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Die Erfindung bezieht sich auf eine Belichtungssteuervorrichtung für
fotografische Kameras mit einem einen Belichtungsmesser aufweisenden automatischen
Belichtungsregler, welcher durch Andrücken eines schwenkbaren Tastgliedes am Instrumentenzeiger
des Belichtungsmessers die Objektivblende und/oder den Kameraverschluß einstellt,
wobei ein zusätzlicher Steuerring zum manuellen Einstellen des Blendenwertes vorgesehen
ist und wobei eine Sperre vorgesehen ist, um bei zu großem oder zu kleinem Ausschlag
des Instrumentenzeigers eine Auslösung des Kameraverschlusses zu verhindern.
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Fotografische Kameras, bei denen Blenden und/ oder Verschlußeinstellungen
automatisch mit Hilfe eines eingebauten Belichtungsmessers eingestellt werden, sind
bereits bekannt (deutsche Patentschrift 662 716 und österreichische Patentschrift
158 021).
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Derartige automatische Belichtungseinrichtungen sind sehr oft mit
Steuermitteln versehen, welche dann die Kameraauslösung sperren, wenn das am Instrumentenzeiger
anschlagende Tastglied einen Einstellwert ergeben würde, welcher außerhalb der an
der Kamera maximal einstellbaren Werte liegt, und/oder wenn sich der Instrumentenzeiger
in seiner Nullstellung gegenüber dem Meßinstrument befindet (deutsche Patentschriften
1105 710, 1107 506). Derartige Sperreinrichtungen dienen dazu, eine
Kameraauslösung zu verhindern, wenn eine zu schwache oder zu starke Belichtung des
zu fotografierenden Objektes vorliegt. Somit wird es bei einer automatischen Kamera
mit einer derartigen Sperreinrichtung im allgemeinen unmöglich gemacht, über-oder
unterbelichtete Fotonegative zu erhalten.
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Kameras mit derartigen Sperreinrichtungen haben jedoch den Nachteil,
daß sie in Verbindung mit Blitzlichtgeräten nicht verwendet werden können, da die
Blenden- bzw. Verschlußzeiteinstellung von der Helligkeit des Objektivs kurz vor
der Auslösung abhängt, zu welchem Zeitpunkt das zu fotografierende Objekt vom Blitzlicht
noch nicht beleuchtet ist. Bei Blitzlichtaufnahmen hat dies zur Folge, daß auf der
einen Seite in Dunkelheit eine Auslösung der Kamera durch die eingebaute Sperre
unmöglich gemacht wird, während auf der anderen Seite bei schwacher Beleuchtung
- beispielsweise innerhalb von künstlich beleuchteten Räumen - eine Fehleinstellung
der Kamera sich ergibt, die zu überbelichteten Fotonegativen führt.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Belichtungssteuervorrichtung
für automatische, fotografische Kameras mit eingebauter Auslösesperre zu schaffen,
welche diese obengenannten Nachteile nicht aufweist und welche es ermöglicht, einwandfrei
belichtete Fotonegative auch bei der Verwendung von Blitzlichtgeräten zu erhalten.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Steuerring auf
eine Vorrichtung zum Entsperren der Verschlußsperre wirkt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben werden, wobei auf die Figuren Bezug genommen ist.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Belichtungssteuervorrichtung, F i g. 2 eine perspektivische
Ansicht eines von Hand betätigbaren Ringes zur Einstellung der in F i g. 1 dargestellten
Blendenöffnung, F i g. 3 eine Draufsicht auf den Einstellring der F i g. 1 und 2,
F i g. 4, 5 und 6 Ausschnitte des in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
in verschiedenen Betriebsstellungen, F i g. 7 eine schematische Darstellung der
Sperreinrichtung in Betriebsstellung, F i g. 8 eine schematische Darstellung einer
Variante der in F i g. 1 gezeigten Warneinrichtung und F i g. 9, 10 und 11 schematische
perspektivische Ansichten weiterer Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Belichtungssteuereinrichtung,
wobei einige Teile weggelassen sind.
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Gleiche Teile sind in der ganzen Zeichnung mit gleichen Bezugsziffern
versehen.
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In F i g. 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Belichtungssteuervorrichtung
dargestellt. Der in dem Gehäuse einer nicht dargestellten fotografischen Kamera
eingebaute Belichtungsmesser besteht im wesentlichen aus einer nicht dargestellten
Fotozelle und einem Galvanometer 1, das an die Fotozelle angeschlossen ist und mit
einem Zeiger 2 versehen ist. In unmittelbarer Nähe und im wesentlichen parallel
zu der Bewegungsrichtung des Zei gers 2 ist eine feststehende Halteplatte 3 vorgesehen
Der Betätigungsstab 4 zum Auslösen des gleichfalls nicht dargestellten Verschlusses
dient zur Übertragung einer Längsbewegung und ist normalerweise in Aufwärtsrichtung
durch eine Spannfeder 4a vorgespannt, wobei das eine Federende am Kameragehäuse
und das andere an einem Haken 4 b am Stab 4 befestigt ist. Der Stab
4 kann entweder direkt oder indirekt von einem nicht dargestellten Verschlußauslöseknopf
od. dgl. betätigt werden.
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Die erfindungsgemäße Belichtungssteuervorrichtung enthält einen hin
und her bewegbaren Hebel 6 der drehbar um die schematisch durch die strichpunktierte
Linie 7 dargestellte Drehachse schwenkbar ist. Der Hebel 6 hat einen Arm, der federnd
an dem Stab 4 über einen seitlich von dem Stab abstehenden Stutzen 4 c verbunden
ist. Die Federwirkung wird durch eine Zugfeder 9 bewirkt, die zwischen dem Hebelende
und einem weiteren am Stab 4 befestigten Stutzen eingespannt ist. Der andere Arm
des Hebels 6 ist mit einem Vorsprung 6 a versehen, der sich über den gesamten vom
Zeiger 2 des Galvanometers 1 überstrichenen Bereich erstreckt. Die Stellung des
Zeigers 2 richtet sich nach der von dem zu fotografierenden Objekt auf die Fotozelle
fallenden Lichtmenge, wobei der Zeiger den entsprechenden Belichtungswert für das
Objekt anzeigt.
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Unter der Annahme, daß der Zeiger 2 bei Lichteinfall auf die Fotozelle
in F i g. 1 von rechts nach links bewegt werde, befindet sich der Zeiger in seiner
Nullage auf der rechten Seite am rechten Ende des Vorsprungs 6a und beim überschwingen
des Zeigers über das linke Ende des Vorsprungs außerhalb des Vorsprungs. Wie aus
F i g. 1 ersichtlich ist, hat der Vorsprung 6 a zwei Seitenkanten 6 b und 6c, die
sich senkrecht zur Längsachse des Hebels 6 nach abwärts erstrecken. Der andere Arm
des Hebels 6 trägt einen Arm 6 d, der sich nach vorn in der in F i g. 1 gezeigten
Art erstreckt. Der Seitenarm 6d dient zur Auflage des einen Endes eines Winkelhebels
10. Dieser Winkelhebel ist drehbar um seine durch die strichpunktierte Linie 11
angedeutete Achse verschwenkbar. In normalem Betriebszustand wird der
Winkelhebel
10 durch die Wirkung einer Feder 12 in entgegengesetztem Uhrzeigersinn gespannt.
Der Winkelhebel 10 ist an seinem anderen Ende mit einem Stift 10a versehen, welcher
locker in die öffnung 13 hineinpaßt, die von zwei Kreuzschlitzen auf den beiden
sichelförmigen Blendenlamellen 14 an einer Stelle vorgesehen sind, welche dem Drehpunkt
des Lamellenpaares an einem festen Punkt des Gehäuses benachbart ist. Die Blendenlamellen
14 sind an einer dem Drehpunkt gegenüberliegenden Stelle mit einander gegenüberliegenden
Aussparungen versehen, die die eigentliche Blendenöffnung bilden.
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Neben dem hin und her bewegbaren Hebel 6 weist die erfindungsgemäße
Belichtungssteuervorrichtung einen weiteren Hebel s auf. Der eine Arm dieses Hebels
5 drückt unter der Wirkung einer Zugfeder 8 elastisch gegen den am Betätigungsstab
4 angeordneten Stutzen 4 c. Der andere Arm des Hebels 5 hat einen freien Endabschnitt,
der, wie man aus F i g. 5 erkennt, an seiner Oberseite mit einem Vorsprung
5 a
versehen ist, der sich über den vom Zeiger 2 des Galvanometers 1 überstrichenen
Bereich erstreckt, wenn eine bestimmte Lichtmenge von dem zu fotografierenden Objekt
auf die Fotozelle des nicht dargestellten Belichtungsmessers fällt und der Zeiger
den entsprechenden Lichtwert für das Objekt anzeigt. Der Vorsprung 5a erstreckt
sich etwa über die gleiche Breite wie der Vorsprung 6 a am Ende des Hebels 6. Ähnlich
wie der Vorsprung 6 a weist auch der Vorsprung 5 a an beiden Seiten Kanten
5 b und 5e, die sich etwa senkrecht zur Längsachse des Hebels 5 nach
abwärts erstrecken, auf.
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Der andere Arm des Hebels 5 ist an einer geeigneten Stelle, beispielsweise
an seinem Ende, mit einem farbigen Warnschildchen 15 aus transparentem Material
versehen, welches in den Lichtweg eines nicht dargestellten Suchersystems und aus
demselben herausbewegbar ist. Dieses Suchersystem kann beispielsweise aus einer
Linse 16 und einem Okular bestehen.
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Die gezeigte Belichtungssteuervorrichtung enthält ferner eine Sperreinrichtung
für den Betätigungsstab zum Auslösen des Verschlusses. Diese Sperreinrichtung wird
wirksam, sobald der Zeiger des Belichtungsmessers außerhalb seines wirksamen Bereiches
- d. h. in oder dicht bei der Nullage bzw. bei einem zu starken Ausschlag - liegt.
Zu diesem Zweck ist der Steuerhebel 5 mit einem Nebenarm 5 d versehen, der
vorzugsweise in der Nähe der Drehachse 7 angeordnet ist. Dieser Nebenarm
5 d ist über ein Verbindungsstück 22 mit einem schwenkbaren Stab 23' verbunden,
wobei das Verbindungsstück 22 mit einer stufenförmigen Oberkante mit den beiden
Stufen 22 a und 22 b versehen ist. Der Stab 23' ist an seinem einen Ende drehbar
um die strichpunktiert dargestellte Achse 24' an einem feststehenden, in der Zeichnung
nicht dargestellten Teil gelagert. Der Nebenarm 5d, das Verbindungsstück
22 und der Stab 23' einschließlich eines gedachten virtuellen, die Achsen 7 und
24' verbindenden Stabes bilden zusammen eine sogenannte Vierhebelkette. Auf diese
Weise kann die Drehbewegung des Hebels 5 in eine Linearbewegung des Verbindungsstücks
22 umgewandelt werden. Um diese Bewegung des Zwischenstücks 22 ausführen zu können,
ist dasselbe mittels eines Stiftes und eines entsprechenden Schlitzes für eine möglichst
reibungsfreie Bewegung in der Längsrichtung mit dem Nebenarm 5 d verbunden
und durch ein feststehendes Führungsglied 22' (vgl. F i g. 7) geführt.
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Die in F i g. 1 gezeigte Belichtungssteuervorrichtung weist zusätzlich
eine Einrichtung für die Handbetätigung des Blendenmechanismus und für eine Entsperrung
der oben beschriebenen Sperrvorrichtung auf. Wie man in F i g. 1 erkennen kann,
ist vor den beiden Blendenlamellen 14 ein von Hand bedienbarer Ring 25 zum Einstellen
eines Blendenwertes angeordnet, der um die optische Achse eines nicht dargestellten
Fotoobjektivs verdrehbar ist. Dieser Steuerring 25 ist an seinem rückwärtigen bzw.
den Blendenlamellen zugewandten Rand mit einem Fortsatz 25 a
versehen, der sich über einen Teil seines Umfangs gegen die Blendenlamellen parallel
zur optischen Achse des Objektivs erstreckt. Auch nach innen erstreckt sich eine
Steuerfläche 25 b vom Rand des Steuerringes nach einwärts. Seitlich ist eine
Schaltstange 26 vorgesehen, deren dem Steuerring benachbartes Ende mit einem seitlichen
Stift 26a versehen ist, der stets gegen die rückwärtige Randfläche des Ringes 25
gedrückt wird. Das andere Ende der Schaltstange weist eine abgeschrägte Fläche 26b
auf. Ein Sperrhebel 27 ist drehbar um seine schematisch strichpunktiert dargestellte
Achse 28 gelagert und wird normalerweise durch eine Zugfeder 29 im Uhrzeigersinn
von F i g. 1 gespannt. Das eine Ende des Sperrhebels 27 liegt federnd an der schräggestellten
Endfläche 26b der Schaltstange 26 an, während das andere Ende lösbar an dem rechtwinklig
abgebogenen Ende 5 e des mit einem Vorsprung 5 a versehenen Hebels 5 anliegt.
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Die Funktionsweise der in F i g. 1 gezeigten Belichtungssteuervorrichtung
ist wie folgt: Wendet man eine fotografische Kamera mit der oben beschriebenen Belichtungssteuervorrichtung
dem zu fotografierenden Gegenstand zu, so bewegt sich der Zeiger 2 des Galvanometers
1 entsprechend der auf die Fotozelle vom Objekt eingestrahlten Lichtmenge gemäß
F i g. 1 nach links. Es werde angenommen, daß der bewegte Zeiger 2 sich an einem
Punkt längs der Oberkante des Vorsprungs 6a befinde. In dieser Lage kann der Stab
4 entweder direkt oder indirekt durch Betätigung des nicht gezeigten Verschlußauslöseknopfes
herabgedrückt werden, wobei der Hebel 6 gemäß F i g. 1 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
durch die Feder 9 abwärts bewegt wird. Durch diese Bewegung entgegengesetzt dem
Uhrzeigersinn drückt die Oberkante des Vorsprungs 6 a den Zeiger 2 gegen die Halteplatte
3, wo derselbe arretiert wird. Dadurch wird eine weitere Drehbewegung des Hebels
6 unmöglich gemacht.
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Die Drehbewegung des Hebels 6 bewirkt eine Bewegung des Winkelhebels
10 über den Seitenarm 6d.
Der Winkelhebel betätigt seinerseits die Blendenlamellen,
so daß sich eine Veränderung der Blendenöffnung ergibt. Wie man aus F i g. 1 erkennt,
enthält der Vorsprung 6 a eine Arbeitskante mit geeigneter Schrägstellung für den
freien Durchgang des Zeigers 2 oder der unteren Seite der Halteplatte 3. Man erkennt
daraus, daß die Größe der Bewegung des Hebels 6 von der relativen Lage des Zeigers
2 zur Arbeitskante des Vorsprungs abhängt. Demzufolge kann die Blendenöffnung, die
von den einander gegenüberliegenden Aussparungen der Blendenlamellen 14 gebildet
wird, entsprechend der relativen Zeigerstellung zu der schräggestellten Kante des
Vor-
Sprungs 6 a so gesteuert werden,: daß die optimale Belichtung
erreicht wird.
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Soll ein Gegenstand mit außerordentlich geringer oder großer Helligkeit
fotografiert werden, so -wird der Zeiger 2 des Galvanometers 1 entweder kaum bewegt
oder in eine Ausschlagstellung über den normalen Anzeigebereich hinaus verschwenkt.
Der Zeiger 2 befindet sich somit nicht über der Oberkante des Vorsprungs 61. Wird
in diesem Fall der Betätigungsstab 4 herabgedrückt, wird der Hebel 6 um seine Drehachse
7 entgegen der Uhrzeigerrichtung verschwenkt. Der Vorsprung 6a kann dabei nicht
auf den Zeiger 2 einwirken. Schließlich stößt der Hebel 6 an den oberhalb des Hebels
befestigten Anschlagstift 18 an, wodurch der Hebel arretiert wird.
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Da der Betätigungsstab 4 beim Niederdrücken nicht nur den Hebel
6, sondern auch den Hebel 5 um die Drehachse 7 gemäß F i g. 5 entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn verschwenkt, wird der Zeiger 2 in einer bestimmten Position auch
von der Arbeitskante 5 a gegen die feststehende Halteplatte 3 gedrückt. Der
Hebel 5 ist dabei so ausgebildet, daß sein Vorsprung 5 a zuerst den Zeiger
2 zur Arretierung desselben gegen die feststehende Halteplatte 3 drückt, worauf
anschließend der Vorsprung 6 a des Hebels 6 gegen den Zeiger 2 drückt und eine Meßwertabtastung
vornimmt. Wenn die beiden Vorsprünge 5 a und 6 a am Zeiger anliegen, liegt
die Arbeitskante des Vorsprungs 5a parallel zu der Unterkante der Halteplatte
3, während die Arbeitskante des Vorsprungs 6a unter einer gewissen Schräglage zu
dieser Kante verläuft.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß, wenn der Zeiger 2 innerhalb
seines Wirkungsbereichs - d. h. oberhalb der Vorsprünge 5 a und 6 a liegt
-die Abwärtsbewegung des Betätigungsstabes 4 eine Drehbewegung der Hebel 5 und 6
entgegen dem Uhrzeigersinn bewirkt, wobei der Zeiger gegen die Halteplatte 3 durch
den Vorsprung 5 a gedrückt und dort festgehalten wird, worauf der Vorsprung
6 a in Berührung mit dem Zeiger gebracht wird, so daß die Blendeneinstellung in
übereinstimmung mit der relativen Zeigerstellung zu der abgeschrägten Kante des
Vorsprungs 6a vorgenommen wird. Befindet sich dagegen der Zeiger 2 außerhalb seines
Wirkungsbereichs - beispielsweise auf der linken Seite außerhalb der linken Kante
der Vorsprünge 5 a und 6 a oder auf der rechten Seite außerhalb der rechten
Kanten dieser Vorsprünge -, so bewirkt die Abwärtsbewegung des Betätigungsstabes
4 eine Drehbewegung der Hebel 5 und 6 entgegen der Uhrzeigerrichtung, bis
der Hebel 6 gegen den Anschlag 18 anstößt, worauf die Hebel angehalten werden und
keine Weiterbewegung mehr möglich ist. Gleichzeitig mit der Bewegung des Hebels
5 wird auch das Warnschildchen 15 in den Lichtweg des Suchersystems verschwenkt
und der Benutzer der Kamera gewarnt, daß sich der Zeiger 2 außerhalb seines Wirkungsbereichs
befindet.
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Zur Erläuterung der Sperreinrichtung sei auf F i g. 4 bis 7 Bezug
genommen. Es werde angenommen, daß eine bestimmte Lichtmenge von dem zu fotografierenden
Objekt auf die Fotozelle des nicht dargestellten Belichtungsmessers falle und daß
sich der Zeiger 2 des Galvanometers 1 über dem ersten und zweiten Vorsprung
5 a bzw. 6 a der Hebel 5 und 6 befinde - d. h. innerhalb seines wirksamen,
insbesondere aus F i g. 4 ersichtlichen Bereichs. Das Niederdrücken des Betätigungsstabes
4 bewirkt eine Drehbewegung der Hebel 5 und 6 in entgegengesetztem Uhrzeigersinn,
wodurch der Zeiger 2 zunächst von dem Vorsprung 5 a gegen die feststehende
Halteplatte gedrückt wird, wodurch die Weiterbewegung des Zeigers 2 in der in F
i g. 5 gezeigten Stellung unmöglich gemacht wird. Anschließend wird auch der zweite
Vorsprung 6 a aufwärts bewegt, bis derselbe zur Anlage an den arretierten Zeiger
2 kommt. Dadurch wird die Blendenöffnung durch die beiden Blendenlamellen
14 auf einen optimalen Blendenwert eingestellt, der von der Größe der Drehbewegung
des Hebels 6 abhängt. Da die Winkelverdrehung des Hebels 5 nur klein ist, kann das
Verbindungsstück 22 nicht genügend weit bewegt werden, um die Kante der oberen Stufe
22 a in eine Stellung unmittelbar unter dem Anschlag bzw. Stutzen 4 b des Betätigungsstabes
4 zu bringen. Dieser Stutzen 4 b liegt vielmehr der Kante der unteren Stufe 22 b
des Verbindungsstückes 22 gegenüber, so daß der Betätigungsstab 4 niedergedrückt
werden kann.
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Durch das Niederdrücken des Betätigungsstabes 4 wird der Verschlußmechanismus
für eine optische Belichtung ausgelöst.
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Nimmt man jedoch an, daß der Zeiger 2 kaum oder zu stark ausgeschlagen
hat und sich außerhalb seines wirksamen Bereichs befindet, so daß beim Niederdrücken
der Betätigungsstab 4 die Hebel 5 D und 6 in entgegengesetztem Uhrzeigersinn bis
zum Anliegen an dem Anschlag 18 verdrehen kann, ohne daß dabei die Vorsprünge
5 a bzw. 6 a in Berührung mit dem Zeiger kommen - wie dies in F i g. 6 dargestellt
ist -, so tritt folgendes ein: Durch die starke Drehbewegung des Hebels wird das
Verbindungsstück 22 nach links in F i g. 1 bewegt, wobei die Kante der höheren Stufe
22a des Verbindungsstückes 22 unmittelbar unterhalb des Stutzens 4 b vom Betätigungsstab
4 zu liegen kommt. Dadurch wird ein weiteres Niederdrücken des Betätigungsstabes
4 verhindert, und der Verschluß kann nicht ausgelöst werden.
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Da das Warnschildchen 15 beim Anheben der auf dem Hebel gebildeten
Arbeitskante in den Lichtweg eines durch die Linse 16 dargestellten Suchersystems
eingeschwenkt wird, sobald der Zeiger außerhalb der Vorsprünge 5 a, 5 b liegt,
verhindert die erfindungsgemäße Belichtungssteuervorrichtung nicht nur ein Auslösen
des Verschlusses, sondern gibt auch dem Benutzer nach Einschwenken des Warnschildchens
15 in das Blickfeld des Suchers eine positive Anzeige über ungenügende Belichtungsverhältnisse.
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Will man eine mit der Sperrvorrichtung für den Auslösemechanismus
in seiner Ruhestellung ausgestattete Kamera für Blitzlichtaufnahmen an einem Ort
benutzen, an welchem der Zeiger des Belichtungsmessers nicht wahrnehmbar ausschlägt,
so würde normalerweise die Sperrvorrichtung das Auslösen verhindern. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist daher eine von Hand bedienbare Blendeneinrichtung vorzusehen,
welche ein Lösen der Sperrvorrichtung gestattet.
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Die Funktionsweise dieser Einrichtung soll im folgenden beschrieben
werden. Der Regelring 25 kann so lange gedreht werden, bis die Markierung »AUTO«
auf der Außenfläche des Ringes mit einer festen Bezugsmarke 30 in Deckung liegt.
In dieser Stellung wird der Sperrhebel 27 im Uhrzeigersinn
unter
der Wirkung der Feder 29 verdreht, wodurch das gleichfalls abgebogene Ende 27 a
von dem abgebogenen Ende 5 e des Hebels 5 freikommt, während der Stift 10 a des
Winkelhebels 10 zur Steuerung der beiden Blendenlamellen 14 in seine Arbeitsstellung
gebracht wird, in welcher er zur Regelung der Blendenöffnung frei bewegbar ist,
ohne daß dabei der Stift 10 a die innere Steuerfläche 25 b des Steuerringes
25 berühren kann. In diesem Zustand kann die Blendensteuervorrichtung in der bereits
beschriebenen Art und Weise arbeiten.
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Will man jedoch Blitzlichtaufnahmen machen, wobei der Zeiger 2 des
Belichtungsmessers kaum ausschlägt, oder will man eine Aufnahme unter Verwendung
einer beliebigen, nicht automatisch vom Belichtungsmesser geregelten Blendeneinstellung
vornehmen, so kann der Steuerring 25 bis zur Einstellung des gewünschten Blendenwertes
auf der Blendenskala gemäß F i g. 2 verdreht werden. Die einzelnen Blendenwerte
sind dabei auf der äußeren Mantelfläche des Ringes 25 markiert und müssen zur Deckung
mit der Bezugsmarkierung 30 gebracht werden. Dabei schiebt der hintere Vorsprung
25 a die Schaltstange 26 über den seitlichen Stift 26 a zurück, wobei der Sperrhebel
27 mit seinem unteren Ende entlang der schräggestellten Endfläche 26 b der
Schaltstange 26 gleitet und das gegenüberliegende Ende 27a des Sperrhebels in Eingriff
mit dem umgebogenen Ende 5 e des Hebels 5 gebracht wird. Dieser Eingriff des Sperrhebels
27 mit dem Steuerhebel 5 macht eine Drehbewegung des Hebels 5 entgegen dem Uhrzeigersinn
in F i g. 1 unmöglich.
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Andererseits wird durch das Verdrehen des Steuerringes 25 durch die
innere Steuerfläche 25 b der Stift 10a am Winkelhebel 10 zur Einstellung
der gewünschten und von Hand -vorgegebenen Blendenstellung verstellt. In dieser
Stellung kann der Betätigungsstab 4 für die gewünschte Aufnahme niedergedrückt werden,
da das Niederdrücken des Betätigungsstabes 4 nicht durch das Verbindungsstück 22
der Sperrvorrichtung in der bereits beschriebenen Art und Weise verhindert wird.
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Selbstverständlich können auch andere geeignete Zwischenglieder als
die in F i g. 1 dargestellten verwendet werden, die eine Drehbewegung des Steuerringes
25 mit seinen Steuerflächen ermöglichen und die Drehbewegung des Steuerhebels 5
sperren. An Stelle der hinteren Steuerfläche 25 a und der inneren Steuerfläche
25 b auf einem einzigen Ring 25 können beispielsweise die hintere Steuerfläche
25a auf dem Steuerring 25 und die innere Steuerfläche 25b auf einem
zweiten Ring zur Regelung der Blendenöffnung angeordnet sein, der gleichfalls um
die optische Achse des Fotoobjektivs drehbar ist.
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F i g. 8 zeigt eine andere Befestigungsmöglichkeit für das farbige
Warnschildchen 15. Dieses ist entsprechend dieser Ausführungsvariante indirekt über
einen Winkelhebel 19 mit dem einen Ende des Steuerhebels 5 bzw. 6 verbunden. Bei
einer Drehbewegung des Hebels 5 oder 6 in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung wird
das Warnschildchen 15 in den Lichtweg des durch die Linse 16 schematisch angedeuteten
Suchersystems hineinbewegt. Es ergibt sich somit dieselbe Art einer Anzeige.
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In F i g. 9 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der in F i g. 1. gezeigten
Belichtungssteuervorrichtung dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel entspricht
im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel von F i g. 1 mit der Ausnahme, daß die beiden
Steuerhebel 5 und 6 an dem Betätigungsstab 4 für den nicht dargestellten Verschluß
auf der Unterseite des am Stab befestigten Stutzens 4 c angreifen und daß der Stab
4 normalerweise einseitig durch die Wirkung der Feder 4 a nach unten gespannt ist.
Das untere Ende des Betätigungsstabes 4 greift an das eine Ende eines Zwischenhebels
4 d an, dessen anderes Ende entweder direkt oder indirekt durch einen nicht dargestellten
Verschlußauslöseknopf in der Richtung des Pfeiles in F i g. 9 abwärts gedrückt wird.
Das Niederdrücken des linken Endes des Zwischenhebels 4 d bewirkt eine Aufwärtsbewegung
des Betätigungsstabes 4, wodurch die beiden Steuerhebel 5 und 6 gemäß F i g. 9 nach
aufwärts gegen den Zeiger 2 und die Unterkante des Halteteils 3 bewegt werden. Dementsprechend
ist die Funktionsweise des in F i g. 9 gezeigten Ausführungsbeispiels praktisch
identisch mit der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform.
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In F i g. 10 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der in F i g. 1 gezeigten
Belichtungssteuervorrichtung dargestellt. Die gezeigte Vorrichtung enthält zwei
miteinander fluchtende Hebel 5 und 6, von denen jeder einen zweiteiligen Arm
20-5", 21-6" enthält, der mit einem nicht dargestellten Verschluß oder einer
gleichfalls nicht dargestellten Blendeneinrichtung gekuppelt ist. Die übrigen Teile
entsprechen in ihrem Aufbau den bei der Vorrichtung in F i g. 1 gezeigten Teilen.
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Wie man aus F i g. 10 erkennen kann, besteht jeder der beiden zweiarmigen
Hebel 5, 6 aus je einem einstückigen Arm 5' bzw. 6' und aus je einem zweiteiligen
Arm 20-5" bzw. 21-6", von denen der erste Teil (20, 21) mit dem ersten Arm
(5', 6') ein Teil bildet und der zweite Teil einstellbar mit dem ersten Teil
verbunden ist. Zu diesem Zweck dienen die Stifte 23 und 24, die auf den Enden des
ersten Teils (20, 21) vom zweiten Arm befestigt sind und in einer Nut 25
bzw. einen Schlitz 26 am einen Ende des zweiten Armteils 5", 6" eingreifen.
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In F i g. 11 ist schließlich ein viertes Ausführungsbeispiel der in
F i g. 1 gezeigten Belichtungssteuervorrichtung dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel
enthält gleichfalls zwei Hebel 5 und 6, an denen je ein Stift 5 f bzw. 6
e befestigt ist, die ihrerseits mittels der Feder 31 miteinander verbunden sind.
Die Feder 31 bewirkt, daß der Stift 5 f gegen die Unterkante des Hebels-
6 drückt. Bei diesem Ausführungsbeispiel können die beiden Hebel 5 und 6 auf der
einen Seite einarmig ausgebildet sein, wobei der gemeinsame Arm 6' federnd an dem
Betätigungsstab -4 angreift.
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Aus dem Vorstehenden erkennt man, daß die vorliegende Erfindung sich
auf eine überwachungs- bzw. Sicherheitsvorrichtung einfacher Bauart für eine fotografische
Kamera bezieht, die eine Warneinrichtung zur visuellen Warnung des Benutzers enthält,
sobald der Zeiger des Belichtungsmessers sich in einem ungeeigneten Bereich befindet,
und die eine Sperrvorrichtung enthält, die ein Auslösen des Verschlusses verhindert,
solange sich der Zeiger in dem genannten Bereich befindet, wodurch ein Versehen
beim Fotografieren völlig ausgeschlossen ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird
eine Schalteinrichtung geschaffen, die ein Umschalten der Blendeneinrichtung aus
dem Zustand, in dem dieselbe automatisch von einem Belichtungsmesser gesteuert wird,
in den anderen Zustand, in welchem sie von Hand betätigbar ist und umgekehrt zuläßt.