Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Blech unter hydraulischem Druck. 1?.s ist bekannt, bei der Herstellung von Ilohlkö rpern ans einer ebenen Blechtafel diese dadurch in die Formmatrize zu drücken, dass die der Formhöhlung abgewendete Seite der zwischen Matrize und deren Deckel fest ein- gespannten Blechplatte unter die Wirkung einer Drnekflüssighcit gesetzt wird,
so dass (las Blech unter Dehnung in die 'Matrizen- liiililung hineingedrückt wird.
Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, class, insbesondere bei -rösseren Ziehlängen, sich in Folge der starken Verjüngung des Blech- iIucrschnittes Beulen und Falten bilden und liiiul'ig Einrisse auftreten.
11an hat daher weiter vorgeschlagen, die Bleeliplatte nachgiebig zwischen zwei ela stische Deckplatten zu legen und die unter hohem Druck stehende Pressflüssigkeit in einen Pressbeutel einzuleiten.
Beim gleichzeitigen Pressen zweier auf einandergelegter Bleche zu symmetrischen Kugelkörpern ist- ebenfalls, der Dichtungs schwierigkeiten halber, die Anwendung eines Pressbeutels bekannt.
Dieses Verfahren kann nur verwendet wer den, wenn die Presskräfte klein sind, also bei sehr dünnen Blechen und kleinen Teilen, da andernfalls der Pressbeutel sehr leicht. zerstört wird.
Nun hat man aber auch vorgeschlagen, das Pressen bzw. Aufwehen bereits vorgezogener Zylinderkörper unter unmittelbarer Ein wirkung der Pressflüssigkeit durchzuführen, wobei auch die Pressforin mit Flüssigkeit ge füllt ist, die unter dem Pressdruek ausströmt. Hierbei sind aber zum Zwecke der Abdichtung breite, zwischen Dichtungsfläche fest und un nachgiebig gehaltene Ränder des Werkstückes erforderlich, so dass die Verformung wieder nur unter Quersehnittsverminderungen des Bleches erreicht werden kann.
Die Erfindung erstrebt nun, das Pressver- fahren sowohl unter unmittelbarer An wendung eines hydraulischen Druckmittels und eines hydraulischen Gegendruckes durch zuführen als es auch so zu leiten, dass die ztt verformende Blechplatte unter Vermeidung von durch die Druckkraft eintretender Quer schnittverminderung des Bleches gezogen wird. Um dies zu erreichen, ist die Anordnung so getroffen, dass die Blechplatte in einem Schlitz gelagert ist.
Dieser Schlitz ist so be messen, dass die Pressflüssigkeit als dünner Schleier zwischen die Führungsflächen treten kann und die Gleitbewegung durch Flüssig keitsreibung erleichtert, wodurch das Kleben tind Einreissen der Bleche vermieden wird.
Zu diesem Zweck ist gemäss der Erfindung die Matrize unter Zwischenlage eines Distanz ringes und -unter Ausbildung eines Führungs spaltes mit dem andern Matrizenteil dicht schliessend verbunden.
Hierdurch wird die Anwendung selbst. sehr grosser Pressdrucke beim Pressen grosser, starkwandiger Teile ermöglicht. Auch können dabei aus der Ebene der Platte weit und rechtwinklig heraustretende Körper beliebiger Umfangsgestalt hergestellt werden.
Im folgenden werden an Hand der Zeich nung beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig.1 eine schematische Darstellung einer Pressform nebst der zugehörigen hydrauli schen Anlage im Aufriss, Fig. 2 eine gleiche Darstellung einer An lage, bei der die Gegendruckflüssigkeit unter Cberdruek aus der Pressform entweicht, Fig. 3 eine Pressmatrize, die mit.
einer Faltenhalterplatte ausgerüstet ist, für Vertikal schnitt, Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer Pressmatrize, die mit einem elastischen Dich tungsring versehen ist, welcher zur Ab dichtung des Gleitspaltes dient, Fig. 5 im Längsschnitt die Anisbildung der Matrize zur Anwendung bei der Herstellung von Fasskörpern, Fig. 6 einen der Fig.5 entsprechenden Längsschnitt.
einer andern Ausbildungsform. Fig.7 zeigt eine Tiefzielvorrichtung zu Beginn des Tiefzuges, das heisst nachdem die erste Verformung hydraulisch stattgefunden hat, Fig.8 die gleiche Vorrichtung am Ende des Ziehvorganges mit abgesenktem Form stempel, Fig. 9 eine Matrizellausbildung einer Press- form zum Herstellen von mit Einschnürun- gen versehenen Hohlkörpern, zum Beispiel Kannen,
Fig.10 einen Querschnitt durch diese Vor richtung gemäss Linie < 1-B der Fig.9; in Fig. 11 ist eine Pressv orrichtLing dar gestellt, bei welcher die Pressflüssigkeit auch noch zur Betätigung des Matrizenversehlusses verwendet wird.
Die -Matrize 1 gemäss Fig. 1 besitzt die Gesenkhöhlung 2 und ist mit einem Deckel 3 versehen. Dieser enthält ebenfalls eine Aus sparung 4, die vorzugsweise eine der Gesenk- höhlung 2 entsprechende Form besitzt.
Die Befestigung des Deckels 3 auf der Form erfolgt mittels Überwurfsbolzen 5, die an der Matrize gelenkig befestigt sind und in am Deckel sitzenden Gabeln eingelebt sowie mittels der Muttern 6 festgezogen werden.
Zwischen Matrize 1 und Deckel 3 liegt ein Distanzring 7. Hierdurch entsteht ein ringförmiger Schlitz 25. Der Distanzring I weist, eine etwas grössere Stärke auf als die zwischen Matrize und Deckel liegende Blech platte, so dass das Blech zwischen Deckel und Matrize gleiten kann.
Die Matrize 1 und der Deckel 3 besitzen Anschlussbohlnzngen für die Druckleitung 9 und für die Absaugleitung 12. Wie in der Fig. 1 dargestellt, führt von diesen An- sehluss bohrungen eine durch Ventil absperr bare Ringleitung zu der Pumpe 10.
Die Druckleitung 9 kann in Form eine bis zur Ebene der Blechplatte 13 bzw. 14 hochgeführten, in der Stopfbüchse 8 ver schiebbaren Rohres ausgebildet sein, welches eine Mutter 11 besitzt, mittels deren die Be festigung an der Blechplatte vorgenommen erden kann.
Auf die Oberfläche der geöffneten Ma trize 1. wird zum Beispiel eine einfache, ebene Blechtafel 1.3 aufgelegt. Ein entsprechender Distanzring 7 bewirkt beim Aufsetzen und Testspannen des Matrizendeckels 3 mittels der Schrauben 5, 6 die Ausbildung des Spaltes 25. Danach werden die Gesenk- höhlungen beiderseits des Bleches mit Druck flüssigkeit gefüllt.
Jetzt wird die Pumpe 10 in Tätigkeit ge setzt. Diese drückt die Flüssigkeit. in Rich tung der Pfeile 20 in den Gesenkraum 4, da gegen saugt sie die Flüssigkeit in Richtung des Pfeils 21 aus der Gesenkhöhlung 2 her aus. Unter dieser Druck- und Vakuum wirkung wird das Blech in die Gesenk- böhlung hineingezogen. Hierbei rutscht der im Spalt 25 liegende Teil der Blechtafel, auf einer Flüssigkeitsschicht schwimmend, nach.
Der Vorgang wird so lange ausgedehnt, bis cl as Blech vollkommen dicht an die -\Vandung *der Matrize gedrückt ist.
Nach Öffnen der Matrize kann der fertige Presskörper dem Gesenk entnommen werden. Sollen gleichzeitig zwei, etwa symmetrische Hohlkörperhälften gepresst werden, so ver fährt man folgendermassen: Zwischen Matrize 1 und Deckel 3 werden innerhalb eines Distanzringes 7 die beiden Bleche 13 und 14 gelegt. Diese beiden Bleche sind in der Nähe ihres Endes bei 15 fort laufend miteinander verschweisst. Ausserdem sind vorzugsweise die beiden Bleche vor ihrem Auflegen mit Wölbungen 16 bzw. 17 vorgearbeitet. Diese Wölbungen bilden eine gemeinsame Kammer 18. Im Mittelpunkt 19 dieser Bleche werden die freien Enden der Druckrohre 9 mit Hilfe der Muttern 11 dicht befestigt.
Wird hierbei nach dem Schliessen und Füllen der Gesenkhöhlungen mit Druckflüs sigkeit die Pumpe 10 angelassen, so wölben sich die Bleche, da die Kammer 18 mit der Druckflüssigkeit angefüllt wird, beidseitig aus und nehmen die Gesenkform an.
An Stelle der an die Saugleitung der Pumpe 10 angeschlossenen, zur Matrizenhöh- lung 2 bzw. 4 führenden Leitung 12 ist bei einer andern Ausführungsform, Fig.2, ein Überdruckventil 22 angeordnet, dessen Aus fluss 23 zweckmässig an einem hochliegenden Reservoir 24 oder dergleichen angeschlossen ist.
Die Füllung des Gesenkes kann von diesem aus erfolgen. Ferner kann durch dieses Über- druckventil 22 die im Formraum 2 bzw. 4 be findliche Füllflüssigkeit unter regulierbarem Gegendruck gesetzt werden.
Bei der Ausgestaltung der Matrize gemäss Fig.3 ist in einer Ausnehmung des Deckels eine federnde Faltenhalterplatte angeordnet.
Die beispielsweise für die Fertigung von Eimern ausgebildete Formhöhlung 2 ist durch einen mittels eines Distanzringes 34 getragenen Deckels 32 abgeschlossen, so dass Gier Innenraum der Matrize flüssigkeitsdicht abgedichtet ist.
Der Faltenhalter 36 besteht aus einem blankgesehliffenen Driiekstüek, welches durch eine elastische Unterlage 35 abgestützt oder durch Federn 38 im Deckel ausweichbar ge halten wird. Anschlagschrauben 40, die in flüssigkeits dicht abgeschlossenen Haltebohrungen 41 sitzen, begrenzen den Vorschub der Falten halterplatte 36.
Die zu verarbeitende Blechplatte 37 wird zwischen der Oberfläche der Matrize 1 und dem Faltenhalter 36 eingelegt. Die Druck stärke wird durch die Wahl der Abmessung des Distanzringes 34 so begrenzt, dass sich keine Falten bilden können, aber noch ein solcher Zwischenraum verbleibt, dass durch eine feine Flüssigkeitsschicht eine flüssige Reibung gewährleistet wird.
Beim Pressen fliesst durch den höheren Oberdruck die Pressflüssigkeit auch unter den Faltenhalter und zwischen Blechplatte und Matrizenfläche. Hierdurch entsteht zwi- sehen diesen Flächen ein Flüssigkeitsschleier, der eine Reibung des Bleches zwischen Werk stück und Werkzeug aufhebt, obschon ein Faltenhalter 36 vorgesehen ist.
Gemäss Fig. 4 kann man weiterhin die Matrize 1 mit einem in anderer Weise aus gestalteten Deckel 32 versehen, um zu ver meiden, dass ein Durchbruch der Pressflüssig- keit in den Formraiun erfolgt.
In einer Ausnehmung des Deckels ist dann ein Dichtungsring 46 aus 0iunmi oder einem gleichartig wirkenden Material ein gelassen. Dieser liegt mit seiner vorzugsweise breit gehaltenen Fläche auf der Blechplatte 37 abdichtend auf.
Beim Einlassen der Pressflüssigkeit wird diese durch den Dichtungsring 46 am Ein dringen in den Spalt 25 gehindert, so dass das Gleiten des ebenen Bleches unter Ent lastung vom Pressdruck gesichert ist und ein Überlaufen der Pressflüssigkeit in den Form raum 2 vermieden wird. Es kann dann ausser dem noch ein Dichtungsring 47 unterhalb der Ziehradien 48 vorgesehen werden, damit der Rand der Blechplatte 37 auch nach Ver lassen des Spaltes 25 sich dichtend gegen die Formwand anlegt und damit auch ein Über tritt der Pressflüssigkeit in den Formraum 2 vermieden ist.
Zum Zwecke des Verformens von Hohl körpern ist die Vorrichtung gemäss den Fig. 5 und 6 ausgebildet.
Das Pressgesenk besteht dann aus den Teilen 61 und 62, die nach dem Einsetzen des entsprechend vorbereiteten Hohlzylinders 63 gegeneinandergezogen oder -gedrückt werden.
Zwischen Ober- und Untermatrize sind Dichtungen 64 vorgesehen. An den beiden Enden des Hohlzylinders 63 sitzen in den Matrizenhalbteilen 61 und 62 die gummi elastischen Manschetten 66, welche an ihrem Umfang in einer entsprechenden Ringnut des Ober- bzw. Unterteils gehalten sind und den in diesem Falle ringförmigen Führungsspalt für die Blechwände des Zylinderkörpers aus bilden. Der Boden jeder Manschette wird in der Mitte auf einem Rohrstutzen 68 mittels Scheibe und Mutter 70 mit dem Boden der Gesenkhälfte verschraubt. Durch den Rohr stutzen 68 wird auch der Hohlzylinderinnen- raum gefüllt. Der Boden der Manschette ist an der mit 71 gekennzeichneten Stelle ring förmig nach innen gewölbt.
Die Aussenfläche des Ringflansches 73 der Manschette 66 ist nach innen geneigt, und zwar zur Innen wandung des Hohlzylinders 63.
Der Zylinderinnenraum 74 und der Ma trizenhohlraum 75 werden durch entspre chende Entlüftungs- und Flüssigkeitszu- und -ableitungen zunächst drucklos mit Flüssig keit gefüllt.
Der Pressvorgang verläuft wie folgt: Durch die Leitung 76 wird weiter Druck flüssigkeit eingepumpt, dabei wird dafür Sorge getragen, dass der Gegendruck im Innenraum 74 immer um ein geringes niedri ger ist.
Dieser Gegendruck lässt sich leicht an dem Überdruckventil 22 regulieren. Der Vorgang beim Verformen mit Druck bis<B>100</B> atü ist in der obern Hälfte der Fig.6 dargestellt.. Die besondere Form des nach innen gewölbten 1Tanschettenbodens wirkt unter schlagartig einsetzendem Druck kniehebelartig und drückt diesen gegen den Boden 80 der Matrize, wobei sich gleichzeitig der Ring- flansch 73 mit einer Aussenfläche gegen das Ende des Zylinders 63 anlegt *Lind den innern Druckraum von dem äussern Gegen druckraum abdichtet.
Bei der nunmehr ein setzenden Verformung wird der Zylinder 63 in. Richtung der Pfeile von dem Boden der Matrize weggezogen, sobald das Ventil 22 mater Beibehaltung eines entsprechenden c'egendruckes -eöffnet wird. Der Hohl- zviinder 63 verformt sich hierbei durch Auf treibun -- seines Mittelteils.
Ein sprunghaftes Ansteigen des Druckes an den 31anometern zeigt an, dass . der Pressvorgang beendet ist. , In der untern Hälfte der Fig. 6 ist ein Aus- fü1irniig5,beispiel dargestellt, wenn Bleche verformt werden sollen, -elche höheren Druck als<B>100</B> atü erfordern.
Die Matrize kann hierbei die gleiche Form aufweisen wie , bei dem vorher beschriebenen; auch die An- ordniing- der notwendigen Leitungen, Druek- anzeiger und Absperrventile kann die gleiche sein. Jecloeli ist. die Manschette so gestaltet, dass der Manschettenboden schon im druck- ., losen Zustand flach auf dem Boden der 3Tatrize aufliegt.
Aucli hier ist der Manschettenboden mit tels Scheibe und Mutter 70 mit dem Gesenk- unterteil 62 verschraubt. Gegen die Innen--, fläehe der Manschette 66 legt sich der Boden einer Scheibe 83, deren konische Mantelfläche sieh gegen die Innenseite des Manschetten- ringflansches 73 anlegt.
Dieser Ringflanscb legt sieh mit seiner Aussenfläche gegen die ± Innenwand des zu verformenden Hohlzylin ders 63.-Da beine Arbeiten mit.
dieser Vor richtung an den beiden Hohlzylinderenden die gleichen Manschetten 66 sitzen, sind selbstverständlich auch zwei Scheiben 83 e notwendig. Vorteilhafteiweise werden diese beiden Scheiben mit einem Distanzrohr 84 vcrbunden. Das Distanzrohr ist zum Eintritt der Driiekflüssigkeit in den Innenraum des Werkstiiekes mit Bohrungen 85 versehen.
Der 9 Abstand der beiden Scheibenböden 83 ist so gewählt, dass beim Einsetzen des Hohl- zi-linders 63 in das Gesenkunterteil 62 die beiden Manschetten 66 mit ihrem Umfangs rand 67 schon beim Aufeinandersetzen der 9 beiden Üesenkhälften fest gegen die Innen wand des Hohlzylinders 63 pressen.
Beim Pressvorgang wird der Ringflansch 67 der Manschetten 66 zwischen Mantelfläche der Scheibe 83 und Innenwand des Hohl zylinders 63 gedrückt und hierdurch zusätz lich eine gute Abdichtung zwischen Druek- ra.um und Gegendruckraum erzielt.
Fing. 7 und 8 zeigt die Ausbildung der Matrize zum Ziehen von .im Verhältnis zu ihrem Durehmesser sehr tiefen Hohlkörpern.
Die Matrize 86 besitzt einen Formraum 87, der mit einer gerundeten Ziehbrust. 88 in die ebene Oberfläche 89 des Matrizenblockes übergeht.
Der Deekel 90 ist unter Zwischenlage eines Distanzringes 91 auf den Matrizenblock aufgesetzt, so dass ein Führungsschlitz 93 ausgebildet wird, dessen Weite etwas grösser als die Blechdicke ist.
An der Unterseite des Deekels 90 befindet sich ein elastisch nach- ffi a ebig -er Paltenhalter 92; Matrize 86 und Deckel 90 werden durch nicht dargestellte Mittel druekfest miteinander verbunden.
Ferner besitzt der Deckel 90 eine Durch- breeliung 94, in der, durch eine Dichtung 95 abgediehtet, ein Tiefziehhilfskolben 96 be- m eglieh geführt wird. Der Hilfskolben 96 besitzt einen Kanal 97 zum Einleiten der Druckflüssigkeit.
])er Formraum 87 ist auf dem obern Stirnende eines Stempels 98 ausgespart. Letzterer ist verschiebbar in einer Bohrung 99 geführt. Der Stempel 98 ist als Differen tialkolben ausgebildet, indem an seinem untern Ende ein gegenüber seinem den kleineren Durchmesser besitzenden Teil ver grösserter, mit einer Kolbendichtung 100 ver- sehener Führungsteil 101 vorgesehen ist. Die Wandung der Bohrung 99 bildet eine Ring schulter, gegen die sich der Führungsteil 101 in angehobener Stellung abstützt.
Die Bohrung 99 ist durch eine Deckel platte l.03 abgeschlossen und besitzt einen Anschlusskana1104, durch welchen die Gegen druckflüssigkeit einströmen kann.
Der Stempel 98 ist mit einer Längs bohrung 105 versehen, die aus dem Bohrungs- raum der Bohrung 99 zum Formraum 87 führt. Von dieser Längsbohrung 105 geht eine Abzweigung 106 aus, die zur Gleitwand des Stempels 98 führt. Dort mündet sie in eine über die ganze Höhe der Gleitwand sich erstreckende Längsausnehmiuig 107; welche a m obern Ende des Stempels 98 frei austritt.
Die durch eine Linie angedeutete ebene Blechplatte wird in den Führungsspalt 93 eingelegt (vergleiche Fig. 8) und durch Füllen der Bohrung 99 mit Gegendruck flüssigkeit der Stempel 98 in die obere Stel lung gedrückt, wobei sich auch der Form raum 87 mit dieser Flüssigkeit auffüllt.
Hiernach wird durch den Kanal 97 Druckflüssigkeit eingeleitet. Die Blechplatte wird nun unter deren hydraulischem Über- druck in den Formraum 87 gezogen. Hierbei wird die Gegendruckflüssigkeit verdrängt. Geringe Mengen von ihr treten dabei in den Führungsschlitz 93, während die Flüssigkeit in der Hauptsache durch die Längsbohrung 105 des Stempels 98 in den Raum der Boh- ruhg 99 überströmt.
Nachdem der die Bodenform des Werk stückes bildende hydraulische Ziehvorgang beendet ist, wird der Kolben 96 abwärts ge drückt (Fig. 9), so da.ss dessen Kopf in den Stempel 98 hineintritt. Durch weiteres Ab- wärtsdriieken des Tiefziehkolbens 96 wird nun auch der Stempel 98 abwärts bewegt und das eingespannte Werkstück weiter aus gezogen, wobei das zylindrische Ziehstück geformt wird.
Bei diesem Ziehvorgang strömt die Gegen druckflüssigkeit teilweise durch den Kanal 104 ab, eine gewisse, vom geregelten Gegen druck abhängige Flüssigkeitsmenge wird da gegen durch die Abzweigung 106 und die Längsausnehmung 107 in den Führungsspalt zwischen Matrizenwand und Werkstück ge presst. Hier bildet die Flüssigkeit einen Schleier, der das Gleiten des Werkstückes beim Tiefziehen ermöglicht.
Ist der Tiefziehvorgang beendet, so wird der Hilfskolben 96 zurückgezogen, die Ma trize geöffnet und das Werkstück ent nommen. hiernach kann eine neue, ebene Blech platte eingelegt und die Zieharbeit wiederum in der beschriebenen Weise ausgeführt werden.
Die Matrize kann auch gemäss Fig. 9 bzw. 10 zum Verjüngen des Durchmessers an zylindrischen Hohlkörpern ausgebildet wer den, um zum Beispiel Milchkannen anzu fertigen. Hierbei ist die Matrize 1 mit einem Oberteil 32 ausgestattet, welches mit einem korizerrtriseh zur Presshöhlung 54 angeord neten, bis zum Boden 50 des vorgeformten Werkstückes reichenden Portsatz 51 versehen ist.. An diesem werden die die verjüngte Form bestimmenden Kernteile 52 angesetzt.
Am Grunde der Formhöhlung des Ma trizenoberteils 32 ist ein Spalt. 25' vorgesehen, der zur Aufnahme des Werkstückralides und als Faltenhalter (wie bei den vorher erläuter ten Matrizenformen) dient..
Wird der äussere Druckraum 54 durch den Kanal 9 niit Pressflüssigkeit beschickt, so wird die Einschnürung des Werkstückes unter ausfliessen der Gegendruickflüssigkeit durch den Kanal 53 bewirkt. Hierbei wird der Rand des Werkstiiekes in dein seiner Blechdicke entsprechend etwas weiter gehaltenen Spalt gleitend gehalten. Auch hierbei ist. die Bildung eines Flüssigkeit. gesichert.
Die in Fig. 11 dargestellte Ausbildung der Jlatrize mit hydraulischer Betätigung, und Verriegelung geht von einem auf einer (grundplatte 111 befestigten Stuhl 112 aus, welcher den Block 113 trägt. Dieser besitzt. eine Ausnehmung 111, in der die mit der eigentlichen Formhöhlung 115 versehene 3la- trize 116 a,riswecliselbar eingesetzt ist. Der Block 113 ist reit: einer ebenen Fläche 117 versehen, mit welcher auch die Randflächen 118 der Matrize 116 bündig liegen.
Am äussern Umfang der Fläche 117 schliesst. sich ein Führungsrand 119 an, der die Fläche 117 in der Höhenrichtung überragt. und welcher als Führung eines Deckels 120 dient., der zu diesem Zweck mit einem die Passflä,elle 121 tragenden Absatz 122 versehen ist. Ferner besitzt der Deckel 120 einen über den Ur- fang des Blockes 113 überstehenden Rand 123. In einer Nute der Blockfläche 117 ist eine Dichtung 125 angeordnet. Die Unterseite des Deckels 120 ist vorzugsweise mit einem Dich tangsring 126 bekleidet.
Auf der (Triuidplatte 111. ist ferner ein Rahmen<B>1.27</B> angeordnet, der den Stuhl 112 und den darauf stehenden Block 113 allseitig umschlielk..
Der Rahmen<B>127</B> ist mit Fussflanschen 128 versehen, auf welehein hydraulische Hub zylinder 129 befestigt sind. Die die Kolben 130 tragenden Hubstanfen 131. treten durch I\ührnn-2@slöeher '1.32 innen obern Rahmen flanschen 133 hindurch und sind an dem Deckelrand 1.23 des Deckels 1.20 befestigt.
Die obern Rahmeirflanschen 123 tragen 113r draulisehe Druckzylinder 131, deren Achsen waagrecht. liegen und gegen den Block 113 gerichtet sind. Jeder in den Di-itekzvlindern 134 angeordnete Kolben 135 besitzt eine Kolbenstange 136, deren Ende zri einem Riegel 137 verstärkt ist und in einem Führungr¯ loch<B>138</B> gleitet, wel,clies in dem Blockrand 119 vorgesehen ist.
In dem Deckelabsatz 122 i\st gleichachsig mit je einem Führungsloeb 138 eine ent sprechende Bohrung 139 angebracht. Der Riegel 137 kann in diese Bohrung 139 ein geschoben werden, so dass die Form gesehlos- seil gehalten wird.
Die Riegel 137 mit ihrer entsprechenden Betätigunf),;s#eiairichtung .sind in der erforderlichen Anzahl über den gan- : zen Umfang des Blockes <B>113</B> verteilt ange ordnet.
Durch die Druekleitting 110 ist .der Raum hinter der zu verformenden Blechtafel mit einem hydraulischen. Akkumulator oder der- g-leiehen verbunden. Die Matrizenhöhlung 115 steht durch die Abflussleitung 141. ebenfalls mit einem Sammelbehälter in Verbindung.
Der Ziehvorgang erfolgt. durch Einlasisen der Druckflüssigkeit, und Auslassen der<B>Füll-</B> flüssigkeit und kann in der erforderlichen Weise erfahrungsgemäss geregelt werden.
Zwecks Beschickung der Ziehvorrichtung mit. dem Ausgaligsw erkstück, also einer Metall- oder Blechplatte, wird vermittels des Steuer werkes 142 aus der Driiekleitunw 143 durch den Ansehlüsskana.l 144 ein Druckmittel in die 1)rtiekzy linder 134, und zwar vor die Kol ben 135, eingeleitet. Hierdurch werden die Riegel 137 zurückgezogen und verlassen die Bohrungen 139 in dem Deckel 120.
Nunmehr wird durch ein anderes Steuer werk 145 aus einer Druckleitung 143' durch die An srhlusskanäle 1.46 ein Druckmittel in die Hubzylinder 129 eingeleitet.. Die Kalben 130 werden durch dieses. Druckmittel hoeli- gedrückt. und heben durch ihre Hubstangen 131 den Deckel 120 von dem Block 1_13 ab.
In der angehobenen Stellung des Deckels 120 kann die Beschickung der Matrize oder die Entnahme des fertigen Formkörpers erfolgen.
Das Seh liessen der Ziehvorrichtung wird alsdann durch Senken des Deckels bewirkt. Dieser kann unter der Auswirkung des Gewielites der Bauteile erfolgen, indem. das Druekniittel frei ausfliesst, oder letzteres kann zwecks Besehleunigung das Vorganges ab gesaugt werden..
Ist der Deckel 120 in seine Auflagestellung angekommen, :so wird durch Umlegen des Steuerwerkes 142 das Druck mittel. hinter die Kolben 135 der Druck- 7ylinder 134 geführt und die Riegel 137 vor- ,etselioben, so \da-ss sie in. die Halltebohriingen 139 eintreten. Die Ziehvorrichtung ist dann wieder für den Ziehvorgang bereit.