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Doppelbelichtungssperre an photographischen Kameras
1>oppell>elicbtnngssl7crren an photographischen |
Kameras sind bekannt. 1>icse Sperren sind vor- |
wiegend so ausgeltildet, daß ciie Auslösetaste der |
Kamera alsbald, cl.li. möglichst unmittelbar nach |
g 'iti"ter :\ufnahtne, selbsttätig verriegelt wird |
und daß die Freigalle des Auslöseorgans aus der |
Verriegelung ebenfalls selbsttätig beim Filmfort- |
sclialten @'or sich geht. |
1>ie ltekannten 1)oppelbelichtungssperren sind |
ent@@eder hatilich sehr kotrepliziert, oder sie haben |
den \aclttcil, daß ihre Riegel und Übertragungs- |
elemente entsprechend dem geringen verfügbaren |
kaum dicht an einanderliegen und mit erheblicher |
Flüchcnltcrührnn;; geführt «-erden. Außerdem |
erfoi-derti sie, besonders in den Fällen, wo eine |
Mehrzahl \oii Gliedern zusaiumenwirkt, ltedin.gt |
durch die nötige sichere Funktion, teuere Fertigungsverfahren mit engen Toleranzgrenzen.
Besonders nachteilig wirkt sich die Flächenreibung der Teile aus. Es ist versucht
worden, .diese Reibung durch Einfetten der Teile beim Zusammenbau herabzusetzen.
Dabei hat sich gezeigt, daß bei niederen Temperaturen oder durch Verdicken des Fettes
ein Kleben der Teile eintritt und die Funktion der Vorrichtungen erschwert wird.
Man zog daher die trockene Reibung vor und nahm die dadurch bedingte größere Abnutzung
der Teile in Kauf.
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Bei einer älteren Vorrichtung dieser Art ist ein Sperriegel auf seiner
ganzen Auflagefläche mittels Schrauben geführt und durch Drehen der Filmrolle ausklinkbar.
Der unter Federwirkung stehende
Sperriegel besitzt einen Vorsprung;
eine Leiste an der Filmrolle greift -bei deren Drehung unter den Vorsprung und hebt
den Riegel aus. In dieser Stellung hält ihn ein schwingender Hebel des Objektivverschlusses,
bis Belichtung erfolgt ist. Wird diese bekannte Verriegelungseinrichtung mit einem
Druckknopfauslöser ausgerüstet, so erhält der Druckknopf eine Quernut, in die das
vordere Ende des Sperriegels eingreift, um ein verfrühtes 1-Iineindriicken des Knopfes
zu verhindern, und aus der es beim Weiterdrehen der Filmrolle mittels der genannten
Leiste zur Freigabe herausgezogen wird.
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Bei einer neueren Vorrichtung wird die Auslösetaste ebenfalls durch
das in eine Quernut derselben eingreifende Ende eines Schiebers gegen gesichert,
und auch da erfolgt die Entrastung durch die Drehung des Filmschlüssels; er gelangt
hier gegen einen Vorsprung des anderen Schieberendes. Der Schieber ist dort in zwei
federbeeinflu$te Teile unterteilt, dessen einer, der Antriebsschieber, mit seinem
einen Ende in eine Aushöhlung des Filmschlüssels hineinragt und dort von einem Hubnocken
verschoben wird, während -der andere Teil, der Sperrschieber, durch den erstgenannten
Teil verschoben und durch eine Sperrklinke in der angehobenen Lage vergastet wird,
die von der Auslösetaste entsperrt werden kann. In Abhängigkeit von der Schließbewegung
des Kamerabodens wird der Sperrschieber aus der Sperrlage Tieraus und die Auslösetaste
einwärts bewegt. Diese Vorrichtung ist baulich sehr verwickelt und benötigt für
eine zuverlässige Beseitigung der Sperren verhältnismäßig fein tolerierte Glieder.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine Doppelbelichtungssperre
so auszubilden, daß die abgewinkelten Emden zweier verschiebbarer Stangen eine die
Auslösetaste umfassende Hülse federnd umgreifen. Nach Eindrücken der Auslösetaste
gelangen die Stangenwinkel zuerst über die obere Stirnfläche der von unten her unter
Federdruck stehenden Hülse.
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Beim Loslassen der Taste werden die Winkel der Stange durch den Federdruck
der nach oben gehenden Hülse federnd verdreht oder angehoben. Nach-(lern die Hülse
in bestimmter Höhenlage fest,;elialten ist und die Taste ihre Auswärtsbewegung noch
urn eine Strecke fortgesetzt hat, die der Höhe der setiräg gedrehten Stangenwinkel
entspricht, 'können sich die letzteren unter einen Vorsprung der Taste legen und
das erneute Eindrücken derselben sperren. Bei Lösung der Sperre durch Verschieben
vom Filinwindwerk her werden die Stangenwinkel von der Stirnfläche der Hülse abgeschoben.
Sobald sie den Hülsenumfang erreicht hallen, schnellen sie infolge ihrer Torsionsspannung
in ihre ursprüngliche Lage und werden vorn Hülsenmantel gehalten, so daß die Auslösetaste
frei ist und erneut betätigt werden kann.
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Diese Vorrichtung 'hat den Nachteil, daß die federnde Verdrehung oder
Biegung der verschiebbaren Stangen die Lagerreibung derselben stark erliölit. daß
eine zusätzliche Hülse mit zugehöriger Feder die Zahl der Teile vermehrt und daß
zui Lösung der Sperre durch Verschiebung der gegenläufigen Stangen eine Drehung
des Filnispulenknopfes um über i8o° notwendig ist.
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Die Erfindung zeichnet sich gegenüber dem genannten Stand der Technik
dadurch aus, daß eine Doppelbelichtungssperre mit nur wenig Teilen geschaffen wird,
bei der gleic'hzeiti'g vermieden ist, daß die die Sperrung bewirkenden Glieder mit
erheblichen Teilen ihrer Flächen am Kamerakörper oder untereinander anliegen und
durch Reibung in ihrer Funktion behindert werden. Erreicht wird. dies dadurch, daß
das Hauptelement der Doppelbelichtungssperre, das sog. Sperrglied, in bezug auf
eine einzige Lagerstelle nicht nur in einer Ebene, d. h. flächenhaft beweglich,
also z. B. schwenk bar, gehalten, sondern außerdem noch ganz oder teilweise räumlich,
d. h. in einer die genannte Ebene kreuzenden, vorzugsweise senkrechten Richtung,
beweglich ist. Erfindungsgemäß besteht dieses Sperrglied aus einem vorzugsweise
doppelarmigen, federnd zur Verriegelungsstellung hin gehaltenen Hebel, dessen einer
Arm vom Auslöseorgan bei der Auslösebewegung in eine zur Verriegelung geeignete
Höhenlage mitgenommen wird, aus der er infolge seitlicher Schwenkung in die Freigabestellung
bei Betätigung .des Filmfortschaltorgans in die die Entriegelungsstellung sichernde
Höhenlage zurückfedert. Ist also die Lösung der Verriegelung durch Verschwenken
des Sperrgliedes erfolgt, so gelangt das Sperrglied sofort in eine die Auslösung
freigebende Bereitschaftsstellung. In ihr verharrt es so lange, bis es durch das
nächste Betätigen des Auslöseorgans, also das Niederdrücken der Auslösetaste, erneut
in eine Höhenlage verschoben wird, in der es, sobald .die Auslösetaste in ihre Ruhelage
zurückkehrt, durch Einwirkung seiner Feder ruckartig in die -verriegelungsstellung
verschw-enkt wird. Das Spiel beginnt erneut damit, daß ein Schaltglied am Filmschlüssel
das Sperrglied aus der Verriegelungsstellung herausbewegt. Die Erfindung beseitigt
die geschilderten Nachteile bekannter Konstruktionen und erreicht das unter Anwendung
sehr weniger Glieder, die noch dazu völlig frei von Feintoleranzen sind.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin,
daß das Sperrglied mittels eines momentan wirkenden Schlages aus seiner die Auslösung
sperrenden Stellung durch Verschwenken entfernt wird. Bei einer solchen Ausbildung
der erfindungsgemäßen Doppelbelichtungssperre ist nämlich erreicht, daß das Auslösen
des Auslöseknopfes sowie das unmittelbar nach der Auslösung erfolgende Sperren des
Knopfes in jeder Stellung des Filmschlüssels erfolgen kann. Dies ist erst dann zu
erreichen, wenn dafür gesorgt ist, daß das die Schaltung des Sperrgliedes bewirkende
Organ in keiner Stellung der Bewegung des Auslöseknopfes beim :@uslösevorgang, also
dein Niederdrücken der Taste, und dem federnden Zurückschnappen des Sperrgliedes
in die Verriegelungsstellung hindernd iin Wege steht.
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Bei der eingangs heschriebencn bekannten Einrichturig
ist
-diese Freilieft nicht erreicht. Die be-
schriebene Leiste oder das sonstige
Glied auf der Filmrolle, welches das Sperrglied, z. B. dessen Nase od. @clgl., erfaßt
und in die Freigabestellung verschiebt, verhindert dessen Ri.icksclinellen in die
Sperrlage so lange, als dieses schaltende Element der Filmspule längs eines gewissen
Weges seiner durch das Drehen des Filmschlüssels bewirkten Verschiebung, nämlich
so weit bewegt wird, daß es dem Sperriegel den Weg wieder freigibt. Endet aber (las
Weiterdrehen des Films gerade dann, wenn Glas Schaltglied sich noch in dem Bereich
befindet, in welchem es das Zurückschnellen des Sperrgliedes unmöglich macht, so
ist sogar eine Sperrung gegen Doppelbelichtung überhaupt unmöglicli. Dieser Fall
kann nämlich ohne weiteres eintreten, weil das Fortschalten des Films infolge der
sich beim Aufwickeln verändernden Dicke des Filmwickels eine jedesmal veränderte
Umdrehungslänge ergibt, und dabei kann naturgemäß das Ende des Filmaufzuges dann
erreicht sein, wenn das genannte Schaltglied an seiner Spulen,sclieibe gerade in
der unerwünschten, das Sperren hindernden Lage steht.
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Der Schaltweg des Schlüssels ist wegen der erwähnten Dicke des Filmwickels
beim letzten Bild am kürzesten. Spätestens 'kurz vor der Beendigung dieser Drehung
muß das Schaltglied die Entsperrung des Auslöseorgans bewirken und dabei darf, wie
gesagt, die Möglichkeit einer alsbaldigen erneuten Sperrung nicht verhindert werden.
Das genannte Schaltglied wird man also derart am Filmschlüssel anzubringen haben,
daß einer Entfernung der einen Schaltstellung bis zur nächsten ein Weg entspricht,
der etwas kleiner ist als der Weg des Filmschlüssels für den Vorschub des letzten
Bildes. Da nur selten mehr als eine .ganze Umdrehung der Filmspule hierfür erforderlich
ist, wird also im Normalfall ein Schaltglied am Filmschlüssel ausreichen, nur in
Ausnahmefällen hat man zwei oder mehr derartige Schaltglieder (Stifte, Leisten usw.)
anzubringen, um die genannte Forcierung zu erfüllen.
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Wie sich aus den vorstehenden Andeutungen ergibt, wird in allen Fällen,
d.'h..bei jedem Bild des vorgezogenen Films, die Freigabe des Auslöseorgans schon
vor der Beendigung des Filmschaltens bewirkt. Darin ist keine Gefahr zu erblicken,
denn der 1''liotographierende blickt während des Drehens am Filmschlüssel auf das
Filmfenster, um im z\ugenlilick des Erscheinens der nächsten Bildnummer das Vorziehen
zu beenden. Für die Sicherheit der Bedienung ist trotz dieses Beobachtens die Forderung
zu stellen, daß der vor Beendigung dieser Arbeit erfolgende Entsperrungsschalthub
beim Drehen des Filmschlüssels nicht als merkbare Hemmung empfunden wird, .da sonst
der Benutzer verleitet werden könnte, eine solche Hemmung als Signal zum Beendigen
der Filmschaltung anzusehen: daraus würden dann verschobene, evtl. sich überdeckende
Bilder entstehen. Der die Sperrung ausschaltende `'organg muß so weich erfolgen,
daß er praktisch nicht bemerkt wird. Auch diese zusätzliche Aufgabe ist durch die
Erfindung mit gelöst, und zwar ohne besonders noch dafür angebrachte Konstruktionselemente.
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Die erwähnte schlagartige Befreiung des Auslöseorgans von der Sperrung
wird gemäß der weiteren Erfindung durch ein federndes Glied vorgenommen. Dieses
federnde Glied wird von dem genannten Schaltorgan des Filmschlüssels zufolge dessen
Drehung gespannt, und seine Spannung wird durch -diese Drehung an einem bestimmten
Punkt, .d. h. in einer bestimmten Stellung des Filmschlüssels, zur momentanen Auslösung
gebracht. Die den entsperrenden Schlag auf das Sperrglied ausübende Feder ist unmittelbar
nach ihrerArbeitsleistung ,sofort wieder zu neuer Benutzung bzw. Anspannung bereit.
Da sie hierbei in eine Stellung gelangt, in der sie eine Sperrbewegung des Sperrgliedes
nicht mehr hindert, ist in der gleichen Stellung des Filmschlüssels, in der die
Schlagwirkung der Feder erfolgte, also ohne jede Weiterdrehung, ein erneutes Sperren
.des Auslöseorgans im Anschluß an dessen Verschlußauslösebetätigung ohne weiteres,
d. h. ohne vorherige Betätigung irgendwelcher besonderer Organe dafür, sofort möglich.
Das genannte federnde Organ kann am Filmschlüssel bzw. an der Filmrolle befestigt
sein, so daß es sich beim Drehen des Schlüssels an einem feststehenden Stift od.
dgl. des Kameragehäuses, der in die Bahndes freien Endes der Feder hineinragt, z.
B. unter Biegen spannt, und beim weiteren Fortschreiten der Drehung über diesen
festen Anschlag hinwegrutscht, sich dabei entspannt, z. B. streckt, und bei diesem
federnden Zurückschnellen in die Normallage seine Energie an das Verriegelungsglied,
nämlich den oben erläuterten doppelarmigen, um einen festen Kamerapunkt drehbaren
Hebel, abgibt. Die ruckartige Bewegung des Hebels ist also durchgeführt, und da
das gesamte die Verriegelung des Auslöseorgans bewirkende Getriebe von irgendwelcher
Einwirkung seitens der Feder oder res genannten Anschlages nicht beaufschlagt ist,
kann eine Auslösung des Verschlusses und seine sofort angeschlossene Verriegelung
jederzeit ungehindert erfolgen. Dieser von außen her, d. h. ohne vorherige form-
oder kraftschlüssige Verbindung, auf .den Sperrhebel einwirkende Momentanimpuls
ist ein charakteristisches Merkmal -der genannten besonderen Ausführungsform der
Erfindung.
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In grundsätzlich gleicher Art wirkt eine Vorrichtung, bei der ebenfalls
ein federndes Glied angeordnet ist, das gemäß weiterer Ausbildung .der Erfindung
zwischen den Filmseblüssel und den Verriegelungshebel einsgesetzt ist und bei dem
ein fest am Schlüssel bzw. an der Filmspule befestigtes Organ, z. B. ein Stift od.
dgl., bei seinem Umlauf mit dem federnden Zwischenglied in Eingriff kommt, wiederum
eine Federspannung erzeugt, bis beide voneinander abgleiten und die Federung das
"Zwischenglied in die Normallage zurückschnellen läßt, wobei es dem Verriegelungsorgan
den die :lusrastung der Auslöseverriegelung bewirkenden federnden Schlag erteilt.
Das federnde Zwischent' kann dabei selbst eine Feder sein, es kann
aber
auch als ein geeignet gestaltetes Bauglied ausgebildet sein, das durch eine ziehende
oder drückende Feder in einer das Einrasten der Auslöserverriegelung nicht hindernden
Normallage gehalten wird.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele an Hand schematischer
Zeichnungen beschrieben, um die Erfindung weiter zu verdeutlichen. Die dabei benutzten
baulichen Teile und Glieder stellen keineswegs ,die einzige Anwendungsmöglichkeit
der Erfindung dar, sie sollen demgemäß auch den Schutz für die Erfindung nicht auf
diese Beispiele beschränken. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf Auslöseeinrichtungen
beschränkt, die eine Drucktaste aufweisen, vielmehr umfaßt sie auch die Anwendung
auf Auslöser mit Hebeln u. dgl.
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In den Fig. i bis 5 ist eine Auslösevorrichtung schematisch dargestellt,
bei der der Filmschlüssel für das Weiterschalten des Films und die Auslösetaste
am Kamerakörper weit voneinander liegen Die Fig. 6 bis io zeigen eine andere Bauart
der erfindungsgemäßen Vorrichtung; dort liegen Filmschlüssel und Auslöseknopf dicht
nebeneinander.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Lösung findet in beiden Beispielen
ihre Verwirklichung; weitere konstruktive Lösungen sind ausführbar.
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Im Beispiel nach den Fig. i bis 5 bedeutet i den Kamerakörper, 2 ist
die Welle der Aufspulfilmwalze, 3 der Filmschlüssel für ihre Betätigung, 4 stellt
den Auslöseknopf dar, sein Stift 5 ist in der Buchse 6 geführt. Die Buchse 6 ist
unbeweglich im Kamerakörper i befestigt. Der Auslöseknopf 4 wird durch Federkraft
dauernd in dieRuhestellung, d. h. nach auf- bzw. auswärts, gedrückt; dies ist in
der Zeichnung durch die am Kameragehäuse i befestigte Feder 7 schematisch angedeutet.
8 ist ein zweiarmiger, um den Drehpunkt schwenkbarer Sperrhebel, welcher durch die
Feder io dauernd gegen den Auslöseknopf (4, 5, 6) gezogen wird. Darnit dieser gesperrt
werden 'kann, besitzt sowohl seine Buchse 6 eine Aussparung i i als auch sein Zapfen
5 eine Nut oder Eindrehung 12. `-Fenn .das in der Zeichnung rechte Ende 81 des Sperrhebels
8 in diese Nuten i i und 12 eingerastet ist, kann die Auslösetaste 4 nicht niedergedrückt
werden, und eine Doppelbelichtung ist auf diese Weise verhütet.
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Nachdem eine Aufnahme gemacht worden ist, schaltet man den Film durch
Drehen am Filmschlüssel 3 weiter; sobald im Filmfenster die nächste Bildnummer erscheint,
beendet man den Filmvorzug. In diesem Augenblick muß der Auslöseknopf 4 bereits
wieder für die Aufnahme freigegeben worden sein. Zu diesem Zweck ist es erforderlich,
daß der Sperrhebel 8 aus dem Eingriff niit der Auslösetaste 4 gebracht wird. Er
muß im Fall des vorliegenden Beispiels um den Punkt g verschwenkt werden. Dies wird
nach den Fig. i )@:s dadurch bewirkt, daß auf ,das andere freie 1.n@le 82 des Hebels
8 ein kurzer Schlag ausgeführt wird. Diesen erzeugt eine Feder 13, welche an der
l@ ilmspule 2 bzw. ihrem Schlüssel 3 befestigt ist und beim Drehen des Schlüssels
mit diesem umläuft. Dabei muß sie an einem in ihrem Wege stehenden ortsfesten Stift
14 des Kameragehäuses vorbeibewegt werden. Dies ist nur möglich, wenn die Feder
13 in der in Fig. 3 gestrichelt dargestellten Weise gebogen wird, sich also spannt.
Beim Weiterdrehen des Schlüssels 3 gleitet schließlich das freie Ende der Feder
13 über den Stift 14 hinweg; ,die Feder schnellt ab und streckt sich schlagartig
in ihre normale gerade Lage. Dabei schlägt sie auf das genannte Ende 82,des Hebels
8 und verschiebt dadurch .dieses Hebelende entgegen der Wirkung der Feder io. Da
der Hebel 8 im Punkt 9 gelagert ist, bewegt sich entsprechend der Verschiebung des
Hebelendes 82 das Hebelende 81 derart, daß es aus der Verriegelungslage des Auslöseorgans
4 herausgebracht wird; die Aulösetaste 4 ist damit freigegeben worden. Damit nun
der Hebel 8 durch die Feder io nicht wieder sofort in die sperrende Stellung zurückgezogen
wird, besitzt das freie Ende 81 dieses Hebels eine Vorspannung nach oben, vermöge
deren es in eine aufwärts gerichtete Normallage drängt. Beim genannten Herausbewegen
aus den Rastschlitzen i i und 12 schnellt ,das Hebelende 81 also sofort in die Höhe
und legt sich oberhalb des Schlitzes i i gegen die .äußere Wandung 61 des Futters
6 der Auslösevorrichtung (Fig.3 und 4). Die Aufhebung der Sperrung ist dadurch auf
die Dauer bis zur Zeit einer getätigten Verschlußauslösung gesichert. Die Feder
io sorgt für kraftschlüssige Anlage des Hebelendes 81 an dem genannten Buchsenteil
61.
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Bei erneutem Auslösen wird der Knopf 4 niedergedrückt. Mit seinem
abwärts gerichteten Rand 41 verdrängt er dabei das Hebelende 81 und schiebt es abwärts,
,bis es durch die Feder io in den Schlitz i i gezogen wird. Dies ist in Fig. 5 dargestellt.
Durch das Niederdrücken der Auslösetaste4 ist deren Eindrehung 12 ebenfalls mit
herabgedrückt worden; das in den Schlitz i i eintretende Hebelende 8i findet also
zunächst keine Möglichkeit, die Abwärtsbewegungdes Auslösegliedes 5 und damit den
Aaslösevorgang selbst zu verhindern oder zu hemmen. Erst wenn die Auslösung beendet
ist und die Taste 4, 5 wieder durch hie Feder 7 hochgedrückt wird, kommt der Schlitz
12 des Zapfens 5 in die in den Abb. 2 und 4 dargestellte Normallage. Sobald dies
erreicht ist, klinkt das Hebelende 81 vermöge der Feder io nun auch in dieseAussparung
und verhindert jede weitere Schaltbewegung der Taste 4, 5, wie aus Fig. i und 2
ersichtlich ist.
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In den Fig. 6 bis io ist ein Beispiel dargestellt, bei dem ein Auslöseknopf
nahe der Filmaufwickelspule gelegen ist. Fig. 6 stellt dabei eine Draufsicht dar,
in den Fig. 7, 8, 9 sind Einzelheiten der Draufsicht in verschiedenen Schaltstellungen
gezeichnet, und Fig. io ist eine Seitenansicht in schematischer Darstellung. ioi
möge den Kamerakörper darstellen, 102 ist die Welle der Filmaufwickelspule,
103 bedeutet den Filmschlüssel, mit dem die Aufw#ickelspule gedreht wird. 104 ist
der Auslöseknopf, mit dem ein Zapfen io5 niedergedrückt wird, um in nicht dargestellter,
allgemein bekannter
Weise den Auslösevorgang des Verschlußablaufes
zu betätigen.
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Der Zapfen Ios des Auslöseknopfes 104 ist in einer am Kamerakörper
unverschieblic'h befestigten Buchse 1o6 geführt. Die Buchse 1o6 besitzt eine nutenartige
Aussparung 111, in die der doppelarmige, uni den am Gehäuse festen Drehpunkt 1o9
schwenkbare Sperrhebel 1o8 mit seinem Ende 181 durch die Feder i 1o hineingezogen
wird. Wie im oben ,dargestellten Beispiel der Fig. i bis 5 ist auch hier im Zapfen
Ios eine Nut 112 angebracht. Wenn der Auslöseknopf 104 durch Federkraft in seine
normale Ausrückstellung hochgedrückt ist, liegt diese Aussparung 112 seines Zapfens
105 in gleicher Höhe mit der Aussparung i i i der Buchse 1o6. Das freie Ende
181 des Doppelhebels 1o8 liegt in dieser Stellung, die in den Fig. 6, 7 und 8 schematisch
dargestellt ist, vermöge der Wirksamkeit der Feder i 1o in diesen Aussparungen und
sperrt damit die Betätigung der Auslösetaste 104. Der Hebel 1o8 soll gemäß der Erfindung
einen elastisch federnden Schlag erhalten, der ihn aus dieser Riegelstellung herausbefördert.
Dies ist im Fall des vorliegenden Beispiels dadurch erreicht, daß als Schwingglied
eine drehbare Scheibe 113 angeordnet ist, die um irgendeinen am Kameragehäuse befestigten
Drehzapfen schwingen kann. Als beispielsweise Lösung dient der Zapfen iog gleichzeitig
der Scheibe 113 als Drehachse. Eine Feder 114 ist an einem am Gehäuse fest
angebrachten Zapfen od. dgl. i i s einerseits befestigt, anderseits ist sie an einem
auf der Scheite 113 befestigten und mit ihr bewegten Zapfen od. dgl. 116 eingehängt.
Der Befestigungsstift 116 muß so angeordnet sein, daß er bei der Schwingbe-,vegung
der Scheibe 113 in keiner Stellung mit dem Hebel foß in Berührung kommt. Auf der
Scheibe 113 ist weiterhin ein Stift 117 befestigt; er ist das eigentliche Schlagorgan,
welches das freie Ende 181 des Doppelhebels 1o8 aus der Verriegelutigsstellung herausbefördert.
Die Scheibe 113 muß also zum Erreichen dieser Wirkung selbst eine schlagartig wirkende
Schwingbewegung in Richtung gegen den Hebelarm 181 erhalten, d. h. entgegen der
Richtung der Wirkung, welche durch die Feder iio auf diesen Hebel 1o8 ausgeübt wird.
Für die Durchführung dieser federnden Schwingbewegung 113 ist, wie eingangs erwähnt,
die Bedingung gestellt, daß sie schlagartig betätigt werden soll und daß unmittelbar
nach ihrer Betätigung eine erneute Verriegelung nach vorgenommener Auslösung erfolgen
kann, ohne daß irgendeine Sclialtliewegung am Getriebe notwendig ist. Im Ausführungsbeispiel
wird diese Bedingung dadurch erfüllt, daß die Scheibe 113 eine Nut i 18 besitzt
und daß in diese Nut 118 ein Schaltelement, im Ausführungsl-#e.ispiel ein Stift
i 19, eintritt und bei seiner eigenen Weiterbewegung die Scheibe 113 verdreht (Fig.7),
um schließlich aus dem Schlitz 118 "wieder auszutreten (Fig.8) und in diesem Augenblick
ohne jede Verzögerung das Zurückschnellen der Scheibe 113 in ihre normale Lage und
darüber hinaus freizugeben (Fig.9), was die bei der Verdrehung der Scheibe 113 gespannte
Feder 114 bewirkt. Der Schaltstift i 19 wird gleichzeitig mit dem Filmschlüssel
103 betätigt. Man kuppelt beide Glieder deshalb zweckmäßig aneinander. Im
Fall des vorliegenden Beispiels ist dies dadurch erreicht, daß eine mit dem Filmschlüssel
103 oder der Welle 102 der Filmspule fest verbundene Scheibe 120 vorgesehen ist,
auf der der Stift i 19 befestigt ist. Wenn also der Filmschlüssel gedreht wird,
so dreht sich im entsprechenden Maß die Scheibe 120 mit ihrem Stift i 19 weiter.
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In den Fig. 7, 8 und 9 ist dieser Vorgang vergrößert im Schema dargestellt.
Während Fsg. 6 die Normallage zeigt, in welcher der Stift I19 außer Eingriff mit
der Scheibe 113 ,irgendwo steht, ergibt sich beim Weiterdrehen der Filmaufzugswelle
1o2 am Schlüssel 103, daß der auf der bewegten Scheibe 120 sitzende Stift I19 in
die Nut 118 der Scheibe 113 eintritt. Fig. 7 stellt eine Mittelstellung beim Schaltvorgang
dar. In Fig. 8 ist der letzte Augenblick des Eingriffs des Bolzens I19 gezeichnet,
und in Fig. 9 ist schließlich angegeben, wie eine minimale Weiterdrehung der Scheibe
12o über die in Fig. 8 dargestellte Lage hinaus sich auswirkt: Der Stift i 19 ist
völlig aus der Nut 118 herausgetreten, und die Feder 114 hat die Scheibe
I 13 bei dieser Freigabe sofort zurückgeschwenkt; da sie hierbei über
ihre Normallage hinausschnellt, hat der Stift I 17 gegen den Hebelarm 181 geschlagen
und diesen aus der Riegelstellung, die in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellt ist, heraus-befördert.
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Es ergibt sich bereits aus der vorstehenden Beschreibung, daß, da
eine Auslösung des Kameraverschlusses erst dann möglich ist, wenn die Entriegelung
stattgefunden hat, diese Freigabe zumindest kurz vor der Beendigung des Filmvorzuges
erfolgt sein muß. Sollte dieser Vorschub also vom Zeitpunkt der ersten, Belichtung
bis zum Zeitpunkt der beendeten Aufspulung des belichteten Bildes kürzer sein, als
einer vollen Umdrehung des Filmschlüssels 103 bzw. der damit verbundenen Scheibe
12o entspricht, so würde der Stift 119 also nicht genügen, um die Kamera zur rechten
Zeit wieder betriebsfähig bzw. aufnahmebereit zu machen. Man kann in diesem Fall
auf der Scheibe 12o ohne Schwierigkeiten, etwa gegenüber dem Stift i19, einen zweiten
Stift anbringen, so daß die Entriegelung der Auslösesperrung auch im ungünstigsten
Fall sichergestellt ist.
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Wie eingangs erwähnt, ist der Drehweg der Aufwickelspule stets ungleich
wegen der sich laufend vergrößernden Wickeldicke des Films. Die Beendigung des Filmvorschubs
erfolgt demgemäß an stets anderen Stellen. Diese Gegebenheit ist beim beschriebenen
und gezeichneten Ausführungsbeispiel in keiner Weise hinderlich, denn vorausgesetzt,
daß vor Beendigung des Vorschubs die Freigabe der Auslösetaste erfolgt ist, steht
der Auslösung des freigegebenen Auslöseorgans keine Stellung des Schaltstiftes 119
im Wege. Diese Auslösung kann also auch erfolgen, wenn dieser Stift i 19 seinen
Weg gerade darin been det, wenn er noch im Eingriff mit der Nut der Scheibe
113 steht (Fig. 7).
`Vie im erstgenannten Beispiel wird das
ausgerastete Ende 181 des Sperrhebels io8 sofort anschließend an seine HerausbeNvegung
nach oben bewegt und legt sich federnd gegen den oberen Teil 161 der Buchse io6
an. Im Fall des ersten Ausführungsbeispiels war diese Aufwärtsbewegung dadurch erreicht,
das dem Hebelarm 181 eine aufwärts gerichtete Vorspannung innewohnte.
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lm Fall des 'hier beschriebenen weiteren Ausfülirungsbeispiels ist
auf diese Vorspannung verzichtet worden, und an Stelle dessen wurde die Feder i
i o, welche den Hebelarm 181 dauernd gegen den Auslöser io5, io6 zieht, so angewendet,
daß sie den anderen Hebelarm 182 gleichzeitig abwärts zieht, wie dies besonders
in Fig. io verdeutlicht ist. Die Feder iio ist zu diesem Zweck am genannten Bolzen
115 so tief angehängt, daß der Anhängept:nkt in der Höhenlage erheblich unter dem
Anhängepunkt der Feder am Hebelende 182 liegt.
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Das Niederdrücken des Auslöseknopfes io4 I>ewirkt, wie beim ersten
Beispiel, daß das Hebelende 181 längs der Fläche 161 leerabgedrückt wird und bei
Verlassen dieser Anlage in die Nut i i t hineingezogen wird.