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Trocken- und Kühlvorrichtung für Schüttgut, insbesondere für Zucker
Es sind zum Trocknen oder auch zum Erwärmen oder Kühlen von Schüttgut, insbesondere
von Zucker, dienende Vorrichtungen bekannt, die aus mehreren übereinander angeordneten
Böden bestehen, über die das Schüttgut unter Vermittlung von Wendeblechen und Verteilungsvorrichtungen
herabgeführt wird.
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Es ist ferner nicht neu, den aus den Zentrifugen kommenden, noch warmen
Kristallzucker in einem mit Lattenrosten ausgestatteten Holzturm entgegen der von
unten zutretenden Frischluft herabfallen zu lassen. Durch das Aufschlagen der Kristalle
auf den Roststäben entsteht feiner Zuckerstaub, der durch die Kühlluft mit nach
oben genommen wird und dort auf den noch feuchten Flächen der Kristalle festklebt,
so daß der Zucker dadurch unansehnlich wird.
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Weiter sind Kühlvorrichtungen bekannt, bei denen der Zucker über Jalousieflächen
herabrieselt und die Kühlluft quer durch diese Zuckermasse hindurchgesaugt wird.
Diese Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß für die Kühlung eine außerordentlich
große Luftmenge erforderlich ist, deren Temperatur nicht annähernd vollständig ausgenutzt
werden kann.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß
die schachtartige Trocken- oder Kühlvorrichtung aus mehreren übereinanderliegenden
Abschnitten besteht, die je mit einer unteren Frischluftzuführung und mit einer
oberen Abluftabführung und mit Verteilvorrichtungen ausgerüstet sind, die das Schüttgut
gleichmäßig über den gesamten Querschnitt jedes einzelnen Abschnittes regenartig
ausbreiten.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer
schematischen Ansicht (Abb. z), in einem waagerechten Querschnitt (Abb. 2) und in
zwei rechtwinklig zueinander geführten senkrechten Teilquerschnitten (Abb. 3 und
4 dar.
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Ein hoher, in einzelne Stockwerke zerlegter Schacht von rechteckigem
Querschnitt weist in seinem obersten Stockwerk A eine Sortiervorrichtung a (Abb.
4) beliebiger Art auf, durch die seiner Korngröße nach für die Trocknung nicht in
Frage kommendes Gut ausgeschieden und bei b abgeführt wird, während das nächste
Stockwerk B zur Ansammlung des Trockengutes dient und an seinem Boden mit einer
Vorrichtung zur gleichmäßigen Verteilung des Gutes über den ganzen Querschnitt der
nachfolgenden Abteilungen versehen ist.
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Diese Verteilungsvorrichtung besteht beispielsweise aus einem gezackten
Boden c, an dessen tiefsten Stellen das Gut in einer durch gemeinsam zu verstellende
Schieber d zu regelnden Menge austreten kann, worauf es durch Schöpfwerke e, von
denen eins unter jedem Austrittspalt angebracht ist und die über Fallbleche f hinwegstreichen,
abgenommen und nach unten befördert wird. Die
Schöpfwerke e können
auch mit ihren Längsachsen um 9o° gegen die gezeichnete Lage waagerecht gedreht
werden, so daß jedes von ihnen das geförderte Gut auf alle Zellen r verteilt.
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Der übrige Teil des Schachtes ist an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten mit senkrechten Kanälen g, 1a versehen, die der Zu-und Abführung der
unten bei z (Abb. i) in den Kanal h, der sich nach oben verjüngt, eintretenden und
durch das Rohr x aus dem Kanal g austretenden Luft dienen. Der Schacht selbst ist
in mehrere, im gezeichneten Beispiel gemäß Abb. i in vier Abschnitte C,
D, E, F geteilt, die die folgende, sich wiederholende und in Abb. 3 und q.
nur einmal in größerem Maßstabe dargestellte Einrichtung zeigt.
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Der Abschnitt C ist ebenso wie die übrigen Abschnitte D, E, F
aus Abb. i in Kammern i,
k,1, m, n, o, p geteilt. In der obersten
Kammer i des Abschnittes C befinden sich durch Schrägwände q, q1 gebildete sargartige
Zellen. In die Zwischenräume r zwischen den oberen Teilen dieser Zellen fällt das
gleichmäßig verteilte Trockengut und wird an den Kreuzungsstellen der Wände q und
q1 geteilt und in die beiden benachbarten Zellen s übergeführt.
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Aus diesen Zellen fällt das Gut nacheinander in die Kammern
k, 1, m, n und o, die zur Umwälzung des Trocken- oder Kühlgutes Rutschbleche
t enthalten, die paarweise untereinander angeordnet und winklig gegeneinander versetzt
sind und deren Längsausdehnung in den Kammern k, in und o rechtwinklig zu
der der Bleche t in den Kammern 1 und n verläuft. _ Die nächste Kammer p, die letzte
des Abschnittes C dient der Einströmung von Frischluft, die unten bei
z (Abb. i) in den Kanal k
einströmt, von wo sie durch seitliche Wandöffnungen
in schrägliegende Kästen u gelangt, die in der Kammer p angeordnet sind und die
für das von oben herabrieselnde Trokken- oder Kühlgut als Leit- und Trockenflächen
dienen und die die Luft an den tiefstliegenden Kanten durch Schlitze v verläßt,
so daß sie gut verteilt wird und beim Aufsteigen den ganzen Schachtquerschnitt ausfüllt.
Von hier steigt die Luft nach oben dem herabrieselnden Trocken- oder Kühlgut entgegen
und wird schließlich durch Öffnungen y, die sich in der Trennungswand zwischen der
Kammer i und dem Kanal g, also am oberen Ende des Abschnittes C, befinden und. die
zweckmäßigerweise mit Regelvorrichtungen versehen sind, diesem Kanal g und der mit
einem Sauggebläse verbundenen Rohrleitung x (Abb. i) zugeführt.
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Diese am Abschnitt C beschriebene Einrichtung wiederholt sich in den
Abschnitten D, E, F. Die Abführung der verbrauchten und die Einführung von Frischluft
in jedem der einzelnen Abschnitte hat den Vorteil, daß die mit feinem Zuckerstaub
beladene Luft nicht weiter mit dem Zucker in Berührung tritt und ihn daher nicht
unansehnlich (blind) machen kann.
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Durch die geschilderte Vorrichtung wird eine gute Verteilung des Trocken-
oder Kühlgutes und der Luft erzielt, so daß die letztere mit dem Gute in innigste
Berührung tritt, wodurch eine besonders gute Trocken- oder Kühlwirkung erzielt wird
Um die Wendebleche t leicht von anhaftendem Zucker säubern zu können, ist es nützlich,
zwei übereinanderliegende Reihen von ihnen in einem herausziehbaren Schubkasten
anzubringen, so daß das Reinigen ohne Betriebsunterbrechung erfolgen kann.
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Die Vorrichtung kann in beliebiger und bekannter Weise mit einer Heizvorrichtung
versehen oder verbunden werden.