DE832090C - Vorrichtung und Schneidapparat zum Reinigen von Rohren - Google Patents

Description

• Vorrichtung und Schneidapparat zum Reinigen von Rohren Wenn in letzter Zeit die Wasserversorgung in Städten, Gemeinden und einzelnen Industrien bedenklich zurückgegangen ist, liegt die Ursache nicht allein darin, daß man sagt, die Leistungsfähigkeit der Wasserwerke ist gesunken oder die Brunnen gehen nicht mehr genügend Wasser her, vielmehr ist die Wasserverknappung auch auf die in der Erde liegenden Rohrleitungen zurückzuführen.
• Es ist bekannt, daß bei den Städten und der Industrie, die einen sehr großen Wasserverbrauch haben, die Leitungen 25 und mehr Jahre in, der Erde eingebettet sind. Eine Kontrolle über Querschnittsveränderungen ist hierbei nicht möglich.
• Da Wasser feste Rückstände an un,gebundene-r Kohlensäure, Kalk, Mangan usw. absetzt, verkrusten die Rückstände im Laufe der Jahre die inneren Rohrwandungen immer mehr bis zur gänzlichen Verstopfung. Dadurch ist jede regelmäßige Wasserlieferung auf die Dauer in Frage gestellt.
• Um festzustellen, an welcher Stelle sich die größte Querschnittsvereugung befindet, sind in gewissen Zeitabständen Druckverlustmessungen vorzunehmen. Bekanntlich erfordern größere Druckverluste einen höheren Energieverbrauch, der seinerseits die Betriebskosten erhöht. Die Erneuerung einer verkrusteten Leitung ist mit hohen Kosten verbunden.
• Bekanntlich hat man schon Rohrleitungen auf chemischem Wege gereinigt. Der Erfolg dieser Reinigung hängt aber mehr oder weniger von der Stärke und Härte der Verkrustungen ab. Auf mechanischem Wege reinigt man Siederohre der Kesselanlagen, Economiser und Kondensationsrohre. Da es, sich hierbei um kleinere Rohrabmessungen handelt, ,-erdendieseRohre meistens,ausgebohrt, ausgebürstet oder ausgewaschen.. Die Reinigung größerer Leitungen, die in der Erde liegen, ist in den meisten Fällen sehr vernachlässigt worden. Die vorliegende Erfindung hat folgerüde Vbrteile: i, Keine Freilegung der zu reinigenden Leitung, 2. restlose Beseitigung der Verkrustungen ohne Beschädigung der Leitung, 3. Energieersparnis von 40 bis 50 %, 4. bei Trinkwasserleitungen Verhütung von Seuchen.
• Fig. I der Zeichnung zeigt den Schneidapparat im Schnitt; Fig. 1I zeigt die Schnitte i-i und, 2-2 durch den Messerdrehpunkt und durch die Schneidrollen; Fig. III zeigt den Schneidapparat in der Außenansicht; Fig. I V zeigt die Zugmesser von außen gesehen; Fig. V zeigt die Sch.neidrollen und Fig. VI die Reinigungsvorrichtung.
• Der Reinigungsvorgang spielt sich gemäß der Erfindung wie folgt ab: Am Ausgangspunkt der zu reinigenden Rohrleitung wird diese etwa 1,5 m frei gegraben, ein Rohrstück aus der Leitung herausgeschnitten, der Reinigungskasten K (Fig. VI) eingebaut und mittels Überschiebers mit der Leitung verbunden.
• In einer den Verhältnissen entsprechenden Entfernung L (Länge unbegrenzt) wird eine zweiter Reinigungskasten l mit dem Schieber m eingebaut und wie vorstehend mit der Leitung verbunden. In den ersten Reinigungskasten K wird eine Blase, die ein dünnes Seil nach sich zieht, eingeführt und durch den Wasserstrom nach dem zweiten Kasten Z gedrückt.
• Mit Hilfe des dünnten Seiles wird ein starkes Drahtseil durch die Rohrstrecke gezogen und mit einem Ende auf der Windetrommel n über dem zweiten Reinigungskasten l aufgewickelt. Am anderen Ende des Drahtseiles wird der Schneidapparat (Fig. I, II und 11I), .der in den Reinigungskasten K eingesetzt wird, angeschlossen. Um ein. Festsetzen des Apparates zu verhindern, wird ein, zweites- Drahtseil an der Ösenmutter j der Fig. I befestigt und das andere Seilende auf der Winäietrommel o über dem Reinigungskasten K der Fig. VI aufgewickelt.
• Hiernach werden die Reinigungskästen mit den Deckeln verschlossen. Alsdann öffnet man den Leitungsschieber und läßt das Wasser gegen den Apparat strömen. Mit Hilfe der Winde über dem Reinigungskasten L wird der Schneidapparat dann langsam oder schneller durch die zu reinigende Rohrstrecke gezogen. Damit sich der Apparat nicht festsetzt und eine bessere Durchspülung erfolgt, wird das Gerät mehrmals hin und her gezogen. Die gelösten Schmutzmassen «erden hierbei durch das Auswurfrohr p ins Freie gespült. Durch die Nachgiebigkeit der Messer ist eine Rohrbeschädigung ausgeschlossen. Die in dem Apparat vorhandene Stahlbürste h gewährleistet bei diesem Verfahren eine saubere und glatte Rohrwand.
• Der Schn eidapparat (Fig. I) besteht im wesentlichen aus dem Messerträgem, auf dem die im Drehpunkt b gelagerten Stahlmesser c angeordnet sind. In den Stahlmessern c sind die beim Durchziehen des Apparates sich drehenden Schneidrollen d angebracht, die die Ankrustungen e in der Leitung ein, schneiden. Die Stahlmesser c sind nachgiebig. Die Nachgiebigkeit wird durch die Stahlfedern f, die zwischen den Messern c und der durch die Mitte des Messerträgers a gehenden Zugspindel g angeordnet sind, erreicht. Die Federn sind so bemessen, daß die Messer jedem Widerstand nachgeben können, ohne die Leitung zu beschädigen. Die Rohrbürste h (Stahlbürste) ist zwischen dem Messerhalter a und dem Deckel i genau zentriert und wird mittels der Ösenmutter j auf der Spindel g befestigt.
• Mit dem Schneidiapparat können Rohrleitungen von ioo bis iooo mm lichtem Duchmesser gereinigt werden.
• Die Messeranzahl steigt mit zunehmendem lichtem Rohrdurchmesser. Es ist daher für jeden Rohrdurchmesser ein besonderer Apparat erforderlich.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Reinigen von Rohren, gekennzeichnet durch federnd angeordnete Zugmesser (c) mit darin gelagerten Schneidrollen (d), welch letztere sich beim Durchziehen des Schneidapparates drehen und dadurch die Ankrustungen einschneiden, während die Zugmesser (c) die zwischen den Schneidrollen liegenden Ankrustungen abschaben, wobei als Führung und zur Glättung der inneren Rohrwand eine auswechselbare Stahlbürste (h) dient.
2. 2. Anwendung der Vorrichtung nach Anspruch i zum Reinigen von Wasser-, Gas- und Ferngasleitungen sowie Kanälen mit verschiedenen Querschnitt6formen.