DE85183C

DE85183C -

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Publication number: DE85183C
Application number: DENDAT85183D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Kettenräder an den Tretkurbeln.

Die meisten bestehenden Umstellvorrichtungen für Stufenzahnräder an Fahrrädern haben den Nachtheil, dafs sie nur an eigens construirten Rädern angebracht werden können. Ihre Anbringung an bereits bestehenden Fahrrädern beliebigen Systems macht eine in jedem Falle sehr umständliche und zeitraubende Reconstruction derselben nöthig.

Die diesem Patente zu Grunde liegende Umstellvorrichtung kann, ohne eine Aenderung vornehmen zu müssen, an einem Fahrrade beliebigen Systems angeordnet werden, so dafs also Fahrräder ohne grofse Mühe und Kosten mit der Umstellvorrichtung ausgerüstet werden können; es bedarf hierzu nur der Abnahme der alten Räder.

Die in den Fig. 1 in Ansicht (mit Hinweglassung der zwei Vorderräder) und Schnitt dargestellte Umstellvorrichtung besteht aus einem Excenter α_λ (mit der Excentricität x), welches direct auf der Tretkurbelachse α befestigt (aufgekeilt) ist und direct das Stufenzahnrad b trägt, mit dem dasselbe durch später zu beschreibende Vorrichtungen derart gekuppelt ist, dafs es vom Zahnrade leicht gelöst werden kann, um die Umstellung, d. i. die Abnahme der Kette von einem Räderpaar und Auflegen auf ein anderes, vornehmen zu können.

Das Stufenzahnrad b selbst besteht entweder aus einem Stück oder, wie aus der Zeichnung ersichtlich, aus mehreren Theilen b₁b_ib_i, welche auch im nicht festgestellten Zustande vom Excenter gegen seitliche Verschiebung gesichert sind, zu welchem Behufe dasselbe zweckmäfsig in der Mitte einen Bügel a₂ erhält.

Während der Fahrt ist das Stufenrad in Bezug auf die Tretkurbelachse centfirt; soll jedoch umgestellt werden, so wird die Verbindung zwischen Stufenrad und Excenter gelöst und das Excenter durch Drehen an der Tretkurbel in der Pfeilrichtung um i8o° verdreht, wonach sich, da das Stufenrad durch die Kette an einer Mitbewegung verhindert ist, eine Annäherung der Räder (jedoch nicht der Achsenabstände) um die Gröfse 2 χ ergiebt.

Nach vollzogener Umstellung der Kette wird das Excenter zurückgedreht, und die Kuppelung zwischen Excenter und Stufenrad wird entweder von Hand aus bewerkstelligt, oder sie kehrt selbsttätig in ihre ursprüngliche Stellung zurück.

Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Kuppelung besteht aus einem im Excenter geführten Keil c, dessen Schraube C₁ in der Nabe eines von aufsen verdrehbaren Rädchens d ihre Mutter findet.

Bei den in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen von Feststellvorrichtungen kehrt der Keil c unter Wirkung einer Feder e selbstthätig in seine Sperrstellung zurück.

In Fig. 4 erfolgt die Auslösung des Keiles c mit Hülfe eines Aufsteckschlüssels durch die Klaue f in Fig. 5 von Hand aus durch einfaches Hineindrücken zweckmäfsig von beiden Seiten.

Claims

Patent-Ansprüche: ■

i. Eine Vorrichtung zur Veränderung der Uebersetzung von Fahrrädern durch An-

Ordnung verschiedener Kettenräder an den Tretkurbeln, gekennzeichnet durch ein auf der Tretkürbelwelle befestigtes Excenter (aj, welches mehrere Kettenräder (b_x b₂ b₃) trägt und mit diesen durch eine lösbare Kuppelung (c) verbunden ist, zu dem Zwecke, nach Lösen der Kuppelung durch Drehen der Tretkurbelwelle mit dem Excenter die Treibkette entspannen und von einem Kettenrade auf das andere legen zu können. Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher die lösbare Kuppelung aus einem radial verschiebbaren Keil (c) besteht, dessen Verschiebung durch Drehen einer an der Lä'ngsverschiebung gehinderten Mutter (d) eines mit dem Keil verbundenen Schraubbolzens (c-J bewirkt wird (Fig. 2 und 3).
Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher bei der Verschiebung des Keiles (c) eine Feder e gespannt wird, welche den Keil selbstthätig in seine Schlufsstellung zurückbewegt (Fig. 4 und 5).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.