DE64640C - Harmonium - Google Patents

Harmonium

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DE64640C
DE64640C DENDAT64640D DE64640DA DE64640C DE 64640 C DE64640 C DE 64640C DE NDAT64640 D DENDAT64640 D DE NDAT64640D DE 64640D A DE64640D A DE 64640DA DE 64640 C DE64640 C DE 64640C
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DENDAT64640D
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M. CLARK, 699 S. Canal Street, Chicago, Grafschaft Cook, Staat Illinois, V. St. A
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B1/00General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
    • G10B1/08General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of harmoniums, i.e. reed organs

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Harmonium.
Die Erfindung bezieht sich auf Harmonien, in denen die Pfeifen durch einen von einem Blasebalg durch sie hindurchgetriebenen Luftstrom zum Tönen gebracht werden, zum Unterschied von solchen, bei denen die Luft durch die Pfeifen hindurch in einen luftverdünnten Raum strömt. Die Verbesserungen erstrecken sich auf die Blasebälge und bezwecken, beim Spielen einen besseren Ausdruck zu ermöglichen, ferner auf die Vorrichtung zur Uebertragung der Tastenbewegung auf die Ventile, wodurch diese vereinfacht wird und besondere Stäbchen zur Bewegung der Ventile entbehrlich werden, und endlich auf die Zusammensetzung des Harmoniumkastens, wodurch die Pfeifen zwecks Stimmens und Reparaturen leicht zugänglich gemacht sind, indem der Kasten und die Mechanik zwischen den Pfeifen und den Blasebälgen getheilt sind und die Theile der Mechanik, die sich über bezw. unter den Pfeifen befinden, mit den entsprechenden Theilen des Kastens verbunden sind. Einige andere Neuerungen sind im Folgenden beschrieben und beziehen sich wesentlich auf die Construction der Blasebälge und der Pfeifen, sowie der Registerzüge sammt zugehörigen Theilen.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 eine perspectivische Gesammtansicht eines Harmoniums. Fig. 2 ist gleichfalls eine perspectivische Ansicht des Harmoniums, wobei die obere Hälfte des Kastens zurückgeschlagen ist, um die Theilung desselben sowie die der Mechanik zu zeigen. Fig. 3 ist ein Verficalschnitt durch die Mechanik nach Entfernung des Kastens. Fig. 4 ist ein Grundrifs · der Betätigungsvorrichtung für Manuale und Ventile, indem ein Theil der Tasten entfernt ist, um das darunter befindliche Hebelwerk zu zeigen. Fig. 5 ist eine Unteransicht des Blasebalges nach Entfernung des Bodens, um die Registerventile und deren Bethätigung, sowie gewisse innere Federn zu zeigen, welche »Ausdrucksfedern« benannt sind. Fig. 6 ist ein Längsschnitt nach der Linie 6-6 von Fig. 3. Fig. 7 und 8 sind Seitenansichten einer abgeänderten Registerbethätigung, welche der gewöhnlichen vorzuziehen ist, und zwar zeigt Fig. 7 das Registerventil geschlossen und Fig. 8 dasselbe geöffnet; in beiden Figuren ist dieses Hebelwerk an der Rückseite der beiden in den Hauptfiguren gezeichneten Registerventile angebracht. Fig. 9 und 10 sind gleichfalls Seitenansichten von ähnlichen Mechaniken mit den zur Bethätigung des vorderen Registerventils nöthigen Ergänzungstheilen. Fig. 11 ist eine Theilansicht einer oscillirenden Welle, die in dieser Mechanik Verwendung findet, mit den damit verbundenen Theilen in einer der Fig. 8 entsprechenden Stellung. Fig. 12 ist ein Grundrifs des mit dem Pedal verbundenen Blasebalges, um die an demselben angebrachten Federn zu zeigen.
Die Mechanik dieses Hermoniums ist so construirt, dafs sie vom Kasten unabhängig unterstützt wird. A ist der Boden (s. Fig. 3), welcher zugleich die untere Begrenzung des Blasebalges bildet, dessen obere Seiten A1 A1 die Pedale bilden, deren Stellung die gebräuchliche ist. A2 bezeichnet die biegsame Rückseite und die biegsamen Seitentheile des Blasebalges. Die normale Stellung des Blasebalges ist die, in welcher die Pedale ihre höchste Lage einnehmen. Die Stellung wird
durch Federn B B herbeigeführt (s. auch Fig. 12), die von irgend welcher passenden Form sein können. Es sind nach Angabe des Erfinders Torsionsfedern vorzuziehen, die aus starkem Draht hergestellt werden und deren Ende B1 an dem Boden in der Nähe der Innenkante des Pedals befestigt ist, worauf sie sich an der vorderen Kante entlang bis zur äufseren Ecke erstrecken, in deren Nähe sie bei b1 gelagert sind. Dann sind dieselben um die Ecke des Blasebalges herumgebogen, so dafs sie den Hebelarm B- bilden, welcher, wenn die Federn sich vollständig ausgedehnt haben, sich in einer steileren Neigung als die Pedale in ihrer gewöhnlichen Stellung, nach oben erstreckt; daher wird die Feder etwas gespannt, wenn der Hebelarm .B2 nach unten gezogen und mittelst der Nase α1 an der Kante des Pedals befestigt wird. Diese Spannung ist genügend, um das Pedal für gewöhnlich in seiner höchsten Lage zu halten, sowie um dasselbe schnell in diese Lage zurückzuführen, nachdem es niedergedrückt worden ist. Bei dieser Bewegung dringt die Luft durch das Einlafsventil a20 in den Blasebalg. Der Boden A ist auf der Oberseite unter dem Blasebalg mit einer Nuth versehen, und dieselbe steht an den Enden mit den Enden der röhrenförmigen Ständer oder Füfse C C in Verbindung (siehe Fig. 6), welche an dem Boden befestigt sind, nach oben über den Blasebalg hinwegragen und den oberen Theil der Mechanik tragen, und aufserdem an ihrem oberen Ende mit der Druckkammer oder dem Sammelblasebalg in Verbindung stehen. D ist der Deckel desselben und zugleich der Boden der Kammer, von welcher die Luft zu den Pfeifen gelangt, und D[ ist der Boden der Druckkammer, welche durch den Sammelblasebalg gebildet wird. Die Seitenwände der letzteren bestehen aus starren Theilen Z)2 und aus biegsamen Theilen d3, welche mit dem Boden D1 und mit den starren Seitentheilen D'2 luftdicht verbunden sind. E E sind Federn, welche nach oben gegen den Boden Dl des Sammelblasebalges wirken und deren untere Enden an Knaggen c, die auf den Ständern C sitzen, befestigt sind; F F sind im Innern des Sammelblasebalges angebrachte Federn, welche, wie in der Zeichnung, an der Unterseite des Deckels D befestigt sein können und die, indem sie sich mit ihren unteren Enden gegen den Boden des erwähnten Blasebalges oder gegen einen vorspringenden Theil desselben legen, dem Zusammenklappen des Blasebalges, bei welchem der Boden D1 desselben sich hebt, entgegenwirken. Die Federn F sind nicht so stark als die Federn E, indem die Kraft der letzteren ausreicht, um das Zusammenklappen des Sammelblasebalges gegen den Widerstand der Federn F zu bewirken, welche aber wiederum kräftig genug sind, dafs gegen das Ende der Aufwärtsbewegung des Blasebalges bezw. von dessen Boden D1 — wobei die Spannung der Federn E beständig ab- und die der Federn F beständig ' zunimmt — die Kraft der beiden Federn sich ausgleicht. Die Verbindung der Röhrenständer C mit dem Sammelblasebalg findet durch die Enden der starren Theile D2 desselben hindurch statt.
G, Fig. 3, ist eine flache Kammer oberhalb der Druckkammer oder des Sammelblasebalges, die nur dazu dient, die Luft aus dem letzteren nach allen Pfeifen zu vertheilen, und welche durch die Wand G1 getheilt ist, so dafs unter jedem Register eine besondere Abtheilung entsteht. Jede dieser Abtheilungen erhält Luft aus dem Sammelblasebalg durch getrennte Oeffnungen g g. Die Registerventile H H, welche diese Oeffnungen verdecken, sind mit einem besonderen Registerzug für jede Abtheilung verbunden und werden von demselben bethätigt. Wie in der Zeichnung zu sehen, sind diese Registerventile scharnierartig an der Unterseite des Deckels D des Sammelblasebalges befestigt und schliefsen nach oben. Den Deckel der Kammer G bildet das Pfeifenbrett J. Es ist gleichgültig, ob die Seitenwände dieser Kammer und die Scheidewände G1 am Deckel oder am Boden derselben befestigt werden; die Kanten derselben sind mit Filzstücken j überzogen, so dafs, wenn das Pfeifenbrett / die Pfeifenkammer G bedeckt, und besonders, wenn es mit derselben in der nachfolgend beschriebenen Weise verbunden ist, durch die mit Filz überzogenen Kanten der Seiten- und Scheidewände ein luftdichter Anschlufs erzielt wird. Infolge dessen wird bei Oeffnung der Ventile, welche die Löcher g verschließen, die von dem Sammelblasebalg nach einem gegebenen Register führen, die Luft nur zu einer der die Register enthaltenden Abtheilungen zugelassen, so dafs diese dann thatsächlich eine Erweiterung der Druckkammer oder des Sammelblasebalges bildet. Die Kammer G kann als Pfeifenkammer bezeichnet werden, da in derselben die Pfeifen dem Luftstrom ausgesetzt werden. Jede Abtheilung enthält, wenn sie durch Oeffnen der Ventile mit dem Sammelblasebalg verbunden wird, Luft von derselben Spannung wie der letztere.
Besonders ist hervorzuheben, dafs die Mechanik, soweit sie bisher beschrieben, in einer durch die Pfeifenkammer G gehenden Ebene von dem darüber liegenden Theil getrennt ist, und zwar in der durch die mit Filz überzogenen Kanten der Seiten- und Scheidewände der Kammer G angegebenen Ebene. Der übrige Theil der Mechanik ist, wie noch zu beschreiben ist, am Deckel dieser Kammer, nämlich am Pfeifenbrett J befestigt. Der Theil des äufseren Kastens, welcher die untere Hälfte
der Mechanik bis zur erwähnten Horizontalebene umschliefst, ist an diesem unteren Theil befestigt und ebenfalls in derselben Ebene von dem oberen Theil des Kastens getrennt. Der letztere ist an der oberen Hälfte der Mechanik befestigt. Das ,Pfeifenbrett / bildet die Grundplatte des oberen Theiles der Mechanik, welches so auf diesem Boden aufgebaut ist, dafs es von allen Theilen der Mechanik unterhalb der mehrfach erwähnten horizontalen Trennungsebene vollkommen unabhängig ist, und dafs die beiden Hälften der in dieser Ebene theilbaren Mechanik in gänzlicher Unabhängigkeit von einander gehandhabt und bewegt werden können. Es ist nicht nöthig, dafs die Trennung der beiden Hälften, wie in der Zeichnung, in der oberen Begrenzung der Pfeifenkammer G stattfindet. Es kann dieselbe in jeder Ebene oder zwischen dem Sammelblasebalg und den Pfeifen stattfinden. Am vortheilhaftesten ist es allerdings, die Trennung zwischen dem Deckel des Sammelblasebalges, an dem die Ventile H angebracht sind, und dem Brett, an dem die Pfeifen sitzen, vorzunehmen, wobei zugleich die Mechanik der Ventile H von der der Pfeifenventile getrennt wird. Die zweckmäfsigste Verbindungsart der beiden Hälften der Mechanik in dieser Trennungsebene ist, sie an einer Seite durch Scharniere an einander zu befestigen, und da diese Theile des Kastens, welche die getrennten Hälften der Mechanik einschliefsen, an den entsprechenden Theilen der letzteren befestigt und an derselben Ebene wie diese getheilt sind, so wird bei dem Zusammenfügen der Theile des Kastens zugleich das Aneinanderschliefsen der Hälften der Mechanik erreicht. Diese Construction ist auch in der Zeichnung veranschaulicht.
Es soll jetzt der obere Theil der Mechanik beschrieben werden. Auf die Oberseite des Pfeifenbrettes J ist der rechteckige Manualrahmen aufgesetzt, bestehend aus der vorderen Leiste K, den hinteren Leisten K1 und Endleisten K2, welche den rechtwinkligen offenen Raum ΚΆ begrenzen (s. auch Fig. 4). Dieser Rahmen ist etwas oberhalb des Pfeifenbrettes J auf Klötzen gelagert, so dafs ein genügender Raum für das zur Bethätigüng der Ventile dienende Hebelwerk übrig bleibt. Unterhalb des Rahmens ist auf der Oberseite des Pfeifenbrettes / eine Leiste L befestigt (Fig. 3), deren obere Kanten vortheilhaft abgerundet und mit Filz überzogen werden. Diese Leiste giebt. den Unterstützungspunkt für die Hebel MMM ab, welche die Ventile an den Pfeifen bethätigen. Die genannten Hebel sind alle an dem Punkt, wo sie diese Stützleiste kreuzen, mit einem Loch m versehen, und ein Ende der den Schlufs der Ventile Ai2 bewirkenden Feder, deren Form in Fig. 3 zu ersehen ist, wird durch dieses Loch m lose hindurchgeführt und in der Leiste L befestigt, wodurch der Hebel M bei der Oeffhung m seinen Drehpunkt erhält. Das andere Ende der Feder stützt sich auf die obere Seite des hinteren Endes des Hebels M und drückt dasselbe herunter, wodurch die Ventile M2, de an dem Rückende der Hebel M befestigt sind, geschlossen werden. Wie gezeichnet, ist die Verbindung der Hebel M und der Ventile M'2 eine starre, doch kann dies auch anders angeordnet werden und bildet keinen wesentlichen Punkt der Erfindung. Die vorderen Enden der Hebel M stehen unter den Tasten des Manuals NN1, welche auf ihrer Unterseite mit starren Fortsätzen versehen sind, die auf die Hebel M beim Herabdrücken der Tasten wirken. Die Tasten sind in gewöhnlicher Weise auf den verticalen Stiften kl drehbar ■ abgebracht, welche an der Rückleiste K1 des Manualrahmens befestigt und an ihren vorderen' Enden durch die in der Vorderleiste K des erwähnten Rahmens sitzenden Stifte k geführt sind.
O sind die Klötzchen, welche die einzelnen Pfeifen von einander trennen und an denen die Zungen O1 befestigt sind. Es werden diese auf folgende besondere Art an dem Pfeifenbrett angebracht. In letzterem werden Nuthen. J1 zur Aufnahme der Klötzchen O hergestellt und unten mit Parallelnuthen jl versehen, in welche die Kanten derselben hineinpassen, wobei die Mitte der Nuthen in der senkrechten Ebene der Zungen O1 frei bleibt, um das ungehinderte Schwingen derselben zu gestatten. Die Zungen werden in doppelten Reihen so angeordnet, dafs die schwingenden Enden von entsprechenden Zungen einander zugekehrt sind. Die zugehörigen Nuthen J1 sind dementsprechend von entgegengesetzten Richtungen auf einander zugearbeitet und hören auf, kurz ehe sie zusammentreffen; auch sind sie nur so tief, dafs sie zwischen einander und ihren Enden genug Holz lassen, um die Einfügung der Klötzchen gerade so weit zu gestatten, dafs die Pfeifen in die richtige Stellung zu den Ventilöffnungen gebracht werden können; aufserdem bilden diese Klötzchen einen Theil der Scheidewände zwischen je zwei den verschiedenen Registern zugehörigen Abtheilungen, indem die übrigen Theile dieser Scheidewände oben auf dem Deckel des Sammelblasebalges befestigt sind und mit dem Theil der Pfeifenklötzchen, welcher zwischen den Pfeifenreihen stehen bleibt, in inniger Berührung stehen. Vermöge dieser Anordnung können zwei Register, also zwei Oeffnungen sehr nahe an einander gestellt werden und dennoch in die zugehörigen Pfeifenkammern führen, so dafs die beiden Ventile für zwei entsprechende Ventilöffnungen, welche an einem Hebel starr befestigt sind und durch eine Taste bethätigt werden, mit gröfserer An-
näherung gleichmäfsig geöffnet werden, als bei einer Construction, welche es nicht erlauben würde, entsprechende Ventilöffnungen dicht an einander zu setzen. Um das Einfügen und Herausnehmen der Pfeifenklötzchen vom Ende aus zu gestatten , ist das Pfeifenbrett auf entgegengesetzten Seiten jeder Doppelreihe von Pfeifen mit Längsrinnen versehen, wie bei J- J-in Fig. 3. Die Breite derselben ist der Länge der Pfeifenklötzchen gleich,' mit Ausnahme der letzten Rinne, die an einer Kante entlang läuft. Bei dieser ist die Breite gleichgültig, und 'es ist nur nöthig, in das Pfeifenbrett eine bis zum Rand reichende Rinne einzuschneiden, um ein Einsetzen bezw. Herausnehmen der Pfeifenklötzchen zu ermöglichen. In der Zeichnung sind nur zwei Register mit den zugehörigen Ventilen und Registerzügen dargestellt, aber es kann eine beliebige Anzahl von Registern in der Kammer G angeordnet werden, und diese Anzahl ist nur durch die Ausdehnung der Kammer G beschränkt; die obige Constructionsmethode ist stets anwendbar, unabhängig von der Anzahl der Register. Es ist nicht wesentlich, dafs das Pfeifenbrett d. h. der Deckel der Kammer G aus einem Stück besteht, wie in der vorgehenden Beschreibung vorausgesetzt, sondern es kann dasselbe in der aus den Zeichnungen zu ersehenden Weise zusammengesetzt werden; hier sind nämlich auf ein dünnes Brett, das grofs genug ist, um die ganze Kammer zu bedecken, Rippen oder Längsklötze aufgeleimt, in welche die Nuthen J1 eingearbeitet sind, während die Rinnen J2 durch den freien Raum zwischen diesen Klötzen
werden.
bezw. aufserhalb derselben gebildet
Wie in der Zeichnung dargestellt, sind die Abtheilungen der Pfeifenkammer für die einzelnen Register nur durch eine Längsscheidewand gebildet, doch kann die Kammer G in jeder beliebigen Richtung und an jedem beliebigen Punkt getheilt werden, um eine Abtheilung für ein Register herzustellen, welches man durch einen Registerzug bethätigen will. Der Ausdruck »Register« soll hier nur eine Gruppe von Pfeifen bezeichnen, die durch einen Registerzug bethätigt werden. Die Stangen H1 H1 der Registerzüge, welche die Ventile H H bethätigen, werden durch die Vorderwand des Sammelblasebalges und durch die Vorderwand des Kastens hindurchgeführt und endigen aufsen in Griffen von der gebräuchlichen Form; die Bethätigung der Ventile H erfolgt mittelst der abgeschrägten oder
Flächen H1
Fig. 3
und 5),
welche bei der Bewegung der Registerzüge in der Längsrichtung auf Vorsprünge h an den freien Enden der Ventile H wirken.
Die Blasebälge, die bei diesem Harmonium Verwendung finden — sowohl der unter dem Pedal angebrachte, als auch der Sammelblasebalg — werden in einer besonderen Weise construirt, welche für den letzteren hier erläutert werden soll.
Die . biegsamen Seiten des Blasebalges sind aus einem einzigen Stück d (s. Fig. 6.) aus Kautschukgewebe oder einem sonstigen geeigneten luftdichten Material hergestellt. Dieses Stück d wird in Falten rund um die vier Seiten des Blasebalges gelegt, und die Enden werden an irgend einer Stelle dl mit einander verbunden; es ist aber vorzuziehen, dies nicht an einer der Ecken auszuführen. Auf der Innnenseite dieses einheitlichen Kautschukgewebes werden Platten oder Scheiben d3 aus Pappe oder einem ähnlichen leichten und verhältnifsmäfsig steifen Stoff befestigt, und zwar je zwei an jeder Seite des Blasebalges. Die Platten d3 sind an den Ecken des letzteren in der Weise schräg abgeschnitten, dafs bei völlig zusammengeklapptem Blasebalg die abgeschrägten Kanten gegen einander stofsen oder nur einen kleinen Zwischenraum zwischen sich lassen. Auf diese Weise kann der Stoff, aus dem die Seitenwände des Blasebalges hergestellt sind, auf jeder Seite zwischen den Pappstücken d3 , nach innen einen Falz bilden, und es kann die Ausdehnung und Zusammenziehung des Blasebalges frei erfolgen, und. zwar findet dies nach den Linien d1-dl-dl statt, wie in Fig. 6 angegeben.
Bisher war es üblich, den Auszug des Blasebalges aus steifen Stücken herzustellen und diese an den Falzen durch aufgeleimte biegsame Streifen zu verbinden; die Verbindung an den Ecken geschah durch rhombusförmige Stücke aus biegsamem Material, welche auf die vier abgeschrägten Kanten, die an den Ecken zusammenstofsen, aufgeleimt wurden.
Die neue Herstellungsart vermeidet die zahlreichen geleimten Verbindungen, welche leicht undicht werden, und bildet den ganzen dehnbaren Theil aus einem Stück biegsamen Materials, indem nur die Falzlinien durch Aufkleben von steifem Material, aufser an den Falzen selbst, vorgezeichnet sind.
Der unter dem Pedal befestigte sogenannte Windblasebalg ist keilförmig und hat daher drei Ecken statt vier, demzufolge sind auch statt viereckiger, zum Steifmachen der Seitentheile aufgeleimter Pappstücke dreieckige verwendet; sonst ist jedoch die Construction genau dieselbe, wie für den Sammelblasebalg beschrieben.
Der Vortheil bei der Anbringung von Federn im Innern des Sammelblasebalges besteht darin, dafs sie das Zusammenklappen des Blasebalges zu einem gleichmäfsigeren machen, als es unter der alleinigen Wirkung der äufseren Federn sein würde. Wenn nur letztere verwendet werden, so werden die Töne während der ganzen Zeit, in der die Luft aus dem Blasebalg entweicht, ohne merkliche Abschwächung gehalten. Gegen Ende dieser
Periode erfolgt jedoch ein beinahe plötzlicher Auspuff des Restes der Luft, und der Ton erstirbt mit plötzlich abnehmender Stärke, was auf die Zuhörer einen sehr unangenehmen Eindruck macht.
Wenn dagegen in Verbindung mit den gewöhnlichen Federn, welche das Entweichen der Luft veranlassen, solche verwendet werden, welche den ersteren entgegenwirken, so nimmt deren Spannung in dem Mafse zu, wie die Luft entweicht, und es wird das Zusammenklappen des Blasebalges verzögert. Die Töne nehmen also stetig und unmerklich an Stärke ab; der das Harmonium Spielende kann diese Eigenthümlichkeit des Instrumentes benutzen und mit deren Hülfe feine Nuancen des Spiels erreichen und das letztere dadurch ausdrucksvoller machen. Diese inneren Federn sind deshalb vom Erfinder »Ausdrucksfedern« genannt worden.
Offenbar ist es unwesentlich, ob diese Federn innerhalb oder aufserhalb des Blasebalges angeordnet werden; nur ist die Anordnung im Innern besonders für die dem Zusammenklappen des Blasebalges widerstrebenden Federn geeignet, wie die das Entweichen der Luft bewirkenden Federn am bequemsten aufsen angebracht werden.
Wenn der Sammelblasebalg voll aufgeblasen ist, so wird gewöhnlich von dem Instrument die gröfstmögliche Tonstärke verlangt; deshalb ist es vorzuziehen, die inneren Federn nicht ganz so lang zu machen, dafs sie bei vollständig gefülltem Blasebalg bis auf den Boden desselben reichen; bei dieser Construction wird bei den ersten Centimetern des Zusammenziehens des Blasebalges kein Widerstand gegen die Kraft der^ äufseren Federn sich geltend machen; bei weiterem Zusammenziehen jedoch, wie es eintreten mufs, wenn der Windblasebalg nicht kräftig genug getreten wird, um den Luftdruck im Sammelblasebalg auf der gleichen Stufe zu erhalten, wird die allmälige Abschwächung des Tones infolge der combinirten Wirkung beider Federn sich einstellen.
Da das Harmonium zwischen den Pfeifen und dem Sammelblasebalg getheilt ist, so mufs die Verbindung in der Theilungsebene beim Gebrauch des Instrumentes eine luftdicht schliefsende sein; aus diesem Grunde sind, wie schon erwähnt, Filzüberzüge an den Theilwänden und Aufsenrändern der Kammer G angebracht. Dies wird jedoch nicht immer genügen, und öfter wird der Luftdruck in der Kammer G stark genug sein, um den oberen Theil der Mechanik zu heben, wobei die Luft entweichen würde. Um dies zu verhindern, sind vorn am Kasten zwei Haken S 5 angeordnet, vermittelst derer der obere Theil mit dem unteren fest verbunden wird (s. Fig. i). Um aufserdem die beiden Theile so gegen einander zu pressen, dafs der Filz zusammengedrückt und somit ein vollkommen dichter Schlufs erreicht wird, sind die Haken S S excentrisch zu ihrem Drehpunkt ausgebildet, so dafs sie den Obertheil des Harmoniums kräftig nach unten ziehen, wenn sie über die zugehörigen Stifte S1 geschoben werden. Um das Aufschieben der Haken 5 über die Stifte S1 zu erleichtern und um den Widerstand zu überwinden, den der Filz der Pressung entgegensetzt, werden die Haken S auf entgegengesetzten Seiten des Drehzapfens mit Flügeln S2 versehen.
Um bei starkem Luftdruck in der Pfeifenkammer das Entweichen der Luft aus einer Abtheilung derselben in eine andere zu verhindern , können die Scheidewände zwischen diesen Abtheilungen in der Mitte ihrer Oberkante mit einer Nuth g1 versehen sein (Fig. 3), welche bis an das Ende der Scheidewand reicht und dort durch den ungedichteten Kasten mit der äufseren Luft in Verbindung steht. Wenn nun der Luftdruck in einer Abtheilung so grofs werden sollte, dafs die Luft neben der Filzlage auf der einen Seite der Nuth g1 hindurchgeprefst wird, so findet diese Luft durch die erwähnte Nuth nach aufsen Abzug und kann nie in eine andere der Abtheilungen gelangen.
In den Fig. 7, 8, 9 und 10 ist eine abgeänderte Vorrichtung zur Bethätigung der Register dargestellt, welche der gewöhnlichen, die in den anderen Figuren gezeigt und in der Beschreibung auch kurz' erwähnt worden ist, vorzuziehen ist. Diese Vorrichtung besteht aus einer oscillirenden Welle H'2, Fig. 11, welche an der oberen Seite des Brettes D einfach durch Klammern drehbar befestigt ist und sich daher in der Kammer G befindet. Die Welle H"2 trägt an einem Ende einen Hebelarm H'20, welcher seitlich auf einen starren Stift /i20 wirkt, der von dem Ventil H ausgeht und durch eine der Oeffnungen g des Brettes D in die Kammer G hineinreicht. Die oscillirende Welle H-, Fig. 11, erstreckt sich durch die Wandung dieser Kammer hindurch und ist aufserhalb derselben mit dem Hebel if21 versehen (Fig. 9). Mit dem inneren Ende des Registerzuges H ist drehbar das obere Ende eines Hebels H3 verbunden, dessen Drehpunkt oberhalb des Pfeifenbrettes festgelegt ist und dessen unteres Ende in den Hebelarm H'21 eingreift, wenn es sich um das hintere Ventil handelt, oder bei dem vorderen in einen ähnlichen Hebel H4, der auf der Oberseite des Brettes D aufserhalb der Kammer G drehbar gelagert und durch eine Gelenkstange H^ mit dem Hebel H21 verbunden ist. Der zu dem hinteren Ventil gehörige Hebelarm H21 und der zum vorderen Ventil gehörige H* haben beide ein gekrümmtes Endstück /?4, so dafs das Ende des Hebels Ha, wenn der Register-
zug vollständig herausgezogen ist, auf das gebogene Endstück unter einem solchen Winkel wirkt, dafs der Hebel gesperrt ist und das Ventil geöffnet erhalten wird; wenn aber der Registerzug aus seiner äufsersten Stellung theilweise hereingeschoben wird, verschiebt sich der Berührungspunkt des Hebelarmes ΗΆ und des erwähnten gebogenen Endes, so dafs der Hebelarm, der letzteres trägt, nicht mehr gesperrt ist, sondern unter dem Druck der Feder, welche das Ventil bethätigt, dem Hebel H2 entgegenzuwirken strebt und so den Registerzug vollständig hineinzieht.

Claims (6)

Patent-Ansprüche:
1. Ein Harmonium, welches in zwei durch Scharniergelenk verbundene Hälften getheilt ist, gekennzeichnet durch die Anordnung der Pfeifenkammer G zwischen Pfeifenbrett J oberhalb und Deckel D des Sammelblasebalges unterhalb und die Theilung dieser Kammer G durch verticale Scheidewände G 1 in Abtheilungen, welche den Registern entsprechen, wobei die aus dem Sammelblasebalg nach der Pfeifenkammer G führenden Oeffnungen g durch Ventile H geschlossen sind, die durch Registerzüge bethätigt werden, während andere durch die Manualtasten N N1 bethätigte Ventile M2 den Luftstrom zu jeder einzelnen Pfeife zulassen.
2. Bei dem unter ι. geschützten Harmonium die Anwendung eines Pfeifenbrettes J mit Doppelreihen "von durchlaufenden, in senkrechter Richtung offenen Nuthen J1, an deren Unterseite Parallelnuthen j1 zur Aufnahme der Kanten der Pfeifenklötzchen O eingearbeitet sind, in Verbindung mit Rippen G1, die an dem darunter befindlichen Deckel des Sammelblasebalges befestigt sind und durch Anschlufs an das zwischen je zwei Nuthen J1 stehen bleibende Holz in der Pfeifenkammer verticale Scheidewände herstellen, zwischen denen sich die Oeffnungen g im Deckel D des Sammelblasebalges befinden, zum Zweck der leichten Einfügung der Pfeifen an der richtigen Stelle und zum Zweck, die zu einer Taste gehörenden Pfeifen gleichmäfsig zu bethatigen.
3. Bei dem unter 1. geschützten Harmonium das mit den Tasten N N1 verbundene und von ihnen bethätigte Hebelwerk, bei welchem ein an der Unterseite der Taste JV befestigter Stift auf das eine Ende eines zweiarmigen Hebels M drückt, der durch ■ eine am Pfeifenbrett angebrachte Leiste L unterstützt und an dieser lose beweglich durch eine Feder befestigt ist, deren freies Ende das mit dem anderen Hebelarm verbundene, die Pfeifen nach oben abschliefsende Ventil M- niederdrückt, zum Zweck, dies Ventil gut geschlossen zu erhalten.
4. Bei dem unter 1. geschützten Harmonium die Verwendung von zwei Klassen von Federn bei dem Sammelblasebalg, von denen die einen E denselben zusammenzudrücken, die anderen F ihn auszudehnen streben, wobei bei gefülltem Blasebalg die Kraft der ersteren überwiegt, bei dem Entweichen der Luft die Spannkraft der Federn sich ausgleicht und am Ende die Federn beider Klassen gleich stark gespannt sind, zum Zweck, beim Spielen des Instrumentes eine allmälige Abschwächung der Töne zu erreichen und ein plötzliches Abbrechen derselben zu vermeiden.
5. Bei dem unter 1. geschützten Harmonium die Construction der biegsamen Seitenwände d der Blasebälge aus einem Stück, wobei daran befestigte steife Theile d& die Falze der Seitenwände bestimmen, zum Zweck, die Anzahl der nöthigen Dichtungen auf ein Minimum zu reduciren.
6. Bei dem unter 1. geschützten Harmonium die Vorrichtung zur Bethätigung der unter Federdruck geschlossen gehaltenen Registerventile H, darin bestehend, dafs letztere einen starren Fortsatz oder Stift h20 tragen, der sich durch die Ventilöffnungen g in die Pfeifenkammer G erstreckt, wo ein Hebelarm H'2I) einer oscillirenden Welle H2 auf diesen Stift h-° wirkt,; während ein am anderen Ende derselben befestigter Arm h4 durch einen mit dem Registerzug H verbundenen Hebel H3 bewegt werden kann, wobei das Ende dieses Armes /j4 gekrümmt ist, zum Zweck, dafs auch bei nur theilweisem Hereinschieben des Registerzuges das Ventil sich infolge des Federdruckes vollständig schliefst und den Registerzug gänzlich hereinzieht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT64640D Harmonium Expired - Lifetime DE64640C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748611C (de) * 1938-02-20 1944-11-06 Heinz Hinkel In mehrere Teile zerlegbares Kleinharmonium

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE748611C (de) * 1938-02-20 1944-11-06 Heinz Hinkel In mehrere Teile zerlegbares Kleinharmonium

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