DE846197C

DE846197C - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von gemahlenem Getreide in Mahlanlagen durch Zuleitung klimatisierter Luft in Muehlen mit pneumatischer Foerderung

Info

Publication number: DE846197C
Application number: DEP14398D
Authority: DE
Inventors: Christian Dr-Ing Schmid
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1952-08-14

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von gemahlenem Getreide in Mahl anlagen durch Zuleitung klimatisierter Luft in Mühlen mit pneumatischer Förderung Es ist bekannt, daß bei Stühlen mit pneumatischer Förderung der Mahlpassagen infolge der engen Berührung zwischen Nlalllgut und Firderluft ein reger Austausc}l von Feuchtigkeit stattfinden kann, je nach Temperatur und Feuchtigkeit des Alahlguts und der Förderluft. Hei relativ trockener Förderluft und relativ feuchtem Mahlgut wird dem letzteren Feuchtigkeit entzogen, was sich bei der Vermahlungsausbeute als (;ewichtsverlust zeigt.
Nun hat man versucht, den einzelnen Alahlpassagen relativ feuchte Luft beizugeben und auf diese Weise den Gewichtsverlust auszugleichen. Diese Art der Zuführung von Feuchtigkeit hat den Nachteil, daß die Sichtwirkung der in den entsprechenden Mahlpassagen liegenden Sichteinrichtungen infolge der hygroskotischen Wirkung der aus Seidengaze bestehenden Siebe verschleclltert wird, weil die Seide bei Aufn.tllme von \\-asser auf(luillt, wodurch die Maschenweite enger wird und das Sieb weniger durchfallen läßt.
I)ariiber hinaus kann die Sichteinrichtung infolge Vorhandenseins allzuvieler Feuchtigkeit im Beisein von Mehl durch teigartige Massen verschmiert werden.
Um die genannten Nachteile auszuschalten, wird erfindu ngsgemäß vorgeschlagen, daß die klimatisierte Luft erst am Ende des vollständigen Vermahlungsprozesses den fertiggemahlenen Miihlenerzeugnissen zugeleitet wird. Hierbei gibt die relativ feuchte Luft einen Teil ihres \5lassergehalts an das Mehl ab, wodurch der Gewichtsschwund ausgeglichen wird.
Die unter liegenden Mischmaschinen angeordneten Mischschnecken, die das Mehl der Transporteinrichtung zuführen, sind starker Vermottung ausgesetzt.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist im Zusammenhang mit pneumatischer Förderung des Mehles erfindungsgemäß an Stelle der Mischschnecke eine Absaugvorrichtung vorgesehen, die das Mehl durch das übliche Rührwerk der Mischmaschine und die bekannten Dosierschieber zugeführt erhält und bei der die Möglichkeit besteht, nach Maßgabe der Mehlmenge die erforderliche Luftmenge über die waagerechte Länge einzuführen. Auf diese Weise wird das Mehl aufgelockert und sehr gleichmäßig im Luftstrom verteilt.
Die vom Gebläse kommende Luft, die normalerweise in ein Tuchfilter zur Nachreinigung geleitet wird, kann zweckmäßigerweise an den Anfang der Saugleitung zurückgeführt und so wieder dem Hauptstrom beigegeben werden. Dadurch entsteht ein Kreislauf für die Luft, durch den ein Teil der Gebläseenergie zurückgewonnen wird, zum Teil in Form von Bewegungsenergie, zum Teil als Wärmeenergie. Die damit verbundene Temperaturerhöhung der Förderluft ist im Hinblick auf ihre Wasseraufnahmefähigkeit erwünscht. Um einen etwa erforderlich werdenden Zusatz von Frischluft zu gewährleisten, sind im Kreislauf Zugabe- bzw. Abblaseinrichtungen vorgesehen.
Fig. 1 zeigt als Beispiel die Gesamtanlage einer liegenden Mehlmischmaschine. Das Mehl wird in bekannter Weise durch das Rührwerk a der Mischschnecke b zugeführt. Am Ende derselben ist zweckmäßigerweise eine Schleuse c, z. B. eine Zellenradschleuse, angebracht. Die pneumatische Saugleitung d beginnt am Auslauf der Zellenradschleuse und führt senkrecht nach oben in den Raum über dem Silobehälter e der Mehlmischmaschine. Dort ist ein Abscheider f angebracht, der das geförderte Mehl über eine zweite Schleuse g dem Behälter e zuleitet. Auf der Reinluftseite des Abscheiders f sitzt das Fördergebläse h, das die etwa noch staubhaltige Förderluft an einen zweiten Abscheider, z. B. Tuch filter (in der Zeichnung nicht dargestellt), abgibt. Vorteilhaft wird die Abluft des Gebläses in eine besondere Zuleitung i zurückgeführt in die Nähe der Schleuse c. Dort hat die Steigleitung d einen Abzweig k, durch den die Luft der Leitung i zurückgeführt werden kann. Gleichzeitig ist der Abzweig k so ausgebildet, daß klimatisierte Luft, vornehmlich heiße, feuchte Luft, oder sonstige z. B. die Backfähigkeit fördernde Zusätze zur Luft oder zum Mahlgut beigegeben werden können.
Man kann die Zuleitung klimatisierter Luft auch in einer besonderen pneumatischen Förderanlage durchführen, die z. B. den Transport des Mehls etwa vom Plansichter nach dem Silo oder der Mischanlage vornimmt. In diesem Fall könnte an Stelle einer liegenden Mischmaschine auch eine solche stehender Bauart verwendet werden (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Fig. 2 zeigt die Anordnung für den Fall, daß die Schnecke b wegfällt und daß eine besondere Saugrüsselleitung I das Mehl vom Rührwerk a über den darunterliegenden Drosselschieber m dosiert zugeführt erhält. Damit das vom Schieberschlitz in die Saugrüsselleitung I herunterfallende Mehl sicher genug abgesaugt wird, sind, über die Länge der Saugrüsselleitung verteilt, Lufteintrittsöffnungen n vorgesehen, die zweckmäßigerweise als Längsspalte ausgebildet sind, deren Breiten durch besondere Schieber o regelbar sind. Auf diese Weise kann die zuströmende Luftmenge nach Maßgabe der über die Länge der Saugrüsselleitung I zugeteilten Mehlmenge geregelt werden.
Die Saugrüsselleitung kann gesondert an der Mehlmischmaschine angebaut oder organisch mit ihr verbunden sein.
PATENTANSIHt5Clf E: . Verfahren zur Behandlung von gemahlenem Getreide in Mahlanlagen durch Zuleitung klimatisierter Luft in Mühlen mit pneumatischer Förderung, dadurch gekennzeichnet, daß die klimatisierte Luft erst am Ende des vollständigen Vermahlungsprozesses den fertiggemahlenen Mühlenerzeugnissen zugeleitet wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die klimatisierte Luft am Auslauf einer Mehlmischanlage zugeführt wird.

3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderluft, nachdem das von ihr geförderte Gut in einem Abscheider ausgeschieden ist, dem Kreislauf zusammen mit frischer Klimaluft hinter der Mischmaschine wieder zugeführt und die Zusatzluft an anderer Stelle abgeführt wird.

4. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der klimatisierten Luft Zusätze beigegeben werden, die die Backfähigkeit verbessern.

5. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur pneumatischen Förderung benötigte Luft im Kreislauf geführt wird.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer liegend gebauten Mehlmischmaschine ohne Mischschnecke die- pneumatische Förderanlage mit einer zweckmäßig organisch eingebauten Saugrüsselleitung an die Mischmaschine angeschlossen ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugrüsselleitung über ihre ganze Länge verteilte Luftschlitze hat, deren Öffnungsquerschnitte durch Schieber regelbar sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen der Saugrüsselleitung zugleich die Eintrittsöffnungen für die klimatisierte Luft und die etwaigen, zur Verbesserung der Backfähigkeit dienenden Zusätze sind.

9. Mischeinrichtung für Mahlgut in Mühlen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß an den unteren Auslauf eines Mahlgutbehälters eine pneumatische Saugleitung angeschlossen ist, die das Mahlgut in einem klimatisierten Luftstrom in einen oberhalb desselben Mahlgutbehälters angeordneten Zyklon mit in den Behälter mündender Mahlgutaustragschleuse fördert.