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Verfahren zur Herstellung von Versilberungspräparaten und mit denselben
hergestellte Gegenstände Versilberungspräparate, insbesondere zum Einbrennen auf
Keramik und Glas, werden dadurch hergestellt, daß man feinverteiltes Silberoxyd
in ätherischen Ölen unter Zusatz von Harzen erwärmt, unter gleichzeitigem Zusatz
von kleinen Mengen harzsaurer oder ölsaurer Silberverbindungen, denen man nach kleine
Mengen anderer harzsaurer oder ölsaurer Metalle oder kolloider Nichtmetalle hinzufügen
kann.
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Es. ist weiterhin belcanut, Vers,ilberun.gspräparate dadurch herzustellen;
daß man die Silberverbindungen von Harzen oder Bal@sumen, wie Kolophonium, Kopal,
Bernstein, Kopaivabalsam, Perubal.sam u. a., mit oder ohne zusätzliche Mengen, von
feinverteiltem Silber in ätherischen Ölen gelöst bz.w. aufgeschlämmt verwendet.
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Die Harze oder Balsame dienen dabei- gleich zeitig als Schutzkolloide
für das. in den Versilberungspräparaten enthaltene Silber. Doch können den Präparaten
auch weitere Schutzkolloide, wie Protadbinsäure oder Lysalbinsäure, zugesetzt werden.
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Außerdem ist bekanntgeworden, Ver:silberungspräparate dadurch herzustellen"
daß man lösliche oder unlösliche Silbersalze oder Silberoxyd in saurer, neutraler
oder alkalischer Lösung mittels Reduktionsmitteiln reduziert, wobei feinverteiltes
Silber erhalten wird. Als solche Reduktionsmittel werden Wasserstoffsuperoxyd, Aldehyde,
wie Fo@rm.al@diehyd, Amine, wie Triphieny lamin, Tra:uben.-zucker, Hydfrazin, Hydrochi,non
u. a. vorgeschlagen. Dabei erfolgt die Reduktion der Silbersalze mit oder ohne gleichzeitigen
Zusatz von Lacksubstanzen, wie Cel:lulosederivaten bzw. natürlichen oder künstlichen
Harzen..
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Weiterhin wurden die Silberverbindungen, organischer Säuren, wie Milchsäure,
Weinsäure und Traubensäure, zur Herstellung von Ä,#ersli @beru-n.gspräparaten
vorgeschlagen,
teilweise unter Zusatz von, Emulgatoren, zwecks gleichmäßiger Verteilung des Silbers
in; -der Lacksubstanz.
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Da die bekannten Silb,erpzäparate zwecks Verbrennung- des in denselben
vorhändenen Köhlenstbffs bei höheren Temperaturen bis äoo° C ein--gebrannt -werden'miissen,
setzt man ihnen zur Verminderung der Verdampfung des. Silbers noch sehr kleine Mengen
an Gold oder einem der Metalle der Platingruppe hinzu. Zur besseren, Verbindung
Beis auf Keramik oder Glas aufzubrennenden Silberbelages mit diesen Stoffen werden
weiterhin sog.-Flußmittel verwendet und den VersÜberungspräp:aratenr in Form, von
Bleibo@rat, Lithiumcarbionat, Wismutrosiinat oder alkalifreien Gläsern. der verschiedensten
Zusammensetzungen hinzugefügt.
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Die mit den bekannten Versilberungspräparaten durch Erhitzern derselben
erzeugten Silberniederschläge sind, jedoch mehr oder weniger matt und zeigen unter
dem Mikroskop ein körniges Gefüge, das: mit cinzeAnen Löchern durchsetzt ist. Infolge
ihrer vielfach oxydis:chenZu@.sätze haben dieSilber= schichten weiterhin eine schlechtere,
elektrische Leitfähigkeit als reine Feinsilberschichten.
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Bis jetzt konnte nicht geklärt -,ver&nr, worauf die rauhe oder
gar körnige Abächeidun ,g dies. in den bekannten: Versilberungspräparaten erhaltenen
feinverteilten Silbersu zurückzuführen ist. Es wird jedoch vermutet, daß, sich beim
Erhitzen und gleichzeitigen Verbrennen, der Lacksubstanzen die einzelnen feirvverteilten
Silberteilchenf zu gröberen Agglomeraten zusammenballen.
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,Versuche haben nun gezeigt, daß man Versilberungspräparate herstellen
kann, bei denen die eingebra=te Silberschicht vollkommen glatt und porenfrei isst.
Derartige Silberschichten eignen sich gleichermaßen gut als Dekorati,onsischichten
auf Glas und Keramik, da sie sich sehr leicht mit bekannten Mitteln hochglanzpöherpen
lassen,. Infolge ihrer niederen Einbrrernnte-rnperatur eignen sich die erfindungsgemäßen
Versilberungspräparate auch zur Herstellung vorn Deckschichten auf Metallen und;
Legierungen, die auf galvanischem Wage nur schlecht oder überhaupt nicht versilbert
werden können; wie Aluminium und dessen Legierungen, Chromlegierungen, Wolfram;
Molyb!dän und nichtrostenden Stählern. In=folge ihrer guten Haftun=g auch ohne Flußmittel
sind dne aus, den erfindungsgemäß,en Vers.ilberungspräparaten hergestellten Silberschichten
auch, für elektrotechnische Zwecke sehr gut geeignet, beispielsweise als Kondensatorbeläge
von keramischen Kendensatoren.
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Die, eifindungsgemäßen Präparate enthalten weder Silberoxyd noch feinverteiltes
oder kolloides Silber, sondern Siibersubaxyd, welches. man aus Silberoxyd durch
partiellie Reduktion von; Silberoxyd in einem Nichtelektrolyt, beispielsweise einem
aromatischen oder aliphat..ischen Alkohol, einem Ester, Keton oder deren Mischungen,
mittels einfies .Reduktionsmittels erhält. Zu diesem Zweck setzt man dem in einem
Nichtelektrolyt aufgeschlämmten Silberoxyd .eine sehr kleine Menge Reiduktions:mvttel.
zu., die eben ausreicht, um das Silberoxyd zu Sil#bersuboxyd, nicht jedoch zu Feinsilber
zu reduzieren. Es ist vorteilhaft, wenn dir aliphatische oder aromatische Alkohol,
Ester oder Keton dabei gleichzeitig einen natürlichen oder künstlichen Harz oder
eine solche Menge eines Cell:ulosederivates. enthält, um die gewünschte Viskosität
des Versilberungspräparates zu erhalten. Man- erhält so ein in dem Alkohol aufgeschlämmtes,
sehr fein verteiltes Silbersuboxyd, diessen weitere Reduktion zu Silber durch die
bei-.gefügten Harzie oder Geliulose verhindert wird. Die Reduktion: zu Silbersuboxyd
maß in der Kälte erfolgen, da das Silbersuboxyd außerordentlich wärmetempfindlich
ist und bei Erwärmung über i5o°' C unter Abgabe von, Sauerstoff rasch zu -Feinsilber
reduziert wird. Die genaue Zusammensetzung des Silsbersuboxydes- konnte mach nicht
festgestellt werden, es. wird jedoch vernutet; daß ihm die chemische Formel Ag4
0 zukommt. Also Reduktionsmittel zur Herstellung der erfindün;gs!gemäße, Versiiberungspräparate
haben sich Phenylhydrazin, Phenylhydroxylamin, Benzaldehyd und Harustoffaldehyd
besonders gut bewährt. Doch können auch andere milde organische Reduktionsmittel,
wie z. B. Traubenzucker, InvertzuckeT, Methylbenzoat u. a., .verwendet werden.
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Erhitzt man, die erfindungsgemäßen Präparate zwecks Einbrennens auf
einer metallischen oder nichtmetallischen Unterlage, so findet eine sehr rasche
Reduktion; des ,Silberoxydes zu metallischem Silber statt. Die organischen: Substanzen
verbrennen durch den Luftsauerstoff, und es hinterbleibt eine völlig glatte, silberweiße,
matt glänzende und völlig porenfreie Feinsilberschicht. Überrascheaderweise hat
sich gezeigt, daß diese Fein.-silberschicht trotz völliger Abwesenheit von Flußmitteln
sehr gut auf der metallischen oder nichtmetallischen Unterlagie haftet.
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Die folgenden Beispiele erläutern einige Verfahren, zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Versilberungspräparate.
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Beispiel i 6o g Silberoxyd werden in 4o g einer i5o/oigen Lösung von
Nitr ocellul:ose in, Äthylglykol aufgeschlämmt. Zu diesem Gemisch werden q. g Benzaldehyd
hinzugesetzt und die Mischung 6o Stunden lang in einer Porzellanmühle gemahlen;.
Die so erhaltene Suspension von Silbersuboxyd in'ciner Nitrocellulos eläsung wird
mittels Spritzpistole oder Pinsel auf eine Aluminiu..mlegierung aufgetragen undi
bei 380°` C auf derselben ein-3
gebrannt. BeispIea 2 70 g Silberoxyd
werden in einer Mischung von 5 g Aceton, 2o g Butyl@allcoho@l, 30 g Bu;tylacetat,
2o g hochviskoser Collodum,volle und i g Phenylhydrazin aufgeschlämmt. Nach der
Mischung der Bestanditeile in einer Schüttelmaschine und der dabei eintretenden
Reduktion desi S idsberoxydes, zu
Silbiersuboxydi wird das Versi.lberungspräp:arat
mittels Pinsel auf eine glasierte Keramikvase aufgetragen @ undi anschließend bei
6oo° C einge@hrannt. Der entstandene Feinsilibernilederschlag kann mit der Glasbürste
auf Hochglanz poliert werden oder in einem galvanischen Silberbaid verstärkt werden.
Beispiel .3 5o g Silberoxyd werden mit 259 Äthylglykol, io g Harnis,to@ffaldebyd"
0,5 g Phenylhydroxylamin und io g Collodiumwolle! fein gemahlen. Das so erhaltene
Versilberungspräparat wird mittels einer Spritzpistole auf Glimmerplättchen au fgespritzt
und bei 5oo° C eingebrannt.