DE853532C - Fungicides und baktericides Mittel - Google Patents

Fungicides und baktericides Mittel

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Publication number
DE853532C
DE853532C DEH6753A DEH0006753A DE853532C DE 853532 C DE853532 C DE 853532C DE H6753 A DEH6753 A DE H6753A DE H0006753 A DEH0006753 A DE H0006753A DE 853532 C DE853532 C DE 853532C
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DE
Germany
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tetrachlorocyclohexanone
fungicidal
bactericidal agents
parts
chlorination
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Expired
Application number
DEH6753A
Other languages
English (en)
Inventor
Helmut Dr Damm
Wolfgang Dr Guendel
Eckart Dr Meyer
Werner Dr Scherff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
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Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
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Publication of DE853532C publication Critical patent/DE853532C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N35/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having two bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. aldehyde radical
    • A01N35/06Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having two bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. aldehyde radical containing keto or thioketo groups as part of a ring, e.g. cyclohexanone, quinone; Derivatives thereof, e.g. ketals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C23/00Compounds containing at least one halogen atom bound to a ring other than a six-membered aromatic ring
    • C07C23/02Monocyclic halogenated hydrocarbons
    • C07C23/10Monocyclic halogenated hydrocarbons with a six-membered ring

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

  • Fungicides und baktericides Mittel Es ist durch die Patentschrift 534 597 bekanntgeworden, daß die bei der Chlorierung von Phenol bzw. von aromatischen Aminep unter den zuerst von Zincke angegebenen Bedingungen entstehenden hochchlorierten hydroaromatischen Keto- und Ketimidoverbindungen fungicide Eigenschaften besitzen und daß einige Chlorierungsprodukte dieser Herkunft speziell als Beizmittel für Saatgut verwendet werden können. Soweit die in der genannten Patentschrift bezeichneten Verbindungen eine für die Herstellung von haltbaren Zubereitungen genügende Stabilität besitzen, insbesondere gegenüber Feuchtigkeit, was bei den beiden Hexachlor-bzw. Pentachlor-m-diketocyclohexenen nach den Untersuchungen von Zincke nicht der Fall ist, hat sich gezeigt, daß es sich bei diesen Verbindungen um relativ spezifisch wirksame Stoffe handelt, die sich sowohl den verschiedenen pilzlichen als auch den verschiedenen bakteriellen Schädlingen gegenüber sdhr unterschiedlich verhalten und ganz allgemein den letzteren gegenüber, von einigen Ausnahmen abgesehen, so gut wie gar nicht wirksam sind. Heptachlorkettihexahydrotoluol z. B. versagt bei mäßiger Wirksamkeit gegenüber Aspergillus niger, Oospora und Fusarium nivale völlig gegenüber Bacterium coti und Staphyldkoldcus aureus. Octachlorchlorketimidohexahydrobenzol ist auch bei Oospora unwirksam, während sich das um zwei Chloratome ärmere Hexachlorchlorketimidotetrahydrobenzol bei ebenfalls einer nur sehr mäßigen Wirkung gegenüber den genannten Mikroorganismen relativ gegenüber Staphylokoldkus aureus, dafür aber gänzlich wirkungslos gegenüber Bacterium coli erwies. Diese als Saatgutbeizmittel gegenüber bestimmten pilzlichen Erregern wirkenden Mittel sind daher als universell einsetzbare Fungicide mit großer Wirkungsbreite, wie man, sie im Pflanzenschutz benötigt, nicht zu brauchen und könnten in der Praxis allenfalls alis Bestandteil einer Mischung zusammen mit anderen Winkstoffen herangezogen werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß das durch Chlörierung von Cyclohexanol erhältliche Tetrachlorcyclohexanon neben der für die Herstellung von lagerbeständigen Handelspräparaten erforderlichen Stabilität eine ungewöhnlich große Wirkungsbreite gegenüber den verschiedensten pilzlichen und bakteriellen Mikroorganismen besitzt.
  • Gegenüber Aspergillus niger, Oospora und Fusarium wirkt Tetrachlorcyclohexanon wesentlich stärker als die durch Clorierung von Phenolen bzw. Aminen erhältlichen Stoffe der obengenannten Patentschrift, und es besitzt darüber hinaus eine ausgeprägte baktericide Wirkung speziell gegen Bacterium coli und Staphylokokkus aureus. Die Wirksamkeit gegenüber den. genannten Mikroorganismen übertrifftdie des 2, 3-Dichlornaphtoch:inons, das neuerdings in Amerika mit großem Erfolg eingesetzt wird. Der neue Wirkstoff ermöglicht somit eine vielseitige Anwendung, nicht nur als Beizmittel für Saatgut, sondern auch im allgemeinen Pflanzenschutz und ist darüber hinaus auch in der Holz-, Papier- und Textilindustrie und zum Konservieren von technischen Erzeugnissen, wie z. B. von Klebstoffen, mit Vorteil zu verwenden. Tetrachlorcyclohexanon ist eine wasserbeständige, bei 840 schmelzende, im Gegensatz zu uridefinierten Chlorierungsprodukten des Cyclohexanons urrr begrenzte Zeit haltbare Verbindung, die nach dem obenerwähnten Verfahren in guter Ausbeute hergestellt werden kann. Bemerkenswert und für die gute allgemeine fungicide Wirksamkeit sicher von entscheidender Bedeutung ist seine relativ hohe Löslichkeit in Wasser, die bei 2o0 etwa 2% beträgt und durch die sich die Verbindung von den in Wasser praktisch unlöslichen, aus Phenol bzw. Anilin erhältlichen hochchlorierten cycloaliphatischen Keto- bzw. Ketimido-Verbindungen vorteilhaft und deutlich unterscheidet.
  • Das bereits seit langem in der Literatur bekannte 2, 2, 6, 6-Tetrabromcyclohexanon vom F. = i i9 Abis 1200 wirkt ebenfalls fungicid, jedoch bei weitem nicht so ausgeprägt wie das Tetrachlorcyclohexanon; für einen technischen Einsatz als Fungicid kommt das erstere wegen seiner ungenügenden Wirksamkeit und wegen seiner mangelnden Stabilität nicht in Betracht. Bereits bei Temperaturen unter ioo° tritt bei dieser Verbindung eine bereits von früheren Bearbeitern beobachtete Disproportionierung in Bromwasserstoff und 2, 6-Diibromphenol ein, ein Vorgang, der sich bei dem Tetrachlorcyclohexanon in prinzipiell der gleichen Weise vollzieht und sogar zur präparativen Herstellung vom a, 6-Didhlorphenol herangezogen wenden kann, jedoch hier in meßbarem Umfang erst bei Temperaturen über 200° vonstatten geht. Dieser Umstand ist entscheidend und gestattet die Herstellung lagerbeständiger Zubereitungen, bei deren Zusammensetzung allerdings die Unbeständigkeit des Tetrachlorcyclohexanons gegenüber Alkalien berücksichtigt werden muß.
  • Die Beobachtung der Erfinder, daß Tetrachlorcyclohexanon im Beisein von eiweißhaltigen Substraten eine sehr langsam fortschreitende Acidifizierung erkennen läßt, die in Gegenwart anderer hochpolymerer Naturstoffe praktisch unterbleibt, deutet darauf hin, daß die erwähnte Disproportionierungsmöglichkeit in Salzsäure und 2, 6-Dichlorphenoi bei der Anwendung gegenüber Mikroorganismen eine für die Wirksamkeit bedeutungsvolle Rolle sielt; die Bildung von 2, 6-Dichlorphenol unter dem Einfluß eiweißhaltiger Substanz darf vielleicht als Grund für die hier überraschenderweise beobachtete Wirksamkeit auch gegenüber Bakterien angesehen werden. In dieser Beziehung nimmt das Tetrachlorcyclohexanon in der Reihe der cycloaliphatischen Chlorketone deutlich eine Sonderstellung ein.
  • Gegenüber höheren Pflanzen hat sich Tetrachlorcyclohexanon als völlig unschädlich erwiesen und es erzeugt auch auf empfindlichen. Pflanzenteilen weder Verätzungen noch Verbrennungen.
  • Die Anwendungsweise in der Praxis ist im allgemeinen die gleiche wie die bekannter organischer und anorganischer Fungicide, d. h. man kann sie, trocken mit inerten Trägermaterialien, wie Kaolin oder Talkum u. a., verschnitten, als Stäubemittel zur Anwendung bringen, wie- sich solche besonders in der Saatgutbehandlung eingebürgert haben. Man kann Tetrachlorcyclohexanon aber auch in flüssiger Form speziell als spritzfähige Suspension verwenden, wie solche im allgemeinen Pflanzenschutz üblich sind; ferner können Lösungen, wäßrigie als auch solche in organischen Lösungsmitteln. besonders als Imprägnierflüssigkeiten in der Holz-, Textil- und Papierindustrie gute Dienste leisten. Auch in reiner Form, d. h. ohne weitere Hilfsstoffe, kann man Tetrachlorcyclohexanon einsetzgn, speziell zum Konservieren von Klebstoffen und Verleimungen. Beispiele i. Eine Mischung von io Gewichtsteilen Tetrachlorcyclohexanon und 9o Gewichtsteilen Talkum, auf mit Gerstenhartbrand infiziertes Saatgut im Verhältnis- 2 : 1000 mittels Trockenbeizgerät aufgestäubt, verhindert das Auskeimen der Sporen.
  • z. Behandelt man fusariumbefallenes Roggensaatgut mit einer gemäß Beispiel i zusammengesetzten Mischung aus Tetrachlorcyclohexanon und Talkum, dann wird der Schneeschimmelbefall der Keimlinge verhindert.
  • 3. Eine innig vermahlene Mischung aus 5 Teilen Tetrachlorcyclohexanon, 3 Teilen Talkum und 2 Teilen eines emulgierenden Fettalkoholsulfonats wird in iooo Teilen Wasser suspendiert. Diese Suspension, in einer Aufwandmenge von 4oo Liter je Hektar vorbeugend angewendet, verhindert den Phytophthorabefall von Kartoffelbeständen.
  • 4. Behandelt man Jutesäcke mit einer o,5 o/oigen wäßrigen. Lösung von Tetrachlorcyclohexanon von F. = 83 bis 84°, der zur besseren Benetzung die gleiche Menge diisoprol>ylnaphthalinsulfosauren Natriums zugesetzt wurde, dann bleiben dieselben im Gegensatz zu unl>ehan.delten auch bei Lagerung in feuchten Räumen bei tropischen Temperaturen frei von Pilzen und Bakterien.

Claims (1)

  1. P A T I: N T A N S P P ü C I I Verwendung des bei der Chlorierung von Cyclohexanol entstehenden und bei 83 bis 84° schmelzenden Tetrachlorcyclohexanons als Fungicid und Baktericid.
DEH6753A 1950-11-23 1950-11-23 Fungicides und baktericides Mittel Expired DE853532C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1021364B (de) * 1954-07-15 1957-12-27 Koninklijke Pharma Fab Nv Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen fungicid und bzw. oder insekticid wirksamen Derivaten von Alkylestern von Cyclohexancarbonsaeuren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1021364B (de) * 1954-07-15 1957-12-27 Koninklijke Pharma Fab Nv Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen fungicid und bzw. oder insekticid wirksamen Derivaten von Alkylestern von Cyclohexancarbonsaeuren

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