DE154723C - - Google Patents

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DE154723C
DE154723C DENDAT154723D DE154723DA DE154723C DE 154723 C DE154723 C DE 154723C DE NDAT154723 D DENDAT154723 D DE NDAT154723D DE 154723D A DE154723D A DE 154723DA DE 154723 C DE154723 C DE 154723C
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bellows
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B3/00Details or accessories
    • G10B3/04Reservoirs

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 51 a.
Die Erfindung betrifft eine Orgel windlade,
welche es ermöglicht, eine verlängerte Reihe von Pfeifen gleicher Klangfarbe für mehrere Register verschiedenen Fußtones' benutzen zu können.
Die Einrichtung beruht darauf, daß unter Voraussetzung gleicher Klangfarbe der Pfeifen z. B. die Oktave des 16 Fuß-Registers mit dem Grundton des 8 Fuß-Registers, die Oktave des letzteren mit dem Grundton des 4 Fuß-Registers im Tone vollkommen gleich ist, zwei oder mehrere gleichzeitig erklingende Pfeifen gleicher Klangfarbe und gleicher Tonhöhe aber den Ton nicht verstärken. Infolge-
.15 dessen kann ein und dieselbe Pfeife z. B. sowohl als Grundton im 8 Fuß- und als Oktave im 16 Fuß-Register benutzt werden usw. Der Gedanke, die Pfeifen einer Reihe für mehrere Register zu verwenden, ist an und für sich nicht neu; neu ist nur die bauliche Durchbildung dieses Gedankens in solcher Art, daß die einfache und genaue Ausführung ein sicheres Arbeiten der einzelnen Teile gewährleistet und den bisher nicht erreichten Vorteil bietet, je einer fortlaufenden Pfeifenreihe von einerlei Klangfarbe mehr als zwei Register verschiedenen Fußtones entnehmen zu können und auch auf jedem anderen Manuale und Pedale desselben Orgelwerkes erklingen zu lassen. Dies wird ermöglicht dadurch, daß die Kanzellen die Decke der Windlade bilden, derart, daß sie unmittelbar auf der Oberseite der Ventil- und Spielbalgschenkel aufsitzen, so daß der Spiel- oder Orgelwind durch geeignete Kanäle in den Schenkeln unmittelbar in die Kanzellen und der Pfeifenwind durch geeignete Bohrungen der Kanzellendämme in die Pfeifen gelangen kann.
Beiliegende Zeichnungen stellen die neue Windlade in
Fig. ι im senkrechten Querschnitt nach Linie I-I von Fig. 3 dar.
Fig. 2 zeigt ein Stück der Lade im Querschnitt nach Linie II-II von Fig. 3.
Fig. 3 und 4 zeigen je ein Stück der Lade im Längsschnitt, und zwar Fig. 3 nach Linie III-III in Richtung des Pfeiles Z und
Fig. 4 nach Linie IV-IV in Richtung des Pfeiles Y gesehen.
Fig. 5 zeigt das Schema der Registerkombination und der verschiedenartigen Windführung, s x
Die Windlade besteht aus feststehenden (Fundament) und abnehmbaren Teilen. Die feststehenden Teile der Windlade sind: Die Windladenschenkel, die Zarge und die Fundamentalplatte. Windladenschenkel besitzt die Lade mehrere, die je nach dem Teile, dem sie zugehören, als Relaisschenkel A, Pfeifenventilschenkel B, Spielbalgschenkel C, C oder Registerbalgschenkel D, D' bezeichnet werden.
Sie erstrecken sich über die ganze Breite der Lade, sind mit den Enden an oder in den Seitenwänden der Zarge E befestigt und werden durch die Windladenspreizen e ge-
(2. Auflage, ausgegeben am 22. Dezember igosJ
stützt. Je nach Anzahl der verwendeten Pfeifenreihen können einzelne Schenkel Pf eifen- und Spielbalgschenkel zugleich sein.
Den oberen Abschluß der Windlade bildet die Platte F, welche aus den Windladenoder Kanzellendämmen / und aus den Kanzellenspunden g, g' gebildet ist.
Die Relaisschenkel A werden an der Vorderwand e' der Zarge E befestigt; die Pfeifen- ventilschenkel B und die Spielbalgschenkel C, C werden in die Seitenwände e",e" der Zarge E eingelassen, so daß ihre oberen Flächen in gleicher Ebene mit dem oberen Rande der Zarge liegen.
Die obere Seite des Windladengerippes wird nun eben abgerichtet, mit dem Zahnhobel rauh gemacht und sodann die Einteilung der Dämme / aufgerissen, welche letzteren dann einzeln aufgeleimt und mittels versenkter Drahtstifte niedergehalten werden. Ist der erste Damm f in Ordnung, so wird der untere Kanzellenspund g auf den Windladenschenkeln und Zargen befestigt, sodann wieder ein Damm/ usw. So reihen sich die Kanzellendämme / und unteren Kanzellenspunde g abwechselnd aneinander und bilden so die Kanzellen R und S (Fig. 3 und 4). Sodann werden sämtliche Kanzellen auch oben (bei g') verspundet und die Oberfläche dieser so gebildeten und fertigen Platte E ebenso wie die unteren Flächen im Inneren der Lade mit Papier, Leinwand o. dgl. überzogen. Die Enden der Kanzellen werden mit Leder überleimt. Die Aktions- oder Spielwindführungen c, c', welche in die Spielbalgschenkel C, C eingegraben sind, werden ebenfalls mit Papier, Leder o. dgl. überzogen. Alle Ecken, die von der Platte F und den Windladenschenkeln gebildet werden, werden beledert.
Die Bohrungen für die Relaisventile, welche die Kanzellen R und S gegen das Windladeninnere bezw. nach außen hin abschließen, werden so eingeteilt, daß die Relaisventile nebeneinander Spielraum haben und die Kanzelle ausmünden kann.
Die zerlegbaren Windladenteile sind folgende:
Die Pfeifenstöcke P, welche unter Zwischenschaltung einer Dichtung aus weichem Stoffe (Kalmuck, Filz usw.) auf die Kanzellendämme f der Platte F geschraubt sind. Der Windladenboden E', der im ganzen oder teilweise zum Abnehmen eingerichtet ist, indem er durch Schrauben, Keile oder Vorreiber u. dgl. befestigt ist, so daß man nach Abnahme derselben von unten zu allen Ventilen und beweglichen Teilen gelangen kann. Die Relaisbälgchen r und s, die an den mit Papier überzogenen Relaisschenkel A geleimt sind. Der Innenraum dieser Bälgchen steht durch die Bohrung α des Schenkels A mit dem Trakturrohr, welches bis zur Taste führt, in Verbindung; die untere bewegliche Relaisbälgchenplatte besitzt ein kleines Stromloch a".
Die Relaisventile, und zwar:
Das Spielrelais-Auslaßventil 1 (Fig. 1 und 3), welches auf die Spielrelaisventilstange 2 angeschraubt und oben durch ein Gewicht 3 beschwert ist.
Das Spielrelais-Einlaßventil 4 im Inneren der Windlade; dieses sitzt gleichfalls auf der Stange 2 und ist leicht drehbar, regelbar aufgesetzt.
Das Registerrelais-Auslaßventil 5 (Fig. 2 und 3); dieses ist ebenfalls beschwert, liegt frei auf der Platte F und wird von einem Achsen- und einem Leitstift in der richtigen Lage gehalten.
Das Registerrelais-Einlaßventil 6, welches ebenfalls von einem Achsen- und einem Leitstift in seiner Lage gehalten und durch die Ventilfeder 7 sanft in die untere Fläche der Fundamentplatte gedrückt wird.
Die Stange 8 der Registerrelaisventile trägt unten ein kleineres Gewicht 9 und bewegt sich durch das Einlaßventil 6. Letzteres ist bei 10 weit genug ausgebohrt, damit die an der Ventilstange 8 befestigte kleine Ledermutter 11 samt Dichtungsscheibe genügend Spielraum hat. Die Bohrung geht aber nicht durch, so daß noch ein Boden 12 verbleibt. In der Mitte dieses Bodens befindet sich ein kleines Loch, durch welches sich die Ventilstange leicht bewegen kann. .
Die Pf eif en ventile b. Diese hängen an einem Achsenstift 13 und sind durch den Leitstift 14 in der richtigen Lage sicher geführt; am unteren, Schere genannten Ende 15. trägt das Ventil einen Bolzen 16, in welchen der Zugdraht 17 (Kettenzugdraht) eingehakt ist. Die Lederscheibe 18, welche das Pfeifenwindbohrloch verschließt, ist auf das Ventil geleimt; auch ist oben beim Achsenstift 13 ein gleich starker Lederstreifen quer über das Ventil geleimt. Die Feder 19, welche mit dem einen Schenkel in der Federleiste 20 steckt, hat größtenteils den Zweck, das Ventil b am Achsenstift 13 festzuhalten, so daß es beim Transportieren der Lade nicht herausfallen kann. Zum Schließen reicht jedoch die eigene Schwere des Ventiles aus. Die Ventilanschlagleiste 21 ist auf der Aufschlagstelle befilzt und wird von Haken drähten 22 gehalten, welche an dem Pfeifenventilschenkel B durch Reiber 23 gehalten werden, so daß die Hakendrähte samt Anschlagleiste leicht abgenommen werden können. Die Leiste 21 kann durch Muttern 24 auf den Drähten 22 verstellt werden, um den Aufgang der Ventile zu regeln.
Die Spielbälgchen M, M'. Es sind
deren so viel Reihen vorhanden, als Pfeifen zu dem bezüglichen Register gehören. Jedes Spielbälgchen ist auf den mit Papier überzogenen Ventilschenkel C und C geleimt, so daß das Bohrloch m auf das an dem unteren Ende der Spielwindführung c in das Papier gebrannte Loch trifft. An der beweglichen Balgplatte ist der Balgschwanz 25 befestigt, welcher ein Durchgangsloch 26 besitzt für
ίο den Kettenzugdraht 17. Diese bewegliche Balgplatte hat vermöge ihrer eigenen Schwere und schiefen Lage stets das Bestreben, von selbst aufzugehen. Es ist daher keine Feder zum Öffnen des Bälgchens nötig. Jeder Kettenzugdraht 17 hat an einem der beiden Enden ein gewundenes Auge 27, in welches der nächste Zugdraht 17 eingehakt werden kann, und zwar werden so viel Zugdrähte hintereinander gereiht, als Spielbälge auf ein und dasselbe Ventil wirken. Auch könnte jedes Spielbälgchen einen besonderen, zum bezüglichen Ventile führenden Zugdraht haben, welche dann untereinander zu liegen kommen. Die Registerbälge. Der Registerbalg besteht aus dem Registerbalgschenkel D, D', dessen Länge der inneren Windladenzarge gleich ist und der an den Windladenspreizen e befestigt ist, und der beweglichen Registerbalgplatte d und d'. Die Breite der Register- balgplatte d, d' richtet sich nach der Zahl der zu ihr gehörenden Spielbälgchen M; sie wird durch eine Feder d" oder ein einseitig wirkendes Gewicht in der geöffneten Lage gehalten. Der Innenraum des Registerbalges D, d ist durch eine Büchse 28 von Blech, Papier u. dgl. mit der Registerwindführung 29 verbunden, welche zu der betreffenden Registerkanzelle R führt. . Kann die Büchse nicht unmittelbar beim Registerbalg angebracht werden, so werden Kondukten 30 (Fig. 4) in dem Registerbalgschenkel D angebracht und der Wind unter die Balgplatte (den eigentlichen Registerbalg) geleitet. Die Kondukten 30 werden auf der offenen Seite mit Papier, Leder u. dgl. verleimt.
Die Wirkungsweise des Registerverschlusses ist folgende." Sobald das Gebläse sich in Tätigkeit befindet, ist die ganze Lade samt Kanzellen R und S und Rohrleitungen mit Orgelwind gefüllt. Alle Bälgchen stehen offen.
Wird am Spieltisch ein Register angezogen, somit das Registerventil im Spieltisch geöffnet, so hört der Winddruck im Inneren des Relaisbälgchens r (Fig. 2) infolge Ausströmens des Windes aus dem Registertrakturrohre α auf, das Bälgchen r geht nach aufwärts zu und läßt das Einlaßventil 6 vermöge der Feder 7 das zugehörige Kanzellenloch zuerst verschließen und hebt dann das Auslaßventil 5 in die Höhe, welches das obere Kanzellenloch öffnet. In diesem Augenblick schlägt der zugehörige Registerbalg D', d' (auf der Zeichnung Fig. 1 rechts) zu, indem der Wind in demselben durch die Registerbalgkondukte 30 zur Büchse 28 und von dort durch die Registerwindführung 29 in die Kanzelle (Fig. 2) und beim Kanzellenloch ins Freie tritt.
Wird das Register abgestoßen bezw. das Registertrakturrohr α bei der Mündung verschlossen, so geht das Bälgchen r vermöge des Gewichtes 9 nach abwärts auf, wobei der beim Stromloch a" einströmende Orgelwind das Relaisbälgchen r wieder füllt. Bei diesem Vorgang legt sich das Auslaßventil 5 auf das obere Kanzellenloch und schließt dieses ab, worauf durch eine an der Ventilstange 8 befindliche kleine Ledermutter 31 das Einlaßventil 6 geöffnet wird.
In diesem Augenblick zieht die Registerbalgfeder d" (event. Gewicht) den Registerbalg D', d' wieder auf, da der Orgelwind durch das geöffnete untere Kanzellenloch die Kanzelle und den Balg wieder füllen kann. Diese Art Wechselventile werden vorzugsweise nur beim Registerrelais angewendet, um das so geräuschvolle Abblasen bei gezogenen Registern und zu Ende gehendem Wind im Gebläse zu vermeiden.
Die Wirkung des" Spielverschlusses: Man denke sich die Kanzelle S (Fig. 1 und 3) als Spielkanzelle und ein Register gezogen, wodurch der Registerbalg D', d' zusammengeklappt ist. Wird nun eine Taste angedrückt, so wird das Auslaßventil I geöffnet und das Einlaßventil 4 gleichzeitig geschlossen. Da infolgedessen der Wind aus dem Spielbälgchen M' durch die Bohrung m' zur Spielbalgwindführung c' und von dieser durch die Spielkanzelle 5 beim oberen Kanzellenloch 0 entweichen kann, klappt das Spielbälgchen M' zu, wobei es mittels des Kettenzuges 17 das Pfeifenventil b öffnet, so daß der Pfeifenwind durch die Bohrung ρ zur Pfeife strömt. Wird das Register abgestoßen, so spreizt der Registerbalg D', d' alle Spielbälgchen M' auf, welche zu dem betreffenden Register gehören, so daß sie trotz angeschlagener Taste die Pfeifenventile b nicht aufziehen können. Bei dem in Fig. 1 links gezeichneten Registerbalg D, d ist zu sehen, wie die befilzte Registerbalgplatte d den Spiel-balg M spreizt.
Das Kombinieren der Register. Bei dem vorliegenden Kombinationssystem ist es möglich, das Pfeifenwerk vollständig ökonomisch auszunutzen und zugleich eine konstante reine Stimme zu erhalten.
Das System »kombinierte Orgelregister« ist bei dieser Lade ganz unbeschränkt, denn es können nämlich die Pfeifen eines Registers
teilweise nicht nur für ein zweites Register, das aber andere Tonhöhe und andere Namen, doch gleichen Charakter hat, sondern auch für ein drittes, viertes usf. mitbenutzt werden, wie dies aus der schematischen Figur zu ersehen ist.
Die Pfeifen dieses Registers können auch in einem anderen1 Manuale oder im Pedale mitbenutzt werden.
ίο Die reine konstante Stimmung ist dadurch gesichert, daß jede Pfeife, trotzdem sie zwei-, drei-, viermal oder öfter kombiniert ist, nur ein einziges Pfeifenventil, dessen Aufgang sich stets gleich bleibt, besitzt.
Die Zeichnung Fig. 1 bis 4 stellt eine Windlade mit zwei Registern dar, und zwar z. B.
Prinzipal 8 Fuß C-/=54Töne,
Oktave.. 4 Fuß c —7= 54 Töne.
20
Man denke sich auf dem Pfeifenstock P
eine Reihe von 66 Pfeifen (mit einerlei Charakter), nämlich von C 8 Fuß an bis zum
viergestrichenen f. Es befinden sich daher am Pfeifenventilschenkel B 66 Pfeifenventile b, nämlich von C —/ in chromatischer Ordnung. Am linken Spielbalgschenkel c befinden sich 54 Spielbälge M, welche zum Register Prinzipal 8 Fuß gehören. Diese Spielbälgchen ziehen mittels des linksseitigen Kettenzugdrahtes 17 die Ventile vom C bis zum dreigestrichenen f an, sobald der zum Prinzipal 8 Fuß gehörige z. B. linksliegende Registers' balg D es gestattet.
Am rechten Spielbalgschenkel c' befinden
sich ebenfalls 54 Spielbälgchen M1, welche zum Register Oktave 4 Fuß gehören. Diese ziehen mittels des verlängerten Kettenzuges 17-27-17 die Ventile vom kleinen c bis zum
viergestrichenen f an, sobald der zur Oktave 4 Fuß gehörige rechtsliegende Registerbalg es gestattet.
Hierbei bewegt sich bei offenstehendem linksliegenden Registerbalg D (bei abgestoßenem Register) der Kettenzugdraht 17, 17 lose durch das kleine Bohrloch 26 im Spielbalgschwanz 25.
Wird der linke Registerbalg D (durch Ziehen des Registers Prinzipal 8 Fuß) zugeklappt, so zieht bei angeschlagener Taste der linke Spielbalg M dasselbe Ventil b auf, da sich der Balgschwanz 25 an das Zugdrahtauge 27 anlegt.
Wie zu ersehen, ist auf der einen Fläche der Spielbalgschenkel C so viel Raum vorhanden, daß die Spielbalgwindführungen nach verschiedenen Richtungen in diese Schenkelfläche eingelassen werden können, und falls für lange Führungen die eine Fläche nicht ausreicht, kann auch die entgegengesetzte Seite mit dazu verwendet werden.
Will man beispielsweise nach dem Kombinationssystem folgende Register herstellen:
Prinzipal 16 Fuß C —J =54 Töne,
Prinzipal 8 Fuß C —/ = 54 Töne,
Oktave. . 4 Fuß c —/ = 54 Töne,
so bedarf man, wie das Schema Fig. 5 zeigt, einer Pfeifenreihe von nur 78 Pfeifen, nämlich vom Contra C an bis zum vierge-
strichenen/ mit ebensovielen Pfeifenventilen. Denkt man sich diese Pfeifenreihe in chromatischer Ordnung auf die Lade gestellt, so treffen die Spielkanzellen fast gleich mit den Pfeifenventilen des Registers Prinzipal 8 Fuß zusammen.
Die Spielbalgwindführung, welche hier nur quer über den Spielbalgschenkel führt (kürzeste Führung), heißt bei Prinzipal 8 Fuß Gleichführung (Fig. 5 durch dünne Striche markiert).
Bei Oktave 4 Fuß liegen die Spielbälgchen um eine Oktave höher, die Spielbalgwindführung heißt dann Oberoktavführung (Fig. 5 strichpunktierte Linien).
Bei Prinzipal 16 Fuß liegen die Spielbälge um eine Oktave tiefer als Prinzipal 8 Fuß; die Spielbalgwindführung heißt daher Unteroktavführung (Fig. 5 punktiert), ihre Richtung ist der der Oberoktavführung entgegengesetzt.
Bei kombinierten Quintregistern heißt die Führung entweder Öberquint- oder Unterquintführung, auch wohl Superquintführung; erstere ist in Fig. 5 durch starke Linien angedeutet.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Orgelwindlade, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanzellen (S, R) die Decke der Windlade bilden und unmittelbar auf der Oberseite der Ventil- und Spielbalgschenkel (B, C) aufsitzen, so daß der Spiel- oder Orgelwind durch geeignete Kanäle in den Schenkeln unmittelbar in die Kanzellen und der Pfeifenwind durch geeignete Bohrungen der Kanzellendämme in die Pfeifen gelangen kann.
2. Ausführungsform der Orgelwindlade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spielwindführungen, und zwar sowohl für die Spielbälge als auch für die Registerbälge durch in die Oberseite (Vorder- oder Rückseite) der Spielbalgschenkel eingegrabene (nicht gebohrte) Kanäle (Nuten oder Rinnen) gebildet und durch überleimte Dichtungsstoffe (Papier, Leder) gegen die Lade abgedichtet sind.
3· Örgelwindlade nach Anspruch ι für kombinierte Register, bei welcher die für einen und denselben Ton der verschiedenen Register bestimmten, hintereinander angeordneten und mit Schwänzen versehenen Spielbälgcben durch ein Zugorgan mit dem einzigen Hängeventil der gemeinsamen Pfeife derart verbunden werden können, daß, je nach dem Register, welches gezogen ist, das Pfeifenventil beim Zuklappen des einen oder des anderen Spielbalges geöffnet wird.
4. Windlade nach. Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugorgane der zu einer Pfeife gehörigen hintereinander liegenden Spielbälge die Spielbalgschwänze lose durchziehen und mittels Haken und öse derart lösbar untereinander verbunden sind, daß die Verbindungsöse unmittelbar hinter dem Spielbalgschwanz zu liegen kommt, so daß beim Zuklappen eines der Spielbälgchen das Pfeifenventil geöffnet wird, ohne daß die anderen Spielbälgchen beeinflußt werden, wobei die lösbare kettenartige Aneinanderreihung der Zugorgane die Hintereinanderanordnung einer beliebigen Anzahl Spielbälgchen für die gemeinsame, nur ein einziges Hängeventil aufweisende Pfeife ermöglicht.
.
5. Windlade nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Registerrelais-Auslaßventil und das Registerrelais-Einlaßventil derart durch eine gemeinsame, vom Registerrelaisbälgchen gesteuerte Stange beeinflußt werden, daß letzteres früher die Registerkanzelle gegen das Ladeninnere abschließt, ehe das Auslaßventil geöffnet und umgekehrt beim Abstoßen des Registers das Auslaßventil früher geschlossen wird, ehe das Einlaßventil nach der Lade sich öffnet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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