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Vorholeinrichtung für Pilgerschrittwalzwerke mit einem in einem Wasserbehälter
eingebauten Bremstrichter, in den der Vorholkolben cqeclen Ende des Vorholhubes
eintritt Es ist 'bekannt, bei Vorholeinrichtungen für Pilgerschrittwalzwerke die
vorbewegten Massen, bestehend aus Vorholkolben mit Kofbenstange, Dornschloß, Dorn
und Rohrluppe, am Ende des Vorhollhubes durch Flüssigkeitsbremsung zur Ruhe zu bringen
ttnd die ihnen innewohnende Bewegungsenergie zu vernichten. Die Flüssigkeitsbremsung
ist vorteilhaft, weil sie sehr kurze Bremswege zuläßt und die abgebremsten Massen
am Huibende eine genaue Endlage einnehmen.
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Die Anordnung ist meist so ,getroffen, daß der Vorlhollkol'ben -gegen
Ende des Vorholhabes in einen in einen Wasserbehälter eingebauten Bremstrichter
eintritt. Beim Zurückbewegen der Massen durch den kalibrierten Teil der Pilgerwalzen
tritt in dem Bremstrichter eine erhebliche Saugwirkung ein, weil für das Nachströmen
von Bremsflüssigkeit keine genügend großen Öffnungen zur Verfügung stehen. Das kann
sich 'beim Anpi.lgern, wenn der Arbeitshub noch 'kleiner isst als der Bremsweg,
störend bemerkbar machen.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Naohtei,l diadurch vermieden, daß
der Bremstrichter, zwischen dessen Hals und der Kolbenstange eine verihältnismäßig
:große Spaltöffnung vorgesehen ist, axial verschiebbar angeordnet wird und an dem
dem
Walzwerk zugekehrten Ende eine Dich-tfläohe aufweist, mit der
er unter dem Bremsdruck gegen eine Sitzfläche gedrückt wird, während er .beim Rückhub
des Kolbens unter der Saugwirkung von denn Sitz abbewegt wird und eine große den
Bremsraum mit dem Wasserbehälter verbindende Spaltöffnung freigibt. Jetzt kann beim
Walzhub sofort zu Beginn desselben das Wasser aus dem Flüssig'kei-tsbehälter ohne
großen Widerstand in den Bremsraum nachströmen. Die Saugwirkung fällt also sehr
klein aus und .macht sich nicht mehrstörend bemerkbar.
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Durch Anordnung eines der :lichten Weite des Halses des Brematzichters
-angepaßten Bundes auf der Kolbenstange oder durch Nuten in der Kolbenstange oder
denn Kolben kann für einen am Anfang und gegebenenfalls mach am Ende der Bremsung
liegenden Teildes Bremsweges ein größerer Abströmquersohn:itt für den Bremsraum
geschaffen werden, wodurch es gelingt, die Bremsung weicher zu gestalten.
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In .der Zeichnung Ist der Erfnndungsgegenetand in einer Längsschrnittfigur
für zwei verschiedene Ausfü rungsforTnen dargestellt.
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Der mit i bezeichnete Vorholkolben, an den' in Richtung nach d en
nicht dargestellten Pilgerwalzen hin die Idas Domschloß tragende Kolbenstange 2
anschließt, bewegt sich @in einem wassergefüllten Raum 3. In die Wand 4 des den
Raum 3 umgebenden Behälters ist der Bremstrichter 5 eingebaut, in den der Kolben
i am Ende des Vorholhubes eintrifft. Das Innere dies Bremstrichters 5 steht durch
eine Öffnung 6 mit einem in der Wand 4 ausgesparten Ringraum 7 @im Bereich des Halses
8 des Bremstrichters in Verbindung. Ferner ist der Ringr.aum 7 hinter denn Bremstrichter
idurch Bohrungen ,des Führungskörpers 9 für die Kolbenstange 2 mit einem die Kolbenstange
umgebenden Ringraum io verbunden, der seinerseits über den die Kolbenstange unigebenden
Spalt mit dem Bremsraum i i ,in Verbindung steht. Insoweit ist die Anordnung bekannt.
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Gemäß der Erfindung ist der Bremstrichter 5 in der Wand 4 axial verschiebbar
angeordnet. Er ist ferner an seinem Hals 8 mit einer Dichtfläche 12 versehen, die
mit einer Sitzfläche 13 an dem Führungskörper 9 zusammenwirkt. Der lichte Durchmesserdes
Halses 8 ist um,das Maß a größer als der Durchmesser der Kolbenstange 2,
so daß ein verhältnismäßig großer Ringspalt gebildet wird. In der dem Hals benachbarten
Bohrung des Führungskörpers 9 ist durch weiter unten näher beschriebenen Maßnahmen
der Ringspalt um die Kolbenstange während des Bremsvorganges nur klein. Der mittlere
Durchmesser der Dichtflächen 12, 13 ist kleiner als der lichte Durchmesser des Bremstrichters
5. Die axiale Verschiebung des Breinstridhters 5 in Richtung von der Sitzfläche
13 weg, ist durch einen Anschlagibund 14 an dem Bremstrichter 5 begrenzt.
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Wenn der Kolben i mit der Kolbenstange 2 am Ende des Vorholhubes in
.dien wassergefüllten Bremsraum i i eintritt, entsteht in diesem ein überdruck,
unter dem der Bremstrichter 5 mit seiner Dichtfläche 12 fest gegen die Sitzfläche
13 @gepreßt wird. Für das Abströmen des Wassers aus dem Bremsraum i i steht also
nur (die verhältnismäßig kleine Spaltöffnung zwischen der Kolbenstange und' der
Wand der Bohrung des Führun!g@körpers 9 zur Verfügung. Es entsteht also, wenn der
Bremstrichter 5 mit seiner Dichtfläche 12 auf der Sitzfläche 13 aufsitzt, in dem
Bremsraum ein hoher Druck, so daß die Abbremsung der in Bewegung befindlichen Massen
auf einem kurzen Wege erfolgt.
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Beim Rückhub des Kolbens i wird in dem Bremsraum i i ein Unterdruck
erzeugt, unter dem der Bremstrichter 5 von dem Sitz 13 weg 'bis in die durch den
Anschlag 14 begrenzte Stellung bewegt wird. Jetzt ist zwischen den Dichtflächen
12 und 13 ein verhältnismäßig weiter Spalt vorhanden, durch den. aus denn Ringraum
7 über den ungefähr gleich großen Ringspalt zwischen der Kolbenstange und dem Hals
8 des Bremstrichters 5 Wasser in den Bremsraum i i nachströmen kann. Der Unterdruck
im Bremsraum fällt also klein aus.
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Die Anordnung kann so getroffen werden, daß, wie in der Zeichnung
in der unteren Hälfte gezeigt ist, die glatte Kolbenstange im Anschluß an den Hals
8 des Bremstrichters in dem Gehäuse 9 nur wenig radiales Spiel hat. Eine andere
Möglichkeit ist in oder oberen Hälfte -der Zeichnung gezeigt. Die Kolbenstange ist
mit einem Bund 15 'versehen, dessen Durchmesser etwa dem lichten Durchmesser des
Halses 8 des Bremstrichters 5 entspricht. Im Bewegungsbereich d es Bundes 15 bat
der Führungskörper 9 etwa die gleiche lichte Weite wie der Hals 8 des Bremstrichters
5. Sobald oder Bund 15 der Kolbenstange 2 in den Hals 8 des B.remstriehte17s 5 eintritt,
wird der Abströmquerschnitt des Bremnsrauanes verengt, und die vorher infolge eines
größeren Abströmquerschnittes nur schwache Bremsung wird in eine scharfe Bremsung
übergeführt. Je nach Lage dies Bundes 15 auf der Kollbenstange 2 kann das Ausmaß
der Vorabströmung bestimmt und so die Bremsung den Erfordernissen entsprechend gestaltet
werden. Eine ähnliche Wirkung läßt sich auch bei der in der Zeichnung unten dargestellten
Anordnung mit glatter Kolbenstange erzielen, z. B. dadurch, daß in die Kolbenstange
Längsnuten 17 eingearbeitet sind, die während eines Teiles des Bremshubes, gesteuert
durch die Kanten 16 des Führungskörpers 9 eine Verbindung des Ringraumes io mit
dein Bremsraum i i herstellen. Auch durch im Kolben i selbst angeordnete Nuten kann
eine Vorabströmung erreicht werden.
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Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß am Ende des Bremshubes
wiederum ein größerer Abströmquerschnitt zur Verfügung steht, so daß auch die Beendigung
des Bremsens weich erfolgt.