphtylamin, andererseits a-Naphtylamin enthält. Er krystallisirt aus Pyridin in Nadeln, welche sich in Anilin mit rein grünlich blauer, in concentrirter Schwefelsäure mit blaugrüner Farbe lösen. Seine Sulfosäure färbt chromirte Wolle in reinen blauen Nuancen.
In ganz änlicher Weise lassen sich eine überaus grofse Anzahl von gemischten Substitutionsproducten der Oxyanthrachinone darstellen.
II.
Nicht nur Oxyanthrachinone, sondern auch Oxyanthrachinolinchinone, also das Alizarinblau und seine Analogen, lassen sich sehr leicht mit primären aromatischen Aminen zu neuen Farbstoffen condensiren. Auch hierbei wird die Farbe erheblich nach Grün hin verändert.
Beispiel 3.
10 kg trockenes Alizarinblau, 200 kg Anilin und 10 kg krystallisirte Borsäure werden circa 3 Stunden auf 1300 erhitzt. Hierauf werden überschüssiges Anilin und die Borsäure auf bekannte Weise entfernt, der getrocknete Rückstand wird in der zehnfachen Menge concentrirter Schwefelsäure gelöst, die Schwefelsäurelösung in viel kaltes Wasser gegossen und der ausgeschiedene Farbstoff abfiltrirt. Man erhält so denselben in Form eines dunkelgrünen, in Natronlauge unlöslichen Niederschlages. Er löst sich sehr leicht in Anilin mit braungelber, in concentrirter Schwefelsäure mit brauner Farbe. Durch längeres Kochen mit verdünnten Säuren oder mit Alkalien wird der Farbstoff in seine Componenten, in Alizarinblau und Anilin gespalten. Chromirte Wolle wird in blaugrünen Nuancen angefärbt.
Ganz ähnliche Farbstoffe erhält man durch Ersatz des Anilins durch o- oder p-Toluidin, Xylidin u. s. w.
Auch andere Oxyanthrachinolinchinone, wie z. B. Mono-, Di- und Trioxyalizarinblau, können in gleicher Weise mit primären aromatischen Aminen condensirt werden.
III.
Auch die Sulfosäuren der Oxyanthrachinone und der Oxyanthrachinolirichinone lassen sich nach dem Verfahren des Haupt - Patents mit primären aromatischen Aminen zu neuen Farbstoffen condensiren. Hierbei erhält man zum Theil, wie z. B. bei Anwendung der Chinizarinsulfosäure, direct wasserlösliche Farbstoffe, zum Theil erhält man, wie bei Anwendung der Purpurinsulfosäure, wasserunlösliche Körper, indem anscheinend im Laufe der Reaction die Sulfogruppe eliminirt wird.
Beispiel 4.
10 kg Chinizarinsulfosäure, 100 kg ρ-Toluidin und 10 kg Borsäure werden auf 1300 erhitzt, bis die Farbe der Schmelze nicht mehr grüner wird. Hierauf wird das überschüssige p-Toluidin mit Wasserdampf abgetrieben und die zurückbleibende Farbstoffsulfosäure aus verdünnter Salzsäure umkrystallisirt. Die so erhaltene Sulfosäure ist in reinem Wasser mit grüner Farbe leicht, in verdünnten Säuren schwer löslich. Sie färbt ungeheizte oder chromirte Wolle grün an. In ähnlicher Weise werden die analogen Producte aus anderen Oxyanthrachinonsulfosäuren oder anderen primären aromatischen Aminen dargestellt.
IV.
Die im Haupt-Patent und in den vorstehenden Absätzen beschriebene Condensation von Oxyanthrachinonen und deren Derivaten mit primären aromatischen Aminen läfst sich auch ohne die Beihülfe eines Condensationsmittels, durch alleinige Einwirkung einer erhöhten Temperatur bewerkstelligen. In diesem Falle
verläuft jedoch die Reaction erheblich schwieriger und langsamer und erfordert eine höhere Temperatur wie bei Anwendung der im Haupt-Patent genannten Hülfssubstanzen.
Beispiel 5.
10 kg Purpurin und 100 kg p-Toluidin werden in einem mit Rückflufskühler versehenen Gefäfs so lange zum Sieden erhitzt, bis in der Schmelze kein unverändertes Purpurin mehr nachzuweisen ist. Die weitere Verarbeitung geschieht in der schon beschriebenen Art und Weise.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Neuerung in dem Verfahren des Anspruchs 1 des Haupt-Patents Nr. 86150, darin bestehend, dafs man an Stelle der dort angewendeten Oxyanthrachinone hier die Condensationsproducte von 1 Mol. eines Di-, Tri- oder Polyoxyanthrachinons und 1 Mol. eines primären aromatischen Mono- oder Diamins verwendet und demgemäfs diese monosubstituirten Condensationsproducte. mit beliebigen primären aromatischen Mono- oder Diaminen unter Zusatz von sauren oder neutralen Condensationsmitteln erhitzt.
  2. 2. Die besonderen Ausführungsformen . des durch Anspruch 1 des Haupt-Patents geschützten Verfahrens unter Verwendung der folgenden Anthrachinonderivate: Die Oxyanthrachinolinchinone, deren Sulfosäuren sowie die Sulfosäuren der Oxyanthrachinone.
  3. 3. Neuerung in dem Verfahren des Anspruchs 1 des Haupt-Patents, sowie der vorstehenden Ansprüche 1 und 2, darin bestehend, dafs man die Condensation der daselbst erwähnten Anthrachinonderivate mit primären aromatischen Aminen ohne die Anwendung von Condensationsmitteln, allein durch höhere Temperatur bewerkstelligt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1828314B1 (de) 2004-12-08 2016-07-13 Milliken & Company Verbesserte antrachinon-farbstoffzusammensetzungen und verfahren zu ihrer herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1828314B1 (de) 2004-12-08 2016-07-13 Milliken & Company Verbesserte antrachinon-farbstoffzusammensetzungen und verfahren zu ihrer herstellung

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