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Einrichtung zum Abkühlen und Auskristallisieren von Salzlösungen.
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Die Erfindung betrifft solche Apparate zum Gewinnen von Salzkristallen
aus warmgesättigten Lösungen von Salzen, insbesondere Salzlösungen, bei denen die
Salzlösung über mehrere parallele Reihen von treppenförmig aneinandergereihten flachen
Kristallisationströgen herabrieselt und gleichzeitig der Verdunstung und Abkühlung
durch einen mittels künstlicher oder natürlicher Ventilation die Flüssigkeitsoberfläche
bespülenden Luftstrom unterworfen wird Bei den bisher bekannten derartigen Apparaten
sind die Rieselplatten oder -tröge innerhalb eines geneigten Ventilationskanals
fest eingebaut, und d die sich auf
den Rieselplatten bscheidenden
Salzkristalle werden unter Mitwirkung von durch Arbeiter betätigten Rührwerkzeugen
durch die abströtuende Flüssigkeit selbst einem am unteren Ende-der Treppenreihe
angeordneten Behälter zugeführt, aus welchem sie herausgeschöpft werden müssen.
Trotz der Mitwirkung der Handarbeit ist jedoch die Weiterbeförderung der Salzkristalle
durch die Strömung der Flüssigkeit sehr unsicher, so daß an manchen Stellen längeres
Verweilen der bereits aus geschiedenen Salze unter Zutritt der Luft nicht zu vermeiden
ist, wodurch die Kristalle sich zu mehr oder weniger dichten Nilassen vereinigen,
wodurch das Produkt eine ungleichmäßige Beschaffenheit annimmt. Außerdem erhöht
die andauernde Handarbeit, welche nötig ist, um die sich fortwährend ansetzenden
Salzkristalle abzustoßen, wegen der hierdurch veranlaßten Kosten an Arbeitslohn
den Herstellungspreis des Produktes in nicht unerheblichem Maße.
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Nach vorliegender Erfindung sind deshalb die treppenförmig aneinalldergereihten
Rieselplatten oder -tröge so ausgebildet, daß sie zu einer Reihe von auf Fahrgestellen
übereinander angeordneten Trogsätzen vereinigt sind, die durch Einschieben in deli
geneigten Nentilationsschacht zu parallelen, treppenförmigen Reihen so aneinandergereiht
werden können, daß die Salzlösung von der Auslaufseite jedes Troges eines Satzes
solcher Tröge in die Einlaufseite eines entsprechend tiefer liegenden Troges des
tiefer liegenden Satzes solcher Tröge überfließen kann. Die hierdurch gewonnene
Möglichkeit, die treppenförmig aneinandergertihten Tröge aus dem Ventilationskanal
ausfahren zu können, ermöglicht eine einfache Entleerung der in den Trögen selbst
abgelagerten Salzkristalle in einem Sammelbehälter, so daß die Beförderung der Salzkristalle
durch deu Flüssigkeitsstrom über die tieferen Treppenstufen fortfällt.
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Es ist zwar an sich bei derartigen Zwecken dienenden Kristallisationsapparaten
bekannt, eine solche Anzahl von Kristallisationströgen üliereinander auf Fahrgestellen
anzuordnen und die darin gewonnenen Salzkristalle gemeinsam in einen Behälter zu
entleeren. Bisher hat man jedoch solche fahrbaren Sätze von Kristallisatioiiskästen
nur als Einzelapparate angewandt und nicht in treppenförmiger Anordnung bintereinanderuereibt.
In den bisher bekannten, zu fahrbaren Sätzen vereinigten Kristallisationskästen
läßt sich praktisch nur eine verhältnismäßig geringe Durchströmmungsgeschwindigkeit
der Kristallisationsflüssigkeit erreichen, welche zur Folge hat, daß die sich abscheidenden
Salzkristalle an einzelnen Stellen Inseln und Dämme in den Trogbehältern bilden,
die, da sie mit der Luft dauernd in Berührung kommen, den anfänglich lockeren Salzkristallen
Gelegenheit zum dichten Zusammenwachsen durch die vermöge der auf den Salzmassen
selbst eintretenden Verdunstung in ihren Zwischenräumen sich vollziehenden Salzabscheidung
geben, woraus sich eine ungleichmäßige, größtenteils zu harte Beschaffenheit der
Salzmasse ergibt.
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Nach der Erfindung wird das Aneinanderreihen der einzelnen auf je
einem Fahrgestell vereinigten Sätze paralleler Kristallisationströge dadurch ermöglicht,
daß diese auf dem Fahrgestell so gegeneinander verschoben sind, daß ihre Ausgangs
seiten beim Zusammenschieben der benachbarten Trogsätze über die entsprechend zurückspringenden
Eingangsseiten der Tröge des tiefer folgenden Nachbarsatzes bringen lassen, so daß
die Salzlösung in regelmäßigem Strom jede der treppenförmig aneinandergereihten
Trogreihen durchströmt und die Salzlösung in allen Einzeltrögen jedes Trogsatzes
den gleichen Temperatur-und Verdunstungsbedingungen unterworfen ist. Hierdurch ergibt
sich die Möglichkeit nach Art der fraktionierten Kristallisation eine gewisse Sonderung
der Salzkristalle nach Älaßgahe der durch ihre verschiedene Zusammensetzung bedingten
Abweichungen der Kristallisationstemperatur in sehr vicl höherem Maße praktisch
nutzbar zu machen, wie dies bei der vorgeschlagenen Verwendung von einfachen Trogsätzen
dadurch ermöglicht worden ist; daß diese aus zwei für sich ausschüttbaren Hälften
zusammengesetzt wurden.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in Abt. 1 in Seitenansicht,
teilweise aufgebrochen dargestellt.
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Abb. 2 zeigt einen der Abb. I entsprechenden Grundriß.
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Abb. 3 stellt in größerem AIaßstabe einen teilweisen Längsschnitt
durch den Apparat dar.
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Die arbeitenden Teile der Vorrichtung sind von einem beispielsweise
flach geneigten, langgestreckten Gehäuse a umschlossen, an dessen unterem offenen
Ende ein mittels Motor oder Riemscheibe i anzutreibender Ventilator angeordnet ist,
der in der Längsrichtung des Gehäuses a durch dieses einen Luftstrom beständig hindurchtreibt.
An der oberen Eingangsseite des Gehäuses a ist an der einen Längsseite eine vom
Gestell des Gehäuses getragene Zuführungsrinne b vorgesehen, die mit einem Einlauftrichter
c versehen ist, dem die zu verarheitende Salzlösung mittels Rinnen itl gleichmäßigen
Strömen zugeführt wird.
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Über den niedrigen innenrand der Zuführungsrinne b fließt die Salzlösung
in gleichmäßiger Schlecht über eine Verteilerplatte d. welche an ihrer Ausflußseite
zwecks gleichmäßiger
Verteilung gleich große, flache Vertiefungen
besitzt, an die sich nach unten schwach konisch erweiterte Fallröhren e anschließen,
die in eine Anzahl von Verteilungsrinnen/ausmünden, die quer zur Breite des Gehäuses
a verlaufen und treppenförmig ütereinander angeordnet sind.
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Der an der einen Längsseite jeder dieser Verteilungsrinnen angebrachte
breite Auslauf befindet siich über dem Zuführungsende je eines der trogartigen Abkühlungsbehälter
g, welche in einem Troggestell h zu einer gemeinsamen, wagerecht übereinander angeordneten
Gruppe solcher Sammeltröge auf einem Fahrgestell k vereinigt sind, das mittels Laufräder
l auf einem Paar nahe des Bodens des Gehäuses angebrachter Laufschienen »i ruht
Die Sammelbehälter haben an beiden Längsseiten sowohl wie auch an der Zuführungsseite
einen in gewisser Höhe aufragenden Rand, während die dem Zuführungsrande gegenüberliegende
Querseite des Behälters vorzugsweise offen ausgebildet ist. Die Bodenplatten des
Behälters sind beispielsweise mit abwärts gebogenen Auslaufrädern versehen, welche
entsprechend der treppenförmig nach oben und rückwärts verschobenen Anordnung der
Einlaufränder dieser Sammelbehälter nach oben zu treppenförmig die Ablaufränder
der darunterliegenden Sammelbehälter überragen.
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Unter den Ablaufrändern der Saininelbehälter jeder ersten Gruppe
befindet sich das Zuführungsende je eines Sammeltroges g, der im Gehäuse a nachfolgenden
Gruppe von Sammeltrögen, welche ebenso wie die erste Gruppe in einem Traggestell
h vereinigt auf einem Fahrgestell k und Laufrädern I ausfahrbar ruht. An die zweite
Gruppe schließen sich in gleicher Weise die folgenden Gruppen von Satnnieltrögen
an, so daß die aus der Verteilungsrinne f einer der Sammeltröge der ersten Gruppe
zugeführte Salzlösung der Reihe nach die sich an deren Auslaufrand anschließenden
entsprechenden Sammeltröge der nachfolgenden Troggruppen g1 bis zur letzten Gruppe
durchfließt, von welcher die ablaufende AIutterlauge einer nahe dem unteren Ende
des Gehäuses angebrachten Sammelrinne n abfließt.
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Das Fahrgestell der unteren Gruppe von Sammeltrögen stützt sich beispielsweise
gegen einen zu diesem Zwecke vorgesehenen Puffer p, während die höher folgenden
Fahrgestelle sich beispielsweise mittels geeigneter Anschlagstücke o (Abb. 3) genen
die Traggestelle der darunter folgenden Sammeltroggruppe in solcher Stellung abstützen,
daß dadurch die richtige Stellung der Ablaufräder der Tröge der höheren Gruppe über
den Einlaufen den der darunter folgenden Troggruppe gesichert wird. Die Bodenfläche
der Sammeltröge g sind vorzugsweise wagerecht angeordnet, so daß die Durchflußgeschwindigkeit
der in gleichmäßiger Verteilung über die Breite der Tröge zugeführten Salzlösung
sehr gering ist. Es bildet sich deshalb in sehr kurzer Zeit vermöge der Wirkung
der durch den Ventilator i eingeblasenen Luft, welche durch ihre stärkste Wirkung
an der abwärts gehogenen Ablaufkante jedes der Sammeltröge ausübt, eine Salzkruste,
die die Ablaufkante selbst um etwas erhöht und den zunächst rinnenförmigen Trog
in einen Kasten von geringer Tiefe umwandelt. Die aus den den Apparat durchfließenden
Salzlösungen sich bildenden Salzkristalle werden also trotz der zunächst offenen
Auslaufränder der Behälter g in diesem zurückbehalten und wachsen vermöge der beständigen
Benieselung unter allmählichem Auffüllen der Sammelbehälter bis zu einer Kristallgröße
an, welche diejenige der üblichen Kristallisationskästen erreicht.
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Zwecks Entleerung der mit Salz belegten Platten werden diese durch
Ausfahren der einzelnen auf dem Fahrgestell vereinigten Gruppen mittels der letzteren
aus dem Luftzuführungsgehäuse a ausgefahren und durch Umkippen nach der Auslaufkante
der Sammeltröge von Salz gemeinsam entfernt, worauf die Gruppen in derselben Reihenweise
wie vorher wieder in das Gehäuse eingefahren und der Betrieb fortgesetzt werden
kann.