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Trockenvorrichtung, insbesondere für Felle, Häute u. dgl. Die vorliegende
Erfindung betrifft eine Trockenvorrichtung für Felle, Häute u. dgl., die im allgemeinen
in einer Trockenkammer durch Heißluft getrocknet werden. Bei den bekannten Vorrichtungen
dieser Art wird Heißluft im allgemeinen ununterbrochen durch die Trockenkammer geführt
oder auch das Trockengut einfach in der Trockenkammer bis zum vollständigen Trocknen
hängen gelassen.
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Zur Richtungsänderung der in die Trokkenka.mmer eingeführten Heißluft
sind allerdings auch schon verstellbare Austrittsöffnungen für die Heißluft vorgesehen,
jedoch sind diese nach ihrer einmal erfolgten Einstellung fest, so daß dabei die
Heißluft immer auf dieselbe Stelle des Trockengutes trifft.
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Erfindungsgemäß wird nun eine wirksame Trocknung des Gutes in kürzerer
Zeit und bei geringerem Heißluftverbrauch dadurch erzielt; daß die Zuleitungsdüsen
für die Trokkenluft bzw. Heißluft gegenüber dem Trokkengut von einer mechanischen
Antriebsvorrichtung derart stetig bewegt werden, daß die aus den Zuleitungsdüsen
austretende Heißluft abwechselnd verschiedene Stellen des gesamten. Trockengutes
überstreicht.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung -werden am
Boden der Trockenkammer mehrere quer zu dieser liegende Zuleitungsrohre vorgesehen,
die an ihrem oberen nach dem Trockengut hin gerichteten Teil Zuleitungsöffnungen
für die Trockenluft haben und von einer gemeinsamen Steuervorrichtung um ihre Achse
hin und her geschwenkt werden, so daß der aus den oben befindlichen Düsen austretende
Trockenluftstrom wechselnd über das in der Trockenkammer aufgehängte Gut streicht.
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Die Trockenkammer kann in einzelne Unterkammern unterteilt werden,
und der jeder Unterkammer zugeordnete Satz von Zuleitungsröhren kann durch eine
gemeinsame regelbare Zuflußöffnung mit dem Trockenluftkanal verbunden sein. Außerdem
kann das Trockengut in schrittweiser oder fortlaufender Bewegung über die hin und
her bewegten Zuleitungen für die Trockenluft befördert werden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung näher veranschaulicht, und zwar
ist Abb. i ein abgebrochener Längsschnitt, Abb. 2 ein abgebrochener Grundriß, Abb.
3 ein abgebrochener Querschnitt der Trockenkammer, Abb.4 eine Teilseitenansicht
der Trockenkammer, Abb. 5 eine Seitenansicht des Ofens, Abb. 6 eine Vorderansicht
des Ofens, teilweise im Schnitt, Abb. 7 eine abgebrochene Seitenansicht und Schnitt
eines Einzelteils; Abb. 8 und 9 sind Längs- und Queransichten von Einzelheiten.
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Eine geschlossene Kammer A in geeigneter Größe und vorzugsweise länglicher
Form wird mit einem Dach in umgekehrter V-Form ausgestattet. Türen B sind an den
Enden der
Seiten der Kammer A vorgesehen oder wo sie sonst benötigt
werden. Es können Türen, die sich in Angeln drehen, oder Schiebetüren verwendet
werden, und als abgeänderte Form der Ausführung können Türen B über die ganze Länge
der Seitenwände angeordnet werden. Ebenso können Schaulöcher vorgesehen werden,
um den Verlauf der Trocknung von Zeit zu Zeit beobachten zu können. Auf der Sohle
sind Schienen C angeordnet, auf denen für die zu trocknenden Gegenstände geeignete
Wagengestelle D laufen. Diese Wagengestelle D haben Rahmen Dl, die mit Stäben D2
o. dgl. ausgerüstet sind, an denen die Felle, -Häute, Leder o. dgl. aufgehängt werden.
Die Rahmen Dl können auch fest in des Trockenkammer A angeordnet werden. Diese Stäbe
D2 haben verbreiterte oder in T-Form ausgebildete Enden, damit sie in dem nötigen
Abstand voneinander aufgelegt werden können, und werden am- besten in Nuten eingeschoben.
Gebogenes Holz und ähnliche Gegenstände werden unmittelbar auf das Wagengestell
gelegt, wobei die Stäbe dazu .dienen, um einen Luftraum zwischen den einzelnen Stücken
zu schaffen. Auch können Haken an dem Rahmen angebracht werden, um das Leder aufhängen
zu können. Die Wagengestelle D werden an den Enden der Kammer auf Plattenwagen.
(nicht dargestellt). gewöhnlicher Bauart gefahren, die auf Schienen D3 quer zu den
Schienen der Wagengestelle D laufen und je nach Bedürfnis gehoben oder gesenkt werden
können.-Eine Rollwand A2 oder eine andere Schutzwand oder herausnehmbare Scheidewand
kann zwischen jedem Wagengestell D oder zwischen einem Satz von Rahmen Dl angeordnet
werden, so daß die Kammer A in einzelne Räume unterteilt wird.
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Ein unter der Sohle F der Trockenkatrimer A der Länge nach durchläafender
Luftkanal E führt Luft aus einem von irgendeiner Kraftquelle angetriebenen und auf
irgendeine Weise geregelten Ventilator G zu. In der Sohle sind Öffnungen H an jedem
Ende jedes einzelnen Wagengestelles D oder nahe' &m Ende jedes abgeteilten Raumes
vorgesehen, durch die Rohre J in die Trockenkammer hineinragen, die entweder Querschlitze
oder runde Löcher haben. Diese Rohre J sitzen auf einem T-förmigen oder Dreiwegstutzen
J1 und münden bei J2 in den Kanal E und sind mit dem andern Ende in Kugellagern
Je drehbar angeordnet. Die Röhren können durch eine geeignete Vorrichtung, wie z.
B. eine Kurbel K, eine Stange KI und eine Kurbelscheibe K2, die durch eine geeignete
Kraftquelle betätigt wird, hin und her gedreht werden, so daß ein ununterbrochener
Luftstrom aus den quergeschlitzten oder runden Düsenlöchern in der ganzen Breite
.der Trokkenkammer A in jedem einzelnen Teil der Kammerlänge gerichtet werden kann.
Es können auch einzelne Düsen nach Bedarf abgeschaltet werden. Ablenkungsbleche
L, -die im Dach Al der Trockenkammer A vorgesehen sind, laufen von dem Oberteil
der Wagengestelle D oder der Scheidewände A2 zu dem Scheitel des Daches, woselbst
Öffnungen M zu einem Ableitungsrohr N führen, das mit einem von irgendwelcher
Kraftquelle angetriebenen und irgendwie geregelten Absaugyentilator in Verbindung
steht. Die aus der Trockenkammer abgesaugte Luft wird durch ein Ableitungsrohr D
in die freie Atmosphäre geleitet. Schieber oder irgendwelche Regelvorrichtungen
R sind vorgesehen, so daß der Luftdurchgang durch eine oder alle Öffnungen J2,
M und .durch die Luftleitungen E und N nach Bedürfnis geregelt werden kann.
-Für einzelne Erzeugnisse wird zum Trocknen Trockenluft benötigt, wozu unter normalen
klimatischen Verhältnissen keine weitere Vorrichtung nötig ist; für feuchte Witterungsverhältnisse
ist jedoch ein Ofen S zum Trocknen, nicht zum Erhitzen der Luft vorgesehen. In diesem
Ofen S geht die Luft durch die Röhren T, um die die heißen Gase eines, Köks-
oder anderen Feuers spielen; die darin zu dem -Schornstein U abgehen. Die Röhren
T. haben vorzugsweise Rippen Ti an der Außenseite, wie dies in Abb. 7 dargestellt
ist; um' die Heizfläche zu vergrößern und ein Durchbiegen. zu vermeiden. Die Luft.
kann auch mittels Dampfschlange getrocknet werden. .
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Andererseits kann die Luft auch zum Trocknen einzelner Erzeugnisse
erwärmt werden, oft =ist auch für-'eine andere Art zu trocknender Gegenstände; wie
z. B. Leder, die Verwendung feuchter Luft wünschenswert. Zu diesem Zweck kann Wasser
durch die Zerstäuberdüse V in 'die Luftleitung gespritzt werden. Die Luft wird in
die Trockenkammer entweder als sanfter Windzug oder mit größerer Geschwindigkeit
eingeleitet, je nach dem Werkstöff; -der -getrocknet werden soll, wobei die Luftgeschwindigkeit
durch die Schieber in den Einlaß- und Auslaßröhren geregelt wird.