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Verfahren zur Behandlung und Reinigung antibiotischer Stoffe Die Erfindung
bezieht sich auf basische, antibiotischc Stoffe vom Streptomycintyp, d.'h. auf Glieder
sles aus Streptomycin und antibiotisch wirksamen basischen Verbindungen bestehenden
Stammes, welche Verbindungen (gleich Streptomycin) wasserlöslidhe Salze mit Säuren,
wie z. B. Schwefelsäure, und wasserunlösliche Salze mit organischen, basenausfällenden
Reagenzien bilden können. Solche Verbindungen sind z. B. Derivate von Streptornyoin,
wie z. B. Dibydrostreptomycin, und ähnlich wirkende antibiotische Stoffe, wie z.
B. Streptothricin.
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Schatz, Bugie und Wal:smann (Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 1944,57,244)
zeigten, daß während des Wachstums des Organismus Actinomyces griseus, jetzt Streptomyces
griseus genannt, eine wirksame antibioti.sche, Streptomyciin genannte Substanz gebildet
wird. Dieser antibiotische Stoff hat sich seither von großem klinischem Wert erwiesen.
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Es hat sich später ergeben, daß gleichzeitig mehrere Streptomycine
@gebil-det werden. Das erste in reiner kristalliner Form (als Reineckeat) erhaltene
und vollständig charakterisierte Streptomycin wird jetzt als Streptomycin A bezeichnet.
Das zweite charakterisierte Streptomycin wird jetzt als Streptomycin B .bezeichnet.
Es sind jedoch Anzeichen vorhanden, daß gleichzeitig noch andere Streptomycine gebildet
werden und/oder durch Änderungen der Kulturbedingungen gleichzeitig gebildet werden
können. Jeder dieser antibiotischen Stoffe und jede Mischung davon sollen nachstehend
unter dem Ausdruck Streptomycin zu.samTnengefaßt werden, wenn sie in urmodifizierter
Form
verwendet werden, entweder in Form der freien Base oder als
ein wasserlösliches Salz davon.
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Streptomycin wurde bisher nach verschiedenen Verfahren gereinigt,
die jedoch alle verwicikelt und/oder unwirksam und außerdem teuer waren. Zum Beispiel
besteht ein vor der Erfindung häufig angewendetes Verfahren in den folgenden Verfahrensabschnitten:
i. Behandlung einer primären streptomycinlialtigen Flüssigkeit mit aktivierter Tierkohle,
welche selektiv das Streptomycin adsorbiert; . I?luieren des Streptomycins aus der
Tierko1ile finit einer wäßrigen, wasserlöslichen Mineralsäure, und zwar zweckmäßig
bei leicht erhöhter Temperatur (etwa 30 bis 5o° C) ; 3. Behandlung des Eluats
mit einem organischen, hasenausfällenden Reagens, vorzugsweise Phosphorwolframsäure,
und .4. Zersetzung des Niederschlags.
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Der Ausdruck primäre strel>tomycinlialtige Flüssigkeit umfaßt unter
anderem a) die durch \Vachstum von Streptomyces griseus unter Bedingungen und in
einem zur Entstehung von Streptoni3,cin geeigneten Medium erhaltene Kulturflüssigkeit,
wobei die Feststoffe aus dem Medium etitfe rnt werden; b) die durch Ansäuern einer
solchen Kultur mit z. B. Salz- oder Schwefelsäure erhaltene Kulturflüssigkeit mit
erhöhter Wirksamkeit, wol>ei diese Flüssigkeit neutralisiert wurde, und c) die durch
Säureextraktion aus den von dieser Kultur abgetrennten Feststoffen erhaltene, neutralisierte
Flüssigkeit.
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Ein Gegenstand der Erfmdutig ist die Schaffung einfacher, wirksamer
und noch anderweitig vorteilliafter Verfahren zur Reinigung basischer, antibiotischer
Stoffe vom Streptomycintvp, besonders von Streptomycin selbst. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung ist die Schaffung bestimmter salzartiger Derivate basischer, antibiotischer
Stoffe vorn Strelitomycintyp, die für diese Reinigungsverfahren und für andere Zwecke
geeignet sind, und Methoden zur Herstellung dieser Derivate.
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Es hat sich gezeigt, da.ß basi;sch@e, antibiotische Stoffe mit ol>erfläc'henaktiven
Agenzien vom Typ einer organisch substituierten, mehrbasischen, anorganischen Säure
unter Bildung bestimmter salzartiger Zusammensetzungen reagieren, wobei diese Zusammensetzungen
in Wasser weniger löslich sind als die antibiotischen Stoffe und wiedergeNvonnen
werden können. Es hat sich außerdem gezeigt, daß diese salzartigen Derivate der
ant,ibiotisc.lien Stoffe zur Wiedergewinnung derselben zersetzt werben können.
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Die Verfahren gemäß der Erfindung bestehen ini wesentlichen darin,
daß man einen basischen, antibiotischen Stoff vom Streptomycintvp, insbesondere
Streptomycin, mit einem oberflächenaktiven Agens vom Typ einer organisch substituierten,
mehrbasischen, anorganischen Säure in einem Lösungsmittel für die Reaktionsteilne-liiner,
insbesondere Wasser, aufeinander einwirken läßt. Die gebildete salzartige Zusammensetzung
aus dein antiliiotisclien Stoff und dem oberflä churaktiven .\gcns ist in \Vasser
verhältnismäßig unlöslich und kann durch Filtration, Zentrifttgiereit oder andere
geeignete Mittel abgetrennt werden, wenn Wasser als Lösungsmittel für die Reaktionsteilnehmer
verwendet wurde. Wenn als L.i>stnigsniittel für die Reaktionsteilnehmer ein solches
verwendet wurde, z. B. Methanol, in dein die salzartige Zusammensetzung löslich
ist, ,kann die gebildete salzartige Zusammensetzung durch Entfernung des Lösungsmittels
und Reinigung des Rückstandes, wie z. B. Waschuri mit Wasser, oder durch Zugabe
eines mischbaren Nichtlösungsmittels für die salzartige Zusammensetzung, z. 13.
\Vasser, gewonnen werden. Die Reinigungsverfahren gemäß der Erfindung bestehen im
wesentlichen darin, claß man einen unr-eitnen basischen, antibiotischen Stoff vom
Streptomycintyp mit eirein ol@erfläclienaktiveti Agens vom Typ einer organisch substituierten,
mehrbasischen, anorganischen Säure in einem Lösungsmittel für die Reaktionsteilnehmer
behandelt. Zweckmäßig behandelt man eine wäßrige Lösung des unreinen antilüotischen
Stoffes, z. B. eine primäre, strelitoirivcinlialtige Flüssigkeit oder eine wäßrige
Lösung .eines teilweise gereinigten Streptomycins wie das vorstehend erwähnte Ehiat,
mit dem oberflächenaktiven Agens. Hierauf gewinnt man die gebildete salzartige Zusammensetzung
aus dem antibiotischen Stoff und den oberflächenaktiven Agens und wandelt die letztere
in ein wasserlösliches Salz des antibiotischen Stoffes um. Diese Umwandlung kann
z. B. dadurch erfolgen, daß man das salzartige Derivat in einem Lösungsmittel für
dasselbe, wie z. B. Jlethanol, löst, die Lösung mit einer wäßrigen, wasserlöslichen,
verhältnismäßig starken Säure, und zwar insbesondere mit einer wiißrigen, wasserlöslichen,
verhältnismäßig starken Mineralsäure leiiandelt und <las gebildete wasserlösliche
Salz des basischen, antibiotischen Stoffes voni Streptomvcitityp z. B. durch Zufügen
eines mischbaren Lösungsmittels, das das wasserlösliche Salz nicht löst, z. B. Aceton,
gewinnt, indem man den -Niederschlag abtrennt. Das so erhaltene Produkt ist wesentlich
reiner als der behandelte antibiotische Stoff, und die bei ,dem Reinigungsvorgang
wiedergewonnenen antibiotisch wirksamen Einheiten sind sehr beträchtlich. Bei Durchführung
der Erfindung kann man gleichmäßig holte Ausbeuten eines verhältnismäßig reinen
Streptomycins mit einer \Virksamkeit von z. B. über ehva .4oo Einheiten/mg erhalten.
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Zu den bevorzugten oberflächenaktiven Agenzien gemäß der Erfindung
vorn T\-1) einer organisch substituierten, inehrbasischen,anorganischen Säure gehören
diejenigen der Formel R-O-1-O-Y, wobei R der Rest einer inn wesentlichen finit \Vasser
nicht mischbaren organischen Hydroxylveriaindtinig, -0-1-0- das zweiwertige Säureradikal
einer wassci-löslichen, mehrbasischen, anorganischen Säure, z.13. Schwefel- oder
Phosphorsäure, und Y ein Glied der aus H und solchen Kationen bestehenden Gruppe
ist, welche mit dem Anion R-0-X-0--- wasserlösliche Salze bilden. Unter diesen 'etzinitteln
geni<iß der Erfindung sind diejenigen bemerkenswert, iii denen die mehr-
basische. anorganische Säure Schwefelsäure ist und |
in denen die Säure teilweise mit einem höheren |
alipliatisclien .\lkoliol verestert ist, d. h. Netz- |
mittel der aus den höheren aliphatischen Mono- |
estern von Schwefelsäure und deren wasserlös- |
liclien Salzen bestelieti(len Gruppe. |
:\ndei-e zur Durchführung der Erfindung ge- |
eignete, |
oberflächenaktive Agenzien |
vom "Typ einer organisch substituierten, mehr- |
basIschen, anorganischen Säure sind diejenigen |
der aus aromatischen Sulfonsäuren, sulfurierten |
Olen, sulfurierten höheren Fettsäurederivaten |
und deren wasserlöslichen Salzen bestehenden |
Gruppe. |
Unter den partiellen, höheren Alkylestern der |
Schwefelsäure gemäß der Erfindung befinden sich |
die Gruppe der Natri°amsalze von Schwefelsäure- |
estern synthetischer, höherer aliphatischer Alko- |
hole, wie z. 13. C4119 C H (C2 H S) C2 H4 C H (S04 |
\a)C,H4Ct1(C2H,)_,, C.H9CH(C.H5)C,H4CH |
(S 04 \ a) C H., C 11(C H3).2 und C4 H9 C H (C2 H5) |
C Fi: S 04 \ a und die Reihe der partiellen Scli,#vefel- |
i ure,-stür höherer aliphatischer Alkohole und |
s |
deren Salze, w-ie z. B. \atriumoctvlsulfat,\atrium- |
olevIstilfat. Natriuincetvlsulfat, \atriumstearylsul- |
fat. \atriumlaurilstilfat. Zu den aromatischen Stil- |
fonsäuren, stilfurierten Ölen und sulfurierten |
höheren Fettsäurederivaten gemäß der Erfitidunr; |
gehören die \atriumsalze stilftirierter höherer Fett- |
säureester und Amide, wie z. B. das \atriumsalz |
von sulfurierteni äthd- oder ein anderes :@lkvloleat |
und C r_ k13,; C () \ H C@., H4 S 03 Na, das Natrium- |
salz stilfurierter Petroleunikohlenwasserstoffe, das |
Natritimsalz einer Polyalkvll>erizolsulfonsätire mit |
io K(ylt.lcristoffatonteri, andere \atriumsalze von |
:\lkvl--\rylsulfurierungspr(>dukten, z. 13. Türk.isch- |
r(@töl, d. li. sulftiriertes Rizinusöl. Zu den partiellen |
I"h()sp;h(irsüurt#estern gemäß der Krfindung |
liiir@ti I )icresvllilu)slihat, Lecithin und ein Phosphor- |
siiurtester eilfies liiiliei-#-n :\Ikahols der Form-,-I |
(Calirvl>,, Na- l'90.,0, |
Ztt (Ivn wasserlöslichen. verhältnismäßig starken |
Siktreii. we Mte zur l@ewinnung der antibiotischen |
Stoffe aus ihren salzartigen Zusanitnensetzuttgen |
finit deu ()1>erH:iclienakti@ Uli .-\g#:nzien gecigtret sind, |
@@eli<iren @rhwef<#lsüure, Salsä,ure, Phosphorsäure, |
1()xalsiiure, Citr(mens:itirt#, Stilfaniinsäure und Sal- |
1 wtcrsüure. |
Fiireine niaxiinale\\'irksamkeit sollte die \t:ti#@e |
lies it°rwrncleteu ("1rerHairhenaktiven :\gens im |
tiesentliclien gleich derjenigen sein,die zurB,itt(lun.s" |
des gesamten <tiitil)i(itisclieti Stoffes iti der behanl |
<h ten I.i>sung erforderlich ist. 1)ie optimale Menge |
(lcs ol@ertlücliettalcti@ cti .\gens hängt daher von der |
Kmizeittration der lve'li<tn(lelten antibiotischen |
Lösung von der \\'irksainkeit des aiiti,l)iotisclieii |
Stoffes al).13c#i \'erwen<lung eurer stöchiotnetrischen |
\lenge# des oherflächetiaktiven .\gens in bezug auf |
die antil)iotisch e \\'irksanikeit der behandelten |
Liisung kann ittati praktisch quantitative Rück- |
gewinnung (Ivs antil)lotischen Stoffes in Form |
seines salzartigen 1)eriv<tts erzielen. Das erhaltene, |
ini weseiitlic'lien reine, salzartige Derivat erleich- |
tert die Gewinnung des antibiotischen Stoffes als «-asserlösliches Salz.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine wäßrige Lösung
eines unreinen, antibiotischen Stoffes vom Streptomycintyp .mit einer wäßrigen Lösung
des oberflächenaktiven Agens behandelt, worauf der gebildete Niederschlag abgetrennt
und in ein wasserlösliches Salz des antibiotischen Stoffes umgewandelt wird. Gemäß
einer anderen Ausführungsform kann das oberflächenaktive Agens der antibiotischen
Lösung in fester Form zugefügt werden, oder sowohl der antibiotische Stoff als auch
das oberflächenaktive Agens können in fester Form in Wasser oder ein anderes Lösungsmittel
für die Reaktionsteilnehmer hineingegeben werden.
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Die salzartige Zusammensetzung aus dem antibiotischen Stoff und dem
oberflächenaktiven Agens kann aus dem Lösungsmittel für die Reaktionsteilnehmer
in verschiedenen Formen abgetrennt werden, z. B. als -Qin öliger, wachs- oder gallertartiger
Stoff, oder sie kann überhaupt nicht abgetrennt werden, sondern dispergiert in dem
Lösungsmittel verbleiben. Diese unlöslichen Formen werden unter dem Ausdruck Niederschlag,
wie er hier verwendet wird, zusammengefaßt. Je nach seiner Beschaffenheit wird der
Niederschlag durch Filtrieren, Zentrifugieren, 1@eIiandlung mit die Filtration erleichternden
Stoffen und nachfolgende Filtration oder durch ein anderes übliches, dem l,achmanri
bekanntes Mittel abgetrennt.
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Die Ausfällung der salzartigen Zusammensetzung aus dem antibiotischen
Stoff und dem oberflächenaktiven Agens wird durch die Konzentration ((er lZeaktiönsteilne'hmer
in dem Reaktionsmediti-in sowie durch dessen l)H-Wert beeinflußt, %vol>ei tnan eine
maximale Ausfällung erhält, wenn die Konz-ritration hoch ist und der pH-Wert zwischen
etwa 5 und etwa 8 liegt, zweckmäßig ungefähr 7 il)eträ,gt.
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Andererseits kann die salzartige Zusammensetzung aus,dein antil)iotischen
Stoff und dein ol>erflächenaktiv en .\gens als solche als Therapeutikum Verwendung
finden. Diese salzartigen Derivate antibiotischer Stoffe sind in der Regel in Öl
löslich oller dispergierltar. Sie können zu therapeutisc'h'en Zwecken verwendet
werden, und zwar werden sie entweder als solche oder in öligen '_\le(lien peroral
zur Beliandlutig von Darmerkrankungen, gestützt auf Vorgänge im Darni, durch welche
der atiti,l)iotische Stoa in wasserlöslicher Form frei wird, oder enteral in öligen
Medien oder durch 1?infiillrung von Feststoffzäpfchen für eine verlänigert,e antibiotische
\Nir'kurig veral)reic'ht. Wenn eine Herstelluns, des salzartigen Derivats des antil)iotisclien
Stoffes bevorzugt vor eitler Reinigung desselben angestrebt wird, kann man eine
bereits 1Whan(lelte wä l@rige Lösung des antil)iotisc.hen Stoffes verwenden, z.
`I3. eine wäßrige Lösittig des hochgereinigten oller reinen atitiil)iotisclien Stoffes.
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Die Uniwandlung der .salzartigen Zusammensetzung aus dem antibiotischen
Stoff und dem ol>erflächenaktiven Agens in ein wasserlösliches Salz des antibiotischen
Stoffes keim n. a. auf folgende Weise
vor sich gehen: Die salzartige
Zusammensetzung wird in einem Lösungsmittel dafür, z. B. Methanol, gelöst, die Lösung
wird mit einer wasserlösilichen, verhältnismäßig ,starken Säure behandelt, wobei
das gebildete wasserlösliche Salz des antibiotischen Stoffes z. B. durch Zufügung
eines mischbaren Nichtlösungsmittels für das wasserlösliche Salz, wie z. B. Aceton,
albgeschieden wird, oder die salzartige Zusammensetzung wird (in Lösung) mit einem
Adsorptionsmittel, .z. B. Tonerde, oder einem anionenaustauschenden Harz in Berührung
gebracht, das mit der geeigneten wasserlöslichen, verhältnismäßig starken Säure
vorbehandelt wurde, worauf man das gebildete wasserlösliche Salz des antibiotischen
Stoffes aus der behandelten Lösung z. B. durch Entfernung des Lösungsmittels gewinnt,
oder die salzartige Zusammensetzung wird in einem im wesentlichen mit Wasser nicht
mischbaren organischen Lösungsmittel für Seifen, z. B. in n-Butanol oder gereinigtem
Gärungsamylalkohol, gelöst, worauf die Lösung mit einer wäßrigen, wasser)öslichen,
verhältnismäßig starken Säure in innige Berührung gebracht, die wäßrige Phase zurückgewonnen
und getrocknet wird, und zwar zweckmäßig durch Ausfrieren, d. h. sie wird gefroren
und dann einem hohen Vakuum ausgesetzt, um das Wasser weg zu sublimieren, oder die
salzartige Zusammensetzung wird in einem Lösungsmittel dafür, in dem jedoch das
gewünschte wasserlösliche Salz unlöslich ist, gelöst, z. B. in einer Methanol-Aceton-Mischung,
worauf die Lösung mit einer wäßrigen, wasserlöslichen, verhältnismäßig starken Säure
behandelt und das ausgefällte wasserlösliche Salz des antibiotischen Stoffes gewonnen
wird, oder die Lösung der salzartigen Zusammensetzung wird in Gegenwart eines tnionenaustauschen-den
Harzes mit einer wäßrige.n, wasserlöslichen, verhältnismäßig starken Säure behandelt,
oder es wird durch andere Mittel eine innige Berührung und eine Reaktion der salzartigen
Zusammensetzung mit der wasserlöslichen, verhältnismäßig starken Säure bewirkt.
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,Die folgende Beisspiele erläutern ,die Erfindung. Alle Lösungen oder
Verdünnungen, die ohne Angabe des Lösungs- oder Verdünnungsmittels erwähnt werden,
sind Lösungen in oder Verdünnungen mit Wasser.
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Beispiel l a) Zu 5o ml eines streptomycinhaltigen Kulturfiltrats mit
einer Wirksamkeit von 259 Einheiten/mi und einem PH von 6,5 werden unter kührung
12 ml einer 25%igen Lösung von C4 H9 C 1-1 (C2 H5) C, H4 C H (S 04 Na) C2 H4 C H
(C2 H5)2 zugegeben, worauf die Mischung eine weitere halbe Stunde in Bewegung gehalten
wird. Das verwendete Kulturfiltrat wurde durch Wachstum von Streptomyces griseus
in einer von einem wäßrigen Medium bedeckten Kultur erhalten, wobei dieses Medium
Sojabohnenmehl, Dextrose und Natriumchlorid enthält, anschließendes Ansäuern der
zum Keimen gebrachten Kultur .und Filtration. Das sich ab-
scheidende C51
besteht aus einer salzartigen Zusammensetzung .von Streptomycin und dem oberflächenaktiven
Agens und enthält etwa 94% der wirksamen Einheiten des Kulturfiltrats.
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b) Eine auf diese Weise aus dem Anteil eines Kulturfiltrats mit 1
245 000 wirksamen Einheiten erhaltene salzartige Zusammensetzung wird in
Methanol gelöst, durch Zugalbe des gleichen Volumens Wasser wieder ausgefällt, erneut
in 8o%igem Methanol gelöst und dann durch eine Tonerdesäule geschickt, die vorher
mit Salzsäure -bis zum PH 421 ausgewaschen und getrocknet wurde. Die durchgelaufene
Flüssigkeit (etwa 25o 1111 einschließlich des zum Auswaschen verwendeten '-#letlianol!s)
wird gesammelt. Das Streptomyoinhydrochlorid wird daraus @durch Zugabe eines gleichen
Volumens Wasser, Abdestillieren des Methanols im Vakuum, Entfernung von etwaiger
noch urzersetzter salzartiger Zusammensetzung, Einstellung des pH-Wertes der zurückgebliebenen
wäßrigen Lösung auf 5,5 und Ausfrieren gewonnen. Man erhält so etwa 1,559 Streptomycinhydrochlorid
mit einer Wirksamkeit von 320 Einheiten/mg. was einer Ausbeute von etwa 40% entspricht.
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Beispiel 11 o,5 g eines partiellen Schwefelsäureesters eines höheren
aliphatisdhen Alkohols in 2o ml Wasser werden zu 500 ml eines streptomycinhaltigen
Eluats mit einer Wirksamkeit von 300 Einheiten Pro Milliliter und einem PH
von 6.5 zugegeben. Das Eluat wurde durchBehandlung einesstreptomycinhaltigen Kulturfiltrats
mit einer aktiven Tierkohle ,und Eluienung des Streptomycins aus der Tierkohle mit
verdünnter Salz-, Salpeter- oder Schwefelsäure erhalten. Die trübe Lösung wird dann
i Stunde lang @in Bewegung genalten, worauf der gebildete flooki@ge Niederschlag
abfiltriert wird. Die so erhaltene sailzarti.ge Zusammensetzung aus Streptomycin
und dem oberflächenaktiven Agens enthält etwa 76% der wirksamen Einheiten des Eluats.
Sie kann als solche als Therapeutikum verwendet oder in ein wasserlösliches Streptomvcinsalz
umgewandelt werden, z. B. wie nachstehend in Beispiel VI beschrieben.
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Beispiel 111 a) 16 ml einer 250/eigen Lösung von C4 H9 C H (C2 H5)
C2 H4 C H (S 04 N a) C2 H4 C 11(C2 H5)2 w'e'rden unter Rührung während i Stunde
zu 7 1 eines streptomvcinnitrathaltigen Eluats mit einer Wirksamkeit von 195 Einheiten/ml
und einem PH- «Wert von 7,0 zugegeben. llan läßt den gebildeten -Niederschlag
i ,bis 2 .Stunden bei etwa 5-C altern und filtriert ihn dann a1>. Die so erhaltene
salzartige Zusammensetzung aus Streptomycin und dem oberflächenaktiven Agens enthält
etwa 93% der wirksamen Einheiten des Eluats.
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b) Eine auf diese Weise aus einem 850 000 wirksame Einheiten
enthaltenden Anteil eines Kulturfiltrats erhaltene salzartige "Zusammensetzung wird
ausgepreßt oder zur Entfernung des Wassers anderweitig behandelt und in so viel
9o- bis ioo%igem Methanol gelöst (abhängig von dem Wassergehalt -der teilweise getrockneten
salzartigen Zusammen-
Setzttn);), tim ioonil einer Lösung in go%igem
\let,lianol zu ergeben. Die Lösung wird dann durch eine 2,5 X 25 CM Säule
mit einem anionenaustauschenden Harz geschickt. z. 13. nach der amerikanischen Patentschrift
2 +o2 384, wolxi das harz vorher mit verdünnter Salzsäure auf einen pfl-Wert von
2,5 eingestellt wurde. Die durchgelaufene Flüssigkeit wird in zwei Anteilen von
je 125 tnl (einschließlich der Meithanolwaso'hflüs.sig-@keit) gesammelt.
Jeder Anteil wird so behandelt, ,daß matt ein gleiches Volumen an Wasser zufügt,
das Methanol ]in Vakuum abdestilliert, den pn-Wert der verbleibenden wäßrigen Lösung
durch Behandlung mit einem neutralen anionenaustausclienden Harz auf 5,5 einstellt,
filtriert und ausfriert. Der erste und der zweite Anteil der durchgelaufenen Flüssigkeit
ergeben etwa o,8 g Streptonivciilhydrochlorid mit einer Wirksamkeit von etwa
679 Eirnlieiten/mg bzw. o,i g mit einer Wirksamkeit von etwa .125 Einheiten/mg,
was einer Gesamtausbeute von etwa 73,1 % entspricht.
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Andere Ausführungsform: Eine auf diese Weise aus einem 86o ooo wirksame
Einheiten enthaltenden Anteil eines Kulturfiltrats hergestellte salzartige "Zusammensetzung
(etwa 4 g) wird in i 5o rnl 9o%igen Methanol gelöst. Die Lösung wird -mit 5o g eines
anionenaustauschenden Harzes, das vorher finit verdünnter Salzsäure behandelt wurde,
verrührt. Beim Abfiltrieren wid Ausfrieren des Filtrats erhält man etwa o,8 g Streptomycinhyd-roohlorid
mit einer Wirksamkeit von etwa 616 Ein-4ieiten/mg. Etwa o,i4 g Streptomycinhydroc'hlorid
mit einer Wirksamkeit von 635 Einheiten/mg können zusätzlich beim Auswaschen des
Harzes mit 9o%igetn Methanol erhalten werden. Gesamtausbeute 68 %.
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Be isp'ielIV 5,5 ml einer 25%igen Lösung von C,H,CH (C2 H5) C2 H4
C H (S 04 Na) C2 H4 C H (C2 H5) 2 werden zu einer Lösung von i g Streptomycin'hydrochlorid
mit einer Wirksamkeit von 525 Einheiten/mg in ioo ml Wasser zugefügt, worauf die
Mischung t/2 Stunde auf einer Schüttelmaschine geschüttelt und der entstandene wachsartige
Niederschlag abfiltriert wird. Die so erhaltene salzartige Zusammensetzung aus Streptomycin
und dem oberflächenaktiven Agens (etwa 2,2 g) enthält etwa 96,5% der wirksamen Einheiten
der behandelten Streptomycinlivdrocliloridlösuiig.
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Beispiel V Eine Lösung von io g eines teilweisen Schwefelsäureesters
eines höheren aliphatisohen Alkohols in 5o ml Wasser wird zu io g Streptomycinhydrochlorid
mit 58o wirksamen Ein'heiten/mg in 2o ml Wasser zugegeben, worauf die entstandene
dicke gallertartige \lischung zu .Zoo ml kaltem Wasser zugegebenwird. Der gebildete
gallertartigeNiederschlag wird durch Zentrifugieren abgetrennt, durch erneutes Suspendieren
in Wasser -und Abtrennen durch Zentrifugieren gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die so erhaltene salzartige Zusammen-Setzung aus Streptomycin und dem oberflächenaktiven
Agens hat eine Wirksamkeit von etwa 350
Einheiten/mg, ist in Wasser unlöslich,
jedoch löslich in im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren orgattisclieti Lösungsmitteln
für Seifen, z. B. in gereinigten Gärungsamvlalkohol, und ergibt gute Dispersionen
in öligen Medien, z. B. Erdnußöl oder Äthyloleat, welche zur 'klinischen Verwendung
geeignet sind.
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Beispiel VI 1,5 g einer salzartigen Zusammensetzung aus Streptomycin
und einem partiellen Schwefel.säureester eines höheren aliphatischen Alkohols werden
in 25 Ml Methanol gelöst, worauf 25 ml Aceton zugefügt werden. Die salzartige Zusammensetzung
wurde z. B. gemäß Beispiel II erhalten, wobei die Streptomycirtkomponente eine Wirksamkeit
von 376 ooo Einheiten besitzt, wie in einem chemischen Versuch festgestellt wurde.
Es werden dann o,5 ml konzentrierte Salzsäure bis zum PH von etwa 1,2 und darauf
weitere 5o ml Aceton zugefügt. Der erhaltene Niederschlag von Streptomycinhydrochlorid
wird abhltriert und in Wasser gelöst. Die Lösung wird durch Zugabe eines neutralen
anionenausta@usehenden Harzes auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt und ausgefroren.
Man erhält so etwa 0,7 g Streptomycinhydroohlorid ,mit einer Wirksamkeit von etwa
425 Einheiten/mg, was einer Ausbeute von etwa 79% entspricht.
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Beispiel VII 28o ml einer 250/eigen Lösung eines teilweisen Schwefelsäureesters
eines höheren al.iphatisohen Alkohols werden langsam zu einer Lösung von 5o g teilweise
gereinigtem Streptomycinsulfat in 241 destilliertem Wasser mit einer Wirksamkeit
von iooo Einheiten/Ml zugegeben. Der gebildete weiße flockige Niederschlag wird
durch Zentrifugieren abgetrennt und im Vakuum (io mm) bei Raumtemperatur 12 Stunden
lang getrocknet. Die auf diese Weise in einer Ausbeute von etwa 57 g erhaltene salzartige
Zusammensetzung besitzt eine Wirksamkeit von etwa 224 Einheiten/mg und ist entweder
als solche oder in verschiedenen pharmazeutischen Formen zur klinischen Verwendung
geeignet.
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Bei Verwendung von 310 ml einer geklärten (mit Kohle behandelten)
250/eigen Lösung des oberflächenaktiven Agens C4 Ha C H (C2 H5) C2 H4 C H (S 04
Na) C2 H4 C H (C2 H5) 2 an Stelle der Lösung des oberflächenaktiven Agens bei dem
vorigen Verfahren erhält man eine salzartige Zusammensetzung mit einer Wirksamkeit
von etwa, 293 Einheiten/mg in einer Ausbeute von etwa 50 g.
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Beispiel VIII Eine Lösung von 35 g eines partiellen Schwefelsäureesters
eines höheren aliphatischen. Alkohols in 350 ml Wasser mit einem pH-Wert
von 9,7 wird unter Rührung zu einer Lösung von 30 g StreptomycinsuJfat mit
einer Wirksamkeit von 49o Einheiten/mg und einem PH-Wert von 5,2 zugegeben.
Der
ausfallende Feststoff wird durch Zentrifugieren abgetrennt und ebenfalls durch "Zentrifugieren
mit Wasser ausgewaschen. Die so erhaltene salzartige Zusammensetzung wird in 400
ml Wasser wieder suspendiert und die Suspension ausgefroren. wobei man etwa 38,5
.g eines weißen flockigen Feststoffes mit einer Wirksamkeit voll 32o Einheiten/mg
erhält. Durch Waschen mit NN'asser, erneutes Suspendieren in Wasser und Ausfrieren
der Suspension werden die letzten Spuren von anorganischem Salz entfernt.
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Die so erhaltene salzartige Zusammensetzung ist nur etwas löslich
in Wasser und disl>ergiert gut in Erdnußöl, Äthyloleat und, anderen öligen lled
fiert. Eine gleichmäßige Dispersion, die für intramuskuläre Injektionen geeignet
ist und 200 000 wirksame Einheiten/ml besitzt, kann z. B. dadurch erhalten
werden, daß man langsam :und unter Rühren i inl Erdnußöl oder Äthyloleat zu 666
mg der salzartigen Zusammensetzung zufügt.
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Beispiel IX 2,1 ml einer 25%igen Lösung von C4 H9 C H (C=115) C, H4
C H (S 04 Na) C= H4 C H (C2 H5) 2 werden zti einer Lösung von o,5 g Dihy drostreptomycinsulfat
in 25o ml Wasser mit einer Wirksamkeit von 121 o Einheiten/ml zugefügt, wobei (fie
biischuirg in Bewegung gehalten wird. Die ausgefällte salzartige Zusammensetzung,
die über 83% der wirksamen Einheiten der behandelten Lösung etitliiilt, wird durch
Filtration abgetrennt.
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Eine gleiche Behandlung einer wäßrigen Lösung von Streptothricinhydroahlorid
mit einer Wirksamkeit von 500 Einheiten/mg ergibt das entsprechende salzartige
Derivat von Streptothricin. Beispiel X 6o g einer salzartigen Zusammensetzung aus
Streptomycin und einem oberflächenaktiven Agens, die gemäß Abschnitt a) von Beispiel
I erhalten wurde und eine Wirksamkeit von 243 Einheiten/mg besitzt, wird in 40o
ml Methylamylacetat (4-Methylpentylacetat-2) .gelöst. Dann werden 4o ml konzentrierte
Salzsäure zugefügt, und die Mischung wird ,kräftig durchgerÜhrt, worauf man 40m1
Wasser zusetzt und weitere io Minuten rührt. Die bei der Trennung gebildete wäßrige
Schicht wird abgetrennt, mit einem .neutralen attionetiaustausehenden Harz neutralisiert
und filtriert. Das Filtrat und die WaschflüssigIkeit 'haben ein Gesamtvolumen von
etwa i<go ml und eine Wirksamkeit von etwa 65 ooo Einheiten/nil. Ausbeute etwa
85%.
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Waschen der \lethylaniylacetatscliicht mit 6o nil Wasser, Neutralisation
der Waschflüssigkeit und Filtration ergibt ein weiteres Filtrat mit einer Wirksamkeit
von 16 ooo Einheiten pro Nlillinieter: Gesanitattslwute etwa 97%. Das durch .-\tisfriereti
erhaltene feste Streptotnycin.hvdroclilorid besitzt eine Wirksamkeit von et\va 575
Finheiten/nig.
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Beispiel XI Ein streptornvcin'haltiges Kulturfiltrat mit einer Wirksamkeit
von 211 Einheiten/ml und einem 1),1-Wert von 1,5 wird finit i g Aktivkohle pro 2o
ooo Einheiten und filtriert. Das Filtrat wird auf einen pH-Wert von 6.5 bis
7,0 eingestellt. Dann wird eine 25%ige Lösung von C4 H9 C H(C2 H5) C_, H4CH(SO4Na)C,H4CH(C=H5)z
zu dem Filtrat zugegeben, und zwar in einem Verhältnis von je t ml der Lösung des
oberflächenaktiven Agens zu 66 4oo Streptomycineinlieiten. Den gebildeten -Niederschlag
läßt man 12 bis 16 Stunden stehen und filtriert ihn dann ab. Die so erhaltene salzartige
Zusammensetzung ergibt, wenn man sie wie in Abschnitt b) von Beispiel III zersetzt,
ein Streptomvcin'hydrochlorid mit einer Wirksamkeit von et\va 416 Einheiten/m-.
Ausbeute etwa @a%.
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Beispiel XII Ein Streptotnycinhydrochlori(l mit einem Histamingehalt
von o,i mg pro
207 wirksamen Streptomycineinheiten wird nach _11)scliiiitt
a) von Beispiel
111 mit einem oherflächettaktiven :ygens in eine salzartige
Zusammensetztitir; umgewandelt. Die salzartige Zusammensetzung \virddann nach Abschnitt
b) von Bleispiel
111 zersetzt. Das so er-'haltene Streptomycin'hy(Iroclilorid
hat einen Histamingehalt von o.i fing pro lein wirksame Streptomycineinheiteti.
Beispiel XIII |
20g einer nach Abschnitt a) von Beispiel I er- |
haltenen salzartigen Zusainniensetzung aus Strepto- |
mvcin und einem ol>erH<ichenaktivert Agens werden |
in ioo tnl Methanol gelöst. Die Streptomycin- |
komponente hat eine Aktivität vom a -ao 000 |
I?in- |
heiten. Dann wird eine :ltifschlärninung von 4o g |
eines atiiotietiaustauschenden Harzes in 300m1 |
Wasser mit einem pH-Wert von 6.5 zugefügt. |
Darauf wird tropfenweise konzentrierte Salzsäure |
mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, daß |
der p11-Wert auf 3,0 bis 3,5 gehalten wird. Die |
Mischung wird dabei in lie\vegung und auf 5o |
his 55° C @gehalten. Der Endpunkt der Zersetzung |
kann dadurch bestimmt werden, claß man das An- |
wachsen von Maltol als .=\tizeiclieti in der wäßri- |
gen Lösung verfolgt. Nach i Stunde, während |
welcher etwa 3,5 nil konzentrierte Salzsäure zu- |
gefügt wurden, läßt man den 1)[1-\N'ert auf 5.obis 5.5 |
ansteigen. Dann wird die Lösung filtriert. Das |
Methanol wird durch Verdampfen ini Vakuum aus |
dem Filtrat entfernt, und die 1Zestlösung wird aus- |
gefroren. Man erhält etwa ()-,5 g Strcptomycin- |
hvdrochlorid mit einer Wirksatnkeit voll et\va |
578 Ein'Ileitfn/nlg. Ausbeute et\\-a ootl/o. |
Beispiel XIV |
15g einer sxlzartigcn Zusammensetzung aus |
Strept@mvcin und einem o1rerfliiclienaktiven Agens, |
die gemäß Abschnitt a) \-on Beispiel 1 erhalten |
wurde, \\-erden in ioo in] Methanol gelöst. Die |
Streptotnvcinkoniponcnte de t- Ztisatnnietisetzung |
besitzt eitle \-\'irksatnkeit v0ti 2 g(;0 000 l:iillieitetl. |
Dann wird so lange tr(>cl<ene 11 C1 iti die Lösung |
eingeleitet, bis keine Fällung mehr erfolgt. Dann |
wird die Mischung mit oo nil .\cetoil verdünnt. |
der Nicders(@lilag abfiltricrt und in ioo nil Wasser gelöst. Der
pH-Wert der Lösung wird durch Zugabe eines neutralen, anionenaustauschenden Harzes
auf 5,5 eingestellt. Dann wird die Lösung filtriert und ausgefroren, wobei man etwa
4,96 g Streptomvciniiv(Iroclilor@i(i mit einer Wirksamkeit von etwa 385 Einheiten/tng
erhält, was einer Ausbeute von etwa ()4,;% entspricht.
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Beispiel a) 37851 eines streptomycinhaltigen Kulturfiltrats
mit einerWirksamkeit von 4ooEitrheiten/ml und einem p"-Wert von 3 bis 4 werden auf
20° C erhitzt und durch Zufügen von io%iger Natriumzum Ni-Wert 7,5 ± 0,2 neutralisiert,
wozu etwa 17 1 nötig sind. Die neutralisierte Lösung wird finit 113,9 kg Aktivkohle
und 9,1 kg eines die Filtration erleichternden Mittels lxhatidelt. Die Aufschlämmung
wird i Stunde lang durchgeführt und dann abfiltriert. Der aus Kohle bestehende Filterkuchen
wird mit mindestens 378.5 1 Wasser atiggewascheri und mit Luft trockengeblasen.
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95o l des bei einer früheren Eluierung angefallenen zweiten Ekiats,
wie z. 1i. nachstehend beschrieben, werden durch Zufügen von Leitungswasser a,uf
ein Voltinien von 2850 1 gebracht. Dann wird der im vot'hergehenden Allschnitt
beschriebene Kohlefilterkuchen zugegeben. Die Aufschlämmung wird unter Rühren auf
35 bis 4o° C gehalten, und der BH-Wert der Stislicnsion wird durch Zugabe von io%iger
Salpetersäure auf 2,2 ± 0,2 eingestellt, wofür etwa 6,4 kg erforderlich sind. Nach
istiindigem Rühren wird die Kohle abfiltriert und trockengeblasen, und das Filtrat
(erstes Eluat) wird gesammelt.
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Die einmal extrahierte Kohle wird für eine zweite Eluierting zu 95o
1 einer frischen Portion Wasser zugegeben, wobei diese zweite Elwierung, wie im
vorigen Abschnitt beschrieben, ausgeführt und, wenn nötig, noch eine kleine N'lenge
io%iger Salpetersäure zugefügt wird, um den PH-Wert wieder auf 2,2 ± 0,2 einzustellen.
Das so erhaltene zweite Eltiat wird für die im vorhergehenden Abschnitt liesehric@lieiie
erste Elnierung verwendet. Die (iesamtau.slietite aus (lern Kulturfiltrat beträgt
etwa 820/0.
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Da: erste Eltiat wird mit io%iger Natrium-,liVcIroxy dlö sang auf
einen PH-Wert von i,5 ± o. i eingestellt, wozu etwa 161 erforderlich sind
und wobei die Temperatur auf io' C oder niedriger gehalten wird. Dann werden 3,4
kg eines die Filtration erleichternden Mittels zugefügt, und die Aufschlämmung wird
abfiltriert. Das farblose, eisenfreie Filtrat wird bei 1o bis 15° C m.it dem halben
Volumen einer 25%igen Lösung von C4H9CH (C,H") C2 H4 CH (S04Na) C2 H'4 CH (C2 ß5)2,
das zur Ausfällung des Streptomicyns nötig ist, zusammengebracht. Die erforderliche
Menge gründet sich auf die Wirksamkeit des Eluats, die in einem chemischen Versuch
;bestimmt wurde, und beträgt 1 nil pro 92 400 Einheiten Streptomycin. Nachdem diese
Menge des oberflächenaktiven Agens zugefügt worden ist, beginnt man zu testen, ob
die Fällung vollständig ist. Dazu wird eine Probe der Aufschlämmung filtriert, und
etwa 2 ml des Filtrats werden gesammelt. Zu diesem Filtrat werden ein bis zwei Tropfen
5o%iger Phosp-horwolframsäu,re zugefügt, die einen Niederschlag ergibt, wenn die
Fällung durch das oberflächenaktive Agens noch unvollständig war. Es wird dann mehr
der Lösung des oberflächenaktiven .##,gens in i 1 Anteilen zugegeben, bis der Test
eine vollständige Ausfällung anzeigt. (Für eine vollständige Ausfällung sind etwa
13 kg oder 12,8 1 einer 25%igen Lösung des oberflächenaktiven :\gens erforderlich).
Die Charge wird 1/_ Stunde lang gerührt, worauf die feste, salzartige Zusammensetzung
durch Zentrifugieren abgetrennt wird. Die Ausbeute aus dem Kulturfiltrat beträgt
etwa 73,80/0, und die Ausfällung erfolgt zu etwa 9o %.
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b) Die nasse, salzartige Zusammensetzung wird bei 20 bis 2,50 C in
go%igem -'#Setlianol gelöst, und zwar in einem Verhältnis von 15 g pro ioo ml Lösungsmittel,
wozu über 22,7 1 Methanol erforderlich sind. Die Lösung wird filtriert. Zu dem Filtrat
wird langsam so viel konzentrierte Salzsäure zugegeben, daß es ausreicht, die salzartige
Zusammensetzung zu zersetzen und den pH-Wert auf o,8 ± o, i zu erniedrigen. Hierzu
werden etwa 0.41 kg Säure benötigt. Die Mischung wind in 88 kg Aceton gegossen,
worauf man sie i Stunde lang bei 5 bis 1o° C stehenläßt. Das ausgefällte Streptomycinhydrochlori,d
wird so trocken wie möglich auf einem Vakuumfilter abfiltriert und dann in Wasser
gelöst, wobei man pro log der behandelten salzartigen Zusammensetzung eine Menge
von Zoo ml Wasser verwendet. Etwa 22,7 1 Wasser sind .dazu erforderlich. Die Lösung
wird dann durch Verriihren mit etwa 0,5 kg neutralem, anionenaustauschendem
Harz vom PH 6,5 neutralisiert, um den pH-Wert des Streptomycinhydroch4prids auf
seinen stabilsten PH-Bereich von 6,o bis 6,5 einzustellen. Die erhaltene Mischung
wird abfiltriert. Das Filtrat wind bei 15 ,bis 20 mm Druck zur Entfernung des Methanols
und Acetons destilliert und filtriert, worauf das Filtrat ausgefroren wird. Die
so aus dem Kulturfiltrat erzielte Ausbeute an Streptomycinhydrochlorid beträgt etwa
5 1.8% und die Ausbeute bei der Zersetzung etwa 700/0.
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Das verwendete neutrale, anionenatistauschende Harz kann wie folgt
hergestellt werden: 4;5 kg eines anionenaustauschenden Harzes werden zu 37,9 1 Leitungswasser
zugefügt. Dann wird so viel io%ige N atriumcarbonatlösung zugefügt, .um den PH-Wert
auf 10,5 ± 0,2 einzustellen. Das alkalische Harz wird mit - destilliertem
Wasser gewaschen, bis :der PH-Wert des wäßrigen Mediums 6,5 erreicht. Das neutrale
Harz wird dann in dem wäBr.igen Medium aufbewahrt, bis es zur Neutralisation verwendet
wird, d. h. es wird erst kurz vor seiner Verwendung aus dem wäBri.gen Medium abfiltriert.
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Andere Ausführungsform von b) : 7 kg der
trocknen,
salzartigen Zusammensetzung werden bei 20 bis 25° C in absolutem Methanol
gelöst, und -zwar in einem Verhältnis von 20 g der salzartigen Zusammensetzung pro
ioo ml ioo%iges Methanol. wozu mindestens 341 Methanol erforderlich sind. Die Lösung
wird dann abfiltriert, und es werden 20,6 kg eines neutralen, anionenaustauschenden
Harzes (pH 6.5) dem Filtrat zugegeben. Dann wird der erhaltenen Aufschlämmung so
viel Wasser zugesetzt, daß man ein Medium mit 25% i\iet'hanol erhält. wozu etwa
102 1 Wasser erforderlich sind. Die Aufschlämmung (Volumen etwa 158,91) wird auf
50 bis 55° C erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten, während 1,91 konzentrierte
Salzsäure mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben werden, daß der pH-Wert der
Mischung sich zwischen 3,0 und 3,5 hält. Dann wird die Mischung so lange
durchgerührt, bis der PH-Wert zu seinem Maximalwert zwischen 5,6 und 6,2 ansteigt.
Wenn der pH-Wert unter 6 liegt, werden so lange kleine Mengen des neutralen, anionenaustauschenden
Harzes zugefügt, bis der Endp"-Wert zwischen 6 und 6,5 liegt. Die Aufschlämmung
wird dann äbfiltriert und das Harz mit einer zur Entfernung etwaigen anhaftenden
Streptomycinhydrochlorids ausreichenden Menge Wasser gewaschen. Das mit der Waschflüssigkeit
vereinigte Filtrat (Volumen etwa i8o 1 mit einer Wirksamkeit von etwa 65oo Einheiten/ml)
wird dann auf etwa 11,4 1 konzentriert und das Streptomycinhydrochlorid durch Ausfrieren
gewonnen. Die Zersetzung erfolgt zu 6o Abis 8o%.
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Die in den vorstehenden Beispielen verwendeten oberflächenaktiven
Agenzien können durch äquivalente Mengen anderer oberflächenaktiver Agenzien vom
Typ einer organisch substituierten, mehr-. basischen, anorganischen Säure ersetzt
werden. Vertreter von Unterklassen und anderen Arten dieser oberflächenäktiven Agenzien
wurden vorstehend angegeben. Zu anderen salzartigen Derivaten von Streptomycin,
die gemäß der Erfindung erhalten werden können und sowohl als Therapeutikum als
solche und in pharmazeutischen Formen ;besonders geeignet sind, gehören diejenigen,
die man mit C4 He C .H (C2 H5) C2 H4 C H (S04 Na) C H2 C H (CHg)2 und mit
partiellen Schwefelsäureestern von höheren aliphatischenAlkoholen mit verschiedenem
Molekulargewicht und mit deren Salzen erhält.
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Andere basische, antibiotische Stoffe vom Streptomycintyp, die zur
Verwendung für die Herstellung der salzartigen Zusammensetzungen mit den oberflächenaktiven
Agenzien gemäß der Erfindung verwendbar sind, sind reines oder im wesentlichen reines
Streptomycin A, Streptomycin B. Dihydrostreptomycin A, Dihydrostreptomycin B und
Streptothricin.
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Die gemäß dem Verfahren der Erfindung gereinigten basischen, antibiotischen
Stoffe vom Streptomycintypkönnen durch eine Wiederholung desselben ReinigungsverfaItrens
noch weiter gereinigt werden. Sie können auch vorher oder noch weiter nach einem
anderen Verfahren, insbesondere nach einem der folgenden, gereinigt werden. I. Eine
wäßrige Lösung des antibiotischen Stoffes wird mit einer im wesentlichen wasserunlöslichen
Cat,bonsäure und mit einem im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organischen
Lösungsmittel für die Carbonsäure in innige Berührung gebracht, die organische Lö
sutigsrnittelphase wird abgetrennt, und das darin enthaltene salzartige Derivat
des antibiotischen Stoffes wird in ein wasserlösliches Salz des antibiotischen Stoffes
umgewandelt.
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11. Eine wäßrige Lösung des antibiotischen Stoffes wird mit einem
wasserlöslichen Salz einer im wesentlichen wasserunlöslichen Carbonsäure behandelt,
die ausgefällte salzartige Zusammensetzung aus dem antibiotischen Stoff und der
Carbonsäure wind abgetrennt und in ein wasserlösliches Salz des antibiotischen Stoffes
umgewandelt.
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111. Eine wäßrige Lösung des antibiotischen Stoffes wird mit einem
oberflächenaktiven Agens vom Typ einer organisch substituierten, mehrhasischen,
anorganischen Säure und mit einem im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organisohen
Lösungsmittel für Seifen in innige Berührung gebracht, die organische Lösungsmittelphase
wird abgetrennt. und das darin enthaltene salzartige Derivat des antibiotischen
Stoffes wird in ein wasserlösliches Salz desselben umgewandelt.
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Die Erfindung kann weitgehende Abänderungen erfahren, ohne daß dadurch
der Rahmen derselben verlassen wird.