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Verfahren zum Reinigen von Streptomycin Die Erfindung betrifft ein
neues und verbessertes Verfahren zum Rlzji.nigen von Streptomycin und ein neues
und verbessertes Strel)tomycinpräparat.
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Die Herstellung, Konzentrierung und Reinigung von Streptomycin sind
bekannt und beispielsweise in »The Dispensatory of the United, States of America«,
24. Aufl. (1947), S. 1335/1336, veröffentlicht.
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Wie aus dieser Veröffentlichung hervorgeht, muß Streptomycin so gereinigt
-,verden, daß es weder Histamin noch histaminähnliche Stoffe, die den Blutdruck
senken, enthiilt. Derartige histaminartige Stoffe werden gewöhnlich wäh#rend der
Herstellung von Streptomycin durch Streptomyces griseus erzeugt.
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Die übliche Prüfung (standard test) auf Beseiti-Z, Clung von Histamin
und histaminartigen Stoffen besteht darin, daß eine Katze als Versuchstier mit Natriumpentobarbital
narkotisiert und das Streptomycin oder ein Komplex davon der Katze in einer Menge
von 3000 Einheiten je Kilogramm des Körpergewichtes des Versuchstieres
eingespritzt wird. Diese Einheit entspricht der antilbiotischen Wirksamkeit eines
Mikrogramms der Base von Streptomycin. Ein Streptomycinpräparat wird zur Injektion
in den menschlichen Körper für geeignet angesehen, wenn sein Gehalt an histamina#rtigen
Stoffen so weit verringert worden ist, daß die Injektion bei dem genannten Gehalt
eine Erniedrigung des Blutdruckes in der behandelten Katze hervorruft, die gleich
oder geringer ist als die Erniedrigung des Blutdruckes, die durch o,i Miikrogramm
Histamin je Kilogramm des Körpergewichtes der behandelten Katze erzeugt wird.
Es
wurde gefunden, daß die Konzentration an Histain,in, oder histaminäbn#liohtn Stoffen,
in Streptoni#C. ii#iäparat-en auf - oder unter den genannten Gehalt
1 - der - Eignungsprüfung verringert werden kann, indem eine Lösung
von unreinem Streptomycin, vorzugsweise eine wäßrige Lösung, mit Brom, vorzugsweise
bei einem pi-Wert unter 7,
..,zur Reaktion gebracht wird. Die Reaktion kann
bei übl'icher. Zimmertemperatur von 2o bis 25' und bei üblichem Atmosphärendruck
von 76o mm Quecksilbersäule durchgeführt werden. Die Rückgewinnung an Streptomycin
aus der Reaktion ist hoch, und sie beträgt praktisch go bis ioo*CTewichtsprozent
des Streptomycins im unreinen Ausgangs-.material.
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DJe Erfindung wird iauf keine besondere Theorie der Reaktion beschränkt.
Während des. Reaktionsverlaufes, der gewöhnlich 15 Min. beträgt, findet ein wesentlicher
Abfa * 11 im pH-Wert des Reaktionsgemisches statt. Es wird angenommen, daß
dieser Abfall sich aus der Oxydation des Histamins oder der histaminartigen Stoffe
ergibt, wobei Bromwasserstoffsäure gebildet wird. Die Reaktion kann aber auch in
einer Bromierung des Histamin-s oder der histaminartigen Verunreinigung bestehen.
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Als Ausgangsmaterial wird vorzugsweise eine wäßrige - -Lösung
von unreinem Streptomycin benutzt, die einen,'pii-Wert unter 7, wie beispielsweise
5,7, hat. Dies isst nicht notwendig, wenn Brom benutzt wird, da bei der Reaktion
mit Brom der ursprüngliche p11-Wert, der 7 seki kann, schnell auf einen Wer't
unter 7 erniediligt wird. Vorzu#gsweise wird- während id-"s ganzen Reaktionsverlaudes-
in der Reaktionslösung ein PH-Wert unter 7 aufrecht-;erhalten oder damit
eehr schnell- nach dem Beginn des Reaktionsablaufes begonnen.
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Weitere Ziele und Merkmale sowie Abänderungen der Erfindung werden
in der nachstehenden. Beschreibung angegeben, in der die Erfindung durch einige
Ausführungsbeispiele, auf die sie jedbch nicht beschränkt ist, näher veranschaulicht
wird. Ausgangsmateria1 i Wenn Streptomy_cin durch Fermentierung eines geeigneten
Mediums mit S. griseus hergestellt wird, so sind in der schließlIch erhaltenen
rohen Gärbrühe auch die histaminartigen Substanzen vorhanden. Um aus einer derartigen
Brühe Strt#ptornycin praktisch frei von histaminartigen Verunreinigungen zu erhalten,
ist es zweckmäßig, durch eine Reihe bekannter Maßnahmen, die jedoffi selbst nicht
dazu dienen, das Streptomycin von h#staminartigenVerunreinigungen zu befreien, ein
Streptomycidkonzentrat herzustellen. Nach der Herstellung eines derartigen Streptomyr-inkonzentrates
wird es erfindungsgemäß behandelt, um die histaminartigen \Terunrei,iiigungen zu
entfernen und/oder zu zerstören-, ahne jedoch in einem wesentlichen Ausmaß das Streptomycin
sellyst schädlich zu beeinflussen oder zu -zerstören.
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Für #di-, Konzentration der ursprünglichen, unreinen oder re-hen Kulturbrühe
sind verschiedene Verfahren bekannt. Nach einem beispielsweisen Verfahren kann das
Streptomycin aus-der ursprünglichen rohen-Brühe auf Silicagel adgdibiert werden.
Das 'Gef Wild dann abgeschieden und mit Wasser, das mit Salzsäure oder -einer anderen
geeigneten Säure angesäuert worden isti-ge-was,#hen, wodurch das adsorbierte Streptomycin
als Hydr.oc-hloridsalz ausgezogen wird, wenn Salzsäure benutzt worden. ist. Die
ierhaltene Eluierflüssigkeit wird neutralisiert, das Streptomycin aus der neutralen.
Eluierflüssig# keitauf Aktivkohle adsorbiert und die Aktivkohle durch Zentrifugieren
oder Filtrieren abgeschieden. Das - Streptomycin wird von der Aktivkohle
mit wäßrigem Aceton, das mit Salzsäure oder einer anderen, geeigneten Säure angtsäuert
worden, ist, eluiert. Die Elu.ie#rflüs-siglzeit wird dann neutralisiert und- schlidlich
durch irgendein geeignetes Verfahren 'konzentriert,. um ein Präparat zu erhalt-en,
das je Xubikzentinieter 68ooo Einheiten -Streptomycin enthält.
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Das erhaltene neutrale Konzentrat kann als eines der Reaktionsmittel benutzt
werden, oder es kann auch vor der Reaktion angesäuert werden, wie beispielsweise
auf einen pII-Wert von 5,7- Wenn, es erwünscht ist, das genannte neutrale
Konzentrat vor der Reaktion anzusäuern, so kann- es mit Salzsäure erfolgen. Ausgangsmateria:1
2 Nach eine'r anderen Ausführungsform kann das Streptotnycin aus der ursprünglichen
rohen Gärbrühe durch Silicagel adsorbiert, das abgeschiedene Crel mir angesäuertern,-
Wasser- el*uiert,- -die--E-I#iiierflüssigkeii neutralisiert und auf etwa iooo bis
io ooo Einheiten je I#-,ubikzentimeter konzentriert werden. Dieses Ausgangsmaterial.
kann angesäuert werden-, ehe es als eines der Reaktionsmittel be-
nutzt wird.
Bromreaktionsmittel i Dies ist Brornwasser, wie es als Bromprüflösung benutzt wird.
Es enthält 2 ccm Brom, gelöst in iooccm destilliertem Wasser.
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Bromreaktionsmittel 2 Dies ist eine Lösung von Brom in Chloroform
oder einem anderen organischen Lösungsmittel. Beispiel I Die Reäktionsmit-t-el bestehen
aus dem Ausgangsmateriial i und dem genannten.Bromwasser im Verhältnis von
5 eL-m des Ansgangsmaterials 1 (68 ooo Einheiten je Kubikzentimeter
Streptomycin,) -zu 15 ccm des genannten Bromwassers. Wie bereits oben bemerkt,
- kann das genannte - Ausgangsmaterial i neutral sein oder einen pli-Wert
unter 7,
wie einen pH-Wert- von 5-,7, haben, wenn- es als Reaktionsmittel
benutzt wird.
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Diese Reaktionsmittel -werden miteinander gemischt und 15 Min-
bei normaler Zimmertemperatur von 2o bis 25' bei normalem Atmosphärendruck
aufeinander zur- Einwirkung gebracht. Das
Gemisch kann gegebenenfalls
während dieser Reaktionszeit von 15 Min. auch fortlaufend mechanisch durchgerührt
werden.
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Während der Reaktion fällt, -,venn der ursprünliche PH-Wert des Ausgangsmaterilals
i der b 5,7 ist, pH-Wert der Reaktionsmasse oder des Reaktionsgernisches
auf 2,1.
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Die Reaktionsmasse wird dann mit Natriumlivdroxyd neutralisiert.
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Nach der Neutralisation ist oft eine vergängliche purpurrote Farbe
zu beobachten, die bald in eine trübe Farbe umschlägt.
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Das überschüssige freie Brom wird dann aus der neutralen wäßrigen
Lösung des gereinigten, Streptomycin,s durch Extraktion mit Chloroform im Verhältnis
Von 20 ccm Chloroform je 15 ccm Bromwas-ser entfernt, was bei normaler Zimmertemperatur
und, normalem Druck durchgeführt werden kann. Die Lösung des Broms in dem Chloroform
wird von der wäßrigen Streptomycinlösung durch übliche Mittel bei normaler Zimmertemperatur
und normalem Druck getrennt.
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Etwaige Spuren von ChIoroform in der wäßrigen Str-eptomycinlösun '-
werden durch Verdampfen bei verringertem Druck von 2o mm Ouecksilbersäule bei 5o'
oder darunter entfernt.* Die wäßrige Streptomycinlösung wird dann zum Absetzen 24
Stunden bei 5' zur Seite gestellt. Hierbei scheiden sich Schwebestoffe ab,
die aus der neutralen wäßrigen Lösung des gereinigten Streptomycins entfernt werden.
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Das so behandelte Streptoimycin besteht,die obenerwähnte Prüfung
auf histaminartige Substanzen und kann für Injelztions#zwcck-e oder zur Herstellung
von Komplexverbindungen usw. benutzt werden.
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Durch Versuche wurde festgestellt, daß 93 bis ioo Gewichtsprozent
des in dem ursprünglichen unreinen Ausgan-smaterial vorhandenen Streptomycins in
der wäßrigen Lösung des gereinigten Strept,omycin,s unzz,5rsetzt zurückbleiben,
-,venn nach diesem Beispiel gearbeitet wird. Bei spiel 2
Das
Ausgangsmaterial i wird fortlaufend mechanisch mit einer Lösung von Brom in, Chloroform
durchgerührt, wobei die oben im Beispiel i erwähnten Teilmengen des genaAnten, Ausgangsmaterials
i und des Broms benutzt werden. Die Real,tionszeit und Temperatur sind dieselben
wie im Beispiel i.
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Das Chloroform und das darin. gelöste, nicht in Reaktion getretene
Brom werden entfernt -und di"-Reste des Chloroforrns in der wäßrigen Lösung des
gereinigten Str-eptomycilis wie im Beispiel i beseitigt; auch die Maßnahme des Absetzenlassens
gemäß Beispiel i wird angewendet und das erhaltene Sediment entfernt. Beispiel
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Es wird das Ausgangsmaterial 2 benutzt; im b el übrigen ist das Verfahren
dasselbe wie in Beispiel i oder 2. Das Streptomycin wird dann aus der neutralen
wäßrigen Lösung des gereinigten Streptomycins auf Aktivkohle, adsorbiert. Diese
Aktivkohl-e wird abgetrennt und mit an,--esäuertem wäßrigern Aoeton eluiert, und
die Eluierflüssigkeit kann als Endprodukt neutralisiert werden, das konzentriert
oder in anderer Weise behandelt werden kann. Auf diese Weise wird ein reineres Endprodukt
erzeugt. Auch verschieden-, Verunreinigungen, wie anorganische Bromide und bromierte
Verunreinigungen, werden auf der Aktivkohle nicht adsorbiert.
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Es ist somit vorteilhaft, die Aktivkohle als Adsorptionsmittel nach
der Reaktion mit dem Brom zu verwenden.
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Wie bben angegeben, kann das Ausgangsmaterial eine wäßrig-- Lösung
von StreptQmycin beliebiger Konzentration und Reinheit sein.
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Das Brom hat für die Zwecke vorliegender Erfind'ung eine äußerst vort-eiffiafte
und selektive Wirkung.
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Jod reagiert nicht mit den histaminartigen Stoffen.
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Natrin-mhypochlorit (NiaOCI) ist nicht wirksam,er als Brom, und es
bewirkt einen größeren Verlust an. Streptomycin.
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Wenn Natriumhypochlorit benutzt wird, wird das Ausgangsmaterial vorzugsweise
angesäuert, z. B. mit Salzsäure, wodurch in dem Reaktionsgernisch unterchlorige
Säure gebildet wird. Die oxydierenide, Wirkung von Natriumhypochlorit in wäßriger
Lösung, insbesondere in angesäuerter wäßriger Lösung, ist bekannt.
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Vorstehen,d sind einig-, bevorzugte AusfÜhrungsformen der Erfindung
beschrieben, doch sind-ziahlreiche Abänderungen, Weglassungen und Zusätze möglich,
so daß die- Erfindung nicht auf die angeführten Einzelheiten beschränkt ist.