DE8440C - Neuerung an Pianinos mit doppelt gekreuzter Saitenlage - Google Patents

Description

1879.

Klasse 51.

RUDOLPH IBACH SOHN in BARMEN. Neuerung an Pianinos mit doppelt gekreuzter Saitenlage.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1879 ab.

Während bei den bisher gebauten Instrumenten mit doppelt gekreuzten Saitenlagen die tiefsten Bafssaiten immer oberhalb der anderen lagen, bilden in vorliegender Construction die mittleren (gewöhnlich zweichörigen) Bafssaiten die obere Lage.

Auf beiliegender Zeichnung ist dies veranschaulicht. Fig. ι zeigt eine Ansicht der Saitenlagen, während in Fig. 2 die Hammerköpfe, von oben gesehen, dargestellt sind.

Um die tiefen einchörigen Bafssaiten a unter den zweichörigen mittleren Saiten b hinwegzuführen, mufste für die letzteren ein besonderer Brückensteg A B, Fig. 3, construirt werden, der mit passenden Durchbrechungen versehen ist, durch welche die Saiten α hindurchgehen.

Der Vortheil dieser Construction gegen einfach gekreuzte Saitenlagen besteht darin, dafs die Bafssaiten infolge des Uebereinanderschiebens der Stege einen viel weiteren Raum auf dem Boden einnehmen können, dafs also die einzelnen Saiten weiter von einander entfernt sein können, wodurch der Klang an Fülle gewinnt.

Der Vortheil dieser Construction gegen die bisher bekannten doppelt gekreuzten Saitenlagen ist der, dafs die geneigte Lage der Saitenpartieen unter sich eine viel gleichmäfsigere ist, wodurch auch der Toncharakter gleichmäfsiger wird, und besonders die Uebergangstöne gleichmäfsiger ausfallen.

Ferner hat diese neue Construction beim Pianino den Vortheil, dafs die grofse Entfernung zwischen den Stimmstockstegen und dem Kreuzungspunkt der einchörigen und dreichörigen Saitenlage es gestattet, den Stimmstocksteg der einchörigen in gleiche Höhe mit dem der dreichörigen zu bringen, dafs also nur der Stimmstocksteg der zweichörigen Saitenlage eine Erhöhung nothwendig hat. Dadurch behalten also die einchörigen Bafshämmerköpfe ihre ganze Länge, können schwerer befilzt werden und erzeugen einen kräftigeren Ton, während bei den bisherigen doppelt gekreuzten Pianinos gerade die untersten Bafshämmerköpfe, welche am schwersten sein sollen, eine doppelte Verkürzung erfahren mufsten, wenn nicht durch Zurücklegung der Hammerleiste eine Ungleichmäfsigkeit in der Spielart entstehen sollte.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Vorliegende Neuerung an doppelt gekreuzten Saitenlagen für Pianinos, bei denen die mittleren Bafssaiten die oberste Saitenlage bilden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.