-
Vorrichtung zum gleichzeitigen Entnehmen von pulverigen Stoffen aus
pneumatisch beaufschlagten Silos Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen
Entnehmen von pulverigen Stoffen, z. B. unterschiedlichen Mehlsorten, die anschließend
mit Druckluft gefördert und vermischt werden sollen, aus reihenweise benachbarten
Silos, in denen das Gut unabhängig von seiner Entnahme und Weiterleitung durch Einleiten
von Druckluft gelüftet und aufgelockert werden soll, um das Stauen des Gutes über
den Entnahmevorrichtungen zu verhindern.
-
Es ist bekannt, benachbarte Silos zum Entnehmen des Inhaltes in geregelten
Teilmengen am unteren Ende je mit einem drehbar gelagerten Zellenrad zu versehen,
wobei die Zellenräder mit wählbarer Geschwindigkeit gleichzeitig angetrieben werden
können und das Gut in eine gemeinsame Aufnahmevorrichtung abgeben. Ferner ist es
bekannt, das aus einem Vorratsbehälter mit einem Zellenrad entnommene Gut mit Druckluft
zu fördern. Schließlich ist es bekannt, das in einem Silo gespeicherte Gut durch
Einblasen von Druckluft in den unteren Teil des Silos aufzulockern und zu durchlüften,
wobei die Menge der zugeführten Druckluft in Anpassung an die jeweilige Füllhöhe
des Silos mit einem verstellbaren Ventil der Druckluftleitung regelbar ist.
-
Sind mehrere Silos, aus denen das gespeicherte Gut gleichzeitig mit
Zellenrädern in eine gemeinsame Entnahmeleitung abgegeben und anschließend gemischt
werden soll, zur Durchlüftung und Auflockerung des Siloinhalts an eine gemeinsame
Druckluftleitung angeschlossen, so können durch unterschiedliche Füllhöhen der Behälter
Schwierigkeiten eintreten, weil die den Behältern zugeführte Luft dann hauptsächlich
in denjenigen Behälter ausströmt, der die geringste Füllhöhe aufweist, so daß die
höher gefüllten Silobehälter nicht oder nicht ausreichend gelüftet werden und dann
auch die zum Austragen des Gutes dienenden Zellenräder in ihrer Lieferleistung beeinträchtigt
werden, was unterschiedliche Mischungsverhältnisse nach sich zieht.
-
Die Erfindung ist darauf gerichtet, bei einer Silobatterie, deren
reihenweise benachbarte Silos an ihren unteren Enden je ein drehbar gelagertes Zellenrad
aufweisen, darunter mit einer mit Druckluft beschickten gemeinsamen Förder- und
Mischleitung versehen und unabhängig hiervon zur Auflockerung des Siloinhalts an
eine über den Zellenrädern in die Silos einmündende Druckluftleitung angeschlossen
sind, diesen Nachteil zu vermeiden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die zur Aufwirbelung des Siloinhalts dienenden Druckluftleitungen in Parallelschaltung
je über ein einstellbares abgefedertes Druckminderventil an eine von einem Gebläse
gespeiste Hauptluftdruckleitung angeschlossen sind. Bei dieser Ausrüstung der Anlage
sorgen die Druckminderventile dafür, daß bei ungleicher Füllung der benachbarten
Silos oder bei vorzeitiger Entleerung einzelner Silos in der Druckluftzuführungsleitung
stets ein bestimmter, oberhalb des Schließdruckes der abgefederten Druckminderventile
liegender Luftdruck vorherrscht, der das Lüften und Auflockern des Gutes in den
gefüllten Silos gewährleistet.
-
Damit der zum Durchlüften der Silos erforderliche Luftdruck den Füllhöhen
der Behälter bei Bedarf angepaßt werden kann, enthält zweckmäßig jedes abgefederte
Druckminderventil einen verschiebbaren Ventilkolben, der an einer Stirnseite von
der zum Aufwirbeln des Siloinhalts dienenden Druckluft, an der anderen Stirnseite
von einer Druckfeder belastet ist, deren Federungskraft mit einer zugeordneten Betätigungsvorrichtung
einstellbar ist.
-
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausbildung der Vorrichtung
nach der Erfindung und der für ihre Ausrüstung verwendeten Teile, und zwar zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Silobatterie mit zugeordneten Förder- und
Lüftungsleitungen,
Fig. 2 die Einzeldarstellung des Unterteils eines
Silos und Fig. 3 einen Schnitt eines Druckreduzierventils.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage enthält eine Reihe von acht Silos
1 bis 8, deren oberen Enden Mehl über pneumatische Leitungen 9 zugeführt werden
kann, die über ein Achtwegeventil 11 mit einer gemeinsamen Speiseleitung 10 verbunden
sind.
-
Jeder Silo hat, wie später an Fig. 2 im einzelnen erläutert wird,
eine Aufwirbelvorrichtung an seiner Unterseite. Die zum Aufwirbeln dienende Luft
wird von Gebläsen 12 über Leitungen 13 den Silos zuge führt. Jede Leitung 13 enthält
ein Druckreduzierventil 14. Die Silos sind in zwei Gruppen von je vier aufgeteilt,
wobei die Silos jeder Gruppe von einem Gebläse 12 mit Luft versorgt werden und die
Leitungen 13 parallel an das Gebläse angeschlossen sind.
-
Jeder Silo ist an seinem Boden mit einer umlaufenden Schleuse 15
von veränderlicher Drehzahl versehen. Die Schleusen 15 jeder Gruppe von vier Silos
entleeren sich in eine gemeinsame Rohrleitung 16, durch welche Luft mit hoher Geschwindigkeit
von einem Gebläse 17 geblasen wird. Die beiden Rohrleitungen 16 führen zu einem
gemeinsamen Zyklonmischer 18.
-
Fig. 2 zeigt die Wirbelkammer 31 an der Unterseite eines Silos. Diese
hat gelochte Wände, durch welche die Luft, die von der Leitung 13 herkommt, strömt,
um das Mehl in dem Silo zu belüften und aufzuwirbeln und dadurch die Abwärts strömung
des Mehls in die umlaufende Schleuse 15 zu erleichtern.
-
Die Schleuse ist in bekannter Weise als Zellenschleuse ausgebildet
und besteht aus einem umlaufenden Zellenrad 19, das von einem Elektromotor 20 mit
veränderlicher Drehzahl angetrieben wird und zur Überführung des Mehls in die Rohrleitung
16 dient.
-
Die Druckreduzierventile 14 sind aus folgendem Grunde vorgesehen:
Wenn ein einziges Gebläse zur Speisung der Wirbelkammern einer Anzahl von Silos
verwendet wir', so ist der von dem Gebläse erzeugte Luftdruck durch den Druck bestimmt,
der zur Belüftung desjenigen Silos erforderlich ist, welcher die geringste Mehlmenge
enthält. Wenn also ein Silo nahezu leer ist und die anderen nahezu voll sind, so
ist es möglich, daß das Gebläse keinen ausreichenden Druck entwickelt, um das Mehl
in den vollen Silos zu belüften. Dieser Nachteil wird durch die Reduzierventile
14 überwunden, welche einen bestimmten Druckabfall in jeder Leitung 13 erzeugen.
Dieser reicht aus, um zu gewährleisten, daß das Gebläse 12 einen ausreichenden Druck
entwickeln kann (normalerweise 0,35 bis 0,42 kg'cm2), um einen vollen Silo zu belüften,
auch wenn ein anderer, an der gleichen Leitung hängender Silo nahezu leer ist.
-
Gemäß Fig. 3 hat das Reduzierventil 14 ein Gehäuse 21 mit einem Einlaß
22 zur Verbindung mit
dem von Gebläse 12 herkommenden Teil der Leitung 13 und einen
Auslaß 23 zur Verbindung mit demjenigen Abschnitt der Leitung 13, der zu den Wirbelkammern
des zugehörigen Silos führt. Innerhalb des Ventilgehäuses 21 befindet sich ein Kolben24,
der an seinem oberen Ende eine mit Gewinde versehene Spindel 28 besitzt, die mit
Spiel durch eine Bohrung in dem Deckel 25 hindurchgeht, der von außen auf das Gehäuse
21 aufgeschraubt ist. Mutter und Gegenmutter 26 und 27 sind auf das äußere Ende
der Spindel 28 aufgeschraubt, und eine Druckfeder 29 zwischen dem Deckel 25 und
dem Kolben 24 drückt den Kolben 24 nach unten und bewirkt, daß das Reduzierventil
einen Gegendruck auf das Gebläse ausübt, der z. B. 0,35 kg'cm2 beträgt und durch
die Vorspannung der Feder 29 bestimmt wird.
-
Um das Ventil auf einen höheren Gegendruck einzustellen, werden der
Decke125 und eine Gegenmutter 30 nach unten geschraubt, so daß der Kolben24 weiter
in das Gehäuse 21 eintritt. Mutter und Gegenmutter 26 und 27 werden dann um einen
entsprechenden Betrag nachgestellt, so daß die untere Stirnfläche des Kolbens 24
in ihre frühere Stellung zurückgelangt. Hierdurch wird die Spannung der Feder 29
erhöht.