DE849478C - Sitz mit verstellbarer Rueckenlehne - Google Patents

Description

• Sitz mit verstellbarer Rückenlehne Die Erfindung bezieht sich auf Sitze mit verstellbarer Rückenlehne, die sich insbesondere zum Einbau als Vordersitze in Kraftfahrzeuge eignen.
• Es wird schon seit langem angestrebt, die Rückenlehnen der Vordersitze in Personenkraftwagen derart verstellbar zu bauen, daß die Neigung der Sitze verändert werden kann. Insbesondere sollen die Sitze weit nach hinten geklappt werden können, um ein bequemes Liegen während Ruhepausen zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei Fernfahrten wünschenswert, um auftretenden Ermüdungserscheinungen durch Einschalten kurzer Liegepausen wirkungsvoll zu begegnen.
• Es sind bereits zahlreiche Lösungen dieser Aufgabe bekanntgeworden, doch haben sich diese bisher in der Praxis, insbesondere auch für den serienweisen Einbau in Personenkraftwagen, nicht durchsetzen können, weil sie entweder zu kompliziert sind und einen großen Aufwand erfordern, oder weil sie nicht bequem zu bedienen sind.
• Die Erfindung bezweckt, durch eine besonders einfache und robuste Konstruktion, welche die vorstehend erwähnten Mängel vermeidet, die geschilderte Aufgabe mit einfachen Mitteln zu lösen. Erfindungsgemäß wird ein Sitz mit verstellbarer Rückenlehne, der sich zum Einbau in Fahrzeuge eignet, durch die Kombination folgender Einzelteile gebildet: i. Zwei um eine Kippachse schwenkbare, vorzugsweise aus hochkant stehendem Flachmaterial gel»ldete gekröpfte Hebel, die auf den einander zugekehrten Seiten mit konzentrisch zur Kippachse liegenden zylindrischen Fortsätzen versehen sind und am anderen Ende je ein Auge tragen, das als Lager für die Schwenkachse dient, während die einander zugekehrten Stirnflächen mit vorspringenden Zähnen versehen sind; 2. eine aus einer Zugstange bestehende Schwenkachse, die an einem Ende derart, vorzugsweise vierkantig geformt ist, daß sie im zugehörigen Auge verdrehungssicher sitzt und in ein Kopfstück übergeht, während sie am anderen Ende mit einem Gewinde großer Steigung versehen ist; 3. zwei Seitenstützen, welche eine zwischen ihnen befindliche Rückenlehne tragen und an je einem Ende in ein vorzugsweise zylindrisches Augenstück übergehen, das an den voneinander abgewendeten Stirnflächen mit Zähnen versehen ist, die in den Zahnlücken der gegenüberliegenden Augenstücke eingreifen; 4. ein konzentrisch zur Schwenkachse liegendes, die Zugstange umgebendes und zwischen den Seitenstützen befindliches Distanzrohr; 5. ein Feststellhebel, der einerseits in einen Handgriff, andererseits in eine vorzugsweise scheibenförmige Mutter übergeht, welche ein Gewinde aufweist, das auf das Gewinde der Zugstange paßt und dessen Ganghöhe so bemessen ist, daß zum Lösen bzw. Feststellen der Rückenlehne mit dem Feststellhebel eine Bewegung von ioo bis 12o° erforderlich ist.
• Es ist vorteilhaft, wenn sich zwischen den mit den gezahnten Stirnflächen berührenden Augen je eine Druckfeder befindet, welche beim Lösen der Mutter die einander berührenden gezahnten Flächen in axialer Richtung auseinanderschiebt. Die Druckfeder wird zweckmäßigerweise als Schrabbenfeder ausgebildet, welche die Zustange konzentrisch umgibt und im zusammengepreßten Zustand in Ausiiehmungen der einander zugeordneten Augenstücke liegt.
• Es ist günstig, diesen Sitz als Vordersitz in ein mehrsitziges Kraftfahrzeug einzubauen. Hierbei sollen zwei im wesentlichen gleichartige Sitze nebeneinander in spiegelbildlicher Ausführung derart angeordnet werden, daß die Feststellhebel sich an den Außenseiten der beiden Sitze befinden und daß die Zugstange sowie die Mutter beim rechten Sitz mit Rechtsgewinde, beim linken Sitz mit Linksgewinde versehen ist.
• Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Figuren beschrieben, wobei alle zum Verständnis der Erfindung nicht unbedingt erforderlichen Einzelheiten der besseren Übersichtlichkeit halber fortgelassen sind. Es zeigt Fig. i die wesentlichen Konstruktionselemente des Sitzes, Fig. 2 ein Konstruktionsdetail, Fig. 3 die Draufsicht auf den Sitz, Fig. 4 die Seitenansicht eines Sitzes.
• Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren gleichartig bezeichnet. -In Fig. i sind die für die Funktion der verstellbaren Rückenlehne wesentlichen Einzelteile eines Vordersitzes für einen Personenkraftwagen perspektivisch dargestellt, und zwar ungefähr in ihrer normalen Gebrauchslage, jedoch zwecks besserer Erkennbarkeit der Einzelteile in axialer Richtung etwas auseinandergeschoben. Die Rückenlehne des Sitzes ist um die Kippachse i-i nach vorn. umklappbar, wodurch ein bequemer Zugang zu den Ilintersitzen beim Einsteigen in das Kraftfahrzeug ermöglicht wird. Um diese Kippachse sind die aus hochkant stehendem Flachmaterial gebildeten gekröpften Hebel 2a und 2b schwenkbar. Zylindrische Fortsätze 3` und 3b bewirken, daß die Hebel 2,1 und 2b nicht an den Seitenflächen des meist mit Kunstleder überzogenen Sitzes scheuern können. Die gekröpften Hebel 2a und 2b tragen je ein Auge 4° bzw. 4b, das als Lager für die Schwenkachse 5-5 dient. Die einander zugekehrten Stirnflächen dieser Lager sind mit vorspringenden Zähnen versehen. Die Schwenkachse selbst wird aus einer Zugstange 6 (Fig.2) gebildet, die aus einem Rundstahl gefertigt ist, der an einem Ende in einen Vierkant 7 übergeht, so daß dieses Ende der Zugstange verdrehungssicher im zugehörigen Auge 4b sitzt. Das Kopfstück 8 verhindert ein Herausziehen der Zugstange aus dem Auge 4b. Das andere Ende der Zugstange ist mit einem Gewinde großer Steigung versehen. Zwei Seitenstützen cga und 9b tragen die zwischen ihnen befindliche Rückenlehne io. Die beiden Seitenstützen gehen am unteren Ende in je ein zylindrisches Augenstück iia bzw. iib über, das an der äußeren Stirnfläche mit Zähnen versehen ist, die in die Zahnlücken der gegenüberliegenden Augenstücke 4a bzw. 4b eingreifen. Zwischen den Seitenstutzen 9a und 9b befindet sich ein die Zugstange 6 umgebendes Distanzrohr 12. Ein Feststellhebel 13, welcher zum Feststellen bzw. Lösen der Rückenlehne dient, endigt einerseits in einem bequemen, beispielsweise kugelig geformten Handgriff 14, andererseits geht er in eine zylindrische Mutter 15 über. Diese ist mit einem Muttergewinde versehen, welches auf das Gewinde der Zugstange 6 paßt. Die Ganghöhe dieses Gewindes ist derart gewählt, daß eine Hebelbewegung von etwa i2o° ausreicht, um die in ihrer Lage festgeklemmte Rückenlehne so weit zu lösen, daß sie nach Belieben in eine andere Lage gebracht werden kann. Die bei der Lösungsbewegung des Feststellhebels sich ergebende axiale Verschiebung der Mutter 15 auf der Zugstange 6 muß so groß sein, daß die üblicherweise fest aufeinandergepreßten Augenstücke 4a und i ja bzw. 4b und i ib sich so weit in, axialer Richtung voneinander entfernen können, daß die Zähne der einzelnen Stirnflächen aneinander vorbeigleiten können. Eine Sicherungsschraube 16, welche in die Zugstange 6 eingeschraubt ist, verhindert, daß die Mutter 15 mehr als zum Lösen notwendig verdreht werden kann. Die Feststellschraube 16 wird dabei zweckmäßig mit entgegengesetztem Gewinde versehen wie die Mutter 15.
• Fig. 3 und 4 zeigen Draufsicht und Seitenansicht eines in ein Kraftfahrzeug eingebauten Vordersitzes und lassen erkennen, daß sich der Feststellhebel 13 in seiner normalen Gebrauchslage (SteI-hing fest) in bequemer Reichweite der auf dem Sitz sitzenden Person befindet.
• 1n vielen Fällen wird es zweckmäßig sein, eine Feder vorzusehen, welche die Tendenz hat, die mit der Rückenlehne verbundenen Seitenstützen 9a und 9b nach vorn, also gegen den Rücken der den Sitz benutzenden Person zu bewegen. Die Federkraft soll so bemessen sein, daß nach Lösen des Feststellhebels die Rückenlehne ohne besondere Kraftanstrengung nach hinten geklappt werdenkann. Statt zu diesem Zweck zusätzliche Federn einzubauen, können auch die Federn verwendet werden, welche sich zwischen den Augenstücken 4a und ija bzw. 4b und i ib befinden und nach Lösen des Feststellhebels 13 die Augenstücke in axialer Richtung gegeneinander verschieben. Bei VerNvendung von Schraubenfedern ist es dann nur notwendig, das eine Ende der Feder verdrehungssicher im Augenstück 4a oder im Hebel 2a zu befestigen, das andere Ende im Augenstück i ja oder im Hebel 9a. Die zwischen den Augenstücken 41' und t 1b befindliche Feder kann dann in analoger Weise ausgeführt und befestigt sein.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Sitz mit verstellbarer Rückenlehne, insbesondere zum Einbau in Fahrzeuge, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Einzelteile: a) zwei um eine Kippachse (i-i) schwenkbare, vorzugsweise aus hochkant stehen-(lern Flachmaterial gebildete gekröpfte Hebel (2a, 2b), die auf den einander zugekehrten Seiten mit konzentrisch zur Kippachse liegenden zylindrischen Fortsätzen (3) versehen sind und am anderen Ende je ein Auge (4a, 4b) tragen, (las als Lager für die Schwenkachse (5-5) dient, während die einander zugekehrten Stirnflächen (4a, 4b) mit vorspringenden Zähnen versehen sind; b) eine aus einer Zugstange (6) be--ii(1,- Schwenkachse, die an einem Ende (7) s stch( derart, vorzugsweise vierkantig geformt ist, (lall sie im zugehörigen Auge (4b) verdrehungssicher sitzt und in ein Kopfstück (8) übergeht, während sie am anderen Ende mit einem Gewinde großer Steigung versehen ist; c) zwei Seitenstützen (9a, 9b), welche eine zwischen ihnen befindliche Rückenlehne (io) tragen und an je einem Ende in ein vorzugsweise zylindrisches Augenstück (iia, lib) übergehen, das an den voneinander abgewendeten Stirnflächen mit Zähnen versehen ist, die in den Zahnlücken der gegenüberliegenden Augenstücke (4a, 4b) eingreifen; d) ein konzentrisch zur Schwenkachse (5-5) liegendes, die Zugstange (6) umgebendes und zwischen den Seitenstützen (9a, gb) befindliches Distanzrohr (i2); e) ein Feststellhebel (i3), der einerseits in einen Handgriff (i4), andererseits in eine vorzugsweise scheibenförmige Mutter (i5) übergeht, welche ein Gewinde aufweist, das auf das Gewinde der Zugstange (6) paßt und dessen Ganghöhe so bemessen ist, daß zum Lösen bzw. Feststellen der Rückenlehne mit dem Feststellhebel (13) eine Bewegung von ioo bis 12o° erforderlich ist.
2. 2. Sitz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen den finit den gezahnten Stirnflächen berührenden Augen (4a, i ia bzw. 4b, iib) je eine Druckfeder befindet, welche beim Lösen der Mutter (i5) die einander berührenden gezahnten Flächen in axialer Richtung auseinanderschiebt.
3. 3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder als Schraubenfeder ausgebildet ist, welche die Zugstange (6) konzentrisch umgibt und im zusammengepreßten Zustand in Ausnehmungen der einander zugeordneten Augenstücke (4 a, i ja bzw. 4b, i [b) liegt.
4. 4. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Einbau als Vordersitz in ein mehrsitziges Kraftfahrzeug.
5. 5. Sitz nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei im wesentlichen gleich; artige Sitze nebeneinander in spiegelbildlicher Ausführung derart angeordnet sind, daß die Feststellhebel (i3) sich an den Außenseiten der beiden Sitze befinden und daß die Zugstange (6) sowie die Mutter (i 5) beim rechten Sitz mit Rechtsgewinde, beim linken Sitz mit Linksgewinde versehen ist.