DE814316C - Verfahren zur Herstellung von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen

Info

Publication number
DE814316C
DE814316C DEP1552A DE0001552A DE814316C DE 814316 C DE814316 C DE 814316C DE P1552 A DEP1552 A DE P1552A DE 0001552 A DE0001552 A DE 0001552A DE 814316 C DE814316 C DE 814316C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
streptomycin
dihydrostreptomycin
oxy
sulfate
salt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP1552A
Other languages
English (en)
Inventor
Ray Arthur Patelski
Peter P Regna
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pfizer Inc
Original Assignee
Pfizer Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Pfizer Inc filed Critical Pfizer Inc
Application granted granted Critical
Publication of DE814316C publication Critical patent/DE814316C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
    • C07H15/238Cyclohexane rings substituted by two guanidine radicals, e.g. streptomycins

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Streptomycin-und Dihydrostreptomycinsalzen Die vorliegende Erfindung betrifft neue, therapeutisch wertvolle Salze des Streptomycins und seiner biologisch wirksamen Derivate, insbesondere die 2-Oxy-4-aminobenzoesäuresalze des Streptomycins und Dihydrostreptomycins und Verfahren zur Herstellung dieser Stoffe.
  • Es ist bekannt, daß man Streptomycin aus Produkten, die sich beim Wachsen des Mikroorganismus Actinomyces griseus in einem geeigneten Nährmedium bilden, erhalten kann, und zwar durch Adsorption auf Aktivkohle und anschließende Auswaschung mit einem sauer gestellten Lösungsmittel (Proc. Soc. of Expt'l. Biol. and. Med.49, 1942, 207 bis 212. Das so erhaltene Produkt ist ein Streptomycinsalz, beispielsweise das Streptomycintrihydrochlorid, das eine verhältnismäßig geringe antibiotische Wirksamkeit zeigt. Es kann nach mehreren bekannten Verfahren, wie z. B. durch chromatographische oder selektive Adsorption und Auswaschung, weiter gereinigt werden. Nach anderen Reinigungsverfahren wird das Streptomycin als Reineckat, als Reineckatsulfat oder als Helianthat gefällt und dann in das Mineralsäuresalz übergeführt.
  • Es ist weiterhin bekannt, daß Streptomycin eine Carbonylgruppe enthält, die mit Hilfe verschiedener Hydrierungskatalysatoren, wie z. B. Platinoxyd, hydriert werden kann, wobei ein Derivat entsteht, in welchem diese Carbonylgruppe zu einer Carbinolgruppe reduziert worden ist. Die neue Ver- Bindung, das Dihydrostreptomycin, ist ein äußerst wertvolles therapeutisches Mittel. Es unterscheidet sich von seiner Ausgangsverbindung, dem Streptomycin, dadurch, daß es beim alkalischen Abbau kein Maltol zu bilden vermag, auf Carbonylreagenzien nicht anspricht und ein unterschiedliches Bakterienspektrum zeigt. Dihydrostreptomycin bildet auch abweichende Arylazosulfonsäurefarbstoffsalze und andere Komplexsalze, wie z. B. das Reineckat und das Reineckatsulfat.
  • Es ist weiterhin bekannt, daß Streptomycin und Dihydrostreptomycin wirksame Mittel bei der Behandlung derTuberkulose sind. Andererseitswurde aber auch gefunden, daß die Organismen, die Tuberkulose hervorrufen, in manchen Fällen gegenüber der Streptomycintherapie resistent werden. Dies führte dazu, nach wirksameren Antibiotica zu suchen, die jedoch, soweit bekannt, bisher nicht aufgefunden wurden, obwohl gewisse Verbesserungen durch Zusatz bestimmter Verbindungen zu Penicillinsalzen erhalten werden konnten.
  • Das Ziel vorliegender Erfindung ist die Gewinnung neuer antibiotischerSalze von erhöhterWirksamkeit bei der Behandlung der Tuberkulose. Weiterhin handelt es sich um die Herstellung eines neuen therapeutisch wirksamen Salzes des Streptomycins und des Dihydrostreptomycins. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung: Es wurde gefunden, daß das 2-Oxy-4-aminobenzoesäuresalz des Streptomycins und des Dihydrostreptomycins, wie auch Mischungen der beiden Salze, therapeutische Eigenschaften besitzen, die insbesondere für die Tliberkulosetherapie denen der bisher bekannten Salze des Streptomycins oder des Dihydrostreptomycins überlegen sind.
  • Ein Verfahren zur Herstellung des 2-Oxy-4-aminobenzoesäuresalzes des Streptomycins gemäß vorliegender Erfindung besteht darin, daß ein Streptomycinsalz, z. B. Streptomycinsulfat in wäßriger Lösung, mit einem wasserlöslichen oder teilweise wasserlöslichen Salz der 2-Oxy-4-aminobenzoesäure, z. B. dem Bariumsalz in wäßriger Lösung, zur Reaktion gebracht wird. Das Dihydrostreptomycinsalz kann auf gleiche Weise hergestellt werden. Die Reaktion kann durch folgende Gleichung erläutert werden: '
    C21 H38 N7 012)2. 1H2 S 043 + 3 (C7 H7 N 032 Ba ,
    -. 3 Ba S 04 + 2 C21 H39 N7 012 - (C? H7 N 033 .
    Wegen der verhältnismäßig geringen Wasserlöslichkeit des Bariumsalzes der 2-Oxy-4-aminobenzoesäure ist es vorteilhafter, das gewünschte Streptomycinsalz so herzustellen, daß man das Streptomycinsulfat oder Dihydrostreptomycinsulfat in Wasser löst, darauf die berechnete Menge 2-Oxy-4-aminobenzoesäure zu der Lösung hinzugibt und dann das Sulfat durch Zusatz einer wäßrigen Lösung von Bariumhydroxyd ausfällt. Das ausgeschiedene Bariumsulfat wird abfiltriert. Aus dem Filtrat wird das 2-Oxy-4-aminobenzoesäuresalz des Streptomycins gewonnen. Die vorliegende Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiele i. 5 g Streptomycinsulfat werden in 5occmWasser gelöst. Zu dieser Lösung werden 3,1 g 2-Oxyq.-aminobenzoesäure hinzugegeben. Unter gutem Rühren werden etwa 18 ccm Wasser, die 1,77 g wasserfreies Bariumhydroxyd enthalten, langsam hinzugegeben. Das ausgeschiedene Bariumsulfat wird abfiltriert. Darauf wird der pH-Wert auf 5,5 eingestellt und die Lösung im Vakuum zurTrockne eingefroren. Das weiße Streptomycin-2-oxy-4-aminobenzoat zeigt einen Wirksamkeitswert von etwa 5@o y%mg. Der theoretische Wirksamkeitswert dieser Verbindung ergibt sich zu 56o y/mg gegenüber einem für die freie Streptornycinbase angenommenen Wert von iooo y/mg.
  • 2. Zu etwa io g Dihydrostreptomycin.sulfat, die in i 5o ccm Wasser gelöst sind, werden 6,3 g 2-Oxy-4-aminabenzoesäure hinzugegeben. Zu der so erhaltenen Suspension werden dann unter gutem Rühren 3,5 g wasserfreies Bariumhydroxyd, das in Wasser gelöst ist, hinzugefügt. Dasausgeschiedene, unlösliche Bariumsulfat wird abfiltriert, und das Filtrat' wird im Vakuum-zur Trockne eingefroren. Das weiße Dihydrostreptomycin-2-oxy-4-aminobenzoat zeigt einen Wirksamkeitswert von 535 Ylmg.
  • 3. In eine io g Dihydrostreptomycinsulfat enthaltende Lösung wird eine wäßrige Lösung von Bariumhydroxyd eingetropft. Während der Zugabe des Bariumhydroxyds wird der pfl-Wert der Lösung durch Hinzufügen von fester 2-Oxy-4-aminobenzoesäure auf 5,5 gehalten. Wenn die Lösung keine freien Sulfationen mehr enthält, wird die Zugabe des Bariumhydroxyds unterbrochen und das ausgeschiedene Bariumsulfat abfiltriert. Das. farblose Filtrat wird dann im Vakuum zur Trockne eingefroren und liefert ein Produkt mit dem Wirksamkeitswert von 540 y/mg.
  • Die2-Oxy-4-aminobenzoesäurensalze des Streptomycins und des Dihydrostreptomycins sind weiße, kristalline, wasserlösliche Verbindungen. Sie sind außerordentlich wertvolle Antibiotica und zeigen einen ungewöhnlich hohen Wirksamkeitsgrad ge--. genüber Tuberkelbazillen. Mit vorliegender Erfindung werden zum erstenmal Eigenschaften. in einer einzigen Verbindung vereinigt, die, soweit bekannt, niemals vorher in irgendwelchen Antibiotica vorhanden waren.
  • Es wird darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung sich nicht auf die speziell beschriebenen Verfahren beschränkt, sondern daß diese weitgehend abgewandelt werden können, ohne den Erfindungsbereich zu verlassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Streptomycin- und Dihydrostreptomycinverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß Streptomycin- oder . Dihydröstreptomycinsalze mit 2-Oxy-4-aminobenzoesäure zur Reaktion gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlösliches oder teilweise wasserlösliches Salz der 2-Oxy-4-aminobenzoesäure, z. B. das Bariumsalz, mit einem Streptomvcin- oder Dihydrostreptomycinsalz, z. B. dem Sulfat, in wäßriger Lösung zur Reaktion gebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und ?, dadurch gekennzeichnet, daB 2-Oxy-4-aminobenzoesäure mit Streptomycinsulfat oder Dihydrostreptomycinsulfat in wäßriger Lösung in Gegenwart von Bariumhydroxyd zur Reaktion gebracht, das ausgeschiedene Bariumsulfat entfernt und aus der so erhaltenen wäßrigen Lösung das 2-Oxy-4-aminobenzoesäuresalz isoliert wird.
DEP1552A 1949-05-14 1950-05-10 Verfahren zur Herstellung von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen Expired DE814316C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US814316XA 1949-05-14 1949-05-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE814316C true DE814316C (de) 1951-09-20

Family

ID=22164112

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP1552A Expired DE814316C (de) 1949-05-14 1950-05-10 Verfahren zur Herstellung von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE814316C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929665C (de) * 1952-08-09 1955-06-30 Gruenenthal Chemie Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen
DE955500C (de) * 1954-10-30 1957-01-03 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von reinen, fremdsalzfreien Salzen von Streptomycin und Dihydrostreptomycin
DE1008284B (de) * 1955-03-30 1957-05-16 Gruenenthal Chemie Verfahren zur Herstellung von wenig toxischen basischen Salzen von Streptomycesantibiotika
DE965325C (de) * 1952-06-17 1957-06-06 Rhone Poulenc Sa Verfahren zur Herstellung des Streptomycinisonicotinsaeurehydrazons und seinen Salzen
DE1069618B (de) * 1959-11-26 Chas. Pfizer & Co., Inc., Brooklyn, N. Y. (V. St. A.) Verfahren zur Herstellung von Streptomycylidenisoniikotinsäurehydrazon bzw. dessen Salzen

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1069618B (de) * 1959-11-26 Chas. Pfizer & Co., Inc., Brooklyn, N. Y. (V. St. A.) Verfahren zur Herstellung von Streptomycylidenisoniikotinsäurehydrazon bzw. dessen Salzen
DE965325C (de) * 1952-06-17 1957-06-06 Rhone Poulenc Sa Verfahren zur Herstellung des Streptomycinisonicotinsaeurehydrazons und seinen Salzen
DE929665C (de) * 1952-08-09 1955-06-30 Gruenenthal Chemie Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen
DE955500C (de) * 1954-10-30 1957-01-03 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von reinen, fremdsalzfreien Salzen von Streptomycin und Dihydrostreptomycin
DE1008284B (de) * 1955-03-30 1957-05-16 Gruenenthal Chemie Verfahren zur Herstellung von wenig toxischen basischen Salzen von Streptomycesantibiotika

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE814316C (de) Verfahren zur Herstellung von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen
DE1595876A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminomethylderivaten von Rifamycin SV
DE2825289C3 (de) Kanamycinen und Ribostamycinen, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende antibakterielle Mittel
DE2202690A1 (de) Verfahren zur Herstellung der Antibiotika 20798 RP und 27706 RP,sowie das Antibiotikum 27706 RP und Zusammensetzungen,die es enthalten
DE2057188C3 (de) Erythromycyl-B-amin und Verfahren zu dessen Herstellung
DE830994C (de) Verfahren zur Herstellung von Doppelsalzen des Streptomycins
DE1068701B (de) Verfahren zur Herstellung von antibiotisch wirksamem Tetracyclinnatriumhexametaphosphat
DE2165200A1 (de) Verfahren zur Herstellung der wasserfreien Form von 6- eckige Klammer auf D(-)-alpha-Aminopheny lacetamido eckige Klammer zu -penicilliansäure
DE1911240B2 (de) Antibioticum 20 798 RP, Verfahren zu seiner Gewinnung und Arzneimittel, die dieses enthalten
DE1076676B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Desocytetracyclinen
DE2630590C2 (de) 1-N-[L(-)-2-Hydroxy-4-aminobutyryl]-4-O-[2',6'-diamino-2',6'-didesoxy-α-D-glucopyranosyl]-6-O-[3"-methylamino-3",4",6"-tridesoxy-α-D-xylohexopyranosyl]-2-desoxy-streptamin, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen
DE951567C (de) Verfahren zur Herstellung von Antibiotikappantothenaten
AT219196B (de) Verfahren zur Rückgewinnung eines Tetracyclin-Antibiotikums
DE2258930A1 (de) Antibakterielle mittel und verfahren zu deren herstellung
DE1793628C (de) Erythromycinoxim und Verfahren zu dessen Herstellung
DE961802C (de) Verfahren zur Herstellung von Tetra- und Hexahydrocarbomycin
DE934428C (de) Verfahren zum Reinigen des Antibiotikums 106í¬7
DE2710694C2 (de) Aminocyclitol-glycoside, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Präparate
AT286495B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Estern des α-Amino-benzylpenicillins
DE2616749A1 (de) 0-2,6-diamino-2,3,6-trideoxy-alpha- d-ribo-hexopyranosyl-(1 groesser als 4)- 0-eckige klammer auf 5-amino-5-deoxy- beta-d-xylofuranosyl-(1 groesser als 5) eckige klammer zu - n 1 hoch - eckige klammer auf (s)-4-amino-2-hydroxy-1-oxobutyl eckige klammer zu - 2-deoxystreptamin) und dessen saeureadditionssalze
DE1201513B (de) Verfahren zum Herstellen von Tetracyclin und seinen Derivaten
DE1094739B (de) Verfahren zur Herstellung von laenger wirksamem Oxytetracyclincitrat
AT259773B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen schwefelhaltigen Pyridinderivaten
DE2516251A1 (de) Unloesliche oder kaum loesliche kephalexinsalze und herstellungsverfahren
AT230539B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Produkten mit antibiotischer Wirkung