DE857734C

DE857734C - Lumineszenzschirm und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE857734C
Application number: DEP5732A
Authority: DE
Inventors: Georg Dr Kressin
Original assignee: Patent Treuhand Gesellschaft fuer Elektrische Gluehlampen mbH
Current assignee: Osram GmbH
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1952-12-01

Description

Lumineszenzschirm und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf einen Lumineszenzschirm, der durch ultraviolette Röntgen- oder Kathodenstrahlen anregbar ist, insbesondere für elektrische Entladungslampen, z. B. Quecksilber-Niederdruck-Leuchtstoffröhren, deren Leuchtstoffschicht auf der Innenwandung des Lampengefäßes angebracht ist. Bei einer solchen Leuchtstofflampe werden die Leuchtstoffe durch die kräftige Ultraviolettstrahlung der Wellenlänge 2537 A zur Lichtstrahlung angeregt. Es ist auch möglich, die Leuchtstoffe außen auf der Gefäßwand oder auf einem der Entladungslampe vorangestelltenSchirm anzubringen. Es muß dann selbstverständlich die Gefäßwand der Entladungslampe für die anregende Strahlung durchlässig sein. Um für die verschiedenen Verwendungszwecke dieser Leuchtstofflampe, insbesondere solcher mit tageslichtartiger Strahlung, eine genügende, über das ganze Spektrum verteilte Lichtausstrahlung zu erhalten, werden Gemische aus verschiedenartigen Leuchtstoffen benutzt. Zur Erzielung eines genügenden Blauanteiles werden bisher fast ausschließlich Wolframate, vorzugsweise Magnesium- und Calciumwolframate, zu Hilfe genommen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die gewünschte Blaustrahlung bzw. der Blaustrahlungsanteil mit Vorteil mittels eines Lumineszenzschirmes erhalten wird, der einen Leuchtstoff aus einem mit Titan aktivierten und mit Blei sensibilisierten Zinksilicat enthält. Ein besonders vorteilhafter Leuchtstoff zur Verwendung in einem Lumineszenzschirm wird gemäß der Erfindung dadurch erhalten, daß einem Gemisch von Zinkoxyd und Kieselsäure noch Titanchlorid oder Titarioxyd sowie Bleifluorid oder Bleioxyd zugesetzt werden und daß dieses Gemisch dann bei 12oo bis 1350o vorzugsweise bei 11250° C, geglüht wird.
Es läßt sich auf diese Weise ein Titan und Blei als aktivierende Bestandteile enthaltendes Zinksilicat erreichen, das überraschenderweise bei Ultraviolettanregung sowie auch bei Anregung durch Kathodenstrahlen ein Lumineszenzleuchten von tiefblauer Farbnuance zeigt. Ein solches blau leuchtendes Zinksilicat weist beispielsweise folgende Zusammensetzung auf: 1,3 Mol Zn 0, 1 Mol Si 02, o,oi Mol Ti 02, o,oo8Mo1 Pb 02.
Bei dem in üblicher Weise durchzuführenden Glühprozeß, der sich über .4 Stunden erstreckt, entsteht an der Oberfläche des Gemisches vielfach eine Braunfärbung, die von noch nicht umgesetztem Blei herrührt. Das Präparat wird dann in üblicher Weise erneut gemahlen, gesiebt und geglüht. Gegebenenfalls wird dieser Prozeß öfter wiederholt.
Die Verwendung eines Blaustoffes auf Silicatbasis als Bestandteil des meist auch Zinkberylliumsilicat enthaltenden Leuchtstoffgennisches bringt bei der Herstellung von elektrischen Leuchtstofflainpen nach dem üblichen Schlämmverfahren, bei dem der Leuchtstoff in bekannter Weise z. B. auf die Innenwand desGlasrohres aufgeschlämmt wird, noch den Vorteil, daß für die Blaustrahlung ebenfalls ein Silicatleuchtstoff vorliegt und daher weniger leicht eine Entmischung der Suspension auftreten kann als bei Verwendung der üblichen blau leuchtenden 1Vlagnesium- und Calciumwolframate, die ein sehr viel höheres spezifisches Gewicht aufweisen.
Für Anregung durch Elektronenstrahlen ist bereits ein blau leuchtendes, nur mit Titan aktiviertes Zinksilicat bekannt, das aber bei der ultravioletten Anregungsstrahlung einer Leuchtstofflampe kein Leuchten zeigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lumineszenzschirm, der durch ultraviolette Röntgen- oder Kathodenstrahlen anregbar ist, insbesondere für elektrische Entladungslampen, z. B. Quecksilber -Niederdruck -Leuchtstoffröhren, mit auf der Rohrwand aufgebrachter Leuchtstoffschicht, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Leuchtstoff aus einem mit Titan aktivierten und mit Blei sensibilisierten Zinksilicat enthält.
2. Verfahren zur Herstellung eines Lumineszeiizschirms nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leuchtstoff verwendet wird, der aus einem Gemisch von Zinkoxyd und Kieselsäure unter Zusatz von Titanchlorid oder Titanoxyd sowie Bleifluorid oder Bleioxyd besteht, das bei 1200 bis 1350°, vorzugsweise bei 125o° C, einige Stunden geglüht worden ist.