DE1617982A1 - Mittel zur Bekaempfung von schaedlichen Mikroorganismen - Google Patents
Mittel zur Bekaempfung von schaedlichen MikroorganismenInfo
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Description
Neue JTUi; den jjtucjs. α«χ uiABua.og««&iy
meldungsuirfcer lagen - uns. Zeichen: 20 902-BR/ro
CIBA AKTiENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
E .16 17 982.1
Case 5645/E
Case 5645/E
Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Mikroorganismen.
Die vorliegende Erfindung betrifft Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Mikroorganismen, weiche als Wirkstoff
mindestens ein Diurethan der allgemeinen Formel
0 0
II Il .
Ar—0—G—m—Br—m—G--0—Ar
enthalten, worin R ein - gegebenenfalls durch Sauerstoff,
Schwefel, SO, SO2, oder eine bis zu δ Kohlensfcorfatome auf-
00 9 833/2039
weisende N-Älkylgruppe unterbrochenes - Alkylenradikal von
2 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet oder ein zweiwertiges aromatisches oder araliphatisches Radikal darstellt und Ar
einen Tri- oder Tetrahalogenphenylrest bedeutet, sowie gegebenenfalls noch einen oder mehrere der folgenden Zusätze:
Lösungsmittel, feste,flüssige oder gasförmige Verdünnungsmittel,
Haft-, Emulgier-, Dispergler-, Netzmittel sowie weitere
Schädlingsbekämpfungsmittel.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung solche Mittel, welche als Wirkstoff zumindest ein Diurethan
der allgemeinen Formel I,worin Ar einen 2,4,5-Trihalogen-
oder einen 2,3,4,6-Tetrahalogenphenylrest bedeutet und R
einen Alkylenrest von 2 bis 12 Kohlenstoffatomen oder ein
zweiwertiges aromatisches oder araliphatisches Radikal von 6 bis 14 Kohlenstoffatomen darstellt.
Das zweiwertige Radikal R kann, wie schon erwähnt, aliphatischen aromatischer oder araliphatischer Natur sein.
Es kann beispielsweise aus einem rein aliphatischen Radikal, wie Aethylen, Propylen, Tetra-, Penta-, Hexa-,
Dodedaca-, Terdecamethylen bestehen oder aber ein rein aromatisches Radikal z.B. ein 1,4-Phenylen-, 1,3-Phenylen-,
4-Methyl-l,3-phenylen-, 3,3'-Dimethyl-4,4'-dlphenylen-,
1,5-Naphthylenradikal darstellen. Ein solches aromatisches
zweiwertiges Radikal kann auch noch Halogenatome enthalten, z.B. Chlor- oder Bromatome.
Des weiteren kann R ein araliphatisches Radikal 009833/2039
■ = -■■ - ■ . - 3 -
wie z.B. ein 4,4--Diphenylenmethan-iein halogeniertes
4,4I-Diphenylenniethari^öder ein 1,4-Ditoluylenradikal darstellen. .■-■'■- ■"■■""■-. : ■ ,
Das Arylradikal Ar besteht - wie schon eingangs
erwähnt - vorzugsweise aus einem 2,4,5-Trihalogen- bzw.
einem 2i5>4j6-Tetrahalogenphenylrest» ,,.-"■
Bevorzugt wird die Verwendung von Chlorverbindungen,
man kann aber auch Brom- oder Jodverbindungen verwenden,
oder gemischt halogenierte Verbindungen wie sie zum Beispiel durch Nachhalogenieren von Dichlor- oder :Tr!chlorverbindungen
leicht erhältlieh sind.
So erhält man beispielsweise aus 2,5-Dichlorphenöl
durch Jodieren mit Jodchlorid das 2,5-Diehlor-4-jodphenol,durch
Chlorieren von -J-Bromphenol das 2,4-Dichlor-5-bromphenol.
Wie bereits erwähnt, weisen die Diurethane der
Formel I eine ausgeprägte Wirkung gegen Schädorgänismen des
Pflanzen- und Tierreichs auf.
Insbesondere sind die Diurethane der Formel I
wirksam gegen Bakterien, Pilze, Pilzsporen, Würmer,.Insekten,
Schnecken-us f.. Die Diurethane der Formel I besitzen somit
eine breitgestreute Wirkung als Schädlingsbekämpfungsmittel.
Hierbei erweist es sich als besonders vorteilhaft, dass die Di-urethane der Formel I sowohl gegenüber Nutzpflanzen
als auch gegenüber Warmblütern, bei den Konzentrationen wie sie.für den antiparasitären Einsatz erforderlich
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sind, keine giftigen Nebenerscheinungen aufweisen. Dadurch
ist die Verwendung der Di-urethane der Formel I zur Bekämpfung von schädlichen Organismen auf breiter Basis möglich,
z.B. im Pflanzenschutz, Holzschutz, zur Konservierung der verschiedensten technischen Produkte, zum Schütze von
Pasermaterialien gegen schädliche Mikroorganismen, zum Konservieren landwirtschaftlicher Produkte, als Desinfektionsmittel
in der Veterinärmedizin, in der allgemeinen Hygiene und Körperpflege.
Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die Di-urethane der Formel I auch in Gegenwart von Eiweisskörpern
und Seifen ihre bactericide und fungicide Wirksamkeit nicht verlieren. Die Di-urethane I weisen keinen störenden
Eigengeruch auf und sind zumindest für gesunde Haut gut verträglich.
Als Beispiele für die Anwendung der Di-urethane im Pflanzenschutz, sei die Behandlung von Pflanzensamen
und von ganz oder teilweise entwickelten Pflanzen, sowie des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen, gegen schädliche Organismen,
insbesondere gegen schädliche Pilze, Pilzsporen, Bakterien, Nematoden und Insekten genannt, wobei wiederum
das Fehlen von phytotoxischen Nebenwirkungen bei den wirksamen Konzentrationen der Di-urethane hervorzuheben ist.
Unter den technischen Produkten, welche mit Hilfe
der Di-urethane I konserviert bzw. desinfiziert werden, seien die folgenden als Beispiele herausgegriffen:
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Textilhilfsmittel bzw. - Veredlungsmittel, Leime, Bindemittel, Anstrichmittel, Verdickungsmittel, Färb- bzw.
Druckpasten und ähnliche Zubereitungen auf der Basis von organischen tmd anorganischen Farbstoffen bzw. Pigmenten,
auch solche, welche als Beimischungen Casein oder andere organische Verbindungen enthalten. Auch Wand- und Deckenanstriche,
z.B. solche die ein eiweisshaltiges Farbbindemittel enthalten, werden durch einen Zusatz der Di-urethane
vor dem Befall mit Schädlingen geschützt.
Weiterhin können die Di~urethane der Formel I
für den Schutz von Fasern und Textilien verwendet werden, wobei sie auf natürliche und künstliche Fasern aufziehen
und dort eine dauerhafte Wirkung gegen schädliche Organismen, z.B. Pilze, Bakterien und Insekten, entfalten. Der Zusatz
der Di-urethane kann dabei vor, gleichzeitig mit, oder nach einer Behandlung dieser Textilien mit anderen Stoffen,
z.B. Färb- oder Druckpasten, Appreturen usw. erfolgen.
Bemerkenswert ist, dass die in Frage stehenden Di-urethane auch ohne weitere Hilfsmittel sehr dauerhaft
auf die Fasern aufziehen. Derart behandelte Fasern halten mehrere Waschen aus, ohne dass die Wirksamkeit der Imprägnierung
nachlässt.
Die Di-urethane der Formel I vermögen in besonderem Masse Wollfasern gegen Motten und andere Frasschädlinge
zu schützen. Sie zeigen, z.B. aus einer Acetonlösung auf die Faser gebracht nach Aufziehen auf die Faser aus ei-
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nem wässerigen Bad in Gegenwart eines Emulgators, hervorragende.
Wirkung gegen Mottenlarven.
Auch in der Zellstoff- und Papierindustrie können die Di-urethane als Konservierungsmittel eingesetzt
werden, u.a. zur Verhütung der bekannten, durch Mikroorganismen hervorgerufenen Schleimbildung in den zur Papiergewinnung
verwendeten Apparaturen.
Je nach der Art der Zusätze, mit denen die Diurethane
in den erfindungsgemässen Mitteln kombiniert werden, erhält man Zusammensetzungen, welche zur Reinigung,
Desinfektion oder Körperpflege besonders geeignet sind.
So gelangt man z.B. durch Kombination der Diurethane
mit wasch- bzw. oberflächenaktiven Stoffen zu Wasch- und Reinigungsmitteln mit ausgezeichneter antibakterieller
bzw. antimykotischer Wirkung. Die Verbindungen der
allgemeinen Formel (i) können z.B. in Seifen eingearbeitet werden oder mit seifenfreien, wasch- bzw. oberflächenaktiven
Stoffen kombiniert werden oder sie können zusammen mit Gemischen aus Seifen und seifenfreien waschaktiven Stoffen
kombiniert werden.
Als Beispiele für seifenfreie waschaktive Verbindungen, welche mit den neuen Stoffen"im Gemisch verwendet
werden können, seien z.B. genannt: Alkylarylsulfonate, Tetrapropylbenzolsulfonate, Pettalkoholsulfonate, Kondensationsprodukte
aus Fettsäuren und Methyltaurin, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren mit oxyäthansulfonsauren Salzen,
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Fettsäure-Eiweiss-Kondensationsprodukte, primäre Alkylsulfonate,
nichtionogene Produkte, z.B. Kondensationsprodukte aus Alkylphenolen und Aethylenoxyden sowie kationaktive
Verbindungen. Die neuen Di-urethane können auch in Grobwaschmitteln, etwa zusammen mit einem kondensierten
Phosphat, z.B. 20 bis 50#>
Alkalitripolyphosphat, aber auch in Gegenwart eines organischen lyophilen polymeren, das
Schmutztragevermögen der Waschflotte erhöhenden Stoffes, z.B. einem Alkalisalz der Carboxymethylcellulose (Celluloseglykolsäure)
verwendet werden.·
Die antibakterielle bzw. antimykotische Wirksamkeit der Di-urethane I erleidet dabei durch den Zusatz von
Reinigungsmitteln, z.B. von anionaktiven, kationaktiven oder nichtlonogenen Produkten, nicht nur keine Beeinträchtigung,
sondern es wird in vielen Fällen durch eine derartige Kombination eine überraschende Wirkungssteigerung erzielt.
Die solcherart gewonnenen Reinigungsmittel mit
desinfizierender Wirkung können z.B. in der Wäscherei eingesetzt werden. Dabei ist von Vorteil, dass die neuen Wirkstoffe,
in entsprechender Konzentration angewandt, aus der Waschflotte auf das Fasergut aufziehen und demselben eine
dauerhafte antibakterielle und antimykotische Ausrüstung verleihen. Derart behandelte Textilien weisen auch einen
Schutz gegen das Auftreten von Schweissgeruch, wie er durch Mikroorganismen bedingt ist, auf.
Die erfindungsgemässen Reinigungsmittel, welche
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die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) enthalten,
können ausser in der Wäscherei z.B. auch als Industriereiniger oder als Haushaltsreinigungsmittel eingesetzt werden,
sowie im Lebensmittelgewerbe, z.B. Molkereien, Brauereien, Schlachthöfen, in der Landwirtschaft und der Veterinärhygiene.
Auch als Bestandteil von Zubereitungen, welche dem Zwecke der Reinigung bzw. Desinfektion in Spitälern und
in der medizinischen Praxis dienen, können die Di-urethane der Formel (i) eingesetzt werden, so z.B. bei der Reinigung
von Krankenwäsche, Räumen und Apparaten; die Di-urethane der Formel (i) können dabei, falls nötig, mit anderen Desinfektionsmitteln
und antiseptisch wirksamen Produkten kombiniert werden, wodurch den Jeweils vorliegenden Anforderungen
für die Reinigung bzw. Desinfektion entsprochen werden kann. Die Tatsache, dass die Di-urethane ihre Wirksamkeit
gegen Mikroorganismen auch in Gegenwart von Blut bzw. Serum nicht verlieren, ist dabei von besonderer Bedeutung.
Auch für die Zubereitung, welche einer Hautreinigung, z.B. der Hände, mit antibakteriellem bzw. antimykotischem
Effekt dienen, insbesondere auch in der medizinischen Praxis, können die Di-urethane, erforderlichenfalls zusammen
mit anderen baktericiden bzw. fungiciden Stoffen, Hautschutzmitteln usw. verwendet werden. Ferner stellen sie
wirksame Mittel gegen das Auftreten von unangenehmem Körpergerueh,
wie er durch die Einwirkung von Mikroorganismen her-
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vorgerufen wird, dar. Hierbei ist es wiederum von Vorteil,
dass zumindest auf gesunder Haut keine Hautreizungen auftreten und dass die Dl-urethane keinen störenden Eigengeruch,
wie es z.B. bei den chlorierten Phenolen der Fall ist, aufweisen.
Als Zusätze mit biocider Wirkung, welche in den erfindungsgemässen Mitteln ausser den Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) vorhanden sein können, seien beispielsweise
genannt: 3Λ-Ό1chlorbenzylalkohol, Ammoniumverbindungen,
wie z.B. Diisobutylphenoxyäthoxyäthyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Cetyl-trimethyl-ammoniumbromid,
halogenierte Dioxydiphenylmethane, Tetramethylthiuramidsulfid,
2,2-Thio-bis-(4,6-dichlDrphenol) ferner organische Verbindungen, welche die Thiotrichlormethylgruppe
enthalten, 2-Nitro-2-fuifuryljodid , Salicylanilide, Dichlorsalicylanilide,
Dibromsalicylanilide, Tribromsalicylanilid, Dichlorcyanursäure, Tetrachlorsalicylanilide, aliphatische
Thiuramsulfide, Hexachlorophen (2,2'-Dihydroxy^,5,6-3',51,6'-hexachlordiphenylmethan),
Die erfindungsgemässen Mittel mit desinfizierender Wirkung können weiterhin als Zusätze Antioxydantien,
Lichtschutzmittel, optische Aufheller, Enthärtungsmittel, Riechstoffe usw. enthalten.
Durch Verarbeiten der Di-urethane der Formel (i)
mit den in der Körperpflege üblicherweise verwendeten Stoffen erhält man Zusammensetzungen, welche sich in besonderem
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Masse für kosmetische Zwecke eignen.
Entsprechend ihren vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten
können die erfindungsgemässen Mittel, welche die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) enthalten, in
den verschiedenartigsten Anwendungsformen vorliegen, z.B. als stückförmige, halbfeste und flüssige Seifen, als Pasten,
Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Lösungen, in organischen Lösungsmittel, als Sprays, Puder, Granulate, Tabletten,
Stifte, in Kapseln aus Gelatine und anderem Material, als Salben, Haut- und Rasiercremen, Mundwasser, flüssigen, halbfesten
oder festen Zahnpasten und anderen Zahnpflegemitteln, in Haarshampoos und anderen Haarpflegemitteln.
Die Wirkung derDi-urethane der Formel (I) gegen schädliche Organismen des Tier- und Pflanzenreiches kann
auch Formkörpern aus Kunststoffen einverleibt werden. Bei
Verwendung von Weichmachern ist es vorteilhaft, den biociden
Zusatz dem Kunststoff im Weichmacher, z.B. Dimethylphthalat, Diäthylphthalat, Dibutylphthalat, Dicyelohexylphthalat,
Trihexylphthalat, Dibutyladipinat, Benzylbutyladipinat, aliphatischen Sulfonsäureestern, Triglykolacetat,
gelöst bzw. dispergiert zuzusetzen. Zweckmässig ist für eine / möglichst gleichmässige Verteilung im Kunststoff Sorge zu
tragen. Die Kunststoffe mit keimwidrigen Eigenschaften können für Gebrauchsgegenstände aller Art, bei denen eine vorbeugende
Wirksamkeit gegen verschiedenste Keime, wie z.B. Fäulnisbakterien oder Hautpilze, erwünscht ist, Verwendung
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finden, so z.B. in Pussmatten, Handgriffen, Armaturen an
Türen, Sitzgelegenheiten, Trittrosten in Schwimmbädern, Wandspannungen, insbesondere in Krankenhäusern etc. Durch
Einverleibung in entsprechende Wachs- und Bohnermassen, erhält man Pussboden- und Möbelpflegemittel mit desinfizierender
und insektizider Wirkung.
Die in Präge stehenden Dl-urethane der Formel (I)
können nach den für die Gewinnung von Urethanen üblichen Verfahren gewonnen werden.
Man gewinnt die Urethane der Formel (I) durch Um
setzen einer Verbindung der Formel
χ—R—χ (ii)
mit ungefähr 2 Molen einer Verbindung der Formel
Ar Y (III)
wobei X und Y Reste darstellen, welche unter Kondensation
oder Anlagerung die Brücke -O-C-NH- zu bilden vermögen und
falls man von unterhalogenlerten Verbindungen der Formel Ar* ausgegangen war, im gebildeten Di-urethan bis zum gewünschten
Masse nachhalogeniert.
In der Regel wird man so vorgehen, dass man ein
reaktionsfähiges Derivat der Kohlensäure mit einem Diarain
der Formel (II) (X-NHg) und einem Phenol der Formel (III) (Y«0H) in der Reihenfolge wahlweise umsetzt. Man kann beispielsweise
Phosgen mit einem Diaminider ^Formel (II) zur
Reaktion bringen und das entstandene ^^carbaminsäure-Chlorid
oder Diisocyanat mit einem Phenol der Formel (III)
0 0 9*8 33/2=0 3-9 ■
Im richtigen Molverh<nls weiter reagieren lassen oder aber
Phosgen mit einem Phenol der Formel (IXI) zu einem Chlorocarbonat umsetzen und das letztere mit einem Amin der Formel
(II) welter zur Reaktion bringen.
Man kann auch aromatische Dl-N-Halogen-carbonsäureamide oder Dicarbonsäureazlde der Formel (II) (X-CONH-HaI
bzw. -CON«) mit einem Phenol der Formel (III) zur Umsetzung
bringen um das gewünschte Urethan zu erhalten*
Die Methode der Wahl besteht darin» die im Handel
leicht erhältlichen Isocyanate mit den entsprechenden Phenolen zur Umsetzung zu bringen« wobei man auch - falls man von
unterhalogenierten Phenolen ausgegangen war - im erhaltenen
Die Umsetzung kann in einem Lösungsmittel beispielsweise in Benzol« Toluol, Xylol, Dioxan usw. erfolgen.
Zur Beschleunigung und Vervollständigung der Reaktion arbeitet man vorteilhaft in Gegenwart einer tertiären Base wie Triäthylamin, Triäthylendiamin usw.
Man kann nach diesem Verfahren beispielsweise umsetzen:
Aethylendiisocyanate 1,3-Propylendiisocyanate Tetramethylendllsocyanat, Pentamethylen-diisoeyanat, Hexamethylendiisocyanat, Heptamethylendilsocyanat, Octamethylendilsocyanat,
Nonamethylendiisocyanat, Decamethylendiisocyanat, Undecamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanate β,β'-Diisocyanato-diäthyläther, β,β'-Diisocyanatodiäthylsulfid, 1,3~
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oder !,^^Phenylen-diisocyanat, Torylen^^-diisocyanat,
m-Xylylendiisocyanat, 1,5-Näphthylendiisocyanat, 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan,
4,4'-Diisoeyänato-3,3'-dimethyldiphenylmethan,
4,4l-Dlisocyanato-3i3l-dimethoxy-diphenyl,
4,4'-Diisocyanate^,3'-dimethyl-diphenyl usw. mit 2,4,5-Trichlorphenol,
2,J>,k* 6-Tetrachlorphenol, 2,4-DiChIOr-S-^OmPhB
2,5-Dichlor-4-jodphenol usw.
Eine gegebenenfalls erforderliche Nachhalogenie-•rung
wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel, wie Eisessig,
Tetrachlormethan usw. vorgenommen.
Die Di-urethane der Formel (I) weisen gegenüber
den Diurethanen, die sich vom Pentachlorphenol ableiten,
wesentliche und prinzipielle Vorteile auf. So sind zum.Beispiel Diurethane der Formel (I), worin Ar einen 2,4,5-Trihalogenphenylrest
bedeutet gegen Escherichia coli gut wirksam, während Urethane die einen Pentachlorphenylrest enthalten
praktisch keine Wirkung zeigen. Die Diurethane, welche einen 2,4,5-Trihalogenphenylrest enthalten,können
deshalb in der allgemeinen Desinfektion z.B. in den Spitälern grosse Bedeutung erlangen.
Die Di-urethäne der Formel (i), welche einen
2,3,4,6-Tetrachlorphenylrest enthalten, zeigen eine kräftige fungistatische Wirkung, während analog gebaute Derivate
des Pentachlorphenols praktisch w^nig wirksam sind.
Die eingangs definierten Diüröthane der Formel (I) sind neu.
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- - 14 -
Pie Erfindung bezieht sich deshalb auch auf Diurethane der Formel
T ι
Ar—O—C—NH- R—NH- C—0—Ar ,
worin R ein - gegebenenfalls durch Sauerstoff, Schwefel,
SO, SOo, oder eine bis zu 8 Kohlenstoffatome aufweisende
N-Alkylgruppe unterbrochenes - Alkylenradikal von 2 bis 1Ö
Kohlenstoffatomen bedeutet oder ein zweiwertiges,aromatisches oder araliphatisches Radikal darstellt und Ar einen
Tri- oder Tetrahalogenphenylrest bedeutet.
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Beispiel 1
23,2 Teile 2,3,4,6-Tetrachlorphenol, 8,4 Teile
Hexaeethylen-l^o-diisocyanat und 0,5 Teile Triäthylamin
werden in 250 Teilen Benzol gelöst und das Reaktionsgemiseh
unter Rühren während einer Stunde am Rückfluss gekocht. Nach dta Abkühlen auf 10° C wird das Produkt der Formel
01
01 Cl Cl Cl
abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 27,8 Teile.
Das durch Umkristallisieren aus Chloroform-Petroläther gereinigte Produkt schaust bei 193 bis 194° C.
C20Hl6°4N2C18 b«·*01»«** C 38,01 H 2,55 N M3
gefunden : C 37*93 H 2,63 N 4,38
[Verbindung Nr. 1]
Auf ähnliche Weise lassen sich die Verbindungen
ϊ I
_0—C—NH- R—NH-C—0—Ar ,
der Formel
Ar
herstellen, worin Ar und R die in der Tabelle angegebene Bedeutung haben.
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Verbindung Nr. |
Cl | Ar | Cl | Cl | Cl | Cl | K | Schmelz- punkt 0C |
C ber. C gef. |
Analyse H ber. H gef. |
3,22 | N N |
5 | ber. gef. |
• | 91 |
3,18 | 5 | 80 | ||||||||||||||
2 | Cl | I Cl |
Cl | I Cl |
-(CH2J4- | 189 bis 19 | 40,41 | 2,64 | °4N2C16 | ,24 | ||||||
40,56 | 2,73 | ,19 | ||||||||||||||
Cl- | Cl I |
σΐ8Η14°4Ν2σΐ6 | 2,43 | 4 | ||||||||||||
2,32 | 5 | |||||||||||||||
3 | cT01 | -(0H2J6- | 161 bis 162 | 42,66 | 0.N9Cl., 4 2 4 |
,98 | ||||||||||
• | 42,94 | ,03 | ||||||||||||||
J- | C20H18 | 4,67 | 3 | |||||||||||||
4,62 | 3 | |||||||||||||||
4 | -(OH2J6- | 165 bis 166 | 32,20 | °4N2C16 | J2 | ,76 | ||||||||||
32,29 | ,68 | |||||||||||||||
Cl- | C20H18 | 3,94 | 4, | |||||||||||||
3,93 | 4, | |||||||||||||||
5 | -(0H2J12- | 145 bis 146 | 48,25 | 33 | ||||||||||||
48,25 | 35 | |||||||||||||||
. Cl- | C26H30 | 3, | ||||||||||||||
3, | ||||||||||||||||
6 | -(CH2J12- | 161 bis 162 | 43,61 | |||||||||||||
43,48 | ||||||||||||||||
C26H28( | ||||||||||||||||
009833/2039
Cl Cl
174 bis 175
43,28 1,82 5,05 43,63 2,09 5,36
C20H10°4N2C16
Cl
Cl
200 bis 201
Cl Cl 38,50 1,29 4,49 38,47 1,21 4,45
C20H8°4N2C18
Cl
OH,
Cl-
Cl
169 bis 171
44,32 2,13 4,92 44,08 2,18 5,03
C21H12°4N2C16
10
Cl
CH,
Cl
Cl
167 bis 169
39,54 1,58 4,39 39,02 1,42 4,61
C21H10°4N2Cl8
11
Cl
CH,
Cl
Cl Cl
171 bis 172
39,54 1,58 4,39 39,71 1,52 4,50
C21H10°4N2C18
12
Cl
CH,
Cl-
Cl Cl
167 bis 169
35,68 1,14 3,96 35,24 1,09 4,08
00 9 833/20 3 9
219 bis 220
47,64 2,00 4,63 47,97 2,21 4,73
C24H12°4N2C16
Cl
217 bis 219
41,54 1,74 4,04 41,57 1,72 4,04
219 bis 220
42,77 1,50 4,16 42,58 1,46 4,02
C24H10°4N2C18
CH, H-C 3 3|
207 bis 208
51,02 2,75 4,25 51,55 3,02 4,30
C28H18°4N2C16 ·
Cl
207 bis 209
46,19 2,22 3,85 45,95 2,06 3,84
C28H16°4N2C18
Cl
σι—«—3
Cl
175
bis
176
bis
176
50,26 2,50 4,34 .50,84 2,53 4,46
C0^H1 .0.Ii0Cl.
27 16 4 2 6
27 16 4 2 6
009833/2039
Cl ι |
I Cl |
C. | 175 | bis | 177 | 39,16 | 1,95 | 3 | 8 | ,38 | |
19 | Cl | 39,15 | 1,92 | 3 | ,31 | ||||||
C27H16O | 4k2ci | 4J | 2 | ||||||||
Cl | -<Q>-CH2-^S>- | 203 | bis | 204 | 45,41 | 1,98 | 3 | ,92 | |||
20 | Cl-^I | 45,32 | 1,79 | 4 | ,02 | ||||||
Cl | |||||||||||
C27H14° | 4N2C1 | ||||||||||
009833/20 3 9
Beispiel 2
Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MIC) gegen Bakterien
und Pilze im Verdünnungstest.
Die Bestimmung der MIC (minimal inhibitory concentration)
erfolgt nach einer an Standard-Normen angelehnten Prüfung, die eine Annäherung an absolute minimale Hemmwerte
eines Wirkstoffs erlaubt.
Eine l£ige und eine 0,3#ige Lösung der Wirkstoffe
in Dimethylsulfoxyd wird in Röhrchen mit steriler Qluoose-Bouillon
(Bakterien) bzw. BierwUrzelÖsung (Pilze) gegeben und mit den Lösungen Verdünnungsreinen in Zehnersprüngen angesetzt.
Durch Kombination der beiden Reihen erhält man folgende kontinuierliche VerdUnnungsreihe:
1000, 300, 100, 30, 10, 3 ppm usw.
Die Lösungen werden mit den Bakterien Staphylococcus
aureus und Escherichia coli, sowie den Pilzen Aspergillus
niger und Rhizopus nigricans beimpft. Anschliessend wird bei den Bakterien während 48 Stunden bei 370C (Bakteriostase)
und bei den Pilzen während 72 Stunden bei 25° C bebrütet (Pungistase).
Nach den genannten Zeiten ergeben sich die minimalen Hemmwerte
(ppm) der nachstehenden Tabelle.
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■ | Hemmwerte (ppm) der | Es ch. | Fungistase | Asp. | Rhia. |
Verbindung | Bakteriostase | coil | niger | nigri | |
Nr. | Staph. | 100 | 10 | 10 | |
5 | aureus | 30 | 10 | 10 | |
7 | 100 | 100 | 10 | 10 | |
9 | 30 | 30 | 10 | 10 | |
10 | 100 | 30 | 10 | 10 | |
13 | 30 | 100 | 10 | 10 | |
14 | 30 | 30 | 10 | 10 | |
16 | 10 | 30 . | 10 | 10 | |
18 | 30 | 100 | <3 | <3 | |
.19 | 30 | - | 3 | 3 | |
1 | 10 | - | 10 | *3 | |
8 | 100 | - | 10 | <3 | |
11 | 100 | ||||
12 | 100 | - - | 10 | 10 | |
15 | 10 | — | <3 | ||
17 | .100 | <3 | <3 | ||
20 | 100 | ||||
100 |
00 98 33/2039
Beispiel 3
Eine Paste aus 100 Teilen Polyvinylchlorid, 59
Volumenteilen Dioctylphthalat und 2 Teilen des Wirkstoffs wird auf dem Kalander bei 150° C zu einer Folie von 1 mm
ausgewalzt. Aus der Folie ausgestanzte Rondellen von 10 mm Durchmesser werden auf Glucose-Agar-Platten gelegt, die vorgängig
mit Staphylococcus aureus beimpft wurden. Nach 24-stündiger Bebrütung bei 37° C wird einerseits die um die
Rondellen auftretende Hemmzone (HZ in mm) und andererseits das darunter mikroskopisch feststellbare Wachstum (W %) beurteilt
.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse ohne Beständigkeitsprüfung (tel quel) und nach EMPA-Wässerung (24 Stunden
bei 29° C).
Verbindung Nr. |
tel quel |
W
{*) |
gewässert | W (*) |
11 15 17 |
HZ (mm) |
0 0 0 |
HZ (mm) |
0 0 0 |
4,5
4,5 3,5 |
2 2,5 2 |
009833/2039
50 g Aktivsubstanz werden mit 40 g Kaolin, 5#
SiOp, 3,5 g eines Kondensationsproduktes von Octylphenol mit 6 bis 8 Molen Aethylenoxyd und 1,5 g eines Netzmittels
gut gemischt und vermählen.
Zur Prüfung auf die Wirkung gegen phytopathogene Pilze wird eine 0,4#ige Suspension in Wasser verwendet, was
einer Konzentration von 0,2$ Wirkstoff entspricht.
Selleriepflanzen mit 5 Blättern werden mit einer Spritzlösung enthaltend 0,2$ der Wirkstoffe Nr. 1, 9, 16,
17 und 20 behandelt. 2 Tage nach der Behandlung werden die Pflanzen mit Sporen von Septoria apii beimpft.
Bei der Auswertung zeigt sich, dass die genannten Wirkstoffe im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle die
Sellerie mit 90 bis 100#iger Wirkung gegen den Befall durch Septoria apli zu schützen vermögen. Phytotoxische Ersoheinungen
sind keine zu beobachten.
009833/20
Claims (4)
1. . Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Mikroorganismen, welohe als Wirkstoff mindestens ein Diurethan
der allgemeinen Formel
f i?
Ar— 0— C—HN-R—NH- C— 0—Ar
enthalten, worin R ein gegebenenfalls durch Sauerstoff,
Sohwefel, SO, SOg, oder eine bis zu 8 Kohlenstoffatomen
aufweisende N-Alkylgruppe unterbrochenes -Alkylenradikal
von 2 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet oder ein zweiwertiges aromatisches oder araliphatisches Radikal darstellt
und Ar einen Tri- oder Tetrahalogenphenylrest bedeutet, sowie gegebenenfalls noch einen oder mehrere der folgenden
Zusätze: Lösungsmittel, feste, flüssige oder gasförmige Verdünnungsmittel, Haft-, Emulgier-, Dispergier-, Netzmittel
sowie weitere Schädlingsbekämpfungsmittel.
2. Mittel gemäss Patentanspruch 1, welches als Wirkstoff
zumindest ein Diurethan der Formel
0 0
H H
Ar— 0—C — HN-R--NH- C— 0— Ar
enthalten, worin Ar einen 2,4,5-Trihalogen- oder einen
2,3*4,6-Tetrahalogenphenylrest bedeuten und R einen Alkylen«
rest von 2 bis 21 Kohlenstoffatomen oder ein zweiwertiges aromatisches oder araliphatisches Radikal von 6 bis 14 Koh-
00 9 833/2039
11 β 17!
-. 25 -
lenstoffatomen darstellt.
3. Neue Diurethane der allgemeinen Formel
0 0
Ii Il
Ar—0—C—NH—R—NH — C — 0—Ar ,
worin R ein gegebenenfalls durch Sauerstoff, Schwefel, SO, SO« oder eine bis zu 8 Kohlenstoffatome aufweisende N-Alkylgruppe
unterbrochenes -Alkylenradikal von 2 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet oder ein zweiwertiges aromatisches
oder araliphatisches Radikal darstellt und Ar einen Trioder Tetrahalogenphenylrest bedeutet.
4. Neue Diurethane der allgemeinen Formel
0 0
ti Il
Ar—0 — C-NH—R — NH—C—0—Ar ,
worin Ar einen 2,4,5-Trihalogen- oder einen 2,3,4,6-Tetrahalogenphenylrest
bedeuten und R einen Alkylenrest von bis 12 Kohlenstoffatomen oder ein zweiwertiges aromatisches
oder araliphatisches Radikal von 6 bis 14 Kohlenstoffatomen
darstellt.
009 833/2039
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