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Verfahren zur Desinfektion und Konservierung Es wurde gefunden, daß
Bis-(oxyaryl-)sulfide und ihre Substitutionsprodukte,wie z. B. Polyoxyarylsulfide,
Halogenoxyarylsulfide, Cyanoxyarylsulfide, Benzyloxyarylsulfide, Arsinsäuren von
Oxyarylsulfiden usw. starke bactericide und fungicide Wirkung besitzen. Diese Substanzen
können als solche oder in Form ihrer Salze für sich oder nach dem Verreiben mit
inerten Pulvern, z. B. Talkum, oder in Salbenform oder in Lösung oder Suspension
Anwendung finden. Ferner sind Mischungen mit anderen gleichartig wirkenden Mitteln
möglich. Gegenüber den bereits für Desinfektionszwecke verwandten Monooxydiphenylsulfiden
haben die Bis-(oxyaryl-)sulfide den Vorzug, technisch leichter zugänglich zu sein.
Sie zeigen auch meist eine höhere desinfizierende Wirkung als die bekannten Desinfektionsmittel.
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Beispiel i Bis-(p-oxyphenyl-)siilfid, als Natronsalz in Wasser gelöst,
wirkt noch in Konzentration von i: io ooo auf Staphylokokken entwicklungshemmend
und abtötend.
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Beispiel 2 Eine Mischung von i Teil Bis-(2-oxy-5-bromplienyl-)sulfid
mit io Teilen Talkum eignet sich zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen 'Mikroorganismen,
wie z. B. des Mehltaus der Rosen. Beispiel 3 io Gewichtsteile des Bis-(2-oxy-5-chlorplienyl-)
sulfidswerden als solches oder in Form eines Alkalisalzes mit io Gewichtsteilen
Alkaliseife verrieben. Man erhält, gegebenenfalls nach Verdünnen mit Wasser, eine
für Desinfektionszwecke geeignete Seife.
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In ähnlicher Weise erhält man eine hervorragend desinfizierende Seifenlösung,
wenn man zu einer Lösung von io Gewichtsteilen Bis-(2-oxy-5-methylphenyl-)sulfid
in 55 Gewichtsteilen n-Natronlauge eine Lösung von io Gewichtsteilen Kaliseife oder
einer anderen Seife in 25 Gewichtsteilen Wasser hinzufügt. Die Lösung wird zum Gebrauch
auf einen Gehalt von i,5 % verdünnt.
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An Stelle von Bis-(2-oxy-5-methylphenyl-) Sulfid können auch andere
Bis-(oxyaryl-)sulfide verwandt werden.
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Beispiel q.
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Zu ioo Gewichtsteilen Latex gibt man eine schwach ammoniakalische
Lösung aus 0,05 Gewichtsteilen Bis-(a-oxy-5-chlorphenyl-)sulfid in etwa io
Gewichtsteilen Wasser und verrührt. Aus dem :Milchsaft wird in üblicher Weise durch
Koagulation, z. B. mit Säuren, der Kautschuk gewonnen und getrocknet. Er erweist
sich beständig gegen Schimmelbildung.
Beispiel 5 5 Gewichtsteile
Bis-(4-oxvplienyl-)sulfid werden mit io Gewichtsteilen Glvcerin fein verteilt. Zur
'Mischung werden 40 Gewichtsteilgz Lanolin und 4@ Gewichtsteile Vaselin hinzugefügt.
Die erhaltene Salbe eignet sich für Desinfektions-Zwc'cke.
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an Stelle von Bis-(4-oxy plie ny l-)snlfid kann auch das Bis-(2-methyl-4-oxy-5-isoproT)ylphenyl-)sulfid
Verwendung finden. Wässerige Lösungen des \atriumsalzes des Bis-(2-methyl-4-oxy-5-isoPropylphenyl-)sulfids
hemmen noch in Konzentration von i: ioo ooo das Wachstum von Staphylokokken undtötensie
in etwas Stunden ab.
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In gleicher Konzentration hemmt auch die wässerige Lösung des Natriumsalzes
des Bis-(.l-oxy 3,5-dibromphenyl-)sulfids das Wachstum von Staphylokokken.
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Beispiel & Eine -Mischung aus 3 Gewichtsteilen Bis-(4-oxyphenyl-2-arsinsäure-)sulfid
und 97 Gewichtsteilen Talkum eignet sich zum Bestäuben von Pflanzen, z. B. zur Bekämpfung
des -Mehltaus bei Rosen. -Beispiel 7 Einte -Mischung aus Mo Gewichtsteilen Bis-(2-oxy-5-bromphenyl-)sulfid,
8o Gewichtsteilen Talkum und io Gewichtsteilen des- Natriumsalzes der Isobutylnaphthalinsulfonsäure
eignet sich für die Behandlung von Saatgut.
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Beispiel ä Eine Lösung von 2o Gewichtsteilen Bis-(2-oxy-5-bromphenyl-)sulfid
in loo Gewichtsteilen n-Natronlauge wird auf einen Gehalt von 511/, der Sulfitv
erbindung verdünnt und zum Konservieren von Holz verwendet. Ebenso läßt. sich z.
B. das Bis-(z-oxynitrophenyl-)sulfid verwenden.
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Beispiel Stoffe, imprägniert mit 2°,!o Bis-(2-oxY-3, 5-dibromphenyl-)sulfid
oder mit 2°;o Bis-(4-oxy= 3-benzylphenyl-)sulfid werden von Pilzen nicht angegriffen
und erweisen sich als mottenecht.
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Imprägniert man ioo Gewichtsteile gut durchgefeuchtete Wolle mit einer
kalten oder warmen Lösung des Natriumsalzes des Bis-(2-oxy-5-chlorplienyl-)sulfids
in einer Konzentrationvon i : 2o, so ist das Bad in kurzer Zeit erschöpft und die
Substanz auf der Faser fixiert. Die `Volle wird in der üblichen Weise gespült oder
angesäuert und getrocknet. Sie erweist sich dann als mottenecht und wird von Pilzen
nicht befallen.
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Der obererwähnten Lösung kann man auch-Netz- oder rgalisiermittel
u. clgl. oder aliorganische bzw. organische Salze zusetzen. Beispiel 1o Bohnermassen
von desinfizierender Wirkung erhält man in der folgenden Weise: 5 Gewichtsteile
liis-(2-oxy-3-brom-5-metliylphenyl-)stilfid «erden mit zo Gewichtsteilen gelben
Wachses verschmolzen. Diese 'Mischung wird den bekannten Bolinermassengrundlagen
zugesetzt.
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Eine Bohnermasse, die z. 13. 2o°!" der obengenannten Mischung enthält,
tötet innerhalb weniger Stunden Bakterien, z.13. Staphylokokken, ab. Für die Herstellung
der obergenannten Mischung können an Stelle von gelbem "Wachs auch andere Wachse
oder auch Lösungsmittel, wie sie für die Herstellung von Bohnermassen üblich sind,
z. B. flüssiges Paraffin, verwandt werden.
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Beispiel il 2 Gewichtsteile Bis-(z-oxy-5-chlorplienyl-)sulfid werden
mit 98 Gewichtsteilen eines der für die Herstellung von Gesichtspudern üblichen
inerten Pulver gut vermischt. Beim Verstäuben geringer Mengen dieses Puders auf
ein mit bacillus pyocyaneus gleichmäßig infiziertes feuchtes Nährmedium wird die
Entwicklung der Bakterien vollständig unterdrückt.
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Beispiel 12 Eine Lösung von i Gewichtsteil Bis-(2-oxy-5-bromphenyl-)sulfid
in 4o GewichtsteilenWasser und etwa io Gewichtsteilen n-Ammoniaklösung wird zu einer
iooo Gewichtsteile I?i@veiß enthaltenden Lösung hinzugefügt und schützt die etztere
vor Fäulnis.
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Beispiel 13 Eine Lösung des Natriumsalzes - von Bis-(z-oxynaplithyl-i-)sulfid
hemmt das `'Wachstum von Staphylokokken in einer Konzentration von i : 3oo ooo und
tötet sie innerhalb weniger Stunden.
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Eine Lösung des Natriumsalzes des Bis-(2-oxy-3, 5, 6-tribromphenyl-)sulfids
hemmt das Wachstum von Staphylokokken in einer Konzentration von j:: i ooo o0o und
tötet sie nach wenigen Stunden, eine Lösung des Natriumsalzes des Bis-(2-oxy-3,
5-dibromphenyl-)sulfids erzielt die gleiche Wirkung bereits in einer Konzentration
von i : 5 ooo ooo.
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In ähnlicher Weise verhalten sich das Bis-(2-oxy-5, 6, 7, S-tetrahydronaphthyl-i-)sulfid
und das 4-OxypIienyl-(2-oxynaplitliyl-i-)sulfid.
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Beispiel 1.1 Eine wässerige Lösung des Natriumsalzes des 2, 4'-Dioxvdiplien'#rlsulfids
hemmt die Entwicklung von Staphylokokke n in l@ leischbrfilie noch in einer Konzentration
von 1 :.33 000 und tütet sie innerhalb kurzer Zeit.
Beispiel
1i Das hell eines an Milzbrand gestorbenen Tieres wird mit der zelinfacheii Menge
einer wässerigen ä tzalkalischen Lösung des Bis-(2-oxy-5-bromplienyl-)sulficis von
einer Konzentration i : 2,50 .f,5 Stunden lang behandelt. Nach dieser Zeit
sind die Milzbrandbakterien ohne Schädigung des Felles abgetötet.
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Mit der genannten Lösung kann inan ebenfalls Katgut sterilisieren.
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Beispiel 16 i Gewichtsteil Bis-(2-oty-j-bromplienyl-)sulfid wird mit
c)9 Gewichtsteilen Milchzucker gut vermischt. Diese Mischung -tötet pathogene Bakterien,
z. B. Streptokokken, nach wenigen Minuten ab.
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Für die gleichen Zwecke läßt sich eine 'Mischung von g Gewichtsteilen
Bis-(2-oty-5-chlor-
phenyl-)sulfid und i Gewichtsteil Bis-(2-osy- |
5-(libromphenyl-)sulfid. 993 Gewic7ztsteilen |
Rohrzucker imd i Gewichtsteil Zitronensäure |
verwenden. |
Beispiel 17 |
1)as N iitriumsalz des Bis-(2-oty-j-bromplienyl-) |
Sulfids wird zu einer Konzentration von r : -2 000 |
in Wasser gelöst. Eine solche Lösung eignet |
sich für Desinfektionszwecke aller Art, z. B. für |
Wunddesinfektionen. |