DE832736C - Verfahren zur Gewinnung wasserabstossender Wolle, Wollgarne und Wollgewebe - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung wasserabstossender Wolle, Wollgarne und WollgewebeInfo
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Classifications
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- D06L1/00—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
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Description
- Verfahren zur Gewinnung wasserabstoßender Wolle, Wollgarne und Wollgewebe
und alkohollöslichen Stoffen imprägniert sind, v-elche dem Keratin die Hvdrophilie erteilen. Entfernt man diese hydrophilierenden Stoffe allein oder am besten zusammen mit den Fettstoffen, dann werden die Wolle und die anderen Keratinstoffe vollkommen wasserabweisend.Es ist in <lcr Literatur bekannt. Wolle mit in \\'asser liislichen oder damit üiischharen Löstings- initteln allein oder in Mischun@t; mit Fettliysungs- mitteln durch J?xtraktion zu entfetten. Alle diese Verfahren erstreben eine Wolle, die noch einen Ge- halt an restlichem Fett besitzt, weil die Wolle zur \\'eit:r@-erarlieitting diesen@estfettgc'halt unbedingt benötigt. .\11e nach diesen oder anderen entfetteten Wollen sind gut finit \\'asser henetzbar. \Vas irisl@esondere für den Färl)rl@ri-,zeß erforderlich ist. Es ist allgemeine .\tisicht d.er Fachleute, daß Keratin. "venn es entfettet ist, stark hygroskopisch. livcirol>liii Lind natürlich auch von Wasser henetzbar ist. 1#:s \\-urd° nun Ifefunden, daß sowohl die Wolle als auch alle anderen Keratinsubstanzen außer mit fett- bzw. wachsartigen Stoffen noch mit wasser- - Extrahiert man beispielsweise Wolle mit Äther, so ist sie nach dem Verjagen des anhaftenden Äthers leicht durch Wasser benetzbar. Extrahiert man diese so vorbehandelte Wolle anschließend erschöpfend z. B. mit Äthylallkohol, dann ist sie nach dem restlosen `'erdunsten des Alkohols vollkommen wasserabweisend geworden. so daß man daraus wasserdichte Gewebe herstellen kann.
- Diese Erscheinung findet ihre wissenschaftliche Erklärung darin, daß die Keratinimprägnierung besondere, bisher unbekannte Substanzen enthält, welche das Keratin durch Wasser benetzbar machen. Diese Substanzen sind mit Fettlösungsmitteln, die mit Wasser nicht mischbar sind, nur spurenweise herauslösbar, sind jedoch mit solchen Lösungsmitteln. die mit Wasser gut mischbar sind sowie finit Wasser mehr oder weniger leicht, indessen bei genügend langer Behandlung sowohl kalt ,als bei mäßig erhöhter Temperatur vollkommen aus der Wolle herauslösbar. Da bei den 1)ekannten Wolletitfettutigsverfähren die Wolle nicht erschöpfend sowohl mit hydrophilen als auch mit 'hydropihoben Lösungsmitteln extrahiert wird. sind die so gewontienenWollen auch stets noch gut durch Wasser betietzbar, im Gegensatz zu den gemäß der Erfindung c#rschöpfen-d extrahierten.
- Auf den oben beschriebenen neuen Erkenntnissen wurde ein Verfahren zur Herstellung von wasserabweisender Wolle aufgebaut.
- Wolle wird in an sich bekannter Weise mit Wasser von etwa 4o bis 5oa so lange extrahiert, bis nichts Lösliches mehr in Lösung geht; anschließend wird die Wolle nach dem Trocknen mit Lösungsinitteln, welche das Wollfett gut lösen, extrahiert. Man kann auch umgekehrt verfahren, indem zuerst mit Fettlösungsmitteln, dann mit Wasser extrahiert wird.
- Das Verfahren läßt sich auch in folgender Weise durchfuhren: Wolle wird mit Lösungsmitteln, in denen die llydrophilie erzeugenden Stoffe leicht löslich sind. wie z. B. Mebhyl-, Äthyl-, Propyl-, 13utyl- oder Amvlalkohol und ihre Isomeren, Aceton und andere Ketone, Methylacetat und andere Ester, Cyclohexanon und A1kylcyclohexanone,Tetr.achlorkohlenstoff, extrahiert, wobei darauf zu achten ist, claß die Wolle nicht vorgetrocknet wurde,, damit, s()f"rti (ii2Löstuigsmittel nicht selbst bereitsgeringe Mengen Wasser enthalten, so viel Wasser in den I#:xtr.tktiotisl)rozeß gelangt, @daß die auf der Wolle 'saftenden Seifen und Salze mit gelöst werden. Anschließend wird die `Volle mit das Keratinfett gut üis,.ii;ien Lösungsmitteln, wie z. B. Benzin, Chloroioi,m. 1'K nzol, Petroläther, erschöpfend extrahiert. 1)1,u IZeilienfolge der Extraktion kann auch umgekehrt werden.
- Schließlich kann die Wolle auch mit einer Mischung der oben genannten beiden Arten von I .iisuiiäsniittelii erschöpfend extrahiert werden.
- Eine gewisse., jedoch nicht vollständige Hydro-1>hil@#: erhält die Wolle, wenn man nach der Extraktion mit Lösungsmitteln, welche die die Hydrophilie rzeuäenden Stoffe gut lösen, nicht mehr mit Wollfettlösun.gsmitteln extrahiert, sondern das \\'ollfett ganz oder teilweise auf der Faser beläßt. Das Wollfett ist dann zwar von der Hauptmenge der hydrophilen Substanzen befreit, geringe Spuren davon enthält es aber immer noch, weshalb die so behandelte Wolle noch nicht vollständig wasserabweisend ist.
- Demgemäß liegt das Wesen der neuen Erfindung in der erschöpfenden Entfernung beider Stoffgruppen von der Wolle. Erschöpfend heißt, die Extraktionen müsseir so lange i1)rtbesetzt werden. bis nichts Lösliches mehr in Lösung geht.
- Hierauf lkrulit der wesentliche Unterschied zwischen dein neuen Verfahren und den bekannten, welche nur eine Entfettung der Wolle anstreben. ohne die hydrophilierenden Stoffe zu entfernen.
- Wenn auch die bekanntere Verfahren teilweise die gleichen Lösungsmittel benutzen wie das erfindungsgemäße, so unterscheiden sie ;ich von dieseln dadurch, daß sie die. \Volle nicht erschöpfend von ihrer natürlichen Imprägnierung befreien.
- 1?s war seither unmöglich, den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, nämlich lediglich durch Extraktion eine wasserabweisende Wolle zti erzielen, anzustreben, weil bisher unbekannt war, daß das Keratin an sich hydrophob ist und seine Hydrophilie nur durch eine von der Natur geschaffene, extrahierbare Substanz bedingt ist.
- Es sei noch darauf hingewiesen, daß die nach dem neuen Verfahren gewonnenen wasserabstoßenden Wollen ihre- Eigenschaft, hygroskopisch zu sein, d. h. Wasser in Dampfform aufzunehmen, nicht verloren halsen. Ihre Eigenschaft, atmen zu können. wie der Textilfachmann sagt, ist also erhalten geblieben. Die erfindungsgemäß hergestellten thydrophoben \Vollen gestatten. Gewebe mit sehr weiten Maschen herzustellen, die trotzdem wasserdicht sind. ÄIan gewinnt also poröse und dennoch wasserdichte Gewebe. Sogar handgestrickte Kleidungsstücke lassen sich nach dein neuen Verfahren wasserabweisend machen. Auch ist das Verfahren nicht nur für Rohwolle, sondern auch für Garne und fertige Gewebe sowie Kleidungsstücke anwenidbar. Auch gefärbte Wolle kann noch nach dein erfin(iungsgeinäßen Verfahren behandelt werden.
Claims (4)
- PATENTAVSPHCCHE: i. \-erfahren zur Gewinnung wasserabweisender Wolle. \\'ollharne und -gewelx, dadurch gekennzeichnet, daß die \\'olle durch Extraktion von den im Keratin vorhandenen hvdrophilierenden Stoffen befreit wird.
- Verfahren nach :\iispruch i, dadurch gekennzeichnet. # daß die Wolle sowohl mit Lösungsmitteln für die hvdrophilen Keratinbegleitstoffe als auch finit Fettlösungsmitteln für sich oder in Mischung miteinander erschöpfend extrahiert wird.
- 3. Verfahren nach .\iispruch i und z, dadurch gekennzeichnet, claß die \\'olle nacherschöpfender Extraaktion finit Wollfett gut lösenden Lösungsmitteln erschöpfend mit kaltem Wasser oder mit Wasser von-jo bis 3o" extrahiert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolle zunächst mit kaltem Wasser oder Wasser von .Io bis 5o° Lind danach finit \\'ollfettlöstirigsmitteln erschöpfend extraliiert wird.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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- 1949-05-26 DE DEP43980A patent/DE832736C/de not_active Expired
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