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Vertikaldarre Es sind bereits Trocken- oder Darranlagen mit senkrechten
Horden und zwischen diesen angeordneten waagerechten, durch verstellbare Luftzüge
miteinander verbundenen Trockenluftkammern bekannt. Bei ,diesen Anlagen wird die
Trockenluft wechselweise von entgegengesetzten Seiten gegen die das Trocken- oder
Darrgut enthaltenden Schächte geführt.
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Die bekannten Anlagen besitzen jedoch nur wenige (meist drei) übereinanderliegende
Trockenluft- oder Darrkammern. Die auf das in den Kammern der Schächte durchsetzende
Darrgut wirkende Darrtemperatur würde daher nur in großen räumlichen und zeitlichen
Abständen wechseln, wenn man das Grünmalz ununterbrochen herablassen würde, und
dem Malz Schaden zufügen, ja sogar dieses unbrauchbar machen. Da bekanntlich das
Wasser dem Grünmalz nicht zu rasch entzogen und die Temperatur nicht beliebig gesteigert,
auch das Darrgut nicht von einer niedrigen Temperatur in eine wesentlich höhere
gebracht werden darf, muß eine solche Anlage mit nur wenigen Darrkammern in gewissen
Abständen, z. B. alle 12 bzw. 2¢ Stunden, zum Zwecke des Abräumens (Herablassen
des Malzes von einer oberen Kammer in eine untere) geöffnet werden, wobei die Kammern
auf gewisse Temperaturen auskühlen müssen, um dem nachfolgenden Malz durch zu große
Temperaturunterschiede nicht zu schaden, die ja 2o11 und mehr ausmachen. Die Darrkammern
müssen nach dem Abräumen und frischen Beladen wieder neu aufgeheizt werden. Durch
das Öffnen der Anlage beim Abräumen geht Wärme und Zeit verloren. Um das Abräumen
alle 12 bzw. 24 Stunden absatzweise zu ermöglichen, sind die bekannten Anlagen meist
mit Absperrvorrichtungen (Schieber) in den Darrgutschächten (Horden) versehen.
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Mit einer Anlage von nur wenigen übereinanderliegenden Darrkammern
ist somit ein ununterbrochenes Herablassen des Malzes, wobei die Anlage nicht geöffnet
werden soll, nicht möglich, ohne dem Malz an Qualität zu schaden.
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Durch die Erfindung werden .diese Nachteile beseitigt und eine Darranlage
geschaffen, -welche einen ununterbrochenen Betrieb (ununterbrochenes Herablassen
des Malzes) gestattet, wobei die Anlage beim Abräumen nicht geöffnet werden braucht,
so daß Wärme-und Zeitverluste vermieden werden. Bei derselben sind so viele Darrkammern
vorgesehen, als Temperaturstufen notwendig sind, um das Damgut (Malz) ohne Schaden
(Verderben, Glasigwerden usw.) aus einer Kammer in die andere in ununterbrochenem
Betrieb herablassen zu können, wobei der Temperaturunterschied zwischen den einzelnen
Kammern nur
2 bis 6° beträgt. Die Anlage besitzt -N%,eiter den Vorteil,
daß sie ein genau gleichmäßiges und ununterbrochenes Darren des Gutes ermöglicht,
da -die vorgeschriebenen Tempera turen während der ganzen Betriebszeit genaieingehalten
werden können. Die Anl" zeichnet sich daher durch große Leistungs= fähigkeit aus
und ist unabhängig von Witterungseinflüssen. Sie erfordert wenig Bedienungspersonal,
da die notwendigen Regelungen und Einstellungen von einer Zentralstelle aus erfolgen
können und sonstige Handarbeit nicht notwendig ist.
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Gemäß der Erfindung ist für jede Stufe der notwendigen Darrtemperatur
eine besondere Darrluftkammer vorgesehen, deren Höhe in Abhängigkeit von dem noch
ungefähr vorhandenen Wassergehalt des Darrgutes und der Bewegungsgeschwindigkeit
desselben in den Schächten so bemessen ist, daß das Darrgut den Bereich jeder einzelnen
Kammer etwa in ,der Zeit durchfließt, in der es der betreffenden Temperatur ausgesetzt
werden soll. Die Höhe der einzelnen Darrluftkammern nimmt hierbei von oben nach
unten allmählich ab. In die einzelnen Darrluftkammern münden ferner an sich bekannte,
der Regelung der Lufttemperatur dienende einstellbare Zusatzluftkanäle. Vorteilhaft
sind besondere Kanäle für zusätzliche Kalt- wie auch solche für zusätzliche Warmluft
vorgesehen. Die waagerechten Darrluftkammern können in ihrer Höhe und Anzahl veränderbar
sein. Zu dem Zweck sind alle oder einzelne der die Darrluftkammern voneinander trennenden
Zwischenböden abnehmbar oder ausschaltbar oder in ihrer Höhenlage verschieb- und
einstellbar angeordnet. Die Abschlußglieder der einzelnen Luftzüge sind gruppenweise
miteinander mechanisch verbunden, so daß sie gleichzeitig verstellt werden können.
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Die beiliegenden Abbildungen zeigen Ausführungsformen der Anlage,
und zwar Fig. i einen Höhenschnitt, Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt einer Horde
in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 einen teilweisen Schnitt einer anderen Ausführungsform
und die Fig. 4, 5 und 6 Ausführungsformen der Vorrichtung zum gleichzeitigen Verstellen
der Luftzüge.
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Die Damanlage gemäß Fig. i, welche zum Darren von Malz bestimmt ist,
besteht aus dem Gebäude i, welches in seinem oberen Teil mit Ventilatoren :2 und
einem abschließbaren Dunstkamin 3 ausgestattet ist.
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Im unteren Teil des Gebäudes- i ist der mit Dampfheizung 4 ausgestattete
Heizraum 5 angeordnet, an welchen sich eine Luftmischkammer 6 anschließt. Der übrige
Innenraum des Gebäudes wird der Höhe nach von einer Anzahl senkrechter Darrschächte
(.Horden) 7 durchsetzt, welche zur Aufnahme des zu darrenden Malzes dienen. Er ist
durch Zwi-,..schendecken 8 in eine Reihe waagerechter ärxluftkammern 9 bis 28 unterteilt,
deren =fitere (9) den Abdarraum bildet, während '&r oberste Raum 29 .dem Auftragen
des Malzes auf die trichterförmig erweiterten Enden 30 der Horden 7 dient.
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Die Horden 7 (Fig. 2) sind innen mit Vorsprüngen 31 (Fängern) versehen,
welche bei der Abwärtsbewegung des Malzes eine bessere Durchmischung desselben bewirken.
An den unteren,. trichterförmig verengten Enden der Horden 7 sind Förderwalzen 32
gelagert, durch welche das abgedarrte Malz aus den Horden 7 entnommen und durch
Förderschnecken 3-3, z. B. zur Malzputzerei, abgeleitet wird.
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Die Zwischendecken 8 sind in bekannter Weise mit durch Abschlußklappen
34 verstellbaren Luftzügen 35 ausgestattet, so daß der Durchgangsweg der Heizluft
durch die einzelnen Kammern beliebig eingestellt werden kann und die Horden von
der Luft wechselweise von der einen und von der anderen Seite her bestrichen werden.
Die Abschlußklappen 34 sind gruppenweise mechanisch miteinander verbunden, so daß
sie zwecks Veränderung des Luftdurchgangsweges gemeinsam verstellt werden können.
Diese mechanische Verbindung kann auf verschiedene Weise erfolgen.
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Gemäß Fig.4 sind ein Teil der in einer Reihe liegenden Klappen 34
jeder Zwischendecke durch Gelenkstangen 36 mit Schuhstangen 37 verbunden, welche
ihrerseits durch Gelenkstangen 38 an eine gemeinsame Schubstange 39 angeschlossen
sind, so daß durch Bewegen dieser Stange 39 sämtliche mit ihr in Verbindung stehenden
Klappen geöffnet oder geschlossen werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 tragen die einzelnen Klappen 34
Zahnstangen 40, welche mit Zahnrädern 41 von Wellen 42 in Eingriff stehen. Jede
Welle 42 besitzt an ihrem Ende ein Kettenrad 43. Sämtliche Kettenräder 43 sind durch
eine Kette 44 verbunden, so .daß durch Bewegen dieser Kette die Klappen 34 gleichzeitig
verstellt werden. Die einzelnen Kettenräder 43 sind von der Kette 44, z. B. nach
Lockern derselben, leicht lösbar, so daß jede Welle 42 auch für sich verstellt werden
kann.
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' Bei dem in Fig.6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Luftzüge
35 der Zwischendecken 8 durch Schieber 45 abgeschlossen, welche gruppenweise durch
Stangen 46 verbunden sind. Jede Stange trägt eine Gewindemutter 47, welche an einer
mit einem Kettenrad 43 ausgestatteten Gewindespindel
48 führt. Die
Kettenräder 43 sind wie bei Fig. 5 durch eine Kette 44 miteinander verbunden.
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Neben den Luftzügen 35 der Zwischendecken 8 sind in den Wandungen
des Gebäudes in bekannter Weise besondere, mit der Außenluft in Verbindung stehende
regel- und abschließbare Zusatzluftkanäle 49 eingelassen, «-elche in die einzelnen
Darrluftkammern io bis 28 münden. Außerdem steht jede dieser Kammern mit einem besonderen,
ebenfalls regelbaren Kanal So zur Zufuhr von zusätzlicher Warmluft in Verbindung,
so daß die Temperatur in jeder Kammer genau geregelt werden kann.
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Die Umdrehungsgeschwindigkeit der das Malz aus den Horden 7 fördernden
Walzen 32 ist so bemessen, daß das Malz sich in einem gewissen, genau bestimmten
Zeitmaß (z. B. in einer Stunde) durch den Bereich einer Kammer nach abwärts bewegt.
Die Bewegungsgeschwindigkeit des Malzes in den Horden ist aber nicht nur von der
Umdrehungsgeschwindigkeit der Förderwalzen 32 abhängig, sondern auch von dem durch
die allmähliche Verminderung des Wassergehaltes bedingten Volumenschwund. Gemäß
der Erfindung ist nun die Höhe der einzelnen Kammern io bis 28 entsprechend der
Bewegungsgeschwindigkeit des Malzes verschieden, und zwar nimmt sie von oben nach
unten allmählich ab.
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Bei dem Betrieb der Anlage wird jede der Kammern 9 bis 28 in einer
bestimmten Temperatur gehalten. Das Grünmalz wird an den oberen, trichterförmig
erweiterten Enden 30 der Horden 7 durch Gebläse o. dgl. eingefüllt und unten durch
die Förderwalzen 32 und Schnecken 33 ununterbrochen abgeführt. Die Anordnung ist
so getroffen, daß das Malz den Weg durch die Horden in einer ganz bestimmten Zeit,
z. B. in 22 Stunden, zurücklegt, wobei es für den Durchgang durch den Bereich einer
der Kammern io bis 28 jeweils z. B. i Stunde braucht und während der Dauer von z.
B. 3 Stunden in dem Bereich des Abdarraumes 9 verbleibt. Die Temperatur der Trockenluft
in den einzelnen Kammern ist verschieden, und zwar ist sie in der obersten Kammer
28 am niedrigsten, während sie in dem Abdarraum 9 am höchsten ist. Zweckmäßig werden
die Temperaturen in den einzelnen Kammern etwa wie folgt eingehalten: In Kammer
28 2o bis 21°, in Kammer 27 21 bis 22°, in Kammer 26 22 bis 23°, in Kammer 25 23
bis 25°, in Kammer 24 25 bis 27°, in Kammer 23 27 bis 30°, in Kammer 22 3o bis 32°,
in Kammer 21 33 bis 36°, in Kammer 20 36 bis 4o°, in Kammer 19 40 bis 42°, in Kammer
18 42 bis 45°, in Kammer 17 46 bis 50°, in Kammer 16 52 bis 56°, in Kammer 15 56
bis 6o°, in Kammer 14 6o bis 64°, -in- Kammer 13 65 bis 68 °, in Kammer 12
68 bis 70°, in Kammer i i 7o bis 75°, in Kammer 10 75 bis 79° und
in dem Abdarraum 9 8o bis 8:5° (Celsiusgrade).
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:-Zur genauen Einhaltung dieser Temperaturen ist die Anlage mit Fernthermometern
sowie mit Feuchtigkeitsmessern usw. ausgestattet.
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Die genaue Regelung der Temperatur erfolgt durch entsprechende Einstellung
der Kanäle 49, So für die zusätzliche Kalt- oder Warmluft.
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Die Zahl und die Höhe der Kammern ist je nach Art des zu darrenden
Gutes verschieden. Bei Darren für dunkles Malz sind z. B. mehr Zwischenkammern notwendig
als, bei solchen für helles Malz.
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Um nun Darren für dunkles Malz auch für helles Malz verwenden zu können,
sind einige der Zwischendecken 8 ausschaltbar, während andere in der Höhe verstellbar
sind. Gemäß Fig. 3 besteht die Zwischendecke 8' aus einzelnen, um Achsen 5 i schwenkbaren
Klappen 52. Bei Gebrauch werden diese Klappen in waagerechter Lage gehalten, während
sie bei Nichtgebrauch senkrecht nach unten hängen, wie in Fig.3 gestrichelt angedeutet.
Die Decken 8" sind in der Höhe verstellbar, so daß sie auch die gestrichelten Lagen
8"' einnehmen können. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Förderwalzen ist ebenfalls
zu verändern, damit die für die betreffende Malzart geltenden Bedingungen genau
eingehalten werden können.
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Die Anlage kann selbstverständlich in den verschiedensten Ausführungsformen
gebaut werden, so daß sie sowohl für Groß- als auch für kleinere Betriebe geeignet
ist. Die Anzahl und Höhe der einzelnen Kammern kann verschieden gewählt werden,
da die erforderlichen Darrzeiten in einfachster Weise durch Regelung der Umlaufgeschwindigkeit
der Förderwalzen eingehalten werden können.