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Verfahren zur halbautomatischen Erzeugung von Morsezeichen Die Nachteile
der Erzeugung von Morsezeichen mittels einer Handtaste bestehen vor allem darin,
daß die Einhaltung des richtigen Verhältnisses zwischen Punkt-, Strich- und Pausenlänge
der Zeichen nur von ganz geschickten Funkern erreicht werden kann. Fast jener Funker
hat beim Geben von Morsezeichen mittels Handtaste besondere Eigenarten, so daß ein
geübter Beobachter eine Funkstelle an ihrem Funker erkennen kann.
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Es wurde daher immer schon angestrebt, die Erzeugung von Morsezeichen
zu mechanisieren. Eine Lösung hierfür bieten die automatischen Morsegeber, z. B.
die Anordnung nach der amerikanischen Patentschrift 2 o83 16o. Solche Morsegeber
besitzen eine Tastatur wie eine Schreibmaschine, und beim Niederdrücken jeder Taste
entsteht automatisch das entsprechende Morsezeichen. Da solche Morsegeber aber recht
teure und komplizierte Gebilde sind und auch das Geben mit solchen Tasten nicht
einfach zu erlernen ist, findet man sie nur bei Großstationen vor.
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Ein anderer Weg, das Geben der Morsezeichen zu mechanisieren, wurde
durch Schaffung der sogenannten Bugs beschritten. Bei dieser Art von Tasten wird
auf mechanischem oder elektrischem Weg die Erzeugung der Punkte und Striche der
Morsezeichen vorgenommen. Die Zeichengebung erfolgt dabei normalerweise mittels
eines sogenannten Wabblers, das ist ein zwischen Daumen und Fingern beweglicher
Umschalthebel mit . neutraler Ruhestellung. Bei Drücken des Hebels nach rechts entstehen
Punkte,
beim Drücken nach links Striche. Kombinierte Morsezeichen
werden durch entsprechendes Hinundherbewegen des Hebels aus Punkten und Strichen
zusammengesetzt. Das Geben mit solchen Tasten ist erfahrungsgemäß sehr leicht zu
erlernen.
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Diese Art von Tasten hat sich im kommerziellen Verkehr bisher nicht
durchsetzen können,, weil ihnen noch zu viele Mängel anhaften. Zunächst sind sie
recht kompliziert und somit störanfällig. (Vgl. Beschreibung einer solchen Taste
inHeft V und VI, Tg4o, der OST .) Ihr größter Nachteil besteht aber darin, daß sie
zwar Punkte und Striche der Zeichen im richtigen Verhältnis zueinander und ebenfalls
dierichtigenAbstände der Punkte und Striche untereinander erzeugen, aber nicht die
richtige Länge der Übergangspausen bei Wechsel von Punkt auf Strich oder umgekehrt
gewährleisten. Diese - Übergangspause muß der Funker schätzen, wodurch er den; Zeichen
wieder seine persönliche Note geben kann. Ferner wird bei diesen Tasten ein gerade
laufender Punkt oder Strich sofort unterbrochen, wenn man den Umschalthebel in seine
Ruhestellung zurückgehen läßt. Es besteht dadurch die Gefahr, daß der letzte Punkt
oder Strich eines Zeichens verstümmelt werden kann.
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Das Problem der halbautomatischen Erzeugung von Morsezeichen kann
daher erst dann als gelöst. betrachtet werden, wenn nicht nur das richtige Verhältnis
von Punkt- und Strichlängen sowie Pausenlängen zwischen Punkten oder Strichen erreicht
wird, sondern wenn auch die richtige Länge der Übergangspausen bei Wechsel von Punkt
auf Strich oder umgekehrt gewährleistet ist: Man muß also bei Wechsel von Punkt
auf Strich oder umgekehrt während des gerade laufenden Punktes oder Striches den
Umschalthebel umlegen können, es muß dann der gerade laufende Punkt oder Strich
erst in seiner vollen Länge zu Ende kommen, sich die vorgeschriebene Pause von der
Länge eines Punktes anschließen und dann erst - der erste Strich oder Punkt beginnen.
Ferner muß dafür gesorgt sein, daß kein Zeichen verstümmelt werden kann, es muß
also jeder angefangene Punkt oder Strich in seiner vollen Länge zu Ende gehen, wenn
man den. Umschalthebel bereits vor Been-- igung des Punktes oder Striches in seine
Ruhelage zurückgehen-läßt.
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Für die Lösung der öbenerwähnten Forderungen läßt sich ein allgemeines
Verfahren angeben.
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Das wichtigste Kennzeichen dieses Verfahrens besteht darin, daß bei
Betätigen des Umschalthebels die Morsezeichen nicht sofort mit einem Punkt oder
Strich beginnen, sondern daß eine Pause vorausgeht, und daß sich ein gerade laufender
Punkt oder Strich automatisch hält, auch wenn man den Umschalthebel bereits vor
Beendigung des Punktes oder Striches losläßt bzw. auf die Gegenseite umlegt, ferner
darin, daß das Punkt- und das Strichsystem sich. während eines laufenden Punktes
oder Striches gegenseitig sperren. 1i Vorgeschlagen war eine Lösung dieses Problems
mit rein elektrischen Mitteln.
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Es steht aber noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten offen, von
denen im nachfolgenden als Beispiel eine- Lösung mit elektromechanischen sowie eine
solche mit rein mechanischen Mitteln beschrieben werden soll. r. Elektromechanische
Mittel-Das Prinzipschema zeigt Abb. z. Die Einrichtung ist symmetrisch aufgebaut.
Alle zur Erzeugung der Punkte der Morsezeichen verwendeten Mittel führen -den Index
a, die zur Erzeugung der Striche verwendeten den Index b: Die eigentliche Zeichenerzeugung
erfolgt mit Hilfe der zwei Nöckenscheiben ja und ab. Die Nockenscheibe ja dient
zur Erzeugung der Punkte. Sie besitzt sechs Nocken mit sechs gleich langen Zwischenlücken.
Die Nockenscheibe 1b dient zur Erzeugung c er Striche. Sie besitzt drei Nocken,
die dreianal so lang sind wie die Nocken der Scheibe ja und drei Zwischenlücken,
die gleiche Länge haben wie die der Scheibe ja.
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Die beiden Scheiben stehen normalerweise still und können, aber nicht
gleichzeitig, über eine elektrische Kupplung durch einen nicht gezeichneten Motor
in der Pfeilrichtung in Bewegung gesetzt werden, und zwar die Scheibe ja durch Wicklung
2a und die Scheibe zb durch Wicklung 2b der elektrischen Kupplung. Den Strom zum
Betätigen der elektrischen Kupplung liefert die Batterie 3. Beile Scheiben steuern,
in Bewegung gesetzt, mit ihren Nocken je drei Kontakte, und zwar schließen sich,
wenn, die auf den Scheiben ruhenden Schleifer durch eine Nocke gehoben werden,-die
Kontakte q. und 5, während sich dann die Kontakte'6 öffnen: Der Stromkreis der Kupplungsspule
2a zur Drehung der Scheibe =a wird gebil-et durch: Kontaktzunge des Gebers 8, Batterie
3, Spule 2a, Kontakt 6b, Kontakt 7a des Gebers B. Parallel zur Kontaktzange des
Gebers 8 und dem der Batterie 3 abgekehrten Ende der Kupplungsspule 2a liegt der
Kontakt 411.
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Der Stromkreis der Kupplungsspule 2b zur Drehung der Scheibe zb wird
analog gebil'et durch: Kontaktzunge des Gebers 8, Batterie 3, Spule 25, Kontakt
6a; Kontakt 7b des Gebers B. Parallel zur Kontaktzunge und dem der Batterie 3 abgekehrten
Ende der Kupplungsspule 2b liegt der Kontakt q. b. Die Morsezeichen werden, über
die beinen -parallel geschalteten Kontakte 5a und 5b abgenommen.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist nun folgende: Die Kontaktzunge
des Gebers 8 befindet sich; wenn keine Zeichen gegeben werd en, in einer neutralen
Ruhestellung. Sollen nun z. B. Punkte gegeben werden; so drückt man den Hebel des
Gebers 8 nach rechts. Es schließt sieh dann Kontakt 7a des Gebers B. Über die Kontakte
7a, 6b,- -Kupplungsspule 2a und Batterie 3 schließt sich ein Stromkreis, und c:ie
Kupplungsspule 20, setzt die Nockenscheibe ja in der gezeichneten Pfeilrichtung
in Bewegung. Der auf der Nockenscheibe ja ruhende Schleifer zur Betätigung der Kontakte
q.a, 6a und 6a wird zunächst eine Zeitlang, die einer Punktlänge entspricht, nicht
beeinflußt, es geht also nach dem. beanspruchten Verfahren dem Zeichen die Pause
voraus. Sobald den Schleifer der erste Nocken erreicht, wird er ein Stück gehoben
und schließt die Kontakte q. a und 5a; während sich Kontakt 6a öffnet. Dies ist
der Beginn des Punktes, weil sich ja Kontakt 5a schließt. Er dauert solange, bisderNocken
unterdem Schleifer vorbeigelaufen ist und der Schleifer in die nächste bücke zurückfällt.
Es folgt so lange Punkt auf Punkt
mit den Zwischenpausen von der
Länge eines Punktes, wie man den Kontakt 7a des Gebers 8 geschlossen hält. Wenn
ein Punkt beginnt, d_ h. wenn der auf der Nockenscheibe ja ruhende Schleifer durch
einen Nocken gehoben wird, schließt sich auch Kontakt q.a. Dieser liegt.aber über
den geschlossenen Kontakt 61 dem Kontakt 7a des Gebers 8.parallel. Läßt man also
während eines noch nicht beendeten Punktes den Geber 8 in seine Ruhestellung zurückgehen,
c. h. öffnet man Kontakt 7a, so dreht sich Sche.be ja unbeeinflußt weiter, weil
die Spule 2a über den Kontakt q. a unter Strom bleibt. Die Scheibe ja bleibt erst
dann stehen und der begonnene Punkt geht normal zu Enae, wenn der auf der Nockenscheibe
ruhende Schleifer in die nächste Lücke fällt und somit durch Öffnen des Kontaktes
411 den Stromkreis mit der Spule 2a unterbricht. Es kann somit ein Punkt nicht verstümmelt
werden, was dem beanspruchten Verfahren entspricht.
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Drückt man zur Erzeugung von Strichen den Hebel des Gebers 8 nach
links, so schließt sich Kontakt 71 und der ganze Vorgang verläuft unter Mitwirkung
der Nockenscheibe i1, Batterie 3, Spule 21, der Kontakte 4.b, 5b und 6b analog.
Auch ein begonnener Strich kann nicht unterbrochen werden. .
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Es wird aber auch bei Wechsel von Punkt auf Strich oder umgekehrt
die vorgeschriebene Pause von der Länge eines Punktes eingehalten, wenn man das
Umlegen des Hebels 8 während eines noch laufenden Punktes oJer Striches vornimmt,
wie aus folgendem hervorgeht.
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Es soll z. B. der Übergang von Strich auf Punkt getätigt werden. Der
Hebel des Gebers 8 wird nach links gedrückt, Kontakt 7b schließt sich. Die Spule
2b wird durch Batterie 3 über die Kontakte 7b und 611 unter Strom gesetzt, Nockenscheibe
ib setzt sich in Pfeilrichtung in Bewegung. Der Schleifer der Nockenscheibe lb läuft
eine Zeitlang, die einer Punktlänge entspricht, in einer Nockenlücke. Dann wird
er durch den Nocken gehoben, die Kontakte 4.b und 51 schließen sich, während sich
Kontakt 6b öffnet, der Strich beginnt. Nun legt man während des noch laufenden Striches
den Hebel des Gebers 8 durch Drücken nach rechts auf die Punktseite um und schließt
Kontakt 7a. Zunächstwird davon unbeeinflußt dieNockenscheibeib sich so lange weiterärehen,
bis der Strich zu Ende ist, weil ja der geschlossene Kontakt q. b die Spule 2b noch
unter Strom hält. Die zur Erzeugung der Punkte dienende Nockenscheibe ja kann aber
während der Strichdauer noch nicht in Bewegung gesetzt werden, weil der Stromkreis
mit dem Kontakt 711 durch den während der Strichdauer geöffneten Kontakt 6b unterbrochen
ist. Die nach dem beanspruchten Verfahren geforderte Sperrung ist also erreicht.
Fällt der Schleifer der Scheibe il nach Beendigung des Striches in die Nockenlücke,
so öffnet sich Kontakt 4' und unterbricht den Stromkreis mit der Spule 2b, Scheibe,b
bleibt stehen. Gleichzeitig schließt sich Kontakt 6b und schließt den Stromkreis
mit der Spule 2a, Sch(-ibe ia setzt sich in Bewegung. Nach einer Zeit, die einer
Punktlänge entspricht, wird der Schleifer der Scheibe, a durch einen Nocken
gehoben und schließt u. a. Kontakt 5a. Der Punkt hat begonnen. Bei Wechsel von Punkt
auf Strich ist der Vorgang entsprechend.
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Verschiedene Morsegeschwindigkeiten können durch Veränderung der Drehzahl
der elektrischen Kupplung und somit der Scheiben ja und i1 erreicht werden. Die
Spannung zum Betätigen der elektrischen Kupplung kann anstatt aus der Batterie 3
über Gleichrichter aus dem Netz entnommen werden.
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Die Nockenzahl der Scheiben ja und 1b wurde in obigem Beispiel willkürlich
gewählt; sie kann eine apere sein. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß die Längen
der Nocken und Zwischenlücken der beiden Scheiben im richtigen Verhältnis zueinander
stehen. 2. Rein mechanische Mittel Nachstehendes ist auch nur ein Beispiel für weitere
Möglichkeiten dieser Art, das beanspruchte Verfahren auszuführen.
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Die rein schematische Darstellung zeigt Abb.2. Diese Einrichtung ist
auch symmetrisch aufgebaut. Alle zur Erzeugung der Punkte der Morsezeichen dienenden
Teile führen den Index a, die zur Erzeugung der Striche cienen'en den Index b.
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Die eigentliche Zeichengebung -erfolgt auch wie bei der Einrichtung
nach Abb. i mit Hilfe zweier Nockenscheiben ga und gb. Die Nockenscheibe ga dient
zur Erzeugung der Punkte. Sie besitzt sechs Nocken mit sechs gleich langen Zwischenlücken.
Die Nockenscheibe gb Dient zur Erzeugung der Striche. Sie besitzt drei Nocken, Gie
dreimal so lang sind wie die Nocken der Scheibe g", und drei Zwischenlücken, die
gleiche Länge haben wie die der Scheibe ga.
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Die beiden Scheiben stehen, normalerweise still und können, aber nicht
gleichzeitig, durch Anpressen des Rades io in Pfeilrichtung in Bewegung gesetzt
werden. Das Rad io wird beispielsweise über eine flexible Welle angetrieben und
befin2,et sich in Pfeilrichtung in dauern:-'er Drehbewegung. Das Rad io ist in einem
Querschlitz des Gebehebels ii mit .Hilfe der Federn 15 federnd gelagert. Der Gebehebel
ii ist an seinem unteren Ende durch eine Blattfe'er 14 unterbrochen und ist um den
mit C bezeichneten Punkt schwenkbar. Die Federn 12 halten den Hebel 1i in einer
neutralen Ruhestellung. Die Schwenkbewegung des Gebehebels ii durch Drücken nach
der einen oder anderen Seite an seinem unteren En 'e wird durch die Anschläge 13a
und 131 begrenzt. Der um den Punkt :A drehbare Hebel 1611 besitzt an seinen bei'en
Enden je eine Nase, deren eine auf den Zwischenlücken und Nocken der Nockenscheibe
ga schleift. Setzt sich die Scheibe ga in Drehbewegung, so hebt sich bei Passieren
eines Nockens die auf ihn schleifende Nase des Hebels 16a und schließt den Kontakt
18a, während sich die andere Nase des Hebels 16a senkt. Die Feder 17a bewirkt, daß
die auf der Nockenscheibe 9a gleitende Nase nach Passieren eines j ei en Nockens
wieder in die nächste Zwischenlücke zurückfällt. Entsprechend schleift auf den Nocken
und Zwischenlücken der Nockenscheibe gb die eine Nase des um den Punkt B schwenkbaren
Hebels 161, die, wenn sie durch einen Nocken der Scheibe gb gehoben wird, den Kontakt
181 schließt und nach Passieren jedes Nockens durch Fe der 171 in die folgende Zwischenlücke
zurückfällt. Die beiden übrigen Nasen der
Hebel 16- und 16b stehen
dem. oberen Ende- des Gebe-Nebels ii gegenüber.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist nun folgende: Es sollen z. B.
Punkte gegeben werden. Das untere Ende des Gebehebels ix wird nach rechts gedrückt
bis zum Anschlag 13a. Dadurch wird das inDrehbewegung befindliche Rad io an die
Nockenscheibe ga gepreßt und setzt diese in Pfeilrichtung in Bewegung. Die linke
Nase des Hebels 1611 wird durch Feder 17a nach unten gedrückt und schleift eine
Zeitlang, die einer Pausenlänge entspricht, in einer Zwischenlücke der Scheibe ga.
Dann wird. sie durch einen Nocken gehoben und schließt Kontakt i8a, der Punkt beginnt.
Es folgt so Punkt auf Punkt mit der Zwischenpause von der Länge eines Punktes, wie
man den Gebehebel ix in dieser Stellung festhält. Der Abstand zwischen Anschlag
13a und dem unteren Ende des Gebehebels ix sei nun. so groß eingestellt, daß Rad
io und Scheibe ga sich bereits berühren, ehe das untere Ende des Gebehebels ix amAnschlag
13a anliegt. EinAndrücken des Gebehebels ix an Anschlag i3a wird durch Nachgeben
der Feder 15 ermöglicht, zum Teil auch durch Blattfeder 1q.. Die Abstände werden
so eingestellt, daß bei Berühren des unteren Endes des Gebehebels ix mit Anschlag
1311 das obere Ende des Gebehebels so weit nach links verschoben wird, daß die rechte
Nase des Hebels 16a hinter das obere Ende des Gebehebels ii greift, wenn die linke
Nase des Hebels 1611 einen Nocken der Scheibe ga passiert. Während der Zeit also,
da die linke Nase des Hebels 1611 einen Nocken passiert, d. h. während der Zeit
eines Punktes, kann man die Kupplung zwischen Rad io und Scheibe ga nicht trennen,
auch wenn man den Hebel ix nicht mehr gegen Anschlag 13a drückt; ein Punkt kann
also nicht unterbrochen werden. Bei Erzeugung von Strichen durch Drücken des Gebehebels
ii gegen Anschlag 13b ist der Vorgang unter Mitwirkung der Nockenscheibe gb, Hebel
16b sowie der Feder 17b entsprechend. Auch eire laufender Strich kann nicht unterbrochen
werden.
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Es wird aber auch der richtige Abstand von der Länge eines Punktes
bei Wechsel von Punkt auf Strich oder. umgekehrt :eingehalten, wenn man den Gebehebel
ix während eines laufenden Punktes oder Striches umlegt, wie aus folgender Überlegung
hervorgeht.
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. Es sei z. B. der Übergang von Punkt auf Strich zu betätigen. Während
der Dauer des Punktes ist, wie erwähnt, die linke Nase des Hebels 16a gehoben und
die rechte Nase greift hinter das obere Ende des Gebehebels ix, so daß die Kupplung
zwischen Rad io und Scheibe 9a während der Punktdauer gewährleistet ist. Drückt
man nun während der Punktdauer das untere Ende des Gebehebels ix nach links bis
zum Anschlag 13b, was durch Nachgeben der Blattfeder 14 möglich ist, so geht zunächst
davon unbeeinflußt per Punkt in seiner vollen Länge zu Enüe. Dann fällt durch Feder
i7a die linke Nase des Hebels 16a in eine Lücke der Scheibe ga, die rechte Nase
des Hebels 16a hebt sich und gibt das obere Ende des Gebehebels ix frei. Durch die
gespannte Blattfeder 14 wird Rad io ruckartig gegen die Nockenscheibe 9b gepreßt,
Scheibe 9a bleibt stehen und Scheibe gb setzt sich in Bewegung. Eine Zeitlang, die
einer Punktlänge entspricht, schleift die rechte Nase des Hebels 161 in einer Lücke
der Nöckenscheibe gb, dann wird sie durch einen Strichnocken gehoben; Kontakt 181
schließt sich, und es beginnt der Strich. Bei Übergang von Strich auf Punkt ist
der Vorgang entsprechend. Die Einhaltung der richtigen Übergangspausen ist also
gewährleistet. Die Lösung genügt also in allem dem beanspruchten Verfahren.
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Eine Änderung des Zeichentempos ist durch verschiedene Drehgeschwindigkeiten
des Rades io möglich.
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Wie schon erwähnt, sind noch viele Variationen dieser rein prinzipiellen
Darstellung einer solchen rein mechanischen, halbautomatischen Morsetaste möglich,
die das gleiche Verfahren zur Grundlage haben.