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Drehbarer Schlitzlochstempel für Binärlochungen In neuerer Zeit gewinnt
das binäre Zahlensystem für das maschinelle Rechnen immer größere Bedeutung. Dieses
Zahlensystem kennt nur die beiden Grundziffern Null und Eins, wodurch eine außerordentliche
Vereinfachung aller Rechenoperationen möglich wird.
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Die maschinellen Rechenvorrichtungen sind deshalb sehr einfach im
Aufbau. Auch die Lochtnaschinen für nach dem binären System gelochte Karten sind
sehr einfach. da die Grundziffer Eins durch Lochung und die Grundziffer Null durch
Nichtlochung dargestellt werden kann.
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Bei diesen bekannten Lochmaschinen ist also nur ein einziger Lochstempel
zur Lochung einer Lochspalte erforderlich, der unter der Steuerung der Eins-Taste
steht, während die Nichtlochung durch Überspringen der Kartenspalte herbeigeführt
wird. Dies kann dadurch geschehen, claß bei spaltenweiser Lochung die Null-Taste
die Funktion einer Springtaste ausübt oder daß umgekehrt die Springtaste als Null-Taste
verwendet wird.
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Die vorliegende Erfindung sieht demgegenüber eine bittäre Lochmaschine
vor, bei der das Wesentliche darin besteht, daß nicht nur die Eins, sondern auch
die Null besonders gelocht wird, indem für die Eins-Lochung und die Null-Lochung
ein einziger besonderer Lochstempel vorgesehen ist, der unter Steuerung der zugeordneten
Eins- und Null-Taste steht und durch seine verstellbare Lage unterschiedlich gekennzeichnete
Löcher erzeugt. Beispielsweise kann ein senkrechtes und waagerechtes Langloch zur
unterschiedlichen Kennzeichnung der Null und Eins verwendet werden.
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Die Darstellung der Ziffer Eins durch Lochung und der Ziffer Null
durch Nichtlochung in bekannten Maschinen ist für manche vorkommenden
Redhenvorgänge'
nicht eindeutig genug, da Eins und Null z. B. Ja und Nichts bedeutet, während Nein
etwas ganz anderes bedeuten kann.
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Die binäre Lochmaschine .hat .erfindungsgemäß drei Ausdrucksmöglichkeiten,
und zwar Null, Eins und Leer (entsprechend Ja, :Nein und Nichts), die alle drei
in einer einzigen Lochposition gekennzeichnet werden können, da jede Spalte eindeutig,
entweder mit Eins durch ein waagerechtes Langloch oder mit Null durch ein senkrechtes
Langloch dargestellt, gelocht werden kann und Nichtlochung eben Nichts bedeutet.
Die erfindungsgemäße Maschine hat deshalb auch keine Taste, die gleichzeitig die
Funktion derNull-Taste und derSpringtaste erfüllt. Für die Null-Lochung und die
Nichts-Lochung der karte sind deshalb zwei gesonderte Tasten vorgesehen. Eine selbständige
Weiterschaltung auf die nächste Kartenspalte findet natürlich in bekannter Weise
statt, wenn eine der beiden Zifferntasten, entweder die Null- oder Eins-Taste, betätigt
wird.
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Außer der dreifachen und deshalb eindeutigen Ausdrucksmöglichkeit
bietet die Erfindung den Vorteil, daß die mit der Maschine gelochten Karten, die
also sowohl Eins als auch Null gelocht enthalten, Erleichterungen bei der Lösung
binärer Rechenaufgaben mit sich bringen, bei denen es eindeutig auf Ja, Nein und
Nichts ankommt. Weitere Vorteile bestehen z. B. in der größeren Sicherheit, die
eine Null- und Eins-Lochung gegen Fälschung und Betrug bietet.
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In den Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben,
bei dem ein einziger Langlochstempel Anwendung findet, der wahlweise von der einen
in die andere Lage gedreht wird und über der gleichen Lochposition steht und zur
Lochung benutzt wird.
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Fig. 1 veranschaulicht einen Lochkartenausschnitt ; Fig. 2 zeigt eine
Draufsicht auf die Lochinaschine; Fig. 3 zeigt im Querschnitt die Locheinheit in
der Null-Stellung; Fig. .4 zeigt eine Draufsicht auf die Locheinheit in der Null-Stellung;
Fig. 5 veranschaulicht im Querschnitt die Locheinheit in der Eins-Stellung; Fig.
6 veranschaulicht eine Draufsicht auf die Locheinheit in der Eins-Stellung; Fig.
7 zeigt schematisch das elektrische Schaltbild.
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Die Lochkarte 15 (Fig. i) ist in eine einzige Lochposition aufgeteilt,
die aus nebeneinanderliegenden Lochspalten besteht. In jeder der Lochspalten kann
eine der drei Ausdrucksmöglichkeiten. mit Hilfe der wahlweise einzustellenden Locheinrichtung
eingetragen werden, wobei ein waagerechtes Langloch 2o eine Null-Lochung, ein senkrechtes
Langloch io eine Eins-Lochung kennzeichnet, während eine ungelochte Spalte 18 Nichts
bedeutet.
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Die ungelochte Karte 15 wird so in den Kartenwagen 21 eingelegt, daß
die einzelnen Lochspalten schrittweise unter der Locheinrichtung vorbeigeführt werden
können. Die Karte wird gegen Verschieben in der Bewegungsrichtung von dem verstellbaren
Anschlag 23 mit der unter Federdruck stehenden Klinke 22 festgestellt und wird seitlich
durch eine Führungsnut zwischen den Kartenwänden gehalten. Der Kartenwagen, weiter
nicht dargestellt, wird durch Rollen verschiebbar am Kartenbett gelagert und steht
unter der Wirkung eines an sich.bekannten Schrittschaltwerkes.
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Wird nun der Wagen durch den Fingerhebel 22 unter die Locheinheit
geschoben, so rastet die Schaltklinke des Schrittschaltwerkes, das in dem Ausführungsbeispiel
nicht dargestellt ist, in eine Schaltstange und hält den Kartenwagen in der Stellung
fest, in der sich die zuerst auszulochende Spalte unter der Locheinheit befindet.
Eine nicht weiter dargestellte Anzeigeeinrichtung erleichtert die Einstellung der
gewünschten Lochspalte, in der die Lochung stattfinden soll. Das Schrittschaltwerk
steht so unter dem Einfluß von Steuereinrichtungen, deren Funktion später näher
beschrieben wird, daß nach .erfolgter Lochung der Wagen selbsttätig um eine Spalte
weitergeschaltet wird, oder daß der Wagen unter Tastensteuerung in seine Grundstellung
gefahren werden kann.
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Der senkrecht angeordnete Langlochstempel S ist in einem in sich geschlossenen
Gehäuse UG geführt. Die obere Führungsplatte 41 und die untere Führungsplatte 44
sind durch die beiden sich gegenüberliegenden Abstandsstücke 42 und 43 fest zu einem
Gehäuse verbunden. Der Stempel S ist in den beiden Platten 41 und 44 oben und unten
geführt und wird durch die Druckfeder 47 mit der Anschlagscheibe 46 in seiner oberen
Grundstellung gehalten. .1n der unteren Führungsplatte 44 ist die Matrizenplatte
45 befestigt. Zwischen der unteren Stempelführungsplatte 44 und der Nlatrizenplatte
45 sind in derselben Lage wie die beiden Abstandsstücke 42 und 43 zwei Distanzplättchen
49 angebracht, so (laß ein der Kartenstärke entsprechender Luftspalt 39 entstellt,
durch den die Karte durchgeführt werden kann. Der Schlitz 39 ist derart ausgebildet,
daß (las gesamte Stempelgehäuse um 9o° gedreht werden kann, ohne die in einer Führung
liegenden Karten zu behindern, so daß der vorher senkrecht gestellte Langlochstempel
in seine waagerechte Lage gelangt. Die Karte 15 wird vorn und hinten an ihren äußeren
Kartenrändern durch eine Führungsnut gegen seitliches Verschieben geführt, so daß
die Karte in senkrechter Richtung in ihrer Lage verbleibt, während das Stempelgehäuse
quer zur Bewegungsrichtung gedreht werden kann.
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Die obere Führungsplatte 41 und die Matrizenplatte 45 haben je einen
vorstellenden runden Führungsbund. Der Bund der oberen Führungsplatte 41 ist in
der Bohrung des Lagerwinkels Lr und der Bund der Matrizenplatte 45 in dem Lagerwinkel
L2 konzentrisch gelagert, so daß das gesamte Stempelgehäuse leicht drehbar ist.
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An der Matrizenplatte 45 ist ein Zapfen 48 eingenietet, dessen Lage
am besten aus der Draufsicht in Fig. 4 und 6 zu ersehen ist.
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In diesen Zapfen 48 greift mit eitlem Langloch das eine Ende des Umschalthebels
UH ein, während
(las andere Ende drehbar an dem Lagerwinkel
.I9, der am Nlaschinengeliäuse 5o befestigt ist, gelagert ist. .1n dein Umschalthebel
UH ist der Anker UA des Umschaltmagneten US ebenfalls drehbar befestigt.
Das Stempelgehäuse UG wird von der Zugfeder RF in seiner Grundstellung so
gehalten, wodurch der Stempel S in seiner waagerechten Lage steht und sich für die
Null-Lochung in Druckstellung befindet, so daß bei Erregung des Druckmagneten in
die betreffende Spalte ein Null-Kennzeichen 20 gelocht wird.
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Der Druckbalken DB befindet sich mit seinem einen Ende über
dem Stempel S, während das andere Ende drehbar in der Welle 55 aufgehängt ist, die
von der Befestigungsleiste 56 gehalten wird. Drehbar an dem Druckbalken
DB ist der Anker D.1 des Druckmagneten D_lI gelagert und wird bei Erregung
des \lagneten nach unten gezogen, so daß der Barunterliegende Stempel nach unten
gedrückt wird und ein Loch in die Karte stanzt.
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Wird nun, wie später näher beschrieben, der Umschaltmagnet
US erregt, so dreht der in seine Arbeitsstellung umgeschaltete Anker über
den Umschalthebel I'H das Stempelgehäuse um 9o°, wie dies in Fig. 5 und 6 dargestellt
ist. In dieser Arl-Yeitsstellung befindet sich der Stempel S in. seiner senkrechten
Stellung, und wenn nun kurz darauf der Druckmagnet erregt wird und den Stempel nach
unten drückt, wird ein senkrechtes Langloch io in die Karte gestanzt, was nach dem
in Fig. i gezeigten Schlüssel eine Eins-Kennzeichnung bedeutet.
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Nachdem der Druckmagnet in seine Grundstellung zurückgelMirt ist,
wird auch der Umschaltmagnet stromlos, so daß das Stempelgehäuse unter der Wirkung
der Rückzugfeder RF in seine Ausgangsstellung, also Null-Stellung, zurückgebracht
wird.
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Nachstehend wird nun die Wirkungsweise des _ltisfülirungslyeisl>iels
an Hand des schematischen Schalthildes erläutert.
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Angenommen, es soll eine Null in die in dem Wagen befindliche Karte
gelocht werden, so wird die Taste T O nach unten gedrückt, wodurch sich der Kontakt
Kn schließt. Nun bildet sich folgender Stromkreis: Stromquelle 6o, Leitung6i, Leitung
69', ntni g°schlossener Kontakt K O, Leitung 63, Druckmagnetspule DJI, Leitung 64,
Transportinagnet T_1!, l.eitting 68. Leitung 70. andere Seite der Stromquelle.
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Da in diesem Fall der Umschaltmagnet US nicht erregt wird,
bleibt das Stempelgehäuse in seiner Grundstellung, so daß nun, wenn der Druckmagnet
erregt wird, der Stempel S in seiner waagerechten Stellung nach unten drückt und
somit eine Null stanzt.
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Wird dagegen die Eins-Taste T i gedrückt, so schließt sich folgender
Stromkreis, da der Kontakt K U für den Umschaltmagneten US etwas früher geschlossen
wird als der Kontakt K i für den Druckmagneten D_11: Stromquelle 6o, Leitung 61,
Leitung 71, nun geschlossener Kontakt K U,
Leitung 66, Umschaltmagnet US,
Leitung 67, Leitung 7o, andere Seite der Stromquelle 6o.
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Durch die Erregung des Umschaltmagneten US wird das Stempelgehäuse
um 9o° gedreht, so daß sich nun der Langlochstempel in seiner senkrechten Stellung
unter dem Druckmagneten befindet, der kurz darauf über folgenden Weg erregt wird:
Stromduelle 6o, Leitung 61, Leitung 62, nun geschlossener Kontakt K i, Leitung 63,
Druckmagnet D_11, Leitung 64, Transportmagnet TM, Leitung 68, Leitung 7o, andere
Seite der Stromquelle.
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Gleichzeitig mit dem Druckmagneten DM bekommt auch der Transportmagnet
T M einen Impuls, so daß unter Steuerung des Schrittschaltwerkes der Kartenwagen
um eine Spalte weitergeschaltet wird.
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Soll nun keine Lochung stattfinden,also ein Nichts gelocht werden,
so wird die Taste Leer nach unten gedrückt, wodurch nur der Transportmagnet T 3.f
über folgenden Weg einen Impuls bekommt: Stromquelle 6o, Leitung 61, nun geschlossener
Kontakt K L, Leitung 65, Transportmagnet T M, Leitung 68, Leitung 70, andere Seite
der Stromquelle.
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Der Kartenwagen wird um eine Spalte weitergeschaltet, so daß die nächste
Spalte für die Lochung vorbereitet ist.