DE850140C - Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern

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DE850140C
DE850140C DEC4128A DEC0004128A DE850140C DE 850140 C DE850140 C DE 850140C DE C4128 A DEC4128 A DE C4128A DE C0004128 A DEC0004128 A DE C0004128A DE 850140 C DE850140 C DE 850140C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
esterification
liquid
flow
production
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Expired
Application number
DEC4128A
Other languages
English (en)
Inventor
John Philip Stoneman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Akzo Nobel UK PLC
Original Assignee
Courtaulds PLC
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Filing date
Publication date
Application filed by Courtaulds PLC filed Critical Courtaulds PLC
Application granted granted Critical
Publication of DE850140C publication Critical patent/DE850140C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/20Esterification with maintenance of the fibrous structure of the cellulose

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Cellulosetriestern.
  • Es ist bekannt, vergleiche z. B. die deutsche Patentschrift 52j 084, daß Cellulosefasern unter Erhaltung ihrer faserigen Struktur durch Behandlung mit einer Veresterungslösung, welche ein Fettsäureanhydrid, einen Veresterungskatalysator und ein neutrales Lösungsmittel enthält, verestert werden können. Unter einem neutralen Lösungsmittel ist hierbei ein solches gemeint, welches das Anhydrid und den Katalysator, aber nicht die Cellulose oder den Cellulosetriester, auflöst.
  • Es wurde auch vorgeschlagen, Celluloseester in Faserform durch Behandlung einer ruhenden Cellulosemasse mit einer Veresterungsflüssigkeit, welche durch die Cellulosemasse hindurchgeführt wird, herzustellen.
  • Dieses Verfahren ist im großen und in wirtschaftlicher Weise schwierig auszuführen, weil der Widerstand gegen die Flüssigkeitsströmung während der Verwandlung der Cellulose in den Triester zunimmt. Die hierdurch entstehende Schwächung der Flüssigkeitsströmung führt zu unregelmäßiger Erhitzung in dem Cellulosematerial und zur Bildung ungleichmäßiger, minderwertiger Triester.
  • Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines wirksamen und wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung von Cellulosetriestern in faseriger Form.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern durch Durchleiten einer Veresterungsflüssigkeit, welche ein Fettsäureanhydrid, einen Veresterungskatalysator und ein neutrales Lösungsmittel enthält, durch eine ruhende Schicht von Cellulose unter solchen Bedingungen, daß die faserige Struktur der Cellulose erhalten bleibt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des Stromes der Veresterungsflüssigkeit mindestens einmal während der Veresterung umgekehrt wird, um den erforderlichen Durchfluß der Flüssigkeit durch die Celluloseschicht aufrechtzuerhalten.
  • Am Anfang der Veresterung, wenn die Cellulose in einen Cellulosetriester verwandelt wird, quillt die feste Phase und zeigt Neigung, dem Strom der Veresterungsflüssigkeit einen zusätzlichen Widerstand zu bieten. Die Folge davon ist, daß bei Durchfluß in nur einer Richtung gewöhnlich in der Nähe der Oberfläche oder der Unterseite der Celluloseschicht, je nachdem, ob der Strom aufwärts oder abwärts gerichtet ist, ein zusammengepreßter Bausch gebildet wird.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Veresterungsflüssigkeit in einer Richtung durch die Celluloseschicht geleitet, bis sich ein merkbarer Widerstand gegen die Strömung entwickelt hat, und bei diesem Widerstand wird die Flüssigkeitsströmung umgekehrt, so daß der Widerstand der Schicht gegen die Strömung wesentlich vermindert wird. Bei bestimmten Arten der Cellulose bleibt er, wenn die Strömung einmal, wie beschrieben, umgesteuert worden ist, niedrig genug, um die Veresterung mit diesem einmaligen Stromrichtungswechsel zu Ende führen zu können. Bei anderen Strukturen der Cellulose kann jedoch der Widerstand gegen die Strömung sich nach und nach nochmals so stark vergrößern, daß es zweckmäßig ist, die Strömung öfter als einmal zu ändern, bevor die Veresterung durchgeführt ist.
  • In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens in schematischer Weise dargestellt. Die Cellulose wird in ein Reaktionsgefäß I gepackt, welches mit der Pumpe 2 und einem Vorratsbehälter 3 durch Rohre 4 bzw. 5 unmittelbar verbunden ist, während die Pumpe 2 und der Behälter 3 durch ein Rohr 6 miteinander verbunden sind. Die Rohre 4 und 5, welche Ventile 7 bzw. 8 besitzen, stehen durch andere Rohrleitungen 9 und IO mit Ventilen II bzw. 12 miteinander in Verbindung.
  • Um die Veresterungsflüssigkeit von unten nach oben durch die Celluloseschicht strömen zu lassen, bleiben die Ventile 7 und 8 offen und die Ventile 11 und 12 geschlossen und die Veresterungsflüssigkeit strömt von der Pumpe 2 durch das Ventil 7, das Gefäß I und das Rohr 5 in den Behälter 3 und zurück durch das Rohr 6 zur Pumpe 2. Um den Flüssigkeitsstrom in der entgegengesetzten Richtung zu leiten, werden die Ventile 7 und 8 geschlossen und die Ventile II und 12 geöffnet. Die Flüssigkeit strömt dann von der Pumpe 2 durch das Rohr 4 und das Rohr 9 in das Rohr 5 über dem Ventil 8, von dem Rohr 5 in und durch das Gefäß I, durch das Rohr IO in das Rohr 5 unter dem Ventil 8, in den Vorratsbehälter 3 und durch das Rohr 6 zu der Pumpe 2 zurück.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird die ruhende Celluloseschicht in einem Reaktionsgefäß angeordnet, welches mit einem Vorratsbehälter für die Veresterungsflüssigkeit, einem Wärmeaustauscher, einer Pumpe und einem Umsteuerrohr mit Abzweigungen verbunden ist. Dieser Apparat bildet dann ein geschlossenes Rundlaufsystem.
  • Die Veresterung der Cellulose ist eine exothere Reaktion, und es ist zweckmäßig, daß die Strömung der Veresterungsflüssigkeit und eine oder mehrere Umsteuerungen der Strömung so vorgenommen werden, daß eine Überhitzung des Cellulosematerials in dem Reaktionsgefäß vermieden und die günstigste Reaktionstemperatur aufrechterhalten wird.
  • Erfindungsgemäß kann die Cellulose in Gestalt von Baumwollinters, Zellstoff oder Mischungen beider verwendet werden.
  • Die Cellulose kann auch vorbehandelt werden, z. B. mit Wasser oder mit einer geeigneten Fettsäure, bevor sie der Erfindung entsprechend verestert wird.
  • Geeignete Katalysatoren zur Verwendung bei der Erfindung sind Schwefelsäure, Überchlorsäure und Mischungen dieser beiden Säuren.
  • Die Erfindung ist besonders zur Herstellung von Cellulosetriacetat unter Verwendung einer Essigsäureanhydrid enthaltenden Veresterungsflüssigkeit nützlich. Als geeignetes neutrales Lösungsmittel bei der Acetylierung dient Tetrachlorkohlenstoff.
  • In den folgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Ein Teil gereinigte Cellulose wurde 8 Stunden bei 250 durch Eintauchen in t3 Teilen Essigsäure vorbehandelt. Die überschüssige Säure wurde dann abgepreßt und die Cellulose, welche ungefähr ihr eigenes Gewicht an Essigsäure enthielt, in ein Reaktionsgefäß gepackt, so daß sie eine I m hohe Schicht bildete. Eine Acetylierungsflüssigkeit, welche aus einer Mischung von 4,5 Teilen 950/,dem Essigsäureanhydrid, 25 Teilen Tetrachlorkohlenstoff, 0,003 Teilen 600/,iger Überchlorsäure und 0,022 Teilen Schwefelsäure bestand, wurde in der Richtung nach aufwärts mit einer linearen Geschwindigkeit von 0,3 m pro Minute durch die Celluloseschicht gepumpt. Die Flüssigkeit hatte am Anfang 150. Nach 15 Minuten war ihre Temperatur auf 25° gestiegen, und das Druckgefälle durch die Schicht betrug 1 kg pro Quadratzentimeter. Die Strömungsrichtung wurde dann umgekehrt, worauf das Druckgefälle durch die Schicht sofort auf 0,2 kg pro Quadratzentimeter fiel und zwischen 0,2 und 0,5 kg pro Quadratzentimeter bis zur Vollendung der Acetylierung stehen blieb. Nach 35 Minuten war die Temperatur auf 35° gestiegen, und die Mischung wurde weitere 105 Minuten bei dieser Temperatur gehalten, um die Acetylierung zu vervollständigen. Es wurde eine genügende Menge Natriumacetat zugegeben, um den Katalysator zu neutralisieren, die Acetylierungs flüssigkeit wurde abtropfen gelassen und das Produkt wiederholt mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen, um im wesentlichen alle zurückbleibende Essigsäure und das Anhydrid zu entfernen. Der Tetrachlorkohlenstoff wurde dann entfernt und das Produkt, nachdem es mit Wasser gewaschen war, bis es säurefrei war, getrocknet. Beispiel 2 Beispiel 2 Ein Teil gereinigte Cellulose wurde durch Besprengen mit 0,4 Teilen Essigsäure unter Umrühren mit Rührschaufeln in einem geschlossenen Gefäß vorbehandelt. Nach 4stündigem Rühren bei 25° wurde die vorbehandelte Cellulose in ein Reaktionsgefäß gebracht, um eine I m hohe Schicht zu bilden. Eine Acetylierungsflüssigkeit, welche am Anfang 150 hatte und aus einer Mischung von 4,5 Teilen 9501,igem Essigsäureanhydrid, 34 Teilen Tetrachlorkohlenstoff und 0,oil Teilen 60°/Oiger Überchlorsäure bestand, wurde mit einer linearen Geschwindigkeit von 0,3 m pro Minute hindurchgepumpt. Nach 5 Minuten war die Flüssigkeitstemperatur auf 200 gestiegen und das Druckgefälle durch die Schicht war auf I kg pro Quadratzentimeter gestiegen. Die Strömungsrichtung wurde umgekehrt, und das Druckgefälle verminderte sich auf 0,33 kg pro Quadratzentimeter. Im Verlauf der Acetylierung erhöhte sich das Druckgefälle wieder langsam auf ungefähr I kg pro Quadratzentimeter, und die Strömung wurde nach 12 bzw. 20, 32 und 60 Minuten wieder umgekehrt. Nach 60 Minuten hatte die Temperatur der Acetylierungsflüssigkeit 30° erreicht, und es wurde Wärme zugeführt, um sie auf 35° zu erhöhen.
  • Bei dieser Temperatur wurde die Acetylierung fortgesetzt, bis die Gesamtdauer der Acetylierung I70 Minuten betrug. Weitere Umkehrungen des Flüssigkeitsstromes waren nicht notwendig, da dann eine Flüssigkeitsströmung von 0,3 m in der Minute aufrechterhalten blieb. Das Cellulosetriacetat wurde, wie in Beispiel I beschrieben, abgesondert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern, vorzugsweise Cellulosetriacetat, durch Durchleiten einer Veresterungsflüssigkeit, welche ein Fettsäureanhydrid, besonders Essigsäureanhydrid, einen Veresterungskatalysator und ein neutrales Lösungsmittel, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, enthält, durch eine ruhende Schicht von Cellulose unter solchen Bedingungen, daß die faserige Struktur der Cellulose erhalten bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des Flüssigkeitsstroms der Veresterungsflüssigkeit während der Veresterung mindestens einmal umgekehrt wird.
DEC4128A 1950-05-12 1951-04-29 Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern Expired DE850140C (de)

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GB850140X 1950-05-12

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DEC4128A Expired DE850140C (de) 1950-05-12 1951-04-29 Verfahren zur Herstellung von Cellulosetriestern

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DE (1) DE850140C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1001976B (de) * 1955-06-10 1957-02-07 Wolfen Filmfab Veb Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1001976B (de) * 1955-06-10 1957-02-07 Wolfen Filmfab Veb Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat

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