DE8427C

DE8427C - Neuerungen an Trockenmaschinen für animalische und vegetabilische Substanzen

Info

Publication number: DE8427C
Application number: DENDAT8427D
Authority: DE
Original assignee: H. SCHAEFER, Mechaniker, in Kissingen

Claims

1879. Klasse 82. HERMANN SCHÄFER in KISSINGEN. Neuerungen an Trockenmaschinen für animalische und vegetabilische Substanzen. Patentirt im Deutschen Reiche vom 24, Mai 1879 ab. Der Apparat besteht aus:

1. den Lagerständern 5 und Sa,

2. dem Behälter A C, dessen Mantel aus durchlöchertem Darrenblech besteht, welcher mit den Deckeln A und Aa verbunden ist,

3. dem aus Kesselblech gefertigten inneren Cylinder J C mit den auf denselben genieteten Wendschaufeln W und seinen Deckeln oder Böden J und Ja mit den daran gegossenen Lagerzapfen,

4. dem durch den inneren Cylinder durchgehenden Dampfrohr R und gR und

5. den Bewegungsmechanismen Sch, T, TS und K:

Der äufsere Behälter hat seiner Länge nach eine Oeffhung, deren Weite in vorderer Ansicht mit χ bis ζ angegeben ist.

Dieselbe hat den Zweck, erstens durch dieselbe den Behälter mit grünem Malz zu füllen, zweitens das gedarrte Malz aus. dem Behälter zu entfernen und drittens die beim Darren des Malzes sich bildenden Wasserdünste entweichen zu lassen.

Der Behälter ist mit seinen Deckeln, welche gleichzeitig seine Lager sind, auf den an den Deckeln des inneren Cylinders festgegossenen Lagerzapfen / und Ia drehbar.

Ein Theil des Deckels A α am äufsern Behälter ist um die gröfsere Hälfte seines Umfanges mit Kämmen versehen, in welche das kleine Triebrad K eingreift. Durch Umdrehen des letztern mittelst der auf seiner Welle steckenden Kurbel ist der Behälter um die Lagerzapfen / und Ia soweit drehbar, dafs man die Oeffnung sowohl nach oben, wie auch nach unten zu drehen vermag.

Der innere Cylinder ist mit schräg aufgenieteten gezahnten Wendeschaufeln versehen und zwar so, dafs abwechselnd eine Schaufel nach rechts, die andere nach links schräg steht.

Durch die Lagerzapfen an den Deckeln dieses Cylinders geht ein gewundenes Dampfrohr R, mit dessen Windungen das gerade Rohr gR verbunden ist, welches zur Ansammlung des Condensationswassers und zu seiner Entfernung dient.

Aus einem kleinen zur Malzdarre gehörenden Dampfkessel, in welchem der Dampf bis zu der erforderlichen Temperatur erhitzt werden kann, wird Dampf in das gewundene Rohr eingelassen.

Durch die durch den eingelassenen Dampf dem Rohre entströmende Hitze wird der innere Cylinder erwärmt. Ist nun der Behälter mit grünem Malz gefüllt, so setzt man mittelst Hand- oder Kraftbetrieb die Welle T, deren Schraube in das Schneckenrad Sch, welches auf dem Lagerzapfen Ia des innern Cylinders befestigt ist, eingreift, in Bewegung, infolge dessen der innere Cylinder langsame Umdrehungen macht; die Wendeschaufeln nehmen einen Theil des Malzes mit, welches dann auf demselben und auf dem Cylinder liegen bleibt und so allmälig. gedarrt wird. Das Malz bleibt etwas länger als eine halbe Umdrehung des Cylinders liegen, um dann allmälig in den Behälter zurückzufallen.

Dadurch, dafs die Schaufeln in oben beschriebener Anordnung stehen, wird bezweckt, dafs das Malz gehörig und gleichmäfsig gewendet und gerührt wird und sich nicht ungleich anhäufen kann.

Die Vortheile dieser Malzdarre bestehen nach der Meinung des Erfinders

1. in billigerer Herstellung des Malzes, da dazu nur ein kleines Feuer unter einem kleinen Dampfkessel erforderlich ist,

2. in Erzielung eines gleichmäfsig gedarrten Malzes und

3. in Befreiung des Malzes von den Keimen, welche durch die fortwährende Reibung sjch von den Körnern lösen.

Paten τ-Ansprüche:

1. Die neue und eigentümliche Construction einer Malzdarre.

2. Der das gleichmäfsige Darren und zugleich das gleichmäfsige Wenden vermittelnde innere Cylinder mit den darauf befestigten Wendeschaufeln als mechanisches Mittel und in der Anwendung dieses Mittels, wie gezeichnet und beschrieben.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.