DE3928051A1 - Verfahren zum betrieb eines vermaschten abwassernetzes - Google Patents
Verfahren zum betrieb eines vermaschten abwassernetzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines ver
maschten Abwassernetzes mit Einstellungen in Zweigen des
Netzes durch Vorrichtungen zur Regelung des Durchflusses
durch Kanäle, insbesondere Abwasserkanäle, unter Veränderung
einer Stauhöhe, wobei gemäß Patent (Patentanmel
dung P 39 22 481.3) ein Kanalabschnitt zwischen den sich an
schließenden Abwasserkanalteilen in der Höhe einstellbar ist.
Patent (Patentanmeldung P 39 22 481.3) bezieht sich
auf eine Vorrichtung zur Regelung des Durchflusses durch Ka
näle, insbesondere Abwasserkanäle, unter Veränderung einer
Stauhöhe. Hierbei ist einbezogen, daß bei Veränderung der
Stauhöhe zugleich auch der Durchströmquerschnitt verändert
werden kann.
Der Abwasserkanal ist die bevorzugte Anwendung der Erfindung.
Solche Abwasserkanäle können als Preispiegelleitungen ange
sehen werden. Insofern bilden die Abwasserkanäle als ge
schlossene Bauwerke eine Besonderheit.
In diesem Zusammenhang wird auf die Äußerungen des Hauptpa
tentes Bezug genommen. Diese Äußerungen zwischen den Hinwei
sen auf eine Vollfüllung eines Kanals und der Problemstellung
die Abwasserkanäle selbst als Rückhaltebecken in das Abfluß
system einzubinden, werden zum Gegenstand auch vorliegender
Anmeldung gemacht.
Der Gesichtspunkt, die Abwasserkanäle
selbst als Rückhaltebecken einzusetzen, was als Problem an
gesprochen ist, bildet die Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung nicht nur für ein Verfahren zum Betrieb eines vermasch
ten Abwassernetzes, sondern auch für das vermaschte Abwas
sernetz zur Durchführung des Verfahrens, mit wenigstens zwei
einander zugeordneten, z. B. äußeren und inneren, Hauptsamm
lern und diese verbindenden Nebensammlern, an welchen einzel
ne Abwasserkanäle angeschlossen sind.
Bei bisher eingesetzten Schiebern oder Ventilen ändert sich
mit der Stauhöhe oder der Einstellung eines Stauquerschnitts
immer der Durchflußquerschnitt durch einen Abwasserkanal.
Schwallwellen können dann nicht aufgenommen werden. Sie haben
eine solche Kraft, daß Zerstörungen bekannter Einrichtungen
möglich sind. Der entstehende Luftdurchgang wird durch die
bekannten Ausführungen gehemmt, so daß insbesondere auch sich
durch Fäulnis bildende Gase in unangenehmer Weise zurückge
halten werden und im Fall von Stauungen zum Austritt an die
Oberfläche durch sich bietende Ausgänge, wie Gullys, gelangen,
wobei bei Stauungen auch die Flüssigkeit als Spritzwasser
austritt.
Die oben angegebene Aufgabe liegt insofern in der Ausge
staltung eines vermaschten Abwassernetzes mit gleichblei
bender Belüftung, aber in der Ausnutzung einzelner Abschnitte
als Rückhaltebecken unter gleichzeitig möglicher Einstellung
von Strömungsverhältnissen zur Ableitung, aber auch zur
Selbstreinigung.
Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß in den
Kanalzweigen des vermaschten Abwassernetzes der Durchgangs
querschnitt, insbesondere auch für den Luftdurchgang, auf
rechterhalten bleibt und in wechselseitiger Abhängigkeit an
verschiedenen Stellen die Flüssigkeitsdurchgänge zwischen
einer wahlweise einstellbaren Hemmung bis zur Stauung ver
ändert werden können. Hierdurch ist es möglich, durch Ein
stellung von Stauungen die Durchflüsse zwischen einzelnen
Abwasserkanälen zu regeln, und zwar von der Hemmung bis zur
Beschleunigung mit der Auswirkung der Selbstreinigung, wobei
aber gleichzeitig durch die Vermaschung der Durchgang durch
benachbarte Netzteile beeinflußt wird.
Hierbei liegt eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß an
hebbare Kanalabschnitte mit ihren anhebbaren Antrieben mit
einander vernetzt sind und in den verschiedenen Kanalab
schnitten jeweils unter Aufrechterhaltung des Durchlaßquer
schnittes der jeweiligen Kanäle für den Durchgang von Luft
und auch von Stoßwellen ein verschiedener Stau eingestellt
werden kann. Die Höheneinstellung benachbarter Kanalabschnit
te setzt entsprechende Antriebe voraus, die in der Vernetzung
in einer Sammelsteuerung zusammengefaßt sind.
Das vermaschte Abwassernetz hat wenigstens zwei Hauptsammler,
die durch Nebensammler verbunden sind. Dabei sieht die be
vorzugte Ausführungsform des Abwassernetzes vor daß wenig
stens ein sogenannter äußerer Hauptsammler abschnittsweise
mit einstellbaren Staustufen versehen ist, die auch bei Re
gelung einer Stauhöhe den Durchgangsquerschnitt aufrechter
halten, wobei jedem Nebensammler eine solche Staustufe zuge
ordnet ist, und daß in den Nebensammlern, die zwischen dem
äußeren und einem sogenannten inneren Hauptsammler angeord
net sind, wenigstens an einem Ende eine den Durchgangsquer
schnitt beibehaltene, aber die Stauhöhe wahlweise ändernde
Staustufe angeordnet ist.
Wenn von äußeren und inneren Hauptsammlern die Rede ist, be
zieht sich das auf noch zu beschreibende Beispiele. Die Aus
drücke äußerer und innerer sind vernachlässigbar. Das Netz
hat wenigstens zwei oder aber auch mehr Hauptsammler, wobei
der Ausdruck Hauptsammler bedeutet, daß damit auch alle Ne
bensammler zusammengeschlossen werden. Wenn zwei Hauptsamm
ler - ein sogenannter äußerer und ein sogenannter innerer
Hauptsammler - vorgesehen sind, bedeutet das nur, daß in der
vorteilhaften Ausführungsform die Nebensammler zwischen den
Hauptsammlern zusammengeschlossen sind und daß hierdurch er
findungsgemäß ein besonders günstiges und in der Vernetzung
besonders günstig steuerbares Abwassernetz geschaffen wird.
Wenn schon in den äußeren Hauptsammlern die einstellbaren
Staustufen angeordnet sind und jeweils in den Nebensammlern
wenigstens an einem Ende eine solche Staustufe vorgesehen
ist, dann liegt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung darin,
daß in den Nebensammlern an beiden Enden Staustufen angeordnet
sind, die unter Beibehaltung des Durchgangsquerschnittes bis
zur Sperrung des normalen Flüssigkeitsdurchganges einstellbar
sind.
In der erfindungsgemäßen Ausführung eines Abwassernetzes ist
es nun möglich, darin liegt ein besonderes Merkmal, einzelne,
durch einen Hauptsammler an sich verbundene Abschnitte mit
Nebensammlern voneinander abzutrennen, wobei gemäß vorliegen
der Erfindung immer der Durchgangsquerschnitt aufrechterhal
ten wird, aber dabei zugleich die Nebensammler an ihren Mün
dungen zu den beiden Hauptsammlern mit einer Staustufe zu
versehen, die den Flüssigkeitsdurchgang ändert, insbesondere
sperrt und Schwallwellen zuläßt, aber auch in Verbindung mit
den Staustufen in dem einen, insbesondere äußeren Hauptsamm
ler, eine Auftrennung des ganzen Netzes dahingehend ermöglicht,
daß eine wechselseitige Beschickung verschiedener Abwasser
kanäle mit einstellbaren Strömungen erreicht werden kann. Die
ses ist wichtig für die Abführung zum Klärwerk, auch wenn von
einem Hauptsammler, insbesondere dem inneren Hauptsammler,
Pumpen zum Klärwerk führen.
Die Belastungsänderung, insbesondere in den einzelnen Neben
sammlern, ist wichtig für deren Durchströmung nicht nur zum
Zweck einer Entlastung anderer Nebensammler, sondern vor allem
auch in positiver Hinsicht zu Reinigungszwecken aufgrund der
Durchströmung. Hierbei können besondere, bekannte Verfahren
oder Geräte eingesetzt werden, die darauf angewiesen sind,
immer den gleichen Flüssigkeitsquerschnitt vorzufinden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Schema eines Abwassernetzes;
Fig. 2 eine Steuerbaugruppe für ein solches
Abwassernetz.
Das dargestellte Abwassernetz ist gedacht für eine Stadt mit
mehreren Stadtteilen 1 bis 3 ..., 4, 5. Diese Stadtteile sind
in ihrer räumlichen Zuordnung durch Radiallinien 6, 7; 8,
9 ..., 10, 11 voneinander getrennt. Die kreisförmige Anordnung
der Fig. 1 erleichtert die schematische Darstellung. In der
Praxis braucht nicht von einem äußeren Hauptsammler 12 und
einem inneren Hauptsammler 13 ausgegangen zu werden. Es han
delt sich nur um zwei Hauptsammler, zwischen denen die Stadt
teile durchsetzende Nebensammler 14 bis 21 angeordnet sind.
In diese Nebensammler münden nun einzelne Abwasserkanäle, wie
sie beispielsweise für den Nebensammler 14 mit 22 bis 24 be
zeichnet sind. Natürlich können in solchen Einzelkanälen auch
Regelungseinrichtungen angeordnet sein. Wichtig ist aber, daß
die Nebensammler 14, 15 vor ihren Einmündungen in die Haupt
sammler 12 und 13 einstellbare Staustufen 25, 26 besitzen, wie
es für den Nebensammler 14 gezeigt ist.
Diese einstellbaren Staustufen lassen gemäß obiger Darlegung
den Ouerschnitt frei, hemmen aber den Durchgang, so daß, je
nachdem, ob an einem Ende die Staustufe höher ist als am ande
ren Ende, ein Durchfluß möglich ist. Einbezogen wird dabei,
daß unter bestimmten Betriebsbedingungen - bezogen auf das
Beispiel nach Fig. 1 - eine Strömung nach außen oder innen
vorteilhaft sein kann.
Die einzelnen Abschnitte des sogenannten äußeren Hauptsamm
lers 12 besitzen für die einzelnen Stadtteile 1 bis 5 im
Ausführungsbeispiel wenigstens eine Staustufe, die im fol
genden weil sie eine Einstellung ermöglicht, auch als Re
gelvorrichtung 27 bis 34 bezeichnet ist. Insofern wird der
Ausdruck Staustufe auch durch den Ausdruck Regelvorrichtung
erfaßt.
Durch die angegebene Anordnung ist es möglich, den Durchgang
durch den sogenannten äußeren Hauptsammler wahlweise zu ver
ändern, und zwar auch dahingehend, daß durch einen Stau in
einzelnen Nebensammlern 14 bis 21 ein besserer Durchgang mög
lich ist, wenn die dortige Stauvorrichtung entsprechend ein
gestellt oder abgeschwächt worden ist.
Der Zweck einer solchen Anlage liegt natürlich in der Spei
sung eines Klärwerks 35. Dieses ist mit dem Hauptsammler 13,
insbesondere inneren Hauptsammler, durch zwei Verbindungs
kanäle 36, 37 und wegen der Belastung der Flüssigkeiten auch
mit Pumpen 38, 39 verbunden. Dadurch ist es möglich, unter
Ausnutzung verschiedener Schwellwerte und auch einstellbarer
Flüssigkeitsdurchgänge jedenfalls den sogenannten inneren
Hauptsammler zu speisen, so daß dann auch die eingetragene
Flüssigkeit dem Klärwerk zugeführt wird. Von diesem läuft
eine Verbindungsleitung 40 mit einer Pumpe 41 zum sogenannten
Vorflutbehälter 42. Hier wird die gereinigte Flüssigkeit aus
gegeben, und sie kann weiter ablaufen.
Weil es für die Durchströmung nicht immer gegeben ist, daß
aufgrund von Flüssigkeitseintrag, gegebenenfalls durch Regen,
eine angemessene Durchströmung zwischen den beiden Haupt
sammlern 12 und 13 erfolgt, ist eine Nebenleitung 43 von der
Vorflut in den sogenannten äußeren Hauptsammler 12 mit einer
Pumpe 44 vorgesehen. Dadurch kann bei einer ausgewählten Ein
stellung einer Regelvorrichtung, beispielsweise 31 oder auch
der anderen zugeordneten Regelvorrichtung eine Durchströmung
zum sogenannten inneren Hauptsammler 13 verbessert werden.
Desgleichen ist eine Nebenverbindungsleitung 45 vorgesehen,
die von der durch die Pumpe 41 unter Druck gesetzte Verbin
dungsleitung 40 auch in den sogenannten äußeren Hauptsammler
12 geführt ist, aber abgegriffen ist von einer eine Staustufe
bildenden Regel- oder Rückhalteeinrichtung 46.
Fig. 2 zeigt die beiden Hauptsammler 12 und 13 mit zwischen
ihnen angeordneten Nebensammlern, die nur beispielsweise
dargestellt sind und mit 14 bis 18 bezeichnet sind. Dabei ist
erkennbar, daß jeweils an den Enden der Nebensammler Regel
vorrichtungen 25a, 26a vor der Einmündung in die Hauptsamm
ler 12 und 13 angeordnet sind, wie für den Nebensammler 14
mit diesem Bezugszeichen bezeichnet, aber entsprechend auch
für die Nebensammler 15 bis 18 angeordnet sind. Zwischen den
Einmündungen der Nebensammler bei 47 bis 51 und 52 bis 56
sind entsprechende Regelvorrichtungen 27a, 34, 33, 32 ...
angeordnet. Diese befinden sich somit in dem Hauptsammler 12
gemäß Fig. 1.
Es wird nicht ausgeschlossen, daß auch an dem anderen Haupt
sammler 13 Regeleinrichtungen der beschriebenen Weise vorge
sehen sind, die dann mit 57 bis 60 bezeichnet sind.
Alle Staustufen oder Regelvorrichtungen sind durch Leitungen
62 bis 65 verbunden, welche von den Staustufen bzw. Regelvor
richtungen 27a, 32 bis 34 im Hauptsammler 12 ausgehen und
durch Leitungen 66 bis 70 mit einer Steuer- oder Schaltbau
gruppe 61 verbunden sind, wobei die zuletzt genannten
Leitungen 66 bis 70 von Staustufen oder Regelvorrichtungen 25a ...
ausgehen, die an der Einmündung der Nebensammler 14 bis 18 in
dem Hauptsammler angeordnet sind. Entsprechend sind Verbin
dungsleitungen von Staustufen oder Regelvorrichtungen 57 bis
60 durch Leitungen mit der Steuer- oder Schaltbaugruppe 61
verbunden, vor allem aber auch die Staustufen oder Regelvor
richtungen 26a ..., die jeweils vor der Einmündung der Ne
bensammler 14 bis 18 in dem inneren Hauptsammler angeordnet
sind. Diese Verbindungsleitungen sind Steuerleitungen zur Be
tätigung der Regelvorrichtungen oder Staustufen.
In diesem Zusammenhang wird auf das Hauptpatent
(Patentanmeldung P 39 22 481.3) Bezug genommen. Dort ist dar
gelegt, und dieses wird für die vorliegende Erfindung einbe
zogen, daß die Staustufen oder Regelvorrichtungen als bogen
förmig verlaufende Kanalabschnitte ausgeführt sind, die zwi
schen den sich anschließenden Kanalabschnitten in der Höhe
einstellbar sind. Dabei können mehrere Betätigungen vorge
sehen sein, wie sie in der Patentanmeldung P 39 22 481.3
offenbart sind. Insbesondere bei der Ausführung des anheb
baren Kanalabschnittes aus einem festwandigen Rohr ist die
ser bogenförmige Kanalabschnitt drehbar und abgedichtet zwi
schen den Anschlußkanälen gelagert und mit einem Drehantrieb
verbunden, durch welchen die Bogenebene verstellbar ist.
Dieser Drehantrieb kann ein Schwenkgetriebe sein, das noch
in besonderer Weise druckentlastet ist.
Einbezogen wird in einer anderen Ausgestaltung jedoch auch
eine druckmittelbetätigte Hubeinrichtung, die auf dem Boden
einer Kammer abgestützt ist und den bogenförmigen Kanalab
schnitt einstellt, bei seiner Ausführung als Schlauchstück
aus elastischem, weichem Material aber auch unmittelbar in
der Höhe einstellen kann. Diese Ausbildungen werden für die
vorliegende Erfindung einbezogen, genauso die angegebenen
Vorkehrungen, um im letzteren Fall den Durchgangsquerschnitt
des Schlauchstückes aufrechtzuerhalten.
Zurückkehrend zu den Fig. 1 und 2 ergibt sich nun, daß
je nach momentanen Verhältnissen Nebensammler 15 und 16 be
sonders wirkungsvoll durchspült werden sollen, vielleicht um
Reinigungen vermittels Spülung durchzuführen. In diesem Fall
würden die einstellbaren Staustufen entsprechend 25 im Neben
sammler 14 auch in den Nebensammlern 17 bis 21 für die Bil
dung eines größtmöglichen Staues eingestellt werden, während
die entsprechenden Staustufen in den Nebensammlern 15 und 16
bei einer bogenförmigen Ausgestaltung in die Horizontalebene
gestellt würden, so daß ein Durchgang ohne Druckanstieg mög
lich ist. Entsprechend würden die Staustufen an den Mündungen
zum inneren Hauptsammler 13 eingestellt sein.
Durch den äußeren Hauptsammler 12 würde dann dabei den auf
Durchgang, d. h. in der beschriebenen Ausführung horizontal
eingestellten Regelvorrichtungen 27, 29 bis 34 zuströmende
Flüssigkeit den Nebensammlern 15, 16 zugeleitet werden, wobei
die Staustufe 28 zur Einstellung einer Stauhöhe eingeregelt
werden könnte. Hierbei handelt es sich jedoch nur um ein
Beispiel.
Erkennbar ist, daß durch eine weitere Einstellung die ver
netzte Ausführung die Entlastung oder Belastung jedes Sammler
kanalabschnittes zuläßt wobei jedoch zugleich die Gesamt
verbindung im Netz immer aufrechterhalten bleibt. Wenn also
aus besonderen Gründen in einem der Stadt- oder Netzteile,
gegebenenfalls durch ein Gewitter oder auch einen Wasser
rohrbruch, eine besondere Belastung anfällt, die zu einer
Schwallwelle führt, ist auch bei einer geregelten Einstellung
der Staustufen, beispielsweise gemäß vorhergehender Beschrei
bung, immer ein Durchgang in alle Sammler möglich, so daß
eine Überlastung des Netzes ausgeschlossen ist. Außerdem,
und das wird für wesentlich erachtet, ist auch immer ein
Luftdurchgang möglich, so daß Geruchsbelästigungen durch
Gullys entfallen.
Die Steuer- oder Schaltbaugruppe kann mit Schaltrelais für
die einzelnen Antriebe oder aber auch mit Ventilen ausgeführt
sein, wenn die beschriebenen Leitungen Schlauch- oder Rohr
leitungen sind, durch welche Druckmittel den Regel- oder
Stelleinrichtungen zugeführt werden. Bevorzugt wird ein elek
trisch steuerbarer Antrieb, so daß es sich um leicht zu ver
legende und geringen Platz einnehmende elektrische Kabel
handelt. Deren Anschluß kann vermittels Relais oder aber
auch durch besondere Schaltbaugruppen gesteuert werden, wo
bei in der Steuer- oder Schaltbaugruppe Programme für alle
möglichen Vorgänge und örtlich bedingten Belastungen im Netz
vorbereitet sein können. Es wird einbezogen, daß verschiede
ne Netzabschnitte mit Überwachungsgeräten ausgestattet sind.
Diese Überwachungsgeräte können den Durchsatz durch einen
Sammler oder aber auch nur den Flüssigkeitsstand in einem
Sammler messen und zu einer Steuer- oder Schaltbaugruppe 61
melden.
In Abhängigkeit von solchen Belastungsanzeigen werden dann
die Staustufen oder Regelvorrichtungen eingestellt, um
selektiv den Flüssigkeitsdurchgang zu erleichtern oder zu
hemmen. Die Überwachungsgeräte können insbesondere in den
äußeren und inneren Hauptsammlern 12, 13 jeweils zwischen
den Einmündungen der Nebensammler, aber auch in jedem Neben
sammler 14 bis 21 angeordnet sein.
Die Steuer- oder Schaltbaugruppe 61 ist insbesondere mit
einem Computer versehen, der die Meldungen wahrnimmt und in
Abhängigkeit davon über die beschriebenen Leitungen die er
forderlichen Schaltungen auslöst.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß mindestens in
oder an jeder Staustufe wenigstens ein Flüssigkeitsstand-
Meßgerät angeordnet ist. Solche Meßgeräte sind vorteilhaft
bei einseitiger Anbringung an der Seite vorgesehen, von wel
cher her ein Stau zu erwarten ist. Für die einstellbaren
Staustufen 25 bis 28 sind solche Flüssigkeitsstand-Meßgeräte
formal eingezeichnet und mit 71 bis 74 bezeichnet. Es ver
steht sich, daß für alle anderen einstellbaren Staustufen
oder Regelvorrichtungen in entsprechender Weise Meßgeräte
vorgesehen sind, auch wenn sie im einzelnen nicht eingezeich
net sind.
Solche Meßgeräte sind in oben angegebener Weise in Fig. 1
dargestellt, vor allem aber auch in Fig. 2, immer nur bei
spielsweise an den einstellbaren Staustufen 25, 26; 27, 28
bzw. 25a, 26a und 27a. Dabei ist in Fig. 2 gezeigt, daß die
Meßgeräte 71, 72, 73 durch besondere Anschlüsse 75, 76, 77
jeweils in die Leitungen 62 etc. eingeschleift bzw. einge
bunden sind, welche zu einer Steuer- oder Schaltbaugruppe 61
führen, damit in dieser in Abhängigkeit vom jeweiligen
Flüssigkeitsstand Befehle ausgelöst werden, durch welche
die einstellbaren Staustufen nach einem vorgesehenen Pro
gramm im jeweiligen Netz eingestellt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb eines vermaschten Abwassernetzes
mit Einstellungen in Zweigen des Netzes durch Vorrich
tungen zur Regelung des Durchflusses durch Kanäle, insbe
sondere Abwasserkanäle, unter Veränderung einer Stauhöhe,
wobei gemäß Patent (Patentanmeldung P 39 22 481.3)
ein Kanalabschnitt zwischen den sich anschließenden Abwas
serkanalteilen in der Höhe einstellbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Kanalzweigen des vermaschten Abwasser
netzes der Durchgangsquerschnitt, insbesondere auch für den
Luftdurchgang, aufrechterhalten bleibt und in wechselseitiger
Abhängigkeit an verschiedenen Stellen die Flüssigkeitsdurch
gänge zwischen einer wahlweise einstellbaren Hemmung bis zur
Stauung verändert werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
hebbare Kanalabschnitte mit ihren anhebbaren Antrieben mit
einander vernetzt sind und in den verschiedenen Kanalab
schnitten jeweils unter Aufrechterhaltung des Durchlaß
querschnittes der jeweiligen Kanäle für den Durchgang von
Luft und auch von Stoßwellen ein verschiedener Stau einge
stellt werden kann.
3. Vermaschtes Abwassernetz zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 und 2, mit wenigstens zwei einander
zugeordneten, z. B. äußeren und inneren, Hauptsammlern und
diese verbindenden Nebensammlern, an welchen einzelne Ab
wasserkanäle angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein sogenannter äußerer Hauptsammler (12)
abschnittsweise mit einstellbaren Staustufen (27 bis 34;
27a) versehen ist, die auch bei Regelung einer Stauhöhe
den Durchgangsquerschnitt aufrechterhalten, wobei jedem
Nebensammler (14 bis 21) wenigstens eine solche Staustufe
(25, 26; 25a, 26a) zugeordnet ist, und daß in den Neben
sammlern (14 bis 21), die zwischen dem äußeren (12) und
einem sogenannten inneren Hauptsammler (13) angeordnet sind,
wenigstens an einem Ende eine den Durchgangsquerschnitt
beibehaltene, aber die Stauhöhe wahlweise ändernde Stau
stufe (25, 26; 25a, 26a) angeordnet ist.
4. Abwassernetz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Nebensammlern (14 bis 21) an beiden Enden Staustufen
(25, 26) angeordnet sind, die unter Beibehaltung des Durch
gangsquerschnittes bis zur Sperrung des normalen Flüssig
keitsdurchganges einstellbar sind.
5. Abwassernetz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die als einstellbare Staustufen vorgesehenen
Regelvorrichtungen (25, 26; 25a, 26a; 27 bis 34; 27a)
mit wenigstens einem Flüssigkeitsstand-Meßgerät (71 bis
74) versehen sind.
6. Abwassernetz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das wenigstens eine Flüssigkeitsstand-Meßgerät (71 bis
74) an einem Ende einer Staustufe (25, 26; 25a, 26a; 27
bis 34; 27a) und vor dem Ende des die Stauhöhe wahlweise
ändernden Abschnittes der Staustufe, an dem eine Auf
stauung der Flüssigkeit entstehen kann, als Pegelmesser
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928051 DE3928051A1 (de) | 1989-07-08 | 1989-08-25 | Verfahren zum betrieb eines vermaschten abwassernetzes |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928051A1 true DE3928051A1 (de) | 1991-04-11 |
Family
ID=25882791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893928051 Withdrawn DE3928051A1 (de) | 1989-07-08 | 1989-08-25 | Verfahren zum betrieb eines vermaschten abwassernetzes |
Country Status (1)
Country | Link |
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