DE84962C - - Google Patents

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DE84962C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B3/00Details or accessories
    • G10B3/06Valves; Sleeves

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Multimedia (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei diesem pneumatischen Pfeifenverschlufs für Orgelwindladen oder Koppeln werden die Oeffnungen für den Abfiufs des Windes zu den Pfeifen oder Zungen bezw. zu den Manualen durch Platten oder Scheiben aus festem Material, welche sich in einem sie eng umschliefsenden Raum frei auf- und abbewegen, geschlossen und geöffnet. Das Schliefsen der Abflufsöffnungen wird durch das Eigengewicht der Scheiben bewirkt, wenn unter und über der Scheibe Druckluft von gleicher Spannung wirkt, während das Oeffhen nach Aufhebung des über der Scheibe herrschenden Druckes des Spielwindes durch die unter ihr abfliefsende Druckluft des Hauptwindkanals erfolgt.
In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ist ein solcher pneumatischer Pfeifenverschlufs beispielsweise für eine Orgelwindlade dargestellt.
Der Hauptwindkanal A steht in üblicher Weise mit den einzelnen Lä'ngskanälen α durch Oeffnungen in Verbindung, deren Ventile i auf pneumatischem, elektrischem oder mechanischem Wege mit den Tasten bezw. den Registerzügen in Verbindung gesetzt sein können. Neben den in den Pfeifenstöcken liegenden Abflufsöffnungen a1 der Längskanä'le sind nach unten gehende Kanäle / angeordnet, welche durch die Dämme der Scheidewände b nach den Pfeifenkanälen ll führen. Ueber den Abflufsöffnungen al und den Kanälen / ist eine Scheibe/ aus leichtem, aber festem Material (z. B. Aluminium, eine Aluminiumlegirung oder dergl.) angebracht. Dieselbe liegt auf den beiden Oeffnungen frei auf. Die sie umschliefsende Kammer g besitzt eine solche Weite, dafs die Scheibe sich frei auf- und abbewegen und nur wenig Luft am Rande nach oben durchfiiefsen kann.
Quer über die Längskanäle α bezw. über die Scheiben f führen die Spielkanäle e. Dieselben stehen durch Oeffnungen k mit den Kammern g derart in Verbindung, dafs diese Oeffnungen durch die Scheiben f in ihrer gehobenen Stellung geschlossen werden. Die Spielkanäle e werden in bekannter Weise auf pneumatischem, elektrischem oder mechanischem Wege durch Spielen der Tasten und Oeffnen bezw. Schliefsen der Ventile h mit Spielwind versorgt bezw. von Spielwind entleert.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist nun folgende: Wird eines der Registerventile i gezogen, d. h. geöffnet, so strömt stetig Druckluft aus dem Hauptwindkanal in den betreffenden Kanal α und erhält diesen gefüllt, während der Spielkanal e ebenfalls mit Druckluft (Spielwind) gefüllt ist. Es herrscht demgemäfs unterhalb und oberhalb der Scheibe f gleicher Druck, was bewirkt, dafs die Scheibe die Oeffnungen a1 und / geschlossen, dagegen die Oeffnung k offen hält.
Wird nun das Spielventil h durch die Tastengehoben, so wird der Windzuflufs zum Spielkanal e abgesperrt, die in demselben enthaltene Druckluft zum Entweichen gebracht und der Druck von oben auf die Scheibe aufgehoben. Infolge dessen wird die Scheibe sofort von dem nun allein unter ihr wirkenden Pfeifenwind emporgehoben und gegen die Oeffnung k
gedrückt, welche Lage der Scheibe in der Fig. ι links ersichtlich gemacht ist. Der Pfeifenwind strömt nunmehr durch die Oeffnung Z und den Kanal Z1 nach der Pfeife und bringt diese zur Ansprache.
Wird nun das Spielventil h wieder losgelassen, so strömt wieder Druckluft (Spielwind) in den Spielkanal e ein. Hierdurch wird der vom Pfeifenwind herrührende Druck ausgeglichen, so dafs die Scheibe durch ihr Eigengewicht niedersinken und den Verschlufs der Pfeifenwindabflufsöffnung I herstellen kann.
Wie aus Vorstehendem ersichtlich, wird jede Pfeife nur durch ein einziges Spielglied bedient, welches ständig unter dem Druck des Pfeifenwindes und abwechselnd unter dem Spielwinddruck Und dem atmosphärischen Druck steht und ersteren Falles im druckerfüllten Raum durch sein Eigengewicht bethätigt wird. Dieser Verschlufs soll daher, besonders gegenüber den mit Ledermembranen und Spielbälgen, ein denkbar einfacher, sicher wirkender und Störungen nicht ausgesetzt sein, da die als Scheiben dienenden, frei spielenden Metallplatten sich nicht abnutzen.
In Fig. 4 ist ein solcher pneumatischer Windabflufsverschlufs in Anwendung auf eine Koppel, sei es eine Manual-, Pedal-, Register- oder Octavkoppel, dargestellt.
α ist der Kanal für den Spielwind, b und h sind die Tasten, c und i die von den Tasten bethätigten Ventile und I und II die Manuale. Die Scheibe f1 dient hier zum Verschlufs der Oeffnungen zu den Manualen I und II und der Oeffnungen y2 zum Spielwindkanal a.
Die ■ Wirkungsweise ist ähnlich, wie vorher zur Orgelwindlade beschrieben.
Im Ruhestand befindet sich im Kanal a Spielwind. Wird Taste b niedergedrückt, so öffnet sich das kleine Spielventil c und läfst Spielwind in die Rohrleitung d zum I. Manual einströmen.
. Soll nun das II. Manual oder ein anderes Klavier gleichzeitig mit dem I. Manual in Thätigkeit kommen, ohne dafs man dessen Tasten berührt, so entfernt man einfach durch ein kleines Auslafsventil den Spielwind aus dem Kanal a, setzt also die obere Seite der Scheibe e mit der Aufsenluft in Verbindung, und sofort zieht die nach aufsen strebende Druckluft das Scheibchen e nach oben und verschliefst die Ausflufsöffnungen y2,. während sie . die Ausfiufsöffnung g nach dem II. Manual hin freigiebt; damit nun aber der Druckwind nicht durch die im Ruhezustand der Taste h des II. Manuals unter dem Ventil i sich befindende Oeffnung entweiche, sondern in der Rohrleitung II zum II. Manual hinströme, ist unter der Einmündung k der Rohrleitung II und über der Einmündung der Rohrleitung I ebenfalls ein leichtes Aluminiümplättchen eingelegt, das sich, wenn von I her Spielwind kommt, nach der Einmündung Ar, welche mit der Aufsenluft in Verbindung steht, hinaufzieht und dort ebenfalls einen sicheren Verschlufs herstellt, so dafs also, wenn das Auslafsventil des Kanals α und damit die Koppel gezogen ist, der von der Taste b des I. Manuals in die Rohrleitung I eingelassene Spielwind auch die correspondirende Rohrleitung II mit Druckluft versorgt und, wie am Ende der Rohrleitung I, auch das Spielglied am Ende der Rohrleitung II bethätigt.
Auch dieser pneumatische Windabflufsverschlufs soll sich vor den bekannten durch seine Einfachheit und sichere Wirkung, sowie durch die Beseitigung des Leders oder derartiger leicht verschleifsender und zu Störungen Veranlassung gebender Stoffe auszeichnen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein pneumatischer Pfeifenverschlufs für Orgeln der unter Nr. 72546 geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Scheibe aus festem Material (z. B. Aluminium). in einer Kammer über den Abflufsöffnungen des Pfeifenwindes derart frei spielt, dafs sie in der Ruhelage der zugehörigen Taste bei gezogenem Register beiderseits den , gleichen Winddruck erhält und durch ihr Eigengewicht die. Abflufsöffnung schliefst, dagegen bei Aufhebung des Druckes über der Platte mittelst der Taste durch den einseitig von unten wirkenden Winddruck gehoben wird und so den Durchflufs des Windes freigiebt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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