DE861559C - Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden

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DE861559C
DE861559C DEP1575A DEP0001575A DE861559C DE 861559 C DE861559 C DE 861559C DE P1575 A DEP1575 A DE P1575A DE P0001575 A DEP0001575 A DE P0001575A DE 861559 C DE861559 C DE 861559C
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Germany
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hydrogen chloride
lime
alkyl chlorides
olefins
splitting
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Expired
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DEP1575A
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English (en)
Inventor
Nikolaus Geiser
August Dr Hagemann
Helmut Dr Kolling
Heinrich Dr Tramm
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C1/00Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
    • C07C1/26Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only halogen atoms as hetero-atoms
    • C07C1/30Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only halogen atoms as hetero-atoms by splitting-off the elements of hydrogen halide from a single molecule

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden.
  • Das klassische Verfahren zur Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden unter Erzielung von Olefinen ist die Behandlung mit Kalilauge oder mit alkoholischer Kalilauge. Dabei entstehen aber leicht Alkohole bzw. Äther. Nach A s i n ge r (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 75 [19q.2], S. 661) führt die Behandlung von. C12 Alkylchloriden mit alkoholischer Kalilauge nahezu quantitativ zum Äther.
  • Die technischen Verfahren bevorzugen daher die thermische Chlorwasserstoffabspaltung. Bei höhermolekularen Chlorparaffinen mit Kohlenstoffatomzahlen über 2o genügt schon ein bloßes Erhitzen auf 300°. Bei niedrigeren Kohlenstoffatomzahlen aber muß die Temperatur wesentlich erhöht werden, und es verläuft die Chlorwasserstoff abspaltung bei diesen Temperaturen in der Gas- bzw. Dampfphase. Trotzdem ist die Dechlorierung vielfach unvollständig. So berichtet A s i n g e r (s. oben, S. 225o), daß beim Überleiten von i-Chlordekan über auf 45o° erhitzte Glasperlen in einem Pyrexrohr erst eine 5oo/oige Dechlorierung zu beobachten ist. Eigene Versuche bei der Chlorwasserstoffabspaltung aus einer chlorierten Fraktion der Kohlenoxyd-' hydrierung nach F i s c h e r -T r o p s c h mit Kohlenstoffatomzahlen von 1o bis 18 nach Durchleiten durch ein elektrisch auf 42o° beheiztes Eisenrohr haben eine 8o%ige Dechlörierüng ergeben. Hierbei wurden neben 5 % festen kohlenstoffhaltigen Produkten ro %, gasförmige sowie flüssige Spaltprodukte erhalten. Bei den im wesentlichen rein thermischen Verfahren wird demnach eine vollstä,ndige-Dechloriez.ung nicht erreicht, während bereits, eine yerhältnsmäßig starke Spaltung eintritt.
  • Man haf daher vorgeschlagen, -die Chlorwasserstoffabspaltung in der Dampfphase durch Anwendung von Katalysatoren zu begünstigen. Die Patentschrift 565 16o beschreibt ein Verfahren zur Abspaltung von Chlorwasserstoff, bei dem Isoamylchloriddämpfe bei einem Vakuum von 2o bis 3o Hg über auf 42o bis q.50° erhitztes Titandioxyd geleitet werden. W e s t o n und H a s s (Journal American Chemical Society, Bd. 54 L1932,], S. 3337) spalteten Chlorwasserstoff aus Chlorbütan ab bei 45o bis 55o° in.der Gasphase mit wasserfreiem Calciumchlorid als Kontakt. Es ist auch vorgeschlagen worden (K a r r e r, Lehrbuch der organischen Chemie, 9. Aufl., S. 57), Olefine durch Leiten der Alkylhalogenide über erhitzte Tonerde, glühenden Ätzkalk oder heißes Bariumoxyd herzustellen. Die in diesem Verfahren angewandten hohen Temperaturen mögen bei Alkylchloriden mit niedrigeren Kohlenstoffatomzahlen wie bei den genannten Isoamyl- und Bütylchloriden zufriedenstellende_ Ergebnisse liefern. Die Anwendung so hoher Temperaturen bei Alkylchlori,den mit höheren Kohlenstoffätomzahlen, von z. B.. --io -bis müß selbstverständlich eine erhebliche Spaltung zur Folge haben.
  • Aisinge,r berichtet (s. oben, ,S. 1254) über die Chlorwasserstoffabspaltung aus C.2-. C1.- und C17 Alkylchloriden in der Gasphase, aber bei wesentlich niedrigeren Temperaturen. Er arbeitet mit Aluminiumoxyd als Katalysator unter Zugabe von Sfickstoff als Trägergas bei 25o°. Die erzielten Dechlorierungsumsätze sind gut. Der Chlorgehalt tder decklorierten Produkte beträgt »nur 0,3 bis 0,40/0-Die hohe Aktivität des angewandten. Katalysators ermöglicht zwar die Durchführung des Verfahrens bei relativ niedrigen Temperaturen, bewirkt aber zugleich die Bildung erheblicher Mengen Spalt- und Polymerisationsprodukte: So wurde bei .der Chlorwasserstoffabspaltung aus, Cis- und C17 Alkylchloriden die Bildung von 7 % Spaltprodukten und -25-bis 3o % Polymerisationsprodukten beobachtet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren übertrifft dieses beste der bekannten Verfahren. Erfindungsgemäß erfolgt. die Herstellung von Olefinen dadurch; daß man die Abspaltung von Chlorwasserstoff aus, Alkylchloriden in. der flüssigen Phase bei 200 bis 300° mit mindestens der zur Bindung des abgespaltenen Chlorwasserstoffs theoretisch erforderlichen Menge an gebranntem oder gelöschtem Kalk durchführt. Vorzugsweise wird, idie Chlorwaeserstoffabspalfiung bei 25o bis 300° durchgeführt, und es werden Kalkmengen von 15o bis 25o 0% der Theorie angewandt. Zweckmäßig gibt man den Kalk stufenweise zu, beispielsweise zunächst 5o bis ioo % der-theoretischen Menge, nach 4stündigem Erhitzen in einem druckfesten Rührgefäß die restlichen Mengen, und erhitzt dann noch weitere 4 bis- 8 Stunden. Je nach der Kohlenstoffatomzahl der zu dechlorierendeil Alky1-chloride und ihrem Dampfdruck muß bei der Chlorwasserstoffabspaltungein mehr oder weniger hoher Druck angewandt werden, damit das Reaktionsgemisch flüssig bleibt. Es ist zweckmäßig, während der Chlorwasserstoffabspaltung eine. kleine Menge inertes Gas, z. B. Stickstoff, durch das flüssige Produkt durchzuleiten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die verschiedensten Alkylchloride geeignet. Mit besonderem Vorteil kann es auf Alkylchloride angewandt werden, die bei der Chlorierung der Kohlenwasserstoffe der Fischer-Tropsch-Synthese anfallen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer praktisch vollständigen Entchlörung, da die Chlorgehalte der dechlorierten Produkte bei o,2 % und darunter liegen. Hierbei entstehen praktisch keine Spaltprodukte, aber auch die Menge der gebildeten festen. kohlenstoffhaltigen Produkte, die im Kalkschlamm zurückbleiben, ist gering und beträgt weniger als o,5 010. Schließlich übersteigt die Menge an gebildeten Polymerisationsprodukten nicht mehr als 5 bis 6 % der ausgebrachten Produkte.
  • Beispiel i In einen- etwa 3 1 fassenden Rizhrautoklav, der durch eine Salzschrnelze geheizt wird, werden 21 einer aus der katalytischen Kohlenoxydhydrierung bei Normaldruck mit Kobaltkontakt stammenden, durch Feinfraktionierung. hergestellten Ci2-Fraktion, die vorher auf einen Chlorgehalt von 9,o % gebracht worden war, zusammen mit 12o g gelöschtem Kalk eingefüllt und zunächst unter Rühren 4 Stunden auf 25o° erhitzt. Nach dieser Zeit werden nochmals Zoo g gelöschter Kalk zugegeben und weitere 8 Stunden bei 25o° gerührt. Der Druck liegt zwischen 5 und io atü. Nach Abkühlung wird filtriert, das Filtrat wird fraktioniert, und dabei werden 96 0/0 olefinhaltige C13 Fraktion und. 4 % höher als C13 siedende Polymerisationsprodukte gewonnen. Die C13 Fraktion hat einen Chlorgehalt von o,2 % und einen aus der Jodzahl ermittelten Olefingehalt von 44 0/0. Die bei der Extraktion des Filterrückstandes noch gewonnenen Kohlenwasserstoffe unterscheiden sich nicht von den Kohlen-=wasserstoffen des Filtrates. Aus der Analyse des extrahierten Kalkes läßt sich berechnen, daß weniger als o,5 % der in die Chlorwasserstoffabspaltung eingesetzten Alkylchloride in kohlenstoffhaltige Produkte verwandelt wurden.
  • Beispiele In einen etwa Zoo 1 fassenden Rührautoklav, der durch eine Salzschmelze geheizt wird, werden iookg einer aus der katalytischen Kohlenoxydhydrierung bei Normaldruck mit Kobaltkontakt stammenden Cip biss Cis-Mis.chfraktion, die vorher auf einen Chlorgehalt von 8,5 % gebracht worden war, zusammen mit 6 kg gelöschtem Kalk eingefüllt, auf 25o bis 3oo° aufgeheizt und gleichzeitig durch Aufdrücken von Stickstoff ein Druck von etwa 5 atü eingestellt. Man hält die Temperatur nun unter dauerndem Rühren 4 Stunden auf 2So bis 3oo°, .gibt dann noch 14 kg gelöschten Kalk hinzu und erwärmt weitere 8 Stunden auf 300°. Während der gesamten Rührzeit wird laufend eine kleine Menge Stickstoff, etwa io bis i51 pro Stunde, in das Flüssigprodukt eingeleitet, wobei man -durch entsprechende Entspannung den Druck im Rührgefäß auf 5 atü konstant hält. Nach Abkühlung wird durch eine Filterpresse vom Kalkschlamm abfiltriert. Bei der anschließenden Fraktionierung des Filtrates werden 95 % Produkte der gleichen Kohlenstoffatomzahl wie das Ausgangsprodukt und 5 % über Cis siedende Anteile gewonnen. Das Hauptprodukt hat einen Chlorgehalt von o,2 %. Der aus der Jodzahl ermittelte Olefingehalt beträgt 45 °/o.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden mit Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß man in der flüssigen Phase bei Zoo bis 300°, vornehmlich 25o bis 300°, mit mindestens der zur Bindung des abgespaltenen Chlorwasserstoffs theoretisch erforderlichen Menge an gebranntem oder gelöschtem Kalk, zweckmäßig mit 150 bis :25o0/9 dieser Menge, arbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kalk stufenweise zugibt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Kalkbehandlung ein inertes Gas durchleitet. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 26q. oo8; französischeTatentschriftenNr.835014, 837002; britische Patentschrift Nr. q.95004; E 11 i s, The Chemistry of Petroleum @derivatives, New York 1934, S. 805; .Groggins, Unit Processesinorganie Synthesis, New York u. London, 3. Aufl. 1947, S. 215.
DEP1575A 1948-06-03 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Alkylchloriden Expired DE861559C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE264008C (de) *
GB495004A (en) * 1937-03-12 1938-11-04 Bataafsche Petroleum Mij Nv A process for preparing viscous oils, such as lubricating oils, transformer oils andthe like
FR835014A (fr) * 1937-03-12 1938-12-09 Bataafsche Petroleum Procédé de préparation des huiles visqueuses telles que les huiles de graissage, les huiles de transformateurs, etc., par polymérisation des distillats de craquage
FR837002A (fr) * 1937-06-10 1939-02-01 Ruhrchemie Ag Procédé pour enlever le chlore de carbures d'hydrogène

Patent Citations (4)

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DE264008C (de) *
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