DE857511C - Elektrisch isolierender Lackueberzug, insbesondere fuer Draehte - Google Patents

Elektrisch isolierender Lackueberzug, insbesondere fuer Draehte

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DE857511C
DE857511C DEF931D DEF0000931D DE857511C DE 857511 C DE857511 C DE 857511C DE F931 D DEF931 D DE F931D DE F0000931 D DEF0000931 D DE F0000931D DE 857511 C DE857511 C DE 857511C
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lacquer coating
insulating lacquer
film
electrically insulating
furfuryl alcohol
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Felten and Guilleaume Carlswerk AG
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09D171/00Coating compositions based on polyethers obtained by reactions forming an ether link in the main chain; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D171/08Polyethers derived from hydroxy compounds or from their metallic derivatives
    • C09D171/14Furfuryl alcohol polymers
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
    • H01B3/30Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes
    • H01B3/36Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes condensation products of phenols with aldehydes or ketones

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Description

  • Elektrisch isolierender Lacküberzug, insbesondere für Drähte Die Erfindung bezieht sich auf elektrisch isolierende Drähtlacke zum Überziehen elektrischer Leiter und anderer Gegenstände. Der Drahtlack nach der Erfindung hat insbesondere eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit. Er hat ferner eine gute 1-laftfähigkeit und Hitzebeständigkeit, ist sehr zähe, hart und gut biegsam und ungewöhnlich beständig gegen Lösungsmittel. Außerdem ist er billig und kann mit viel höherer Geschwindigkeit oder bei tieferer Temperatur aufgebracht werden als die bisher gebräuchlichen Drahtlacke.
  • Nach dem üblichen Verfahren zum Emaillieren von Drähten wird auf den Draht ein Lackfilm aufgebracht und bei einer Temperatur von 300 bis 5oo° C gehärtet, wobei Temperatur und Zeitdauer des Härtevorgangs je nach den gewünschten Eigenschaften geregelt werden. Die gebräuchlichsten Stoffe zur Herstellung von Drahtlackierungen sind Ölharzlacke, die aus trockenen Ölen, wie z. B. Holzöl, Perillaöl, Leinöl, Sojaöl usw., in Verbindung mit Harzen, wie Kauri-, Manila-, Kongo-Kopal usw., bestehen und mit geeigneten Lösungsmitteln verdünnt werden. In den letzten Jahren haben bestimmte synthetische Harze für manche Anwendungsfälle die bis dahin verwendeten natÜrlichen Harzarten ganz oder teilweise ersetzt. Die öllöslichen, modifizierten Phenolaldehydharze und die durch Anlagerung trocknender Öle modifizierten Alkydharze sind Beispiele solcher synthetischer Ersatzstoffe. Indessen erfordern auch diese modifizierten Drahtlacke die gleiche Behandlung bei hohen Temperaturen wie die natürlichen Stoffe, weil sie ebenfalls im wesentlichen Ölharzlacke sind.
  • Die genannten gebräuchlichen Drahtlacke haben jedoch eine Reihe von Nachteilen. In der fabrikmäßigen Herstellung setzen die verhältnismäßig lange Zeitdauer und die hohe Temperatur, die für das Härten benötigt werden, die Wirtschaftlichkeit sehr stark herab. Die Emailöfen haben bei den hohen Temperaturen hohe Wärmeverluste, die nicht durch erhöhte Herstellungsgeschwindigkeit ausgeglichen werden können, weil selbst die besten der gebräuchlichen Drahtlacke zu ihrer Umwandlung in den festen, nicht klebrigen Zustand eine verhältnismäßig lange Zeit gebrauchen. Außerdem erreichen die gebräuchlichen Drahtlacke die wichtigsten von einem Emailfilm geforderten Eigenschaften nur unvollkommen. Der Isolierfilm soll nämlich insbesondere sehr hart, zäh und abriebfest sein, und zwar auch dann, wenn der Emaildraht Lösungsmitteln ausgesetzt ist, wie z. B. Firnissen, Lacken und anderen, die bei der Herstellung der Wicklungen verwendet werden, ebenso wie den Lösungsmitteln, mit denen die Drähte später beim normalen Betrieb oder Gebrauch in Berührung kommen. Bei den gebräuchlichen Drahtlacken sind die Härte, Zähigkeit und Abriebfestigkeit noch zu gering und gehen außerdem meistens völlig verloren, wenn die Filme dem Einfluß von Lösungsmitteln ausgesetzt sind.
  • Es sind zwar schon kondensierte oder polymerisierte Kunstharzmassen bekannt, die Furfurol enthalten. Furfurol wird aber durch den Luftsauerstoff leicht zu Säuren oxydiert, und da Säuren in den Kunstharzmassen durch Elektrolytbildung die elektrische Durchschlagsfestigkeit herabsetzen und durch Korrosion die benachbarten Metallteile angreifen, sind Kunstharzmassen mit Furfurolgehalt als elektrisch isolierender Lacküberzug, z. B. als Drahtemail, nicht geeignet.
  • Andere bekannte Kunstharzmassen, die auf der Grundlage von Furfuryläthylen aufgebaut sind, eignen sich deshalb nicht als Drahtlacke, weil sie bei Erwärmung, erweichen und außerdem von den in der Elektrotechnik gebräuchlichen Imprägniermitteln angegriffen werden.
  • Die elektrisch isolierenden Lacküberzüge nach der Erfindung sind ebenfalls aus einer filmbildenden Masse hergestellt, die einer Härtung unterworfen wird. Erfindungsgemäß besteht die hierfür verwendete filmbildende Masse aus einer Lösung von teilweise kondensiertem Furfurylalkohol. Furfurylalkohol, C4H3 O C H2 O H, hat besondere Eigenschaften, die ihn geeignet machen für Drahtlacke, die bei niedriger Temperatur gehärtet werden können. Als Furanabkömmling erhält er den Furankern oder den Furanrest C4 H30 der Konstitutionsformel der zwei konjugierte Doppelbindungen in einem heterozyklischen Kern besitzt. Diese besondere Struktur befähigt den Furankern in gleicher Weise zur. Polymerisation und zur Kondensation. Seine leichte Pölymerisatierbarkeit und die Schnelligkeit, mit der sich die teilweise kondensierte Masse durch Erhitzung an Luft bei niedriger Temperatur in unlösbare, unschmelzbare Formen weiter umwandelt, ergibt die Grundlage für die schnell und bei niedriger Temperatur erhärtenden Drahtlacke nach der Erfindung. Dabei hat die Verwendung von Furfurylalkohol, der erfindungsgemäß als Ausgangsstoff dient, gegenüber der Verwendung von Furfurol den weiteren Vorteil, .daß sich nicht an der Luft durch Oxydation Säuren bilden, die die Masse als Drahtlack ungeeignet machen.
  • Die Beispiele sollen einige der vorteilhaften Eigenschaften erläutern, die die Erzeugnisse nach der Erfindung gegenüber bekannten isolierenden Drahtlacken besitzen: i. Trocken- und Erhärtungsgeschwindigkeit Bei ioo°=C-wurde die Zeit, die erforderlich ist, um einen der rascher trocknenden gebräuchlichen Drahtlacke in Form eines etwa 0,013 mm dicken Films so weit zu trocknen, bis er nicht mehr klebt, zu 6o Minuten gefunden, während der Drahtlack nach derErfindung unter völlig gleichenUmständen nur 2 Minuten benötigte. Entsprechend konnte in einer kurzen Röhre, ähnlich einem gebräuchlichen Emaillierofen, aber kleiner, die erforderliche Umwandlung, die hei einem schnell härtenden üblichen Drahtlack nur eine Arbeitsgeschwindigkeit von höchstens etwa 0,3 m/Min. zuließ, mit dem Drahtlack nach der Erfindung unter völlig gleichen Bedingungen mit eine, Arbeitsgesch@#"indigkeit von etwa io bis ii m,/Min. durchgeführt werden. z. Beständigkeit gegen Lösungsmittel Von der Beständigkeit gegen Lösungsmittel kann man sich an Hand der folgenden Versuchsergebnisse eine Vorstellung machen. Es waren drei verschiedene, gut gehärtete und gealterte Proben in üblicher Weise emaillierter Kupferdrähte (Drahtlacke I bis III) in verschiedene Lösungsmittel getaucht worden, zusammen mit Proben von Draht, die mit dem neuen Drahtlack hergestellt waren. Dabei wurden die Eigenschaften der Filme nach dem Tauchen bestimmt, indem die Filme mit einem mit etwa 280g belasteten Normalschaber geschabt wurden. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt, wobei gleichzeitig die Tauchzeiten für die verwendeten Lösungsmittel angegeben sind. Hinter den Tauchzeiten sind jeweils mit -;- die Fälle bezeichnet, in denen der Film in keiner Weise bei der Schabeprüfung beschädigt «-orden ist. In allen übrigen Fällen ist der Film vollständig vom Kupfer losgelöst worden.
    Lösungsmittel Drahtlacke Neuer
    I i 1I i III
    Drahtlack
    Aceton . . . . . . . 5 Min. j 5 Min. 3 Min. 72 Std.
    Äthylacetat... 5 Min. 5 Min. 5 Min. 72 Std. -1-
    Benzol . . . . . . . . 5 Min.: 5 Min. 5 72 Std.
    Toluol ': . . . . . . . 7 Min. 5 Min. 5 iNlin. 72 Std.
    Chloroform . .-.. 3 Min. 3 Min. 2 Min. 72 Std. -1-
    Außer der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Lackierverfahrens ist also auch die Drahtgüte wesentlich verbessert.
  • Die Tatsache, daß bei Furanabkömmlingen schon eine Erhitzung allein die Kondensation und die endgültige Verharzung einleitet, ließe darauf schließen, daß schon durch einfaches Erhitzen des als. Hüllschicht auf dem Gegenstand aufgetragenen Furfurylalkoliols auf dem Gegenstand ein Film aus verharztem 1, urfurylalkohol gebildet würde. Wenn jedoch ein mit Furfurylalkohol umhüllter Draht in dieser Weise bei einer brauchbaren niedrigen "Temperatur; z. B. 17o bis i8o° C, behandelt wird, verdampft die ganze Umhüllung. Dies kommt daher, weil Furfurylalkohol bei 170,2° C siedet und unterhalb seines Siedepunktes einen verhältnismäßig hohen Dampfdruck entwickelt und weil andererseits die Verharzung oder Polymerisation durch Erwärmung eine viel längere Zeit benötigt als die vollständige Verdampfung eines Films aus gewöhnlichem Furfurylalkohol auf einem Draht, der ja eine große Oberfläche für die Verdampfung besitzt.
  • Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, wird nach der Erfindung die Kondensation, Polymerisation oder Verharzung des Stoffes teilweise schon vor dein Aufbringen des Stoffes auf den zu überziehenden Gegenstand durchgeführt. Die Teilkondensation verwandelt den Stoff aus einer dünnen beweglichen Flüssigkeit von niedrigem Siedepunkt und hohem Dampfdruck in ein sehr zähes öl oder einen halbfesten Stoff von hohem Siedepunkt und sehr geringem Dampfdruck. Dieser Stoff kann jetzt praktisch ohne Verdampfungsverlust aufgetragen und gehärtet werden, so daß ein bei gewöhnlichen Temperaturen unbegrenzt haltbarer Harzfilm entsteht.
  • Furfurylalkohol kann mit geeigneten Katalysatoren ebenso wie durch Erhitzung polymerisiert werden. Außerdem hat er die Eigenschaft, unter Austritt von Wasser von selbst zu kondensieren, was für den vorliegenden Zweck besonders vorteilhaft ist, weil bei dieser selbsttätien Kondensation lange Kettenmoleküle gebildet' werden, die dem Erzeugnis Zähigkeit verleihen.
  • Die partielle Kondensation des Furfurylalkohols ist, wie beschrieben, einer der wesentlichen Bestandteile der Erfindung und kann, wie im folgenden beschrieben, auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden. Die Produkte dieser Teilkondensation können mit modifizierenden Stoffen kombiniert werden, wie später gezeigt wird.
  • i. Kondensation durch Wärme allein Es hat sich gezeigt, claß Furfurylalkohol durch Erwärmung allein zu den erfindungsgemäß erforderlichen Anfangskondensaten kondensiert werden kann, ohne daß irgendwelche fremden Stoffe als Katalysatoren zugesetzt werden. Weil dieses Verfahren keinerlei Katalysator benötigt, der das fertige Email oder die emaillierten Drähte unbeständig machen könnte, ist es nicht erforderlich, die Erzeugnisse dieses Verfahrens irgendeiner besonderen Behandlung zu unterwerfen, um sie gegen zerstörende Einflüsse zu schützen. Beispiel i erläuert dieses Verfahren.
  • Beispiel i Furfurvlalkohol wird in einem Druckkessel bis zu Temperaturen von 190 bis 21o° C erhitzt. Dabei baut sich, selbst wenn die Temperatur konstant gehalten wird allmählich ein Druck auf, weil bei der Umsetzung als Nebenprodukt Wasser entsteht. Während des Erhitzens läßt man nun den Dampf im Kessel allmählich in einen Kühler entweichen, wobei der Druck durch Regelung der entweichenden Dampfmenge auf jeder gewünschten Höhe gehalten werden kann. Das von dem Kühler gelieferte Kondensat besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Wasser und Furfurylalkohol, der aus der Mischung zur weiteren Benutzung zurückgewonnen werden kann. Die Flüssigkeit im Kessel wird fortschreitend zäher in dem Maße, wie die Kondensation fortschreitet. Nach i2stüiidiger Erhitzung nimmt die Wasserentwicklung plötzlich ab. Das Kondensationsprodukt ist in diesem Augenblick ein sehr zähflüssiger, öliger oder ein weicher, halbfester Stoff, der rasch trocknet, wenn er in Form eines dünnen Films ausgebreitet und der Luft ausgesetzt wird. Zeitdauer und Temperatur der Umsetzung können geändert werden, aber die erhaltenen Erzeugnisse sind in allen Fällen im wesentlichen die gleichen. Das Erzeugnis kann in Aceton, Äthylacetat, Benzol, Toluol u. a. gebräuchlichen Lösungsmitteln gelöst werden. 2. Kondensation mit flüchtigen Katalysatoren Zweckmäßig wird die Teilkondensation des Furfurylalkohols unter Mitwirkung flüchtiger Katalysatoren durchgeführt, wie z. B. der organischen Säuren von niedrigem Molekulargewicht, wie Ameisensäure und Essigsäure. Diese Stoffe sind nicht die stärksten Katalysatoren und machen, falls sie nicht im Überschuß benutzt werden, die Erhitzung der Furfurylalkohol-Katalysator-1\Iischung nicht entbehrlich. Ihr Vorteil liegt aber darin, daß sie als im allgemeinen schwachwirkende Katalysatoren, sofern sie nicht im Überschuß angewandt werden, in den Teilkondensationsprodukten verbleiben können, ohne die Beständigkeit der mit diesen hergestellten Lösungen ernstlich zu gefährden, und weil sie nicht in dem gehärteten Film zurückbleiben, sondern sich während des Härtevorganges mit dem Lösungsmittel verflüchtigen. Die Katalysatoren können dem Furfurylalkohol unmittelbar oder einer Lösung des Furfurylalkohols in Lösungsmitteln zugesetzt werden. \Vegen der besseren Überwachung der Reaktion ist das letztere vorzuziehen. Beispie12 zeigt eine Ausführungsform.
  • Beispie12
    Furfurylalkohol . . . . . . . . . . 98 Gewichtsteile
    Ameisensäure ............ 46 -
    Äthylacetat (Lösungsmittel) i5o -
    Die Mischung wird etwa I Stunde lang am Rückflußkühler auf IIo' C erhitzt. Dann wird die Erhitzung unterbrochen und die Flüssigkeit filtriert, damit eine klare Lösung des Anfangskondensates entsteht. Wenn das Lösungsmittel aus dieser Lösung verdampft wird, bleibt ein weicher, fester, bräunlich gefärbter Rückstand oder Film zurück, der sich bei Erhitzung rasch in den unlöslichen und unschmelzbaren Zustand umwandelt. Die vollständige Umwandlung dünner Filme dauert bei I2o' C 30 Sek. 3. Kondensation mit nicht flüssigen, nicht harzhaltigen Katalysatoren Die vorläufige Kondensation von Furfurylalkohol kann mit sehr aktiven, nicht flüdhtigen Katalysatoren, wie z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Eisenchlorid, Zinkchlorid und ähnlichen wasserentziehenden Stoffen, wirksam durchgeführt werden. Diese Stoffe wirken aber weiter, nachdem die anfängliche Kondensation beendet ist, und führen zu unbeständigen Lösungen. Die aus solchen Erzeugnissen hergestellten Filme besitzen schlechte Alterungseigenschaften. Wenn man aber den Katalysator nach der Teilkondensation entfernt oder inaktiviert, lassen sich diese unerwünschten Wirkungen ausschalten, und es wird möglich, beständige Lösungen herzustellen, die beim Lagern nicht gelieren und Filme ergeben, die nicht so rasch brüchig werden. Dies gelingt am leichtesten mit Mineralsäurekatalysatoren, besonders Schwefelsäure, die deshalb bevorzugt werden. Die Kondensation in Gegenwart von Lösungsmitteln wird bevorzugt angewandt. Ein Beispiel für ein mit Schwefelsäure arbeitendes Verfahren und Entfernung derselben nach der anfänglichen Kondensation sei angegeben.
  • Beispiel 3
    Furfurylalkohol . . . . . . . . . 2ooo Gewichtsteile
    Aceton (Lösungsmittel) .. 2000 -
    Schwefelsäure (Spezi-
    fisches Gewicht 1,84) .. 30 -
    Ca 0 (zur Entfernung der
    Säure) ............... 20o -
    Zuerst wird die konzentrierte Schwefelsäure in Aceton gelöst. Die Lösung wird mit Furfurylalkohol gemischt und 8 Stunden lang bei Raumtemperatur gehalten, wobei, wenn nötig, gekühlt werden kann. Nach dieser Behandlung trocknen die Proben bei Raumtemperatur innerhalb weniger Sekunden zu klebrigen, festen Filmen. Die Lösung wird dann mit einem ÜberschuB von trocknem Calciumoxyd oder Calciumhydroxyd behandelt und wenige Minuten umgerührt. Der Kalk löst sich nicht in der Lösung, sondern bindet die Schwefelsäure zu inaktivem, unlöslichem Calciumsulfat. Die Lösung wird dann filtriert und, um beste Ergebnisse zu erzielen, nochmals mit Kalk behandelt und wieder filtriert. Andere neutralisierende Basen, wie z. B. Ammoniumhydroxyd, organische Amine, Alkalihydroxyde usw., können ebenfalls verwendet werden, doch ist Kalk bevorzugt. Die Menge des benutzten Katalysators kann in weiten Grenzen schwanken, ebenso die Menge des Lösungsmittels. Erhöhung der Menge des Katalysators bewirkt schnellere Reaktion und plötzlichere Erhitzung. Erhöhung der Menge des Lösungsmittels hat die entgegengesetzte Wirkung. Die filtrierten Lösungen sind beständig und für die Herstellung des neuen Drahtlackes geeignet. q.. Kondensation mit nicht flüchtigen, harzartigen Katalysatoren Zu den wenigen Stoffen, die sich als verträglich mit den Furfurylalkoholkondensaten erwiesen haben und die die Eigenschaften der Filme .günstig beeinflussen, zählen noch die Alkydharze, insbesondere soweit sie durch Anlagerung von Fettsäuren modifiziert sind. Ihre Anwendung in Verbindung mit den nach irgendeinem der vorigen Verfahren hergestellten Anfangskondensaten wird später gezeigt werden. Es hat sich auch herausgestellt, daB diese Stoffe selbst auf die Kondensation des Furfurylalkohols bei erhöhten Temperaturen eine katalytische Wirkung ausüben und dadurch gleichzeitig dazu dienen können, die anfängliche Kondensation zu beschleunigen und die Biegsamkeit, Hitzebeständigkeit, Dauerhaftigkeit und Zähigkeit der Filme zu verbessern. Für die Durchführung dieses Verfahrens sei das folgende Beispiel angegeben. Beispie14 Furfurylalkohol ... .. ... . 671 Gewichtsteilemodifiziertes Alkydharz .. 671 Das modifizierte Alkydharz wird unter gelinder Erwärmung im Furfurylalkohol gelöst und in einem mit einem Kühler ausgerüsteten Kessel erwärmt. Bei etwa I55° C setzt eine exotherme Reaktion ein, die eine Zeitlang ohne Wärmezufuhr weiterläuft, wobei eine leichte Flüssigkeit überdestilliert, die in der Hauptsache aus Wasser und Furfurylalkohol besteht. Die Temperatur wird auf I55 bis i65°' C gehalten, bis die Destillation beendet wird, was etwa 2 Stunden dauert. Die letzten Spuren Wasser können dadurch entfernt werden, daB man zum Kesselinhalt etwas Toluol zusetzt und durch weitere Erhitzung überdestilliert. Es entsteht eine zähe, halbfeste Masse, die sehr rasch trocknet und in Aceton, Benzol und anderen Lösungsmitteln leicht löslich ist. Solche Lösungen stellen nach dem Filtrieren typische Beispiele der alkydmodifizierten Furfurylharzdrahtlacke nach der Erfindung dar.
  • Die nach den Beispielen I, 2 und 3 erhaltenen Anfangskondensationsprodukte können in irgendeinem geeigneten Lösungsmittel, wie Aceton, Äthylacetat, Benzol, Toluol usw., gelöst und mit Lösungen modifizierter Alkydharze gemischt werden. Sie sind als Drahtlacke besonders geeignet. Das Erzeugnis von Beispiel 4 ist schon infolge seiner Herstellung durch Anlagerung von Alkydharz modifiziert und erfordert daher keine weiteren Zusätze. Die Erzeugnisse nach Beispiel I werden dann bevorzugt, wenn eine «eitere 'todifikation durch Anlagerung von Alkydliarz nach der anfänglichen Kondensation des Furfurylalkoliols vorgenommen werden soll. Ein typischer Drahtlack ist folgender:
    Beispiel s
    Furfurylkondensate
    (von Beispiel i) ....... ioo Gewichtsteile
    Aceton ................ ioo -
    1 bis 4 Gewichtsteile
    Modifiziertes Alkydharz . ioo -
    Aceton ... ............. ioo -
    4 bis i Gewichtsteile
    Diese beiden Lösungen werden einfach mit--inander gemischt, wobei die Konzentration jeder Lösung und (las Verhältnis der Lösungen zueinander in weiten Grenzen geändert werden können. Die verwendeten Alkydliarze sind vorzugsweise die oxydierenden Typen, in denen zum Modifizieren der Glycerinphthalate trocknende Ölfettsäuren verwendet sind.
    Beispie16
    Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Gewichtsteile
    Phthalsäureanhydrid . .. .. 194 -
    Leinölfettsäuren ....... i io -
    Beispiel
    Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Gewichtsteile
    Phthalsäureanhydrid . .. .. 185 -
    Leinölf:ttsäuren ........ 70 -
    Holzölfettsäuren ........ 70 -
    Andere Harze des gleichen allgemeinen Typs, in denen das Glycerin teilweise oder vollständig durch Athylenglykol, Diäthylenglykol und andere mehrbasische Alkohole ersetzt ist und in denen Maleinsäureanhydrid, Sebacinsäure, Pimelinsäure, Bernsteinsäure, Petrex, das ist 3-Isopropyl-6, Methyl-3, 6, Endoäthylen -1`i - Tetrahydrophthalsäureanhydrid, oder andere zweibasische Säuren an Stelle von Phthalsäureanhydrid verwendet sind, eignen sich ebenfalls. Die zum Modifizieren dieser Stoffe dienenden Fettsäuren können aus vielen Ölen, wie z. B. aus Leinöl, Sojahohnenöl, Perillaöl, Holzöl tisw. erhalten werden.
  • Das Erzeugnis von Beispiel -1, eine LUberzugslösung, die durch Reaktion oder Kondensation von Furfurylalkoliol und einem modifizierten Harz in Acetonlösung erhalten ist, trocknet bei ioo° C in 2 Minuten zu einem harten, zähen, unlöslichen Email, das nach einer Erhitzung von mehr als 16o Stunden bei ito°' C zäher und haftfähiger ist als vorher.
  • Noch bessere Ergebnisse können erhalten werden durch teilweises Oxydieren des zähflüssigen Teilkondensationsproduktes, indem man dieses vor dem Lösen in Aceton mit Luft verbläst. Dieses Verblasen mit Luft kann auch mit den anderen Teilkondensationsprodukten vorteilhaft angewandt werden. Jedem der Teilkondensationsprodukte kann vor dem Erhärten einer der flüchtigen Katalysatoren zugesetzt werden, der in Lösung bei normaler Temperatur inaktiv wird, aber bei den Erhärtungstemperaturen als Katalysator wirkt und deshall) nach Beendigung der Reaktion als Dampf ausgetrieben wird, um beim Altern eine Zerstörung zu verhindern.
  • Die nach der Erfindung mit Furfurylharzen emaillierten Drähte sind den gebräuchlichen Lackdrähten in ihren elektrischen Eigenschaften gleichwertig und viel besser widerstandsfähig gegen Lösungsmittel. Das Email ist bei Raumtemperaturen fast unbegrenzt beständig. Das Drahtlackierverfahren selbst kann in der gleichen Weise wie das gegenwärtige Verfahren ausgeübt werden, aber bei niedrigen Temperaturen und höheren Verarbeitungsgeschwindigkeiten. Nachdem der Draht den Härteofen mit hoher Geschwindigkeit durchlaufen hat, ist das Email genügend getrocknet zum Aufspulen und für die weitere Verarbeitung. Es hat sich aber gezeigt, daß das Erzeugnis in bezug auf Alterungseigenschaften und Haftfähigkeit beträchtlich verbessert werden kann, wenn man den aufgespulten Draht längere Zeit bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen nachbehandelt, z. B. 16 Stunden lang bei i io°' C. Dieses Nachtrocknen -ist schon bei den gewöhnlichen Emails bis zu einem gewissen Grade angewandt worden, um eine kleine Verbesserung zu erzielen. Bei dem vorliegenden Stoff ist jedoch die Verbesserung sehr viel mehr ausgeprägt. Die Vor-und Nachbehandlung tragen also beide dazu bei, das Härten zu beschleunigen, das bisher am meisten Zeit, Anlage und Kosten erfordert hat.
  • Bei den bisherigen Drahtlacken, die hohe Härtetemperaturen erfordern, wird schon das Email zerstört, wenn der Drahtdurchgang, wenn auch nur für kurze Zeit, angehalten wird. Bei dem Drahtlack nach der Erfindung, der bei niedriger Härtetemperatur erhärtet, * tritt diese Schädigung des Emails nicht auf, selbst wenn der Drahtdurchgang beträchtlich lange stillgesetzt wird. Hierauf beruhende Schabeverluste sind ebenfalls praktisch ausgeschaltet. ISer Draht kann daher auch nach Wunsch zur Besichtigung angehalten werden.
  • Um die Kosten zu senken, kann man bei jedem der angegebenen Beispiele zusammen mit dem Furfurylalkohol einen weniger teuren Furanabkömmling verwenden.
  • Die Alkydharze können durch Phenolaldehydharze ersetzt oder auch zusammen mit durch Hitze umsetzbaren Phenolaldehydharzen angewandt werden. Diese Modifikationen führen zu etwas härteren Filmen, die noch weniger leicht mechanisch beschädigt werden können, wenn der heiße, frischgebrannte Draht Tiber Rollen gleitet.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisch isolierender Lacküberzug, insbesondere für Drähte, aus einer filmbildenden Masse, die einer Härtung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die filmbildende Masse aus einer Lösung von teilweise kondensiertem Furfurylalkohol besteht.
  2. 2. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem teilweise kondensierten Furfurylalkohol der filmbildenden Masse modifizierende Stoffe beigemischt sind.
  3. 3. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der filmbildenden Masse ein Furfurylalkohol verwendet ist, der in Mischung mit modifizierenden Stoffen teilweise kondensiert worden ist.
  4. 4. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als modifizierender Zusatz Alkydharz verwendet ist, das durch Anlagerung einer Fettsäure modifiziert worden ist.
  5. 5. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als modifizierender Zusatz Alkydharz verwendet ist, das durch Anlagerung der Fettsäure eines trocknenden Öles modifiziert worden i,st.
  6. 6. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch i, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der filmbildenden Masse zur Teilkondensation Katalysatoren benutzt worden sind, die vor Beendigung des Härtens des Filmüberzuges entfernt oder inaktiviert werden. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Teilkondensation flüchtige Katalysatoren verwendet worden sind. B. Elektrisch isolierender Lacküberzug nach Anspruch i oder den Unteransprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er bei erhöhter Temperatur nachgehärtet ist.
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