DE900085C

DE900085C - Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Blech unter hydraulischem Druck

Info

Publication number: DE900085C
Application number: DEK2478D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Ewald Kranenberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-05-13
Filing date: 1943-05-13
Publication date: 1953-12-21

Description

Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Blech unter hydraulischem Druck Es ist bekannt, bei der Herstellung von Hohlkörpern aus einer ebenen Blechtafel diese durch eine Preßflüssigkeit in die Formmatrize zu drücken, und zwar in der Weise, daß die .der Formhöhlung abgewendete Seite der zwischen Matrize und deren Deckel fest eingespannten Blechplatte unter Wirkung einer Druckflüssigkeit gesetzt wird, so -daß das Blech unter Dehnung in die Matrizenhöhlung hineingedrückt wird. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß insbesondere bei größeren Ziehlängen sich infolge der starken Verjüngung des Blechquerschnittes Beulen und Falten bilden und Einrisse auftreten.
Man hat daher weiter vorgeschlagen, die Blechplatte nachgiebig zwischen die Matrizenteile zu legen und die unter hohem Druck stehende Preßflüssigkeit in einen Preßbeutel einzuleiten.
Beim gleichzeitigen Pressen zweier aufeinandergelegter Bleche zu symmetrischen Kugelkörpern ist ebenfalls der Dichtungsschwierigkeiten halber die Anwendung eines Preßbeutels bekannt.
Dieses Verfahren kann nur verwendet werden, wenn die Preßkräfte klein sind, also bei sehr dünnen Blechen und kleinen Teilen, da anderenfalls der Preßbeutel sehr leicht zerstört wird.
Nun hat man aber auch vorgeschlagen, das Pressen bzw. Aufweiten bereits vorgezogener Zylinderkörper unter unmittelbarer Einwirkung der Preßflüssigkeit durchzuführen, wobei auch die Preßform mit Flüssigkeit gefüllt ist, die unter dem Preßdruck ausströmt. Hierbei sind aber zum Zweck der Abdichtung breite, zwischen Dichtungsflächen fest und unnachgiebig gehaltene Ränder des Werkstückes erforderlich, so daß die Preßform wieder nur unter Querschnittsverminderungen des Bleches erreicht werden kann.
Die Erfindung erstrebt nun, das Preßverfahren sowohl unter unmittelbarer Anwendung eines hydraulischen Druckmittels und eines hydraulischen Gegendruckes durchzuführen als es auch so zu leiten, daß die zu verformende Blechplatte unter Vermeidung von durch die Druckkraft eintretender Querschnittsverminderung des Bleches gezogen wird. Um dies zu erreichen, ist die Anordnung so getroffen, daß die Blechplatte in einem zwischen Matrizenfläche und Deckel der Matrize vorgesehenen Schlitz gelagert ist. Dieser nach außen abgeschlossene Schlitz ist so bemessen, daß die Preßflüssigkeit als dünner Schleier zwischen die Führungsflächen treten kann und die Gleitbewegung durch Flüssigkeitsreibung erleichtert, wodurch das Kleben und Einreißen .der Bleche vermieden wird.
Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung die Matrize unter Zwischenlage eines Distanzringes und unter Ausbildung eines Führungsspaltes von größerer lichter Weite als die Blechstärke mit dem anderen Matrizenteil schließend verbunden.
Hierdurch wird die Anwendung selbst sehr großer Preßdrücke beim Pressen großer, starkwandiger Teile ermöglicht. Auch können dabei aus der Ebene der Platte weit und rechtwinklig heraustretende Körper beliebiger Umfangsgestalt hergestellt werden.
Gemäß der Erfindung- kann- man - ferner zur Erhöhung der Arbeitsleistung auch zu gleicher Zeit zwei vornehmlich symmetrisch geformte Hohlkörper pressen. Dieses wird dadurch erreicht, daß zwei durch Verschweißen ihrer Ränder vereinigten, einen gemeinsamen Druckraum bildenden Blechplatten die Druckflüssigkeit durch ein an der tiefsten Stelle der mit einem ebenfalls als Gesenk ausgebildeten Deckel versehenen Matrize verschiebbar geführtes Druckrohr zugeführt wird.
In der ZeichnurW ist eine beispielsweise Ausführungsform der erforderlichen Matrize in einem Querschnitt schematisch dargestellt: Die Matrize i besitzt die Gesenkhöhlung 2 und ist mit einem Deckel 3 versehen. Dieser enthält ebenfalls eine Aussparung q., die vorzugsweise eine der Gesenkhöhlung 2 entsprechende Form besitzt.
Die Befestigung des Deckels 3 auf der Form erfolgt mittels Überwurfbolzen 5, die an der Matrize gelenkig befestigt sind und in am Deckel sitzende Gabeln eingelegt sowie mittels der Muttern 6 festgezogen werden.
Zwischen Matrize i und Deckel 3 liegt ein Distanzring 7. Hierdurch entsteht ein ringförmiger Schlitz 25, der als Faltenhalter dient. Der Distanzring 7 weist eine etwas größere Stärke auf als die zwischen Matrize und Deckel liegenden Blechstärken, so daß die Bleche zwischen Deckel und Matrize gleiten können. Die Matrize i und der Deckel 3 besitzen Anschlußbohrungen für die Druckleitung 9 und für .die Absaugleitung r2. Wie in der Abbildung dargestellt, führt von diesen Anschlußbohrungen eine durch Ventil absperrbare Ringleitung zu der Pumpe io.
Die Druckleitung 9 kann in Form eines bis zur Ebene der Blechplatte 13 bzw. 1q. hochgeführten, in der Stopfbüchse 8 verschiebbaren Rohres ausgebildet sein, welches eine Mutter i i besitzt, mittels deren die Befestigung an der Blechplatte vorgenommen werden kann.
Die Verformung der Bleche wind unter Anwendung der beschriebenen Vorrichtung in folgender Weise durchgeführt: Auf die Oberfläche der geöffneten Matrize i wird eine Blechtafel 13 aufgelegt. Ein entsprechender Distanzring 7 bewirkt beim Aufsetzen und Festspannen des Matrizendeckels 3 mittels der Schrauben 5, 6 die Ausbildung des Spaltes 25. Danach werden: die Gesenkhöhlungen beiderseits des Bleches mit Druckflüssigkeit gefüllt.
Jetzt wird die Pumpe io in Tätigkeit gesetzt. Diese drückt die Flüssigkeit in Richtung der Pfeile 2o in den Gesenkraum q., .dagegen saugt sie die Flüssigkeit in Richtung des -Pfeiles 2i aus der Gesenkhöhlung z heraus. Unter dieser Druck- und Vakuumwirkung wird das Blech in die Gesenkhöhlung hineingezogen. Hierbei rutscht der im Spalt 25 liegende Teil der Blechtafel, auf einer Flüssigkeitsschicht schwimmend, nach. Der Vorgang wird so lange ausgedehnt, bis das Blech vollkommen dicht an die Wandung der Matrize gedrückt ist.
Nach Öffnen der Matrize kann der fertige Preßkörper dem Gesenk entnommen werden.
Sollen gleichzeitig zwei etwa symmetrische Hohlkörperhälften gepreßt werden, so verfährt man folgendermaßen;: Zwischen Matrize i und Deckel 3 werden innerhalb eines Distanzringes 7 die beiden Bleche 13 und 1q. gelegt. Diese beiden Bleche sind in der Nähe ihres Randes bei 15 fortlaufend miteinander verschweißt. Außerdem sind vorzugsweise die beiden Bleche vor ihrem Auflegen mit Wölbungen 16 bzw. 17 vorgearbeitet. Diese Wölbungen bilden eine gemeinsame Kammer 18. Im Mittelpunkt i9 dieser Bleche werden die freien Enden der Druckrohre 9 mit Hilfe der Muttern i i dicht befestigt.
Wird hierbei nach dem Schließen und Füllen der Gesenkhöhlungen mit Druckflüssigkeit die Pumpe io angelassen, so wölben sich die Bleche; da die Kammer 18 mit der Druckflüssigkeit angefüllt wird, beidseitig aus und nehmen die Gesenkform an.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Blech unter hydraulischem Druck, bei der die die ebene Blechplatte aufnehmende -Matrize beiderseits der Blechplatte mit Druckflüssigkeit gefüllt wird und diese aus dem Formraum fließt, dadurch gekennzeichnet, daß :die Matrize (r) unter Zwischenlage eines Distanzringes (7) und unter Ausbildung eines Führungsspaltes (25) von größerer lichter Weite als die Blechstärke mit dem anderen Matrizenteil (3) schließend verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß zwei durch Verschweißen ihrer Ränder vereinigten, einen gemeinsamen Druckraum (r8) bildenden Blechplatten (i3, 1q.) die Druckflüssigkeit durch ein an der tiefsten Stelle der mit einem ebenfalls als Gesenk ausgebildeten Deckel (3) versehenen- Matrize (z) verschiebbar geführtes Druckrohr (9) zugeführt wird.