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Photographische Kamera mit selbsttätiger elektrischer Belichtungsregelung
Die Erfindung betrifft photographische Kameras mit selbsttätiger elektrischer Belichtungsregelung,
bei denen ein Einstellorgan der Kamera mit einem Tastglied verbunden ist, das jeweils
bis zum Anschlag gegen den Zeiger eines elektrischen Belichtungsmessers bewegt wird.
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Es sind bereits Kameras mit Blendenregler dieser Art vorgeschlagen
worden, bei denen der Zeiger des elektrischen Belichtungsmiessers durch eine Stützfläche
oder einen gezahnten Bügel festgehalten werden und das die Einstellung der Blende
bestimmende Tastglied eine besondere Ausbildung haben muß, um einen mechanischen
Anschlag des Tastgliedes der Blende an dem Zeiger des Belichtungsmessers zu ergeben.
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Gemäß der Erfindung ist nun der Zeiger des Belichtungsmessers selbst
als starre Anschlagfahne mit stufen- oder kurvenförmiger Außenkante oder Seitenfläche
ausgebildet, während das Tastglied des selbsttätig einzustellenden Regelorgans der
Kamera (Kameraverschluß oder Objektivblende) entsprechend radial bzw. axial zu ihr
beweglich ist. Hierdurch ist eine besonders einfache und allgemeiner verwendbare
Ausführung der selbsttätigen Belichtungsregelung ermöglicht, bei der auch die Berücksichtigung
weiterer Belichtungsfaktoren sowie die an sich bekannte Warnung vor Unterbelichtung
oder die Sperrung der Kamerabetätigung bei zu schwacher Belichtung in besonders
einfacher Weise @erfolgen kann.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand durch Ausführungsbeispiele
schematisch veranschaulicht.
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Fig. z zeigt eine Anschlagfahne gemäß der Erfindung.
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Fig. z zeigt, wie die Anschlagfahne durch eine zusätzliche Arretierung
in der Arbeitslage festgehalten werden kann. Die Fig. 3 und q. zeigen andere Ausführungsformen
der Anschlagfahne.
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Fig.5 veranschaulicht schematisch das Zusammenwirken der Teile bei
der selbsttätigen Regelung der Geschwindigkeit des Verschlusses einer Kamera o.
dgl.
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Fig. 6 zeigt die Anordnung zweier Anschlagfahnen, um auch die von
Hand bewirkte Verstellung eines unabhängigen Regelorgans, z. B. einer zweistufigen
Blende, der Kamera o. dgl. bei der Belichtungsregelung durch selbsttätige Einstellung
des Verschlusses zwangsläufig zu berücksichtigen. In den Fig. 7 bis 9 sind verschiedene
Anordnungen zur selbsttätigen Regelung .der Irisblende eines Kameraobjektivs dargestellt.
Fig.
iö veranschaulicht die selbsttätige Einstellung einer Blende als des abhängigen
Regelorgans unter Berücksichtigung der von Hand bewirkten Einstellung der Geschwindig
keit des Verschlusses als unabhängigen Regel`-` organs.
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Fig. i i zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der letzteren Anordnung,
und Fig. 1-2 stellt eine Anordnung dar, um die Wirkung .der Anschlagfahne auf das
abhängige Regelorgan schon vor Betätigung des Verschlusses ersehen zu können..
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Der in Fig. i als eine um eine Achse 2 drehbare Anschlagfahne i in
der Form einer Stufenscheibe ausgebildete Anschlag hat möglichst geringe Masse,
ist gut ausbalanciert und mit tunlich geringer Reibung derart gelagert, daß er,
ohne die ihn umgehenden Teile zu streifen, durch den Zellenstrom mittels eines (nicht
gezeichneten) elektromagnetischen Systems unmittelbar oder durch entsprechend ausgebildete
übertragungsmittel (Exzenter, Kurvenscheiben u: dgl.) bewegt bzw. in eine der Belichtung
der Photozelle entsprechende Stellung gebracht werden kaxfn. Bei Betätigung des
Verschlusses der Kamera wird ein Anschlagfinger q., von dessen Stellung die Einstellung
des ,abhängigen Regelorgans ,abhängig ist, radial zur Anschlagfahne in Bewegung
gesetzt und gelangt je nach der Belichtung der Photozelle an einer der Stufen 3a,
31' usw. der äußeren Kante der Stufenscheibe zur Ruhe. Durch .die Höhe der
jeweils durch den Zellenstrom in den Weg des Anschlagfingers gebrachten Stufe der
Anschlagfahne wird also der Hub des Anschlagfingers bestimmt und damit die Einstellung
des abhängigen Regelorgans. Je größer die Anzahl dieser Stufen ist, mit desto größerer
Genauigkeit kann diese Einstellung nach Maßgabe der herrschenden Lichtverb.ältnisse
erfolgen.
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Zweckmäßig wird die Anschlagfahne während des Einstellvorganges in
ihrer Arbeitslage unverrückbar festgehalten. Hierbei soll jedoch die Lagerung der
Fahne gar nicht oder möglichst wenig beansprucht werden. Dies kann erfindungsgemäß
z. B; durch eine Arretier- oder Klemmvorrichtung, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist, bewirkt werden. Die Anschlagfahne i ist mit einer verstärkten Nabe 7 versehen,
die .auf der bei i oa und 1 ob gelagerten Welle 2 gegen den Druck einer Feder
9 axial verschoben werden kann, bis sie gegen ein festes Widerlager 8 zu liegen
kommt. Diese Verschiebung kann durch einen in einer Führung 6 gleitenden Sperrstift
5 bewirkt werden, worauf die Anschlagfahne in ihrer jeweiligen Einstellung festgehalten
wird. Diese Fixierung der Anschlagfahne kann durch Aufrauhung, Riffelung o. dgl.
der zur Berührung gelangenden Teile noch unterstützt werden. Statt die äußere Kante
der Anschlagfahne stufenförmig ,auszubilden, kann diese, wie Fig. 3 zeigt, auch
die Form einer stetigen `@ Kurve 3c erhalten. In .dieser Figur stellt 29 die Achse
der Drehspule 31 eines Drehspuleninstrumentes dar, auf der die Anschlagfahne; zu
deren Ausbalancierung das Gegengewicht 30 dient, unmittelbar sitzt.
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Statt der Kante kann auch die Fläche der Anschlagahne stufen- oder
kurvenförmig ausgebildet sein. Fig. q. zeigt auf der Nabe 7 eine Anschlagahne mit
vier Stufen 32a, 32v USW.,
an denen der parallel zur Drehachse der Anschlagfahne
verschiebbare Anschlagfinger q:, wie Abb. 5 zeigt, öder ein schwenkbares Tastorgan
zur Anlage kommen wird.
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Fig. 5 veranschaulicht ganz schematisch das Zusammenwirken der in
Betracht kommenden Teile der Anordnung, wobei der einfachen Darstellungsmöglichkeit
wegen eine Anschlagfahne nach Fig. ¢ gewählt worden ist. Bei. einer Betätigung des
durch eine Feder 12 in seiner Ausgangsstellung festgehaltenen Auslösehebels i i
des Verschlusses der Kamera wirkt dieser Hebel auf eine Schaltstange 13 derart ein,
daß diese in ihren Lagern 1q.a, 1q. b verschoben wird. Hierbei verschiebt zunächst
eine Nase 15 den Sperrstift 5 gegen die Wirkung einer Druckfeder, wodurch die Nabe
7 der Anschlagfahne fixiert wird, und bei Weiterbewegung der Schaltstange 13 löst
eine zweite Nase 16 derselben einen Winkelsperrhebel17 aus und gibt hierdurch den
in der Führung 18 gleitbaren Anschlagfinger q. frei; der nun durch die auf den Übertragungsarm
23 wirkende Spannfeder 2 i des Kameraverschlusses bewegt wird, bis er auf die den
herrschenden Beleuchtungsverhältnissen entsprechend eingestellte Stufe 32v der bereits
fixierten Anschlagfahne auftrifft. Hierbei wird die Verschlußspannfeder 21, die
vorher durch den Spannhebel i9 des Verschlusses, der sich bei ungespanntern Verschluß
in der Stellung i 9' befindet, gespannt worden war, nach Maßgabe des durch die jeweilige
Stufenhöhe 3211 bestimmten Bewegungsausmaßes des Fingers 4. bzw. des Armes 23 wieder
mehr oder weniger entspannt und dadurch die der Belichtung der Photozelle entsprechende
Einstellung der Geschwindigkeit des Verschlusses als des abhängigen Regelorgans
erzielt. Bei weiterer Fortsetzung der Bewegung der Schaltstange 13 trifft deren
Kopf 24 schließlich auf den Sperrhebe12o, wodurch der Verschluß ausgelöst wird und
die Belichtung der photographischen Platte o. dgl. während einer der Einstellung
.der Verschlußfederspannung entsprechenden Belichtungszeit erfolgt. Nach der Belichtung
bringt die Rückführfeder 22 den Anschlagfinger q. vermittels des Übertragungsarmes
23 wieder in seine Ausgangsstellung zurück,
während die Feder 12
den Verschlußauslösehebel i i in seine Ausgangsstellung zurückführt und dieser dabei
die Schaltstange 13
in ihre Grundstellung zurückzieht, wodurch auch der Sperrstift
5 in seine Ruhelage zurückgebracht und die Anschlagfahne freigegeben wird.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird also durch den Anschlag
bzw. den Anschlagfinger die teilweise Entspannung der Verschlußspannfeder geregelt.
Je nach der Bauart des Verschlusses kann aber die Regelung der Geschwindigkeit desselben
auch in anderer Weise durch den Anschlag erfolgen, z. B. bei Verschlüssen mit Luftbremse,
dadurch, daß der Anschlagfinger die Hubbegrenzung des Bremskolbens bewirkt.
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Bei dem in Fig.5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die zur Bewegung
des abhängigen Regelorgans erforderliche Kraft von der Verschlußspannfeder mitgeleistet;
in anderen Fällen kann eine beliebige andere Kraftquelle zur Leistung der Bewegungsarbeit
des abhängigen Regelorgans herangezogen werden.
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Wenn noch eine Verstellung eines unabhängigen Regelorgans, z. B. der
Blende eines Kameraobjektivs, von Hand aus vorgesehen ist, so muß. vorgesorgt sein,
daß die selbsttätige Einstellung des abhängigen Regelorgans, z. B. des Verschlusses,
selbsttätig unter Berücksichtigung dieser von Hand bewirkten Verstellung erfolgt.
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So ist gemäß Fig.6 für eine jede solche Einstellung des unabhängigen
Regelorgans (es ist z. B. eine Blende mit der Einfachheit wegen nur zwei Blendenstufen
angenommen) je eine ihr entsprechende Anschlagfahne ja, ib vorgesehen, die
auf derselben Achse 2 fest miteinander verbunden sitzen. Der der einen oder der
anderen Anschlagfahne gegenüberzustellende Anschlagfinger q.' wird von einem Führungsring
25 getragen, der auf einem Gleitstutzen 28 sowohl um dessen Achse drehbar ,als auch
axial verschiebbar gelagert ist. In einen längs des Umfanges des Führungsringes
angeordneten Schlitz 26 greift, die Drehbewegung des Ringes frei lassend, das abgebogene
Ende eines Steuerhebels 27 ein, der mit dem unabhängigen Regelorgan, z. B. der Blende,
derart verbunden ist, daß bei der Einstellung der betreffenden Blendenstufe von
Hand .aus der Führungsring 25 und mit ihm deY Anschlagfinger q.' axial so verschoben
wird, daß der Finger q.' der stufenförmigen Kante der dieser Blendenstufe entsprechenden
Anschlagfahne ia gegenübersteht und mit dieser bei der Einstellbewegung des abhängigen
Regelorgans, mit dem er verbunden ist, zusammenwirkt. Je mehr verschiedene Einstellungen
des unabhängigen Regelorgans und je mehr verschiedene entsprechende Anschlagfahnen
infolgedessen vorgesehen sind, desto größer wird die Genauigkeit sein, mit der die
Belichtungsregelung erfolgen kann.
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Soll .das unabhängige Regelorgan nicht stufenweise, sondern kontinuierlich
regelbar sein, so muß statt der verschiedenen sprunghaft sich ändernden Anschlagfahnen
o. dgl. ein Gebilde mit entsprechend kontinuierlichen Übergängen verwendet werden.
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Zu demselben Zweck, dem die Verwendung mehrerer Stufenscheiben o.
dgl. dient, können auch an sich bekannte andere Maßnahmen getroffen werden. So kann
z. B. auf den Zellenstrom durch Einschalten von den verschiedenen Einstellungen
des unabhängigen Regelorgans entsprechenden Zusamviderständen in den Zellenstromkreis
@entsprechend eingewirkt werden, oder es kann die Photozelle in entsprechender Weise
abgeblendet werden, wobei alle diese zusätzlichen Regelungen zwangsläufig gekoppelt
mit der Änderung der Einstellung des unabhängigen Regelorgans erfolgen.
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Mit Hilfe der gleichen Mittel können auch die Änderungen anderer Faktoren,
die auch für die Belichtung maßgebend sind, wie der Empfindlichkeit des Platten-
oder Filmmaterials, entsprechend berücksichtigt werden.
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Um den Photographierenden in an sich bekannter Weise aufmerksam zu
machen, daß die Beleuchtung bei der gewählten Einstellung des unabhängigen Regelorgans
nicht hinreicht, um auch bei der äußersten Einstellung des abhängigen Regelorgans
eine genügende Belichtung zu ergeben, kann der Anschlag gemäß. der Erfindung .auch
dazu dienen, mit Hilfe einfacher mechanischer Mittel ein entsprechendes optisches
oder akustisches Warnungssignal zu geben oder die Verschlußauslösung zu sperren
oder eine beliebige Kombination dieser Wirkungen gleichzeitig herbeizuführen. Der
den Apparat Benutzende kann dann eine größere Blende nehmen oder eine geringere
Geschwindigkeit des Verschlusses wählen bzw. denselben auf Zeit umstellen.
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So kann z. B. die Anschlagfahne o. dgl. selbst bzw. ein auffallend
gefärbter oder gestalteter Teil derselben in der entsprechenden (äußersten) _ Stellung
durch ein Fenster oder im Sucher der Kamera sichtbar gemacht werden. Oder es kann
der Anschlagfinger in der betreffenden Stellung der Fahne durch eine Öffnung derselben
hindurch- oder an ihr vorbeigehen und auf einen dahinter angeordneten Kontakt oder
Auslösehebel eines :elektrischen oder mechanischen Klingelwerks drücken. In letzterem
Falle kann hierbei zugleich auch, z. B. wenn in Fig. 7 der Anschlagfinger hinter
der Anschlagfahne ganz ausschlagen kann, die Verschlußspannfeder 21 soweit entspannt
werden, daß ihre Kraft beim Auslösen ihrer Sperre
2o nicht mehr
hinreicht, um den Verschluß zu betätigen.
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In Fig:7 ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung veranschaulicht,
bei dem die Irisblende eines Kameraobjektivs abhängiges Regelorgan ist und als unabhängiges
Regelorgan eih Zentralverschluß zur Anwendung kommt. Der Blendenstellring 4o trägt
einen Finger 4i, der in der Grundstellung, in der die Irisblende völlig geöffnet
ist, die Stufenscheibe i nicht berührt. Diese kann. daher infolge ihrer festen Verbindung
mit der Drelispule3i jede dem jeweiligen Zellenstrom entsprechende Stellung einnehmen,
und zwar wird bei nichterregter Zelle die höchste und bei höchsterregter Zelle die
niederste Stufe dem Finger 4i gegenübergestellt. Durch das Spannen des Verschlusses
wird die freie Beweglichkeit der Anschlagfahne in keiner Weise beeinträchtigt. In
der in Fig.7 gezeichneten Stellung ist die Verschlußfeder 4z mittels des Verschlußspannhebels
43 bereits gespannt worden, der durch die unter Wirkung einer Feder 45 stehende
Sperre 44 festgehalten wird. Der Verschluß,auslösehebel 46, der durch die Feder
47 in seiner Lage gehalten wird, berührt mit einem Fortsatz 48 eine Nase 49 des
Blendenstellringes und hindert diesen dadurch, seine Grundstellung vorzeitig zu
verlassen. An den Verschlußauslösehebel ist ein Auslösestift 50 angelenkt, der in
einer Führung 5 i gleitet und nach Zurücklegung einer gewissen Wegstrecke gegen
die Sperre 44 stößt und diese bzw. den Spannhebel 43 auslöst. Eine zwischen ,dem
Auslösehebel und dem Blendenstellring angeordnete Feder 52 wird durch Betätigung
des Auslösehebels gespannt, wobei sich der Fortsatz 48 von der Nase 49 entfernt,
so daß. sich der Blendenstellring 4o ,aus seiner Grundstellung entfernen und hierbei
die Irisblende 53 verkleinern kann, bis der Finger 41 an der betreffenden Stufe
der Stufenscheibe i zum Anschlag kommt. Die Stufenscheibe und mit ihr die Drehspule
bleibt nun so lange festgehalten, bis der Verschlußauslösehebel nach erfolgter Auslösung
des Verschlusses losgelassen und wieder in seine Grundstellung durch die Feder 47
zurückgeführt wird, wobei sein Fortsatz 48 die Nase 49 mitnimmt und den Blendenstellring
in seine Grundstellung bringt, in der die Irisblende wieder voll geöffnet ist.
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Damit sich die Blende nicht bei vorzeitigem Loslassen des Verschlußauslösehebiels
noch während der Belichtung öffnet, kann während der Bewegung des Spannhebels 43
aus seiner Arbeits- in seine Ruhestellung durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte
zwangsläufige Sperre der Verschlußauslösehebel gehemmt bleiben. Zur Verhinderung
seines Abgleitens des Fingers von einer Stufenkante können die einzelnen Anschlagstufen
durch Stege voneinander getrennt werden.
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Die Höhe der Stufen wird so bemessen, ;äaß der jeweils zur Einstellung
gelangende Blendenwert der Beleuchtung des Photoelementes proportional ist. Um die
Abmessungen der Stufenscheibe in zweckmäßigen Grenzen zu halten, kann die maximale
Winkelbewegung des Fingers 41 beliebig geringer als die maximale Drehung der Irisblende
vorgesehen werden, indem die Irisblende -durch den Stellring 40 nicht unmittelbar,
sondern über eine entsprechende übersetzung in Bewegung gesetzt wird. Die Länge
des Auslösestiftes 50 wird so bemessen, daß selbst bei Anschlag an der niedersten
Stufe, .also bei größter Blendenbewegung, die Einstellung der Irisblende bereits
vollzogen ist, bevor der Auslösestift die Sperre 44 auslöst. Durch die elastische
Koppelang von Verschlußauslösehebel und Blendenstellring wird nicht nur erreicht;
daß sich der Auslösehebel auch nach dem Anschlag des Blendenstellringes ungehindert
bis zur Entriegelüng der Sperre 44 weiterbewegen kann, sondern es wird dadurch auch
die seitliche Druckbeanspruchung der Drehspulenachse 29 von dem auf den Auslösehebel
ausgeübten Druck unabhängig gemacht.
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In der in. Fig. 8 dargestellten Ausführungsform entfällt die Koppelung
durch die Feder 52. . Der Blendenstellring 4o ist .durch eine bei un.gespanntem
Verschluß völlig entspannte Zubringfeder 53 mit einem Hebel 55 verbunden, der durch
den Verschlußspannhebel43 betätigt wird, so daß die Feder 53 erst bei Betätigung,des
Spannhebels mitgespannt wird. Hierbei wirkt ihr die stärker gespannte Feder 47 entgegen,
solange der Verschlußauslösehebel nicht betätigt wird. Sowie dies erfolgt, bringt
die Feder 53 die Blende in Arbeitseinstellung, während diese Bewegung bei ungespannter
Zubringfeder 5¢ unterbleiben würde. Durch diese Anordnung wird also verhindert,
daß schon bei ungesp;anntem Verschluß. eine allfällige Betätigung des Auslös@ehebels
zu einer in diesem Falle ja zwecklosen Beanspruchung des Blenden- und Drehspulensystems
führt.
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In dem; Ausführungsbeispiel der Fig.9 ist schematisch veranschaulicht,
wie .die Auslösung des Verschlusses selbsttätig verhindert wird, falls die richtige
Belichtung nicht gewährleistet sein sollte. Die Führung 5 i für den Auslösestift
5o sitzt an einem in den Lagern 57; 58 verschiebbaren Stab 56, der durch eine Feder
59 gegen den Finger 4 i gedrückt wird. Bewegt sich der Finger, so folgt ihm .der
Stab unter dem Einfluß der Feder, bis er durch den Anschlag eines Ansatzes 63 an
das Lager 58 aufgehalten wird. Nur die erste und die letzte Stufe der Stufenscheibe
i
sind nun so bemessen, daß sie keine zu einer solchen Verschiebung
des Stabes 56 führende Bewegung des Fingers 41 zulassen. Es bleibt also, sobald
sich bei Betätigung des Auslösehebels 46 die Drehspule in solcher Lage
be-
findet, daß eine der beiden Endstufen den Anschlag bildet, die Führung
5 1 in der gezeichneten Anfangslage, in :der sich der Auslösestift 5o dann
an der Sperre 44 vorbeibewegt, so daß keine Auslösung der Sperre und mithin keine
Belichtung stattfindet. Zugleich ertönt ein Klingelzeichen, indem seine Verlängerung
des Auslösestiftes 5o mittels der Nase 6o einen ,auf .die Signalglocke 61 schlagenden
Klöppel 62 betätigt. Bei jeder anderen Stellung der Stufenscheibe trifft hingegen
der Auslösestift 50 zufolge der veränderten Lage ddr Führung 5 I auf die
Sperre 44 rund bewirkt die Auslösung, wobei :auch der Weg der Nase 6o anders, und
zwar so verläuft, daß deu Klöppel 62 nicht betätigt wird. Die erste Anschlagstufe
der Stufenscheibe i, d. i. jene Stufe, welche bei nichterregtem Photoelement in
Anschlagstellung kommt, wird so breit ausgebildet (in der Zeichnung durch a angedeutet),
daß sie fauch noch bei einer Erregung der Photozelle den Anschlag für den Finger
4 1 bildet, die einer unzulänglichen Belichtung entspricht, beider also ein lichtstärkeres
Objektiv oder eine längere Expositionszeit erforderlich sein würde.
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In Fig. i o ist dargestellt, wie die selbsttätige Einstellung der
Blende als des abhängigen Regelorgans unter entsprechender Berücksichtigung der
von Hand bewirkten Einstellung der Geschwindigkeit des Verschlusses als des unabhängigen
Regelorgans erfolgen kann. Der Blendenstellring 4o trägt einen Mitnehmerstab 64.
Der Finger 41 ist nicht .am Blendenstellring, sondern an einem ringförmigen Zwischenstück
65 angebracht, das sich auf dem Objektivstutzen sowohl drehen .als auch in der Richtung
der Objektivachse verschieben läßt. Es sind so viele verschiedene Stufenscheiben
i-, IL USW. vorgesehen, als der Verschluß Einstellmöglichkeiten aufweist
(der Einfachheit wegen nur zwei). Durch den Verstellhebel66 wird zugleich mit der
von Hand paus erfolgenden Einstellung des Verschlusses das Zwischenstück 65 parallel
zur Objektivachse so verschoben, daß der Finger 4 1 der dieser Einstellung entsprechenden
Stufenscheibe gegenübersteht. Das Zwischenstück ist mit einem Führungsschlitz 67
versehen, so daß es bei jeder Stellung des Hebels 66 verdreht werden kann. Eine
(in der Zeichnung.nicht dargestellte) Feder führt das Zwischenstück bei Zurückgehen
des Mit nehmers 64 in seine Grundstellung zurück.
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In der in Fig. I I gezeichneten abgeänderten Ausführungsform
ist der Finger 41' stufenförmig ,ausgebildet und wirkt mit einer einzigen Stufenscheibe
i zusammen. Der Verstellhebel 66 bringt die Stufe des Fingers 41' in Arbeitsstellung
gegenüber der Stufenscheibe i, die der Einstellung des unabhängige Regelorgans entspricht,
also hier entsprechend der eingestellten Belichtungsdauer. Bei dieser Ausführungsform
ist es notwendig, daß die Stufenhöhen nach dem logarithmischen Prinzip bemessen
sind, damit deren mechanische Addition ein entsprechendes Resultat ergibt. Die Bewegung
des Stellringes 40' muß daher durch eine entsprechende Übersetzungskurve 68 auf
den Mitnehmerstab 64 übertragen werden.
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Durch geeignete konstruktive Maßnahmen läßt sich außerdem die Möglichkeit
schaffen, den Hebel 66 entsprechend der Empfindlichkeit des Aufnahmematerials
nachzustellen.
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Um die Wirkung der Anschlagfahne auf das abhängige Regelorgan schon
vor Betätigung des Verschlußauslösehebels vermessen zu können, kann die Stellung
der Anschlagfahne ständig sichtbar gemacht werden. Durch gleichzeitiges Kenntlichmachen
der Stellung des unabhängigen Regelorgans ergibt sich die in Fig.I2 beispielsweise
dargestellte Ablesevorrichtung. Wenn. das unabhängige Regelorgan eingestellt wird,
und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Drehung des zur Einstellung
der gewünschten Belichrungszeit dienenden Verschlußstellringes 7 i, wird mittels
der Schlitzführung 72 der auf dem Schlitten 73 laufende Skalenträger 74 verstellt.
Dieser trägt .an seiner geradlinigen Ablesekante Strichmarken und die Bezeichnungen
der Einstellwerte des abhängigen Regelorgans, das sind hier die Blendenzahlen. Auf
derselben Achse mit der Drehspule 3 1 und der Anschlagfahne (also hier der
Stufenscheibe i) sitzt ein ausbalancierter Weiser 75 mit entsprechend gekrümmter
Weiserkante 76, so daß sich der Punkt, wo die Weiserk.ante in der Ansicht von der
Ablesekante des Skalenträgers verdeckt wird, bei Drehung des Weisers, d. h. bei
Veränderung der Zellenerregung, längs der Skala verschiebt. Durch geeignete Ausbildung
der Kantenkrümmung und der Skala läßt sich erreichen, daß der erwähnte Punkt hierbei
jeweils denjenigen Einstellwert anzeigt, den das abhängige Regelorgan (die Blende)
einnehmen würde, wenn in dem betreffenden Moment der Verschlußauslösehebel betätigt
werden würde.