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Vorrichtung zum Schwelen von flüssigem Gut Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Schwelen von flüssigem, während der Verschwelung eine klebrige
Beschaffenheit annehmenden Gut, wie Bitumen, teer- oder ölhaltigen Stoffen, Asphalt
o. dgl. Solches Gut backt leicht an den Schwelkammerwandungen an, wenn es mit ihnen
unmittelbar in Berührung kommt, bevor es vollständig verschwelt ist, und dann brennt
es hier nach Verdampfen seiner flüchtigen Bestandteile fest. Um dies zu vermeiden,
hat man bereits bewegliche Mittel in die Schwelkammer eingebracht, doch backen auch
sie beim Klebrigwerden leicht an den Kammerwänden fest, so daß dann kein frisches
Schwelgut mehr an einzelne Stellen ihrer Oberflächen gelangen kann, und hier Wärmestauungen
auftreten. Man hat daher schon versucht, schwere Walzen zu verwenden, wie sie sich
bei der Verarbeitung stückigen Schwelgutes bewährt haben, doch walzen diese das
klebrige Gut nur erst recht auf den Kammerwandungen fest. Auch sind die beweglichen
Mittel an in der Kammer vorgesehenen, umlaufenden Wellen befestigt worden, doch
hat man auch damit ein Anbacken an den Kammerwänden nicht gänzlich vermeiden können.
Einrichtungen endlich, welche mit Zapfen und Gelenken versehen sind, haben sich
als völlig ungeeignet erwiesen, weil die Beweglichkeit dieser Teile von. dem dickflüssigen
Gut schnell beeinträchtigt wird.
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Es wurde nun erkannt, daß sich ein befriedigendes Arbeiten nur erreichen
läßt, wenn die beweglichen Mittel, die ein zum Verdrängen des Gutes hinreichendes
Gewicht besitzen müssen, so angeordnet sind, daß sie nicht an die heißen Kammerwandungen
gelangen und sich völlig frei bewegen können. Nach der Erfindung werden sie deshalb
innerhalb der Schwelkammer in einem bewegten Gerüst freitragend angeordnet, und
das Schwelgut wird unmittelbar auf sie aufgegeben, ohne mit den Schwelkammerwandungen
in Berührung zu kommen.
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Zweckmäßig läuft dabei das Gerüst um und wird aus mehreren, unabhängig
voneinander bewegten Teilen gebildet; es kann beispielsweise aus zwei in einem Abstand
voneinander gleichachsig angeordneten, einander zugewandten, mit je einem Rande
und Querstegen versehenen Scheiben bestehen, zwischen denen Stangen lose eingelegt
sind, oder es können in dem Gerüst Ketten eingehängt sein.
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Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen gemäß
der Erfindung dar und zeigen in Abb. = eine Schwelanlage im Querschnitt, Abb. z
einen Längsschnitt nach Linie II-II der Abb. i, Abb. 3 im Querschnitt ein anderes
Ausführungsbeispiel, Abb. q. einen Schnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3, Abb. 5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel im Querschnitt, Abb. 6 einen Längsschnitt nach Linie
VI-VI der Abb. 5, Abb. 7 eine Einzelheit eines anderen Ausführungsbeispiels, Abb.
8 ein ferneres Ausführungsbeispiel.
In dem aus wärmediclftem Stoff
hergestellten Gehäuse i (Abb. i) ist die Kammer z eingebaut und wird durch Heizgase
erwärmt, welche durch die Leitung 3 dem Raum zwischen Gehäuse i und Kammer 2 zugeführt
werden, um, ihn die Kammer durch die 2 Leitung gehende, 4 in zu hier verlassen.
nicht dargestellte. Die durch,' Weise in Umlauf versetzte Welle 5 trägt innerhalb
der Kammer nahe den Kammerwänden die beiden, auf den einander zugewandten Seiten
mit je einem Rand 6 versehenen Scheiben 7, zwischen welche Stäbe 8 eingelegt sind.
Das aus den Zuleitungsdüsen g herausströmende Schwelgut läuft auf diese Stäbe 8,
welche beim Umlauf der Welle 5 nach der einen -Seite mit empor genommen werden,
um sodann über die Oberfläche des Stabbündels wieder herunter zu rollen. Die unmittelbar
auf den Rändern 6 liegenden Stäbe streifen bei der Bewegung der Welle 5 an dem ortsfesten
Abstreicher io vorbei. Hierdurch wie auch durch die Be@vegung der Stangen gegeneinander
wird das trockengewordene Gut abgelöst und fällt in die Ableitung ii. Die aus dem
Gut entweichenden Schwelgase werden durch die Leitung 12 aus der Kammer abgeleitet.
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_ Bei dem in Abb. 3 und. 4 dargestellten AusfühTUngsbeispiel-ist auf
der umlaufenden Welle 14. ein aus gitterförmigen Stirnwänden 15 und Längsstäben
1f> bestehender Käfig befestigt, in dem Körper 17 von unregelmäßiger Gestalt eingefüllt
sind, die solche Abmessungen besitzen, daß sie nicht aus dem Käfig heraustreten
können. Dieser Käfig läuft in der Kammer 18 um, welche in dem Gehäuse ig angeordnet
ist und beheizt wird.
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Das Schwelgut rieselt aus den Düsen 2o auf und in den Schwelkäfig,
während das getrocknete Gut aus dem Käfig auf die Schnecken 2i.fällt, die über dem,
beheizten Kammerboden 22 angeordnet sind. Es wird hier fertig geschwelt und der
Ableitung 23 zugeführt. Die Schwelgase ziehen aus der- Kammer 18 durch den Abzug
24 ab. .
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Abb. 5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel. Hier sind in
der von dein Gehäuse 25 umschlossenen beheizten Kammer 26 die beiden spiegelgleichen
Scheiben 27 und 7,8 gleichachsig einander gegenüber gelagert und werden durch
den Antrieb 29 gleichmäßig im Umlauf versetzt. Die Scheiben 27 und 28 sind- auf
den einander zugekehrten Seiten mit Aussparungen 3o versehen. -Diese Aussparungen
dienen als Führungen für die Stäbe 31, die bündelweise in der Vorrichtung angeordnet
sind und beim, Umlauf der Trommel in den einzelnen Bündeln übereinander rollen oder
aufeinander fällen. -Das Schwelgut wird durch die an der Leitung, 32 vorgesehenen
Düsen 33- aufgegeben. Diese Düsen sind so angeordnet, daß das Gut nur auf die Stäbe
31 gelangt, während die. Scheiben 27 und 28 nicht von ihm erreicht werden. Das Gut
gelangt daher nur auf die Oberfläche von freibeweglichen Körpern, welche ihre Wärme
nur ::dwch Strahlung von den Kammerwänden er-@',>n. Infolgedessen ist eine Überhitzung
einzeier Stellen der Schwelfläche und ein Fest-:brennen an diesen Stellen ausgeschlossen.
Das nöch flüssige Gut träufelt von einer Stange 31 zur anderen oder von einem Stangenbündel
zum nächsten. Sobald es aber in den trockenen Zustand übergeht, wird es von den
Stangen durch deren dauerndes Aufeinanderarbeiten losgeschlagen und fällt auf den
Boden der Kammern; auf dem es von der hier vorgesehenen Schnecke 34 abgeführt wird.
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Diese Einrichtung besitzt keine durchlaufende Achse, welche immer
besonders leicht zu den gefürchteten Anbackungen Anlaß gibt, weil die Umfangsgeschwindigkeit
an ihr nur sehr klein ist. Durch die bündelweise Anordnung der Schwelstangen 31
in den einzelnen Aussparungen 3o wird der Kraftbedarf für den Antrieb der Einrichtung.
stark vermindert, weil die statischen Momente der einzelnen Stangenbündel sich gegenseitig
großenteils ausgleichen.
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Abb.7 stellt die Führungsscheibe eines anderen Ausführungsbeispiels
dar. Diese besitzt hier keine volle Grundfläche, sondern besteht nur aus dem Kranz
38 und den Speichen 39,
ist also radartig ausgebildet. Die- hier nicht dargestellten
Schwelstäbe ruhen in den Durchbrüchen von je zwei solchen Führungsscheiben und sind
so lang, daß sie durch die Führungsscheiben hindurchgehen und bis dicht an die ortsfesten
Kammerwände reichen, so daß diese ihre axiale Verschiebung verhindern. Die Speichen
39 der Scheibe sind so gestaltet, daß die Flanken der Scheibendurchbrüche an keiner
Stelle geradlinig sind und radiale Richtung besitzen. Durch den schrägen Verlauf
der kurvenförmigen Flanken wird ein gleichmäßiges Abrollen der Schwelstäbe erzielt
und ihr zu starkes Aufprallen aufeinander verhindert.
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Bei den Beispielen nach Abb, i und 2 sowie 5 und b sind zylindrische
Stangen verwendet. Statt ihrer können auch Stäbe von eckigem oder unrundem Profil
benutzt werden. Um etwa sich bildende Krusten von Schwelgut loszuschlagen, können
die Stäbe, oder einzelne derselben, mit Dornen oder Rippen besetzt sein, die messerartig
zugeschärft sind und : axial, rund herum oder schraubenförmig verlaufen.
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Bei dem in Abb. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden
gleichachsig, aber unabhängig voneinander in der Kammer 4o gelagerten Stirnscheiben
41 und 42 von der Kurbelwelle 43 mittels der Zahnstangen 44 und 45 angetrieben.
Diese Zahnstangen 44 und 45 greifen in Zahnräder' und 47 ein, welche auf den mit
einem kurzen -Gewindegang versehenen Stirnzapfen der Wellen 48 und 49 sitzen und
auf
diesen Zapfen und dem Gewindegang bis an die Flanschen 50 und
51 der Wellen 48 und 49 axial verschiebbar sind.
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Wird die Zahnstange 44 beim Umlauf der Kurbelwelle 43 in der einen
Richtung verschoben, so läuft das von ihr gedrehte Zahnrad 46 auf dem. Gewindegang
der Welle 48 bis gegen den Flansch 50, worauf die Welle 48 mitgenommen wird. Beim
Rückgang der Zahnstange 44, wobei das Zahnrad 46 im umgekehrten Sinne gedreht wird,
entfernt sich letzteres auf dem Gewindegang von dem Flansch 5o und dreht sich hierauf
frei auf dem Zapfen der Welle 48, ohne letztere mitzunehmen. Die Stirnscheibe 41
wird daher absatzweise in einem Sinne gedreht und bleibt in den Zwischenzeiten während
des Rückgangs der Zahnstange 45 still stehen. In diesen Zwischenzeiten führt die
Zahnstange 45 einen Hingang aus, wodurch das Zahnrad 47 gegen den Flansch 51 läuft,
die Welle 49 mitnimmt und dadurch die Scheibe 4z in gleichem Sinne dreht, in dem
zuvor die Gegenscheibe 41 gelaufen ist.
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Zwischen den Scheiben 41 und 4z sind Ketten 52 und 53 eingehängt.
Die Ketten 52 sind nahe dem Rande der Scheiben 41 und 42 befestigt und ziemlich
straff eingehängt. Die Ketten 53 hingegen sind auf den Scheiben 41 und 42 weiter
nach deren Mittelpunkt befestigt und beträchtlich lockerer eingehängt als die Ketten
52.
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Wird eine der Stirnscheiben in Drehung versetzt bzw. die Scheibe 41,
so nimmt sie mittels der Ketten 52 die andere Stirnscheibe 42 mit, sobald sie sich
um einen gewissen Winkel gegen letztere gedreht hat. Sobald dann die Scheibe 41
stehen bleibt, kommt auch die Scheibe 42 zur Ruhe; sie wird aber ihrerseits kurz
darauf in Umlauf versetzt und nimmt nunmehr mittels der Ketten 52 nach einer
gewissen Drehung die jetzt stillstehende Scheibe 41 mit. Bei dieser abwechselnden
Mitnahme jeder Scheibe durch die andere und die infolge des Antriebs durch die Kurbelwelle
43 harmonisch zu- und abnehmenden Umlaufgeschwindigkeiten der jeweilig angetriebenen
Scheibe führen die Ketten 5a dauernde Bewegungen in ihren sämtlichen Gelenken und
Gliedern aus.
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Die Ketten 53 werden während des Umlaufs in noch stärkerem Maße bewegt
und gerüttelt. Infolgedessen kann das Schwelgut, welches aus den Düsen 54 auf alle
diese Ketten 52 und 53 läuft, auf ihnen nicht dauernd anbacken, sondern wird, sobald
es aus dem teigigen in den trockenen Zustand übergeht, abgeschlagen, um in die Ableitungsschnecke
55 zu fallen.
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Der Deutlichkeit halber sind in Abb. 8 nur einige Ketten .52 und 53
dargestellt. Bei der tatsächlichen 'Ausführung wird ihre Zahl so groß gewählt, daß
zwischen den Scheiben 41 und 42 ein vollständiges Netz oder Geflecht entsteht, dessen
einzelne Ketten auch noch durch Querketten verbunden oder mit Beschwerungsgewichten
versehen sein können. Infolgedessen kann das aus den Düsen 54 auslaufende Gut niemals
unmittelbar auf die Schnecke 55 fallen, sondern gelangt stets vollständig erst auf
die Ketten 52 und 53.
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Zwecks Beheizung der Kammer 40 ist diese auch hier wieder in einem
Gehäuse 56 untergebracht und wird von Heizgasen umspült, die durch die Leitung 57
eintreten, um durch die Leitung 58 abzuziehen. Die sich in der Kammer 4o bildenden
Schwelgase strömen durch die Leitung 59 ab.