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Gefriertunnel mit gelenkloser Transportvorrichtung Die I?rfindung
bezieht sich auf eine Verbesserung von Gefriertunneln. Zum Tiefgefrieren von Gütern
benutzt man besondere Gefriertunnel, durch die die zu gefrierenden Güter hindurchtransportiert
und dabei mit tiefgekühlter Sole besprüht werden. Der Transport des Gefriergutes
erfolgt dabei auf Nagen, Plattformen od. dgl., die von irgendeinem Zugmittel, z.13.
Gelenkketten, durch den Tunnel gezogen werden.
13ei vier praktischen Durchführung dieses Ver- |
fahrens ergeben sich dadurch große Schwierig- |
keiten. (laß es nicht möglich war, ein gegen das |
Salzwasser r<)stsicli-eres @laterial für das Zugorgan |
zii finden. I:s inuß zii diesem 7weck in der Haupt- |
sache Eisen verwandt werden, cla Kunststoffe nicht die nötige mechanische Festigkeit
haben und Bronze u. ähnl. nicht nur zu teuer sind, sondern auch zu den Sparmetallen
gehören und für absehbare Zeit für den in Frage kommenden Zweck nicht zur Verfügung
stehen. Es läßt sich also mit den bekannten Mitteln nicht verhindern, daß das bewegliche
Zugorgan rostet und unter Umständen sogar festfrißt.
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Dieser Nachteil, der die Ausführung eines solchen Tunnels bisher überhaupt
verhindert hat, wird durch die vorliegende Erfindung vollkommen beseitigt. Die Erfindung
beruht auf dem Grundgedanken, eine Fördervorrichtung so zu gestalten, daß aufeinandergleitende
Teile, wie Gelenke oder
Bolzen oder Lager, überhaupt nicht in dem
Raum vorhanden sind, in dem sich sprühende oder vernebelte Sole befindet. Dies wird
dadurch erreicht, daß frei tragend durch die ganze Länge des Tunnels eine oder mehrere
Zugstangen gelegt werden, die ihrerseits mit Fingern versehen sind, die hinter die
zu transportierenden Gefrierkästen greifen, die beim Hinundherziehen dieser Stangen
diese somit voll der Stelle rücken. Diese Zugstangen können, besonders wenn mehrere
Stockwerke Gefrierformen übereinander behandelt werden, nach Art eines Facliwerkträgers
miteinander verbunden werden, und man kann durch diese Anordnung Tunnellängen von
io m und darüber hinaus noch frei tragend durchspannen. Diese so entstehende Brücke
wird außerhalb des solebeaufschlagten Raumes in irgendeiner Form beweglich aufgehängt
und mit einem Antrieb versehen, der zur Erzielung der notwendigen Hinundher- bzw.
Aufundabbewegung dient. Zweckmäßigerweise werden die Stangen an der Oller- und an
der Unterseite mit Fingern versehen und so geführt, daß beim Hingang beispielsweise
die obere Kastenreihe nach rechts, beim Rückgang der Stange die darunterliegende
Kastenreihe nach links gefördert wird. Die Kästen sollen also den Gefriertunnel
mehrmals hin und zurück durchlaufen, wobei sich eine 'ausreichende Gefrierdauer
für die Kästen ergibt und zudem der Vorteil bestellt, daß sämtliche Kästen gewissermaßen
hintereinandergeschaltet sind. Das Umlenken der Kästen von einer Bahn auf die andere
kann durch Wippen, durch paternosterähnliche Fördervorrichtung oder durch einfaches
Hinunterkippen bewirkt werden. Will man auf den Vorteil der doppelten Ausnutzung
der Zugstangen verzichten, so können selbstverständlich auch alle Bahnen parallel
geschaltet werden.
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Die Zeichnung zeigt einen solchen Tunnel im Längsschnitt. Darin bezeichnet
i ein isoliertes Gehäuse, 2 eine Vorrichtung, bestehend aus den Solezuführungsrohren
und den die Sole zersprü'henden Düsen, 3 sind Schienen oder Bahnen aus Winkeleisen
oder ähnlichem Material, auf denen die Ciefrierkästen 4 verschoben werden. Die Transportvorrichtung
5 besteht aus den Zugstangen 6 und ist mit den Fingern 7 versehen. Die Zugstangen
6 sind durch Versteifungsstangen 8 in Form eines Fachwerkträgers starr miteinander
verbunden. Die. aus den Teilen 6, 7 und 8 bestehende Transportvorrichtung bewegt
sich also als Ganzes hin und her und um ein geringes auf und ab, und zwar so, wie
an Hand des als Beispiel herausgegriffenen Fingers 9 genauer erläutert werden soll.
Die zu diesem Finger gehörende Zugstange geht zunächst in ihrer oberen Lage nach
rechts und schiebt damit die oberste Kastenreihe nach rechts. Am Ende dieses Weges
bewegt sich die Transportvorrichtung nach unten, so daß die nach oben führenden
Finger außer Eingriff gelangen und die nach unten führenden Finger in die zweite
Kastenreihe eingreifen. Danach bewegt sich die Transportvorrichtung wieder nach
links. Das gleiche geschieht bei der dritten und vierten 1Zeilie und lies evtl.
noch weiterhin untereinander angeordneten Kastenreihen. Das Absetzen von der oberen
auf die untere Bahn jeder Einheit ist beispielsweise mit einem Paternoster%verk
io gezeichnet. Der letzte Kasten der oberen Reihe wird jeweils auf ein Fach des
Paternosterwerkes aufgeschoben und wird von diesem um einen Schienenabstand nach
unten bis in die Hölle der nächsten Schiene bewegt. Hier wird es dann von der zurückgehenden
befingerten Stange erfaßt und wieder in die Bahn hineingezogen.
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Der Antrieb der Transportvorrichtung kann auf verschiedene Art und
Weise bewerkstelligt werden, z. B. kann die Transportvorrichtung an Ketten aufgehängt
werden, die in länglich rechteckiger Form über vier Rollen laufen und so der Transportvorrichtung
diese Form der Bewegung aufzwingen. Die verhältnismäßig langsame Hinundherbewegung
kann auch z. B. durch Schraubenspindeln mit angetriebener Mutter, ähnlich den Zugspindeln
bei einer Drehbank, bewerkstelligt werden. Besonders vorteilhaft scheint ein hydraulischer
Antrieb zu sein, der in der Abbildung als Beispiel gezeichnet ist. Die- Transportvorrichtung
q liegt mit Füßen auf Rollen i i, die ihrerseits auf einer Rollbahn 12 liegen, die
mit dem Kolben 13 eines Preßzylinders 14 starr verbunden ist. Die gleiche Vorrichtung
befindet sich am Anfang und am Ende der Brücke. Wird jetzt durch die Leitung 15,
gesteuert durch eine an sich bekannte Vorrichtung, Preßöl in die Zylinder geleitet,
so wird die Transportvorrichtung gehoben und gesenkt. Der Hul> kann entsprechend
den verschiedenen Höhen der Gefrierkästen durch einen verstellbaren Anschlag 16
eingestellt werden. Die Hinundherbewegung, deren Hub wesentlich größer als der der
Aufundahbewegung ist, wird durch den Preßzylinder 17 bewirkt, dessen Kolben 18 über
eine gelenkige Verbindung i9 an der Transportvorrichtung 5 angreift, die somit auf
den Rollen i i vor- und zurückrollen kann. Zweckmäßig wird durch eine automatische
Steuerung in an sich bekannter Weise der Druckölkreislauf so gesteuert, daß die
Bewegungen der Preßzylinder 14 und 17 voneinander abhängig gemacht werden. Der.besondere
Vorteil einer solchen hydraulischen Vorrichtung ist die Geräusch- und Stoßfreiheit
des Arbeitens. Auch lassen sich große Kräfte mit verhältnismäßig geringem Werkstoffaufwand
leicht beherrschen, und der Antriebsmotor für die Preßpumpe ist bei Anordnung eines
hydraulischen Akkumulators keinen periodischen Belastungsschwankungen unterworfen,
wie dies bei einer mechanisch wirkenden Transportvorrichtung der Fall war.
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Zusammenfassend scann gesagt werden, daß der Vorteil der Erfindung
darin liegt, daß bewegte Teile, die Anlaß zu Störungen geben können, nicht in dem
vor? der Sole beaufschlagten Raume liegen und daß die Transportvorrichtung sehr
leicht konstruiert sein kann, da sie lediglich auf Zug beansprucht ist und im übrigen
nur ihr Eigengewicht zu tragen braucht.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung beruht darin, daß unter Verzicht
auf die Leichtigkeit der Konstruktion die Kästen von der Transportvorrichturig
mit
ihren Fingern auf den Schienen 3 nicht stur vorwärts geschoben werden, sondern daß
durch eine \'ergrößerun.g des senkrechten Hubes derTransportvorrichtung diese Kästen
von ihrer Bahn abgeliol>en und frei durch die Luft ein Stück waagerecht weitergehoben
und dann wieder auf die Balin 3 abgesetzt «-erden. Der Vorteil dieser :'1tiordnung
besteht darin, claß zwischen Kästen und Gleitbahnen keinerlei Reibung auftritt,
was zu einer Verringerung des Kraftbedarfs führt. Man ist so auch nicht an eine
bestimmte Länge der Gefrierkästen gebunden.