DE852033C - Verfahren zur Herstellung von Fuell- und Polstermaterialien aus Kiefernnadeln, Anwendung des Verfahrens bei der Herstellung derartiger Materialien aus anderen vegetabilischen Stoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fuell- und Polstermaterialien aus Kiefernnadeln, Anwendung des Verfahrens bei der Herstellung derartiger Materialien aus anderen vegetabilischen Stoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens

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DE852033C
DE852033C DEP2759A DEP0002759A DE852033C DE 852033 C DE852033 C DE 852033C DE P2759 A DEP2759 A DE P2759A DE P0002759 A DEP0002759 A DE P0002759A DE 852033 C DE852033 C DE 852033C
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    • B68SADDLERY; UPHOLSTERY
    • B68GMETHODS, EQUIPMENT, OR MACHINES FOR USE IN UPHOLSTERING; UPHOLSTERY NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B68G3/00Treating materials to adapt them specially as upholstery filling
    • B68G3/02Cleaning; Conditioning

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Füll- und Polstermaterialien aus Kiefernnadeln, Anwendung des Verfahrens bei der Herstellung derartiger Materialien aus anderen vegetabilischen Stoffen und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Füll- und Polstermaterial aus vegetabilischen Stoffen. Sie ist u. a. zur Erzeugung sogenannter Waldwolle aus Kiefernnadeln bestimmt, eignet sich aber auch zur Verarbeitung anderer vegetabilischer Stoffe wie Stroh. Schilf u. dgl.
  • Bei der Herstellung von Waldwolle ist bekannt, die Kiefernnadeln zu dämpfen und anschließend zu zerfasern. Es ist auch bekannt, daß die Äste mit den Nadeln gemeinsam gedämpft und die letzteren erst dann von den Ästen durch Wälzen auf bewegten Sieben losgelöst «erden. Beide Verfahren besitzen Nachteile und arbeiten nicht völlig befriedigend. Das Trennen der Nadeln vor dem Dämpfen durch Handarbeit ist umständlich und zeitraubend, weshalb dieses Verfahren unwirtschaftlich verläuft. Anderseits liefert (las gemeinsame Dämpfen der Aste mit den noch daran hängenden Nadeln ein mehr oder weniger verunreinigtes Material, da mit dem reinen Wälzen der Nadelzweige auf bewegten Sieben eine restlose Trennung aller Nadeln von den Zweigen praktisch nicht erreicht wird und deshalb ein Nachlesen und Abzupfen der unvollkommen getrennten Nadelzweige mit der Hand erforderlich wird. Das aber erfordert erneut erhebliche Aufwendungen, .welche das Fertigprodukt wesentlich verteuern. Darüber hinaus aber ergibt dieses Verfahren auch sonst noch ein mehr oder weniger verunreinigtes Material, da die dabei an den Asten sitzenden Schmutz- od. dgl. Beimengungen, als auch die sich während der Behandlung von den Asten abscheidenden Bestandteile in die eigentlichen Nadeln bzw. deren Verarbeitungsprodukte gelangen. Insbesondere macht sich dieser Umstand auch noch bei der Extrakt- und Ülgewinnung bemerkbar, welche als sehr wichtige Nebenprodukte in der Waldwollfabrikation beim Dämpfen der Kiefernnadeln gewonnen werden. Alle diese Nachteile sollen dprch die vorliegende Erfindung beseitigt werden. Letztere besteht im wesentlichen darin, daß die Kiefernnadeläste innerhalb eines Behandlungsbottichs zunächst der Einwirkung einer bewegten Aufweich-, Wasch- und Spülflüssigkeit unterworfen und anschließend durch eine mechanische Schlageinwirkung von den Nadeln losgelöst werden und dann auch räumlich mit besonderen Mitteln voneinander getrennt werden, wie dies nachstehend näher beschrieben wird.
  • Die Kiefernnadelzweige werden also zunächst einem Wasch- und Spülprozeß unterworfen, welcher das verschmutzte Rohmaterial reinigt. Dieses Einweichen der Zweige bzw. Nadeln hat aber darüber hinaus den Zweck, letztere soweit zu lockern, daß sie nur noch lose an den Zweigen hängen und nun leicht abgelöst werden können. Die gemäß der weiteren Erfindung anschließende Schlagbehandlung entfernt in kürzester Zeit selbsttätig praktisch sämtliche Nadeln von den Zweigen. Die räumliche Trennung der Nadeln von den Zweigen wird dadurch noch besonders vervollkommnet, daß die Nadeln durch Geflecht- oder Siebmulden nach unten abfallen, während die Aste in einer schraubenförmigen rotierenden Schlagwelle am Ende der Schlägereinrichtung nach außen geschleudert werden.
  • Das Verfahren sieht auch eine räumliche Trennung von Zweigen und Nadeln noch dadurch vor, daß die Sortierung mittels kamm- oder hechelartiger Einrichtungen erfolgt. Dabei rechen bzw. scharren die Sortierwerkzeuge die größeren Aste und Zweige von den feineren Nadeln ab.
  • Als weiteres Verfahren für das räumliche Trennen der Nadeln von den Zweigen ist noch die Anwendung einer Druck- oder Saugwirkung vermittels Luft dergestalt vorgesehen, daß die Nadeln vermittels dieses Luftstromes bzw. ihrer dadurch hervorgerufenen Fliehkraft aus dem Gemisch von Asten und Nadeln abgezogen werden, während die Astteile infolge ihrer größeren Schwerkraft zurückbleiben. Es findet also gewissermaßen ein Ausblasen der leichteren Nadeln vermittels Druck- oder Saugluft statt. Das Aufweich-, Wasch- und Spülverfahren gemäß der Erfindung im Behandlungsbehälter ist aber nicht nur für die Herstellung von Waldwolle aus Kiefernnadeln, sondern auch für die Erzeugung von Füll- und Polstermaterial aus sonstigen vegetabilischen Stoffen gedacht, wie Stroh, Schilf u. dgl. Die dabei stattfindende, Lösung der Bindestoffe- legt die Faser in erwünschter Weise frei.
  • Die Zeichnung zeigt schematisch in Fig. i . in der Ansicht, teilweise in senkrechtem Längsschnitt, und in Fig. 2 in der Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeigneten Vorrichtung, an Hand dessen das neue Verfahren nachstehend ausführlicher beschrieben werden soll. Die Beschreibung ist dabei auf die Herstellung von Waldwolle aus Kiefernnadeln abgestellt, die Erfindung beschränkt sich aber nicht auf diesen Sonderfall.
  • Der zur Ausführung des Verfahrens dienende Behandlungsbottich A enthält zwei Abteilungen a und b zur Aufnahme der Einsatzbehälter c. Letztere besitzen einen Siebdeckel d, Tragbügel e und einen ab- oder aufklappbaren Siebboden f. Die Behälter c stehen innerhalb des Bottichs A auf Halteleisten g. Durch zwei Scheidewände h, h' wird im. Bottich A eine mittlere Durchgangskammer i gebildet, in der eine umsteuerbare Förderschraube j oder sonstige Pumpeinrichtung angeordnet ist, die ihren nicht gezeichneten Antrieb in geeigneter Weise von einem Elektromotor oder einer Transmission aus erhält. Die Scheidewände h, h' lassen oben und unten Durchgänge k, k' und 1, l' frei, durch welche die seitlichen Abteilungen a und b mit der dazwischen liegenden Durchgangskammer i in Verbindung stehen. In die Durchgangskammer i sind Schmutz-und Schlammfänger yn eingesetzt bzw. herausnehmbar eingebaut. Sie bestehen aus Sieben, Drahtgeflechten oder Gewebesäcken oder anderen geeigneten Filterstoffen bzw. Filtereinrichtungen und ruhen auf Halteleisten n. Der Behandlungsbottich A ist noch mit einer Wasserzuführungsleitung o und einer Wasserablaßöffnung o' versehen.
  • B ist der Apparat zum Abschlagen bzw. Trennen der Nadeln von den Asten. Er besteht aus einem feststehenden Behälter p, in welchem eine Schlagwelle q umläuft. Die einzelnen Arme der Schläger r sind an der Welle q schneckenartig angeordnet und drehbar befestigt. Die Schlägerblätter können somit derart schräg eingestellt werden, daß sie sowohl schlagend als auch fördernd wirken, wobei das Verhältnis der Schlag- zur Förderwirkung regulierbar ist. Ebenso sind die Schlagblätter zweckmäßig auch radial an ihren Armen verstellbar, um ihren Abstand von der inneren Behälterwand einstellen zu können. Der Antrieb der Schlägerwelle q erfolgt durch einen Riemenantrieb s vermittels der Riemenscheiben t, kann aber antriebstechnisch noch anders-Wie geregelt werden. Auf der Unterseite ist der Behälter p mit Durchbrechungen versehen, die so bemessen sind, daß' sie den Durchtritt der von den Asten abgeschlagenen Nadeln gestatten. An dem einen Ende ist über dem Behälter p ein Aufgabe-bzw. Fülltrichter u angeordnet, an dessen Auslauf das Behandlungsgut ergriffen und dem Behälter p zugeführt wird. Am anderen Ende ist der Behälter p mit einer Auswurfrinne w versehen.
  • Die Kombination für das Verfahren d-er räumlichen Trennung der Aste bzw. Zweige von den losgelösten Nadeln vermittels Luftstrom ist in der besonderen Skizze als Beispiel veranschaulicht. Man kann danach die Nadeln schon innerhalb des Schlagbehälters mit Hilfe des Luftstromes ausblasen, während die schweren Nadelzweige nach unten oder zur Seite ausgeschleudert werden. Man kann aber auch einen nach unten verlaufenden Ablaufkanal am Ende des Schlagbehälters einbauen und dann diesem Kanal den Luftstrom so zuführen, daß die Nadeln durch Roste herausgeblasen werden, während die scliw-ereren, vom Luftstrom nicht erfaßten Zweigeteile nach unten fallen.
  • Die Einsatzbehälter c werden an der Füllstelle mit den zu einem geschlossenen Block eingepreßten Kiefernnadelästen beschickt, was z. B. pneumatisch erfolgen kann. Auch der weitere Transport des Behandlungsgutes bzw. der Behälter c geschieht unter möglichstem Fortfall von Handarbeit weitgehend maschinell. Von der Füllstelle führt zum Behandlunsbottich.-I eine Kranbahn x, deren Schiene über den' Abteilen a, b sowie dem Aufgabetrichter u verläuft und unter Bildung einer geschlossenen Schleife zur Füllstelle zurückführt, Eine an der Kranbahn x hängende Greifvorrichtung, z. B. ein Demagzug, erfaßt jeweilig einen gefüllten Behälter c am Tragbügel e und befördert ihn über den Behandlungsbottich A, wo er ihn in eine der Abteilungen a und b einsetzt, worauf das andere Abteil in gleicher Weise beschickt wird.
  • Die Behandlungsflüssigkeit im Bottich A besteht aus gewöhnlichem Wasser von normaler oder je nach Erfordernis erhitzter Beschaffenheit. Der Behandlungsflotte können gegebenenfalls geeignete Chemikalien zugesetzt sein, wie Alkalien od. dgl. Nach Einschalten der Förderschraube j wird die Behandlungsflüssigkeit innerhalb des Bottichs A in Umläuf gesetzt, wobei die Strömung in den Abteilungen a und b durch entsprechendes Umschalten der Förderschraube j abwechselnd von unten nach oben und von oben nach unten gerichtet wird. Da Boden und Deckel der Einsatzbehälter c durchlocht sind, strömt die Behandlungsflüssigkeit zwangsläufig auch durch die Behälter c und durch deren Füllung. Dadurch werden die Kiefernnadeln mitsamt den Ästen für die weitere Behandlung gut vorbereitet, insbesondere aufgeweicht und in ihrem "Zusammenhalt gelockert. Die Nadeln sitzen nach dieser Behandlung nur noch lose an den Ästen, so claß sie nun leicht und schnell abgeschlagen werden können.
  • Die umlaufende Behandlungsflotte löst, reinigt und spült das Behandlungsgut auch von anhaftendem Schmutz und sonstigen Verunreinigungen. Andere Bindestoffe, wie sie z. B. in erhöhtem Umfang bei Schilf und Stroh vorherrschen, werden durch diese Behandlung gleichzeitig gelöst, und die Faser wird freigelegt.
  • Es wird mit diesem Prozeß für die weitere Verarbeitung ein äußerst reines und zweckmäßiges Behandlungsgut geschaffen, aus welchem von vornherein alle Unsauberkeiten ausgeschieden sind. Zum Auffangen des Schmutzes dienen die Schlammfänger kn. Sie werden in die Durchgangskammer i eingehängt und die Strömung der Flotte wird in der in Fig. i gezeichneten Pfeilrichtung eingestellt. Die Filterbehälter in werden von Zeit zu Zeit herausgenommen, außerhalb des Behandlungsbottichs A entleert und wieder eingesetzt, was je nach Bedarf wiederholt wird, also so lange wiederholt wird, bis die Behandlungsflüssigkeit, der man notfalls auch Frischwasser zusetzen kann, keine das Behandlungsgut beeinträchtigenden Schmutzrückstände und sonstige Unreinigkeiten oder Bindestoffe mehr enthält. Die abgeschiedenen schlammigen Rückstände werden an geeigneter Stelle gelagert. Sie bilden ein wichtiges Nebenprodukt, das gegebenenfalls mit zugesetzten entsprechenden Chemikalien zu Düngezwecken, aber auch als Beimischungsmaterial für Bauplatten, für Isolierzwecke usw. weiterverwendet werden kann.
  • Der Verbrauch an Behandlungsflotte ist äußerst gering, da sie durch die je nach Bedarf vermittels der Schlammfänger vorgenommene Entfernung der Rückstände ihre Brauchbarkeit behält und immer wieder verwendet werden kann. Es ist nur nötig, den geringen natürlichen Abgang an Wasser von Zeit zu Zeit zu ersetzen und dabei gegebenenfalls durch Zusatz von wenig Chemikalien die Flotte wieder aufzufrischen. Auf diese Weise wird ganz erheblich an Wasser und Chemikalien gespart. Auch der beträchtliche Kostenaufwand, welcher mit der Installierung besonders umfangreicher Kläranlagen verbunden wäre, wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ganz vermieden oder auf ein Minimum beschränkt. Der ganze Prozeß verläuft innerhalb des Behandlungsbottichs A in einfachster Weise und in kürzester Zeit.
  • Ein ganz wesentlicher Fortschritt dieser Vorbehandlung der Nadelzweige und anderer vegetabilischer Faserstoffe besteht auch darin, daß die bisher notwendigen besonderen umfangreichen Wasch-und Spüleinrichtungen entbehrlich werden.
  • Die nun mit vorstehendem Verfahren gelockerten und gereinigten Kiefernnadelzweige werden in den Abschlagapparat B.gebracht. Zu dem Zweck erfat die Greifvorrichtung jeweils einen Einsatzbehälter c, hebt ihn aus dem Behandlungsbottich A heraus und führt ihn an der Kranbahn x bis über den Aufgabe-bzw. Fülltrichter ü. Hier wird der Klappboden f des Behälters c geöffnet (Fig. i), so daß sein Inhalt von selbst heraus und in den Auffangtrichter re rutscht, wo er durch geeignete Einrichtungen ergriffen und in den Behälter p geleitet wird. Der geleerte Einsatzbehälter c gelangt an der Kranbahn x wieder zur Füllstelle zurück, um von hieraus aufs neue seinen Kreislauf anzutreten.
  • Im Behälter p werden die Nadeln durch Schlagwerkzeuge r restlos von den Ästen gelöst. Sie fallen nach dem einen Beispiel durch die im unteren Teil des Behältermantels angebrachten Durchbrechungen nach unten heraus und werden im anderen Fall durch Druck- oder Sauglufteinwirkung räumlich von den Ästen getrennt bzw. abgeblasen. Die Äste selbst durchwandern unter dem Einfluh cler schraubenförmig angebrachten schrägstehenden Schläger, welche nicht nur schlagend, sondern auch fördernd wirken, den Behälter p, an dessen anderem Ende sie entweder auf die Auslaufrinne w ausgeworfen oder auch direkt nach unten befördert «-erden.
  • Die Schlagwerke r können im übrigen starr oder gelenkig ausgebildet werden. Es ist auch möglich, einige der Schlagwerkzeuge r mit bürsten- oder kammartigen Abstreichern zu versehen, welche von Zeit zu Zeit vermittels einer exzenterartigen Schaltung od. dgl. an die Wandung bzw. die Lochung des Behälters angedrückt werden. Dadurch wird eine Reinigung der Behälterlochung beim Lauf der Schlägerwelle g von Zeit zu Zeit bewirkt, soweit sich dies als notwendig oder zweckmäßig erweisen sollte. Diese Reinigungseinrichtung kann aber auch aus einer lang durchgehenden besonderen Abstreichschiene mit Bürsten- oder Kammaufsatz bestehen, welche in der Schlagwelle eingelagert oder auf ihr aufgesetzt ist, aber nur zu gegebener Zeit vermittels einer exzenterartigen Hebelwirkung an die Innenwandung der Schlagvorrichtung gepreßt wird, sich hierbei natürlich zusammen mit der Schlägerwelle rotierend bewegt und so die Reinigung bewirkt.
  • Das Verfahren der räumlichen Trennung von Zweigen und Nadeln kann auch noch weiter dadurch vervollkommnet werden, daß das Gemisch von Zweigen und Nadeln nach dem Abschlagen der letzteren einer Sortierung mittels kamm- oder hechelartiger Einrichtungen unterworfen wird. Dabei rechen bzw. scharren die Sortierwerkzeuge die gröberen Äste und Zweige von den feineren Nadeln ab.
  • Die Kiefernnadeln werden auch noch zum Zwecke der Gewinnung von ölen und Extrakten einer Dampfbehandlung unterworfen, welche den Zweck hat, die harzigen Bestandteile bzw. Klebestoffe aus dem Material herauszuholen. Die dabei im Behandlungsbehälter nach unten abziehende Lauge wird durch bekannte Eindickungsverfa'hren usw. zu Kiefernnadelextrakt verarbeitet, während der nach oben abziehende ölhaltige Dampf kondensiert und dann das öl in ebenfalls bekannter Weise aus ihm abgezogen wird. Diese Extrakte und öle sind sehr wertvoll und dienen vornehmlich der pharmazeutischen Industrie, stellen also ein wichtiges Nebenprodukt dar, welches die Wirtschaftlichkeit eines Waldwollbetriebes ganz erheblich zu steigern geeignet ist.
  • Die Dämpfung der Nadeln wird praktischerweise zusammen mit den Zweigen durchgeführt, wie das auch sonst bei reiner Gewinnung von Extrakten und ölen in ausgesprochenen Herstellungsbetrieben dieser Art geschieht, zumal ja auch die Astteile noch solche ätherischen Bestandteile aufweisen. Dieser Prozeß der Dämpfung läßt sich im gleichen Behandlungsbottich A dadurch durchführen, daß letzterer mit einer Dampfschlange v, einer Dampfzuleitung y und einem Dampfauslaß y' ausgerüstet wird. Während der Dämpfung wird der Behandlungsbottich weiterhin mit einem dicht schließenden Deckel z verschlossen. Das Dämpfen geschieht dann im Anschluß an die Wasserbehandlung, nachdem die Behandlungsflüssigkeit durch den Ablaß o' aus dem Bottich A entfernt wurde. Die abgelassene Flotte wird dabei in einen Aufnahmebehälter geleitet, aus welchem sie nach Beendigung des Dämpfens ohne Verlust wieder in den Bottich A zurückgeführt wird. Das Ablassen der Behandlungsflüssigkeit nach einem Reservebehälter und die Zurückführung aus ihm wieder nach dem Behandlungsbottich kann mit der gleichen Förderschraube oder sonstigen Pumpeinrichtung erfolgen, welche die Behandlungsflüssigkeit innerhalb des Behandlungsbehälters bewegt.
  • Die weitere Behandlung der Nadeln ist bekannt. Sie besteht nach ihrer räumlichen Trennung von den Ästen in einem mechanischen Zerfaserungsprozeß mit anschließender Trocknung. Letztere setzt sieb vorteilhaft zusammen aus einer Vortrocknung, die z: B. in einer Schleuder erfolgen kann, und einer Endtrocknung, die in Trockentrommeln, Hordentrockenapparaten oder auch in Bandtrocknern durchgeführt wird, welche mit Dampf, Heißluft oder elektrischen Wärmeaggregaten gespeist werden.
  • Bei der Verarbeitung von solchen vegetabilischen Ausgangsstoffen, welche dicht zusammensinken, empfiehlt es sich, in den Einsatzbehältern c Zwischensiebe anzuordnen. Die dadurch bewirkte Einlagerung des Gutes in mehreren Etagen bewirkt eine Abkürzung der notwendigen Behandlungsdauer.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Füll- und Polstermaterialien aus Kiefernnadeln, sogenannter Waldwolle, dadurch gekennzeichnet, daß die Kiefertinadelzweige innerhalb eines Behandlungsbottichs der Einwirkung einer wechselweise auf- und abwärts bewegten Aufweich-, Wasch- und Spülflüssigkeit unterworfen und anschließend durch eine mechanischeSchlageinwirkung von den Nadeln losgelöst werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Behandlungsgut losgelösten Schmutz- und Schlammteile mit den Bindestoffen im Behandlungsbottich aus der Behandlungsflüssigkeit abgeschieden und besonderer Verwertung zugeführt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die räumliche Trennung von Zweigen und Nadeln nach dem Abschlagen der letzteren durch kamm- oder hechelartige Sortiermittel bewirkt wird. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die räumliche Trennung von Zweigen und Nadeln durch Anwendung einer Druck- oder Saugwirkung vermittels Luft dergestalt bewirkt wird, daß der Luftstrom die leichten Nadeln mitnimmt bzw. abbläst, während die schwereren Ästeteile zurückbleiben. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schwereren Astteile durch eine schraubenförmig angeordnete rotierende Bewegung einer Schlägerwelle aus dem Behandlungsbehälter herausgeschleudert werden. 6. Anwendung des vorbereitenden Aufweich-, Wasch- und Spülverfahrens einschließlich der Bindestoffeausscheidung nach den Ansprüchen i bis 5 bei der Herstellung von Füll- und Polstertnaterialien aus anderen vegetabilischen Stoffen wie Stroh, Schilf u. dgl. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsbehandlung des Behandlungsgutes in transportablen Einsatzbehältern (c) erfolgt, die außerhalb des Behandlungsbottichs (A) mit dem Behandlungsgut gefüllt und in den Bottich (A) eingesetzt werden, dessen vorteilhaft wechselweise umlaufende Aufwe1Ch-. Wasch- und Spül- sowie Bindestoffldseflotte durch herausnehmbare eingehängte Schmutz- bzw. Schlammfänger (m) geleitet wird. B. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlagvorrichtung (B) aus einer in einem feststehenden, an der Unterseite gelochten Behälter (p) umlaufenden mit Schlagwerkzeugen (r) ausgerüsteten Schlägerwelle besteht. g. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schneckenförmig auf der Welle (q) angeordneten Schlagwerkzeuge (r) derartig schräg einstellbar sind, daß sie sowohl quer zur Achse des Behälters (p) schlagend, als auch in dessen Längsrichtung fördernd wirken.
DEP2759A 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Fuell- und Polstermaterialien aus Kiefernnadeln, Anwendung des Verfahrens bei der Herstellung derartiger Materialien aus anderen vegetabilischen Stoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens Expired DE852033C (de)

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