-
Verfahren und Vorrichtung zum Waschen von Ganzzeug, insbesondere zum
Entfernen der gelösten Druckerschwärze aus demselben. Den 'Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Waschen von Ganzzeug für
die Papierherstellung, insbesondere um gelöste Druckerschwärze aus demselben zu
entfernen. Man kann das Verfahren auch zum Waschen des Ganzzeuges nach dem Bleichen
verwenden; auch eignet sich das-. selbe besonders zum Waschen von Fasern, welche
mit Metallsand oder sandigem Staub behaftet sind.
-
Bedrucktes Papier, wie z. B. alte Zeitungen u. dgl., wird zunächst
nach irgendeinem bekannten Verfahren in Gegenwart von einem Alkali oder von einem
sonstigen das Öl der Schwärze bindenden Mittel zu einem Brei -verarbeitet, und zwar
solange, bis die Fasern vollständig gelockert und die Kohlenteilchen von demselben
abgelöst sind, so daß letztere leicht und ohne Faserverlust abgespült werden können.
-
Bisher hat man nur die Druckerschwärze und sonstige Unreinigkeiten
aus aufbereitetem Altpapier .mittels Trommelwäscher entfernt, oder man hat den Brei
der Einwirkung von Wasserstrahlen ausgesetzt, wobei derselbe auf endlosen Drahtgeweben
ausgebreitet wurde, oder man hat die Bearbeitung _ in einer rotierenden mit Draht
bezogenen Trommel vorgenommen, welche mit innerer Wasserspülung versehen war, so
daß die Unreinigkeiten nach außen durchgespült wurden.
-
Es hat sich nun herausgestellt, daß beim Ausbreiten des Breies auf
einem Drahtgewebe sich die Unreinigkeiten leicht setzen, und da dieselben von schmieriger
Beschaffenheit sind, verstopfen sie die Gewebemaschen, so daß man starke Wasserstrahlen
anwenden muß, um das Gewebe rein zu halten. Derartig starke Wasserstrahlen verursachen
jedoch einen erheblichen Verlust an Fasermaterial, da dasselbe vermöge des Wasserdruckes
durch das Gewebe hindurch= gespült wird.
-
Um diesem Nachteile abzuhelfen, wird nach der vorliegenden Erfindung
die Wasserspülung von unten nach oben gegen die Maschen des Drahtgewebes gerichtet,
so daß diese leicht und sicher freigehalten werden, wodurch ermöglicht wird, daß
die Unreinigkeiten leichten Durchtritt finden, während gleichzeitig der Faserverlust
bedeutend verringert, sogar fast gänzlich vermieden wird. Diese umgekehrte An= Wendung
der Wasserspülung, wodurch das Drahtgewebe reingehalten und die Faserschichi von
demselben leicht abgehoben wird, bildet die Grundlage der vorliegenden Erfindung.
-
Auf den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen einer Vorrichtung
zur Ausübung. des Verfahrens veranschaulicht.
Fig. z veranschaulicht
in Seitenansicht eine Vorrichtung, bei welcher das Drahtgewebe eine hin und her
gehende Bewegung erhält.
-
Fig. 2 zeigt einen Grundriß der Fig. z teilweise im Schnitt.
-
Fig. 3 zeigt eine Endansicht der Vorrichtung, und die .
-
Fig. q. und 5 zeigen Einzelansichten.
-
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung der Erfindung bei.Anwendung
eines endlosen Drahtgewebebandes.
-
Fig. 7 zeigt eine ähnliche Ansicht einer Trommel aus Drahtgeflecht.
-
Fig. 8 zeigt die Anwendung einer Trommel mit innerer Bespülung, wobei
das Fasermaterial außen um die Trommel geleitet wird, während Fig. g die Wirkung
der Wasserstrahlen auf das Material veranschaulicht.
-
Bezugnehmend zunächst auf die Fig. z bis 5 ist das Drahtgewebe
a in einem Rahmen b befestigt, dessen Seitenwände c zur Führung der
Masse dienen. An den vier Ecken ist der Rahmen b mit Zapfen d zur
Aufnahme der Hülsen e versehen, die durch Stellschrauben k1 gesichert werden. Die
unteren Enden der Stangen g sind in Lagern i am Boden gelagert, so daß der ganze
Rahmen eine Hin- und Herbewegung in der Längsrichtung auszuführen vermag.
-
Unterhalb des Rahmens b ist ein zweiter Rahmen j vorgesehen, dessen
eines Ende von dem senkrechten Traggestell k unter Vermittlung der Querstange l
getragen bzw. gestützt wird. Die Enden der Stange l sind in Hülsen
m
des Rahmens j gelagert. Am Rahmen k ist ferner eine untere Querstange st
vorgesehen, deren Enden in Lagern o der Böcke i am Boden gelagert sind. Das entgegengesetzte
Ende des Rahmens j ist mittels Stangen g1 senkrecht verstellbar mit den Lagern i
in ähnlicher Weise wie am hinteren Ende verbunden und kann mit diesem, wie späterhin
beschrieben, verstellt werden. Der Rahmen j ist derart gelagert, daß derselbe auch
in der Längsrichtung hin und her beweglich ist.
-
Am Rahmen j befindet sich eine Anzahl Querrohre p,. die mittels Schlauchverbindungen
q und Ventile s mit der Hauptleitung rin Verbindung stehen. Diese Rohre sind an
ihrer oberen Längsfläche durchlocht, so daß Wasserstrahlen gegen die untere Seite
des Drahtgewebes a spülen können. Am Ende des Siebtisches a in einem Gestell
sind I£urbelwellen t
und u gelagert, welche durch Pleuelstangen v und
x mit den Rahmen b und j bzw. deren Gestellen verbunden sind. Die
Kurbelwellen t und u werden mit verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben.
-
Das Ganzzeug wird dem Siebtische a zugeführt und die Wasserleitung
nach den Spülröhren P aufgemacht. Nunmehr werden die Kurbelwellen t und a,
in Umdrehung versetzt, wodurch Siebtisch a und Rahmen j hin und herbewegt
werden. Die Bewegungsübertragung ist so eingerichtet, daß der Siebtisch a sich schneller
als Rahmen j bewegt, damit das auf dem ersteren befindliche Ganzzeug sich allmählich
längs des Tisches dem Ende desselben zu bewegt. Die Wasserspülung ist hierbei, wie
ersichtlich, gegen die untere Seite des Siebtisches a gerichtet, wodurch verhindert
wird, daß die Unreinigkeiten sich in den Maschen des Siebes festsetzen und dieselben
verstopfen.
-
Die Lager i können verstellbar eingerichtet werden, so daß die Stangen
g, g und mit ihnen das Ende des Siebtisches a verstellt werden kann, um die Geschwindigkeit
der Bewegung der, Masse über dem Tisch a, und somit die Stärke bzw. die Tiefe der
Schicht derselben nach dem gewünschten Grad der Behandlung regeln zu können. Das
vom Siebtischende abfallende Ganzzeug kann in einem Behälter aufgefangen werden.
-
In Fig. 6 ist die Erfindung in Verbindung mit einem endlosen Band
a1 aus Drahtgewebe veranschaulicht, auf dem die Masse ausgebreitet wird, wobei man
Seitenstreifen vorsehen kann, um ein seitliches Entweichen der Masse zu verhindern.
-
Die Erfindung kann auch, wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich, bei
rotierenden Drahtsiebzylindern angewandt werden. Bei der Vorrichtung nach Fig. 7
befindet sich das Ganzzeug im Innern des Zylinders a2, während die Wasserspülung
P2 außen angeordnet ist. Hierbei kann man den Zylinder a2 etwas schräg anordnen,
damit die Mässe allmählich nach dem Ausgangsende desselben bewegt wird: Bei der
Vorrichtung nach Fig. 8 wird die Masse aus. dem Behälter y der äußeren Fläche des
Siebzylinders a3 zugeführt, während die Wasserverteilungsröhren Pg innerhalb desselben
angeordnet sind. Innerhalb des Siebzylinders a3 ist ein Fangeblech z vorgesehen
zum Abfangen und Abführen des verbrauchten Wassers mit den Unreinigkeiten.
-
Die Drehung des Siebzylinders a und die Bewegung des endlosen Siebbandes
kann in beliebiger bekannter Weise erfolgen.