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Transportkarre für Milchkannen und ähnliche mit Handgriffen versehene
Behälter Die Erfindung betrifft eigne Transportkarre für Milchkannen und ähnliche
Behälter, die mit einem oder mehreren Handgriffen versehen sind, und soll einen
möglichst einfachen und schonendenTransport der Kannen ermöglichen, einesteils um
die anstrengende Transportarbeit zu erleichtern, andernteils um den bisher unvermeidbaren
starken Verschleiß der Kannen zu verhindern. In Molkereien mußten die etwa 5o kg
schweren Milchkannen z. B. von der Laderampe bis zur Abfüllstelle getragen oder
auf niedrige Transportkarren gehoben und dann weggefahren werden, wobei das PeTson@all
stets eine fühlbare Hebearbeit zu leisten hatte. Um sich diese zu ersparen, wurden
die schweren Kannen daher häufig einfach auf dem Boden geschleift oder in etwas
schräger Stellung durch Rollen auf dem Fußreifen fortbewegt.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß zum Transport der
Kannen. eine Karre verwendet wird, die nach Art der bekannten Sackkarren aus einem
niedrigen Fahrgestell besteht, das mit einem zugleich,als Deichsel dienenden langen
Hebel versehen ist, der tun die Laufachse des Faghrgestelles frei verschwenkt werden
kann und nahe seinem unteren Ende mit einer dem kreisförmigen Umfang der Kannen
angepaßten Stütze für eine Kanne, in Höhe der Handgriffe der Kanne aber nut einem
hakenförmigen Greifer versehen ist, mit dessen Hilfe man die Kanne durch Hebelwirkung
anheben und zur Anlage an der Stütze bringen kann. Die auf
solche
Weise festgehaltene, frei über dem Boden schwebende Kanne kann nun ohne Anstrengung
weggefahren werden. Da der Boden der Molkereiräume meist aus empfindlichen Platten
besteht, werden die Laufräder der Karre zweckmäßig mit einer Gummihereifung versehen.
Ein weiterer, sehr wesentlicher Erfindungsgedanke bestecht darin, daß die größte
Breite des Fahrgestelles der Karre kleiner ist als der Durchmesser der zu befördernden
Kannen. Diese Begrenzung der Breitenabmessung der Transportkarre ermöglicht es,
mit der Karre zwischen mit Kannenabstand nebeneinander aufgestellten Kannenreihen
hindurchzufahren und z. B. eine hinter der vordersten Reihe stehende Kanne herauszuholen.
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Die Erfindung wird für folgenden unter Hinweis auf ein irr der Zeichnung
dargestelltes Aueführungsbeispiel beschrieben. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht
der einer Milchkanne in der Einhakestellung gegenüberstehenden Transportkarre mit
einem Teilschnitt durch das Fahrgestell, ungefähr mach der Linie I-I in Fig. 4,
Fig. 2 eine teilweise Vorderansicht der Karre mit strichpunktiert angegebenem Umriß
einer vor ihm stehenden Miilchkanne, Fig. 3 eine Ansicht des Hebelgriffes, Fig.4
eine Draufsicht auf das Fahrgestell der Karre mit einem nach der Linie IV-IV der
Fig. i durch die Laufachse gelegten Teilschnitt, Big. 5 bis 8 verkleinerte Wiedergaben
der wesentlichsten Arbeitsstellungen der Transportkarre, Fig. 9 eine Einzelheit.
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Das Fahrgestell der Transportkarre besteht aus zwei Laufrädern i,
die vorzugsweise mit einer Gummibereifung 2 versehen und auf Achsstummeln 3 lose
drehbar gelagert sind (Fig.4). Diese Achsstummel sind in den Enden, eines Tragrohres
4 befestigt, in dessen Mitte der zur Bedienung der Karre dienernde Hebel 5 starr
befestigt, z. B. angeschweißt ist. Am oberen Ende des Hebels 5 ist ein vorzugsweise
bügelförm=iger Handgriff 6 befestigt (Fig. 1 und 3). An dem mit dem unteren Hebelende
verbundenen Tragrohz 4 ist eine bügelförmige Stütze 7 angebracht, deren Mittelsteg
entsprechend dem kreiGförmigen Umfang der zu befördernden Milchkannen io gebogen
ist, dimit er eine satte Auflage für die Kannen bietet (F:ig. i und 4). Die Stütze
7 ist mit einer Gummlauflage 8 versehen, die in beliebiger Weise an ihr befestigt
sein kann und sowohl zur Schonung der Kannen beiträgt als auch durch ihre Reibung:
ein sichereres Auflager für die Kannen bildet. Ungefähr in der Höhe der Handgriffe
ii der Milchkanne io ist an dem Hebel 5 ein Greifer 9 angebracht, der hakenförmig
gebogen und dazu bestimmt ist, die Kannengriffe zu erfassen (Fig. i) und bei entsprechender
Neigung des Hebels die Kannett vom Boden abzuheben (Fig. 7) bzw. eure angehobene
Kanne wieder auf dien Boden abzustellen. Der Greifer 9 ist zweckmäßig gabelartig
ausgebildet; damit die Kannengriffe an zwei räumlich getrennten Stellen auf den
beiden Schenkeln des Greifers aufliegen, um ein Himundherrolkn der Kannen auf der
Stütze 7 zu verhindern. Der Greifer 9 kann an dem Hebel 5 starr befestigt, z. B.
festgeschweißt sein. Für Betriebe, die mit verschieden hohen Kannen arbeiten, kann
man den Greifer 9 auch in der Längsrichtung des Hebels 5 verstellbar ausführen.
Dies ist in einfacher Weise dadurch erreichbar, daß man den Greifer an einem Klemmring
12 befestigt, der bei unbelastetem Greifer auf dem rdhrförrüilgen Hebel 5 in diesen
Achsenrichtung verschoben werden kann und sich unter der Hebelwirkung der an dem
Greifer hängenden Kanne auf dem Hebel selbsttätig festklemmt.
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Zur Handhabung der Transportkarre wird er mittels .des Aals Deichsel
dienenden Hebels 5 an die zu befördernde Kanne io herangefahren (Fig. 5); dann wird
der Hebel so gegen die Kanne geneigt, daß der hakenförmige Greifer 9 unter einen
der Handgriffe 11 greift (Fig. i und 6). Wird jetzt der Hebel 5 unter gleichzeitigem
Festhalten des Fa'hrgestel'les von dien Kanne weg nach rückwärts geneigt, so wird
die Kanne vom Boden abgehoben und mit ihrem Umfang auf die hohlgewölbte Stütze 7
aufgelegt (Fig.7). Der Greifer 9 wird zweckmäßig in solcher Höhe an dem Hebel 5
angebracht, draß die Pfeilhöhe des Bogens, den er von der Stellung, in welcher er
den Kannengriff i i erfaß@t, bis zu seiner Scheitelstellung zurückzulegen hat, zweckmäßig
nur etwa io mm beträgt. Dieser geringe Hub ermöglicht ein schonendes Ab> setzen
der schweren Kannen auch dann, wenn das Bedienungspersonal im Drange der Arbeit
nicht besonders achtsam verfährt. Die mittels des Hebels angehobene Kanne kann dann
leicht auf dien Laufrädern i an den Stapelplatz oder irgendeine andere Stelle gefahren
(Fig. 8) und dort abgesetzt werden (Fig. 6), wobei man den Hebel 5 zunächst gegen
die Kanne nach vorn neigt, bis die Kanne wieder auf dem Boden steht, und dann den
Hebel noch weiter neigt, bis der Greifer 9 schließlich unter dem Kannengriff i i
weggezogen werden kann. Die Karre ist dann für eine erneute Benutzung frei. Die
geriinge Breite des Fahrgestelles, die kleiner ist als der. Durchmesser der Milchkannen,
ermöglicht es, wie dies in Filg.4 angedeutet ist, mit der Karre zwischen zwei in
Kannendurchmesser voneinander getrennt stehenden Kannen hindurch zu einer hinter
diesen stehenden Kanne zu fahren und diese in dien schon beschriebenen Weise aufzuladen
und herauszufahren.
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Der Greifer 9 kann gemäß Fig. 9 auch auf einer Hülse 15 befestigt
sein, die auf dem Hebel 5 längs verschiebbar und drehbar angeordnet sowie durch
zwei einander gegenüberliegende Aussparungen 16, 17 ihres unteren Randes mit einem
dien Hebel 5 durchsetzenden Zapfen 18 im Eingriff ist. Bei dieser Ausführungsform
ist es zweckmäßig, auf der Hülste 15 noch einen zweiten Greifer 19 vorzusehen. Dieser
Greifer i9 ist in einer solchen Höhe angeordnet, daß nach dem Anheben und Verdrehen
der Hülse 15 um i8o° der Greifer i9 in eine solche Arbeitsstellring gebracht werden
kann, in der er eine Kanne mit einem niedriger angeordneten Handgriff i i erfassen
kann, als der Höhenanordnung des Greifers 9 entspricht. Es ist also mit geringstem
Aufwand lediglich durch die Anordnung eines beweglichen, miteinander verbundenen
Greiferpaares 9, i9 möglich,
dieselbe Transportkarre für die Beförderung
verschiedener MilchkannengröBen, z. B. 5o 1 und 2o 1, zu verwenden, wobei die Umstellung
von der ehren auf die andere Kannengröße außerordentlich einfach und rasch durchgeführt
werden kann. Das ,ist ein weiterer Vorteil der neuartigen Milchkanmentransportkarre.