DE19610295C1 - Entwässerungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Entwässerungssystem,
daß ein Klärwerk und ein diesem vorgeordnetes Abwassernetz
mit Freispiegelleitungen aufweist. Derartige Entwässe
rungssysteme dienen der Ableitung von Abwasser bzw. Nie
derschlagswasser (nachfolgend insgesamt als "Abwasser" be
zeichnet) aus Siedlungs- und Industriegebieten.
In herkömmlichen Entwässerungssystemen sind Einrichtungen
zur Durchflußsteuerung üblicherweise als Absperrschieber
ausgeführt. Beim Schieber wird durch einen senkrecht zur
Durchflußrichtung verschiebbaren Absperrkörper der Durch
flußquerschnitt geöffnet oder geschlossen. Der Schieber
eignet sich grundsätzlich nicht zur Regelung des Stoff
flusses. Er wird deshalb vor allem eingesetzt, um bei Be
schädigungen oder Störungen Netzabschnitte abzuschalten
und die Folgeschäden klein zu halten. Überdies sind Ab
sperrschieber sehr störanfällig, so daß sie häufig bei Be
darf nicht funktionieren. Eine Störung nur eines einzigen
Absperrschiebers kann die Funktion des Abwassernetzes sehr
beeinträchtigen und zu erheblichen Folgeschäden führen
(vgl. Gockel, B.: Städtisches Leben erzwang Regulation der
Wasserversorgung, WWt 2/95).
Die vorgenannten Nachteile der Absperrschieber wurden
durch die Drehbogen- und die damit verwandte Hubschlauch
technik überwunden. In diesen Einrichtungen wird die Rohr
sohle angehoben bzw. abgesenkt, um durch Verändern einer
Überlaufhöhe den Oberwasserstand und den Durchfluß zu
steuern. Bei jeder Überlaufhöhe ist eine Sicherheitsfunk
tion gewährleistet. Selbst wenn die Steuerung des Überlau
fes ausfällt, ist eine Abströmung überflüssiger Abwasser
mengen durch den erhalten gebliebenen Leitungsquerschnitt
gewährleistet. Weitere Vorteile sind die hohe Betriebssi
cherheit und das hohe hygienische Niveau infolge geschlos
sener Bauweise. Diese Steuerorgane sind besonders geeig
net, eine Kanalreinigung durch Stau und Freigabe angestau
ter Wassermengen zu bewirken (vgl. G. Kupczik: Erste
praxisorientierte Ergebnisse der betrieblichen Anwendung
gesteuerter Mischwasserkanalisation in Dresden-Leuben,
Korrespondenz Abwasser 10/95, S. 1778 bis 1782; D. Aigner,
c. Cherubim: Der Drehbogen für die Abflußsteuerung von
Abwasserkanälen, WWt 8/95, S. 26 bis 31).
Bei Entwässerungssystemen besteht das Problem, daß das
Klärwerk unabhängig von den im Abwassersystem anfallenden
Abwassermengen möglichst gleichmäßig und ohne Überschrei
ten seiner maximalen Klärkapazität versorgt werden muß.
Zur Vergleichmäßigung des Volumenstromes sind Entwässe
rungssysteme bereits mit aufwendigen Rückhaltebecken aus
gestattet worden. Des weiteren haben Entwässerungssysteme
Überlaufeinrichtungen, die bei die Klärwerkskapazität
überschreitendem Abwasseranfall einen Teilstrom ungeklärt
in Flüsse oder Seen abgeben. Es hat aber auch schon Ansät
ze gegeben, die Abwassermengen mit Hilfe von Einrichtungen
zur Durchflußsteuerung so durch Entwässerungssysteme zu
leiten, daß ein optimaler Abfluß zum Klärwerk gewährlei
stet ist. Diese Systeme sind mit Sensoren zum Erfassen von
Wasserständen und Durchsätzen in verschiedenen Leitungsab
schnitten und zum Ermitteln von Niederschlagsmengen an
verschiedenen Stellen des zu entwässernden Gebietes ausge
stattet (vgl. DE 34 18 813 A1). Die Meßwerte können in ei
ner Regeleinheit über einen komplizierten Algorithmus ver
knüpft werden, um Steuersignale für die Einrichtungen zur
Durchflußsteuerung zu gewinnen. Diese Systeme sind wegen
der in die Kanalisation eingreifenden Sensoren und Ab
sperrschieber ungenau und störanfällig. Außerdem ist die
bekannte Meßwerterfassung und -verarbeitung träge und
führt nicht zu einer optimalen Nutzung des Abwassernetzes.
Aus der DE 39 28 051 A1 ist ein Entwässerungssystem mit
Vorrichtungen zur Regelung des Durchflusses unter Verände
rung einer Stauhöhe bekannt, das infolge Anordnung und
Ausbildung von Überwachungsgeräten ebenfalls verhältnis
mäßig aufwendig und störanfällig ist.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Entwässerungssystem zu schaffen, welches dem Klärwerk
möglichst viel Abwasser zuführt, möglichst ohne dieses zu
überlasten.
Die Aufgabe wird durch ein Entwässerungssystem mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen des Systems sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Entwässerungssystem hat ein Klärwerk,
ein dieses speisendes Abwassernetz, mindestens eine darin
angeordnete Einrichtung zur Durchflußsteuerung durch Ver
ändern einer Überlaufhöhe, eine Einrichtung zum Messen des
Abwasserspiegels stromab der Einrichtung zur Durchfluß
steuerung und eine mit der Einrichtung zur Durchfluß
steuerung und der Einrichtung zum Messen verbundene Regel
einrichtung, welche die Überlaufhöhe so einstellt, daß ein
vorgegebener Maximalwert des Abwasserspiegels stromab der
Einrichtung zur Durchflußsteuerung nicht überschritten
wird.
Durch die erfindungsgemäße Merkmalskombination ist sicher
gestellt, daß der Abwasserspiegel hinter jeder Einrichtung
zur Durchflußsteuerung einen Maximalwert nicht überschrei
tet. Der Maximalwert ist so gewählt, daß keine Überbe
lastung des Klärwerkes eintritt. Die Höhe des Abwasser
spiegels ist in einer Freispiegelleitung nämlich von der
durchgesetzten Abwassermenge abhängig. Infolgedessen ent
spricht dem maximalen Klärwerksdurchsatz eine maximale
Höhe des Abwasserspiegels in jedem Punkt des Abwassersamm
lers. Dieses Niveau ist von der Kanalausführung abhängig
und kann für die Meßstellen stromabwärts jeder Einrichtung
zur Durchflußsteuerung ermittelt werden. Über die Regelung
des Abwasserspiegels in einzelnen Punkten des Sammlersy
stems stellt die Erfindung somit sicher, daß die Klär
werksbelastung den maximal zulässigen Wert nicht über
schreitet. Dabei ist durch die Ausrichtung auf einen maxi
malen Abwasserspiegel an verschiedenen Punkten eine maxi
male Ausnutzung der Systemkapazität erreichbar. Hierfür
reichen grundsätzlich dezentrale Regelungssysteme, die je
weils nur einer Einrichtung zur Durchflußsteuerung zuge
ordnet sind. Dennoch ist über das hydraulische System ein
Zusammenwirken verschiedener Regelsysteme gegeben. Wenn
beispielsweise aus weit stromaufwärts gelegenen Teilen des
Entwässerungssystems eine Flutwelle durch den Hauptsammler
wandert, weil die dort vorhandene Rückhaltekapazität er
schöpft ist, wird infolge des stromabwärts steigenden Ab
wasserspiegels der Zustrom aus dort angeordneten Einrich
tungen zur Durchflußsteuerung gemindert oder unterbrochen,
bis die dort vorhandene Rückhaltekapazität erschöpft ist.
Wenn hingegen große Abwassermengen in der Nähe des Klär
werkes eingespeist werden, so teilt sich dies über einen
Anstau von Abwasser im Hauptsammler stromaufwärts gelege
nen Netzabschnitten mit, so daß dort anfallende Abwasser
massen so weit wie möglich zurückgehalten werden. Infolge
dessen ist sichergestellt, daß erst nach maximaler Ausnut
zung der Staukapazität des Gesamtsystems überschüssige Ab
wassermengen anderweitig abgegeben werden müssen.
Bei dem erfindungsgemäßen Entwässerungssystem ist die
optimale Abwassereinspeisung in das Klärwerk durch grund
sätzlich selbständige Durchfluß-Regelkreise sicherge
stellt, die jedoch hydraulisch mit dem Klärwerk und mit
einander gekoppelt sind. Damit ähnelt die Struktur des
Entwässerungssystems derjenigen biologischer Systeme (z. B.
lebender Organismen oder Organisationsformen derselben wie
ein Ameisenstaat), die aus grundsätzlich selbständigen
Teilsystemen (z. B. Zellen oder Ameisen) gebildet sind, die
im Sinne eines Gesamterfolges zusammenwirken. Man kann das
Entwässerungssystem deshalb auch als "bionisches System"
bzw. seine Regelung als "bionische Regelung" bezeichnen.
In einem komplexen Entwässerungssystem kann stromaufwärts
eines Hauptsammlers in mindestens einen Nebensammler eine
Einrichtung zur Durchflußsteuerung angeordnet und dieser
eine Einrichtung zum Messen und eine Regeleinrichtung zu
geordnet sein. Bei weiter gesteigerter Komplexizität kann
in mindestens einem Sammler stromaufwärts oder stromab
wärts eines Nebensammlers eine Einrichtung zur Durchfluß
steuerung angeordnet und dieser eine Einrichtung zum Mes
sen und eine Regeleinrichtung zugeordnet sein usw.
Eine Einrichtung zur Durchflußsteuerung durch Verändern
einer Überlaufhöhe ermöglicht eine besonders feinfühlige,
stufenlose Einstellung des Durchflusses und begünstigt das
Messen des Abwasserspiegels unmittelbar stromab des Über
laufs. Bevorzugt ist die Einrichtung zur Durchflußsteue
rung ein drehbarer, bogenförmiger Kanalabschnitt gemäß
deutschem Patent 39 22 481, dem die eingangs erwähnten
Vorteile zukommen. Entsprechend vorteilhaft kann die Ein
richtung zur Durchflußsteuerung auch ein anhebbares
Schlauchstück gemäß deutschem Patent 39 43 607 sein.
Insbesondere bei den beiden vorgenannten Einrichtungen zur
Durchflußsteuerung greift die Einrichtung zum Messen eine
Meßgröße außen ab. Bei der Meßgröße kann es sich um
Schwingungen der Einrichtung zur Durchflußsteuerung han
deln, die von Differenz der Überlaufhöhe und des stromab
wärtigen Abwasserspiegels abhängen. Hierfür kann die Ein
richtung zum Messen einen außen an der Drehbogen- oder
Hubschlauchkonstruktion (insbesondere an den wasserführen
den Teilen) angreifenden Meßkopf haben. Die Meßgröße kann
aber auch das von obiger Differenz abhängige Betriebsge
räusch der Einrichtung zur Durchflußsteuerung sein, das
mittels eines Mikrophones erfaßbar ist.
Ferner kann der Abwasserspiegel stromab und/oder stromauf
der Einrichtung zur Durchflußsteuerung und/oder in deren
Überlaufquerschnitt in einem Steigrohr gemessen werden,
beispielsweise durch Ultraschall. Hierdurch wird eine In
formation über den Abwasseranfall auch dann erhalten, wenn
kein Abwasser über den Überlauf strömt bzw. die Leitungs
querschnitte vollständig ausgefüllt sind. Solche Steig
rohre können beispielsweise an Kanaldurchführungen der
Einrichtung zur Durchflußsteuerung durch eine Bauwerkswand
angeordnet sein. Eine Verbindung mit dem Überlaufquer
schnitt ist über einen flexiblen Schlauch denkbar.
Sämtliche Einrichtungen zum Messen haben den Vorteil, daß
sie in einem die eigentliche Einrichtung zur Durchfluß
steuerung umgebenden Bauwerksraum geschützt außerhalb der
wasserführenden Teile und somit ohne besondere Beeinträch
tigungen installiert sein können.
Bevorzugt ist die Einrichtung zur Durchflußsteuerung nahe
der Einmündung ihres Sammlers in einem stromabwärtigen
Sammler angeordnet. Dann ist dieser Regelkreis über den
Abwasserspiegel im stromabwärtigen Sammler besonders eng
mit anderen Regelkreisen gekoppelt.
Jeder Einrichtung zur Durchflußsteuerung kann eine eigene
Regeleinrichtung zugeordnet sein, wodurch das System be
sonders einfach und die Regelung sehr direkt ist und Aus
fälle untergeordneter Regelkreise nicht das Arbeiten des
Gesamtsystems verhindern. Bevorzugt steuert die Regelein
richtung, wenn sie einen Störfall ihres Regelkreises er
kennt, die Überlaufhöhe der Einrichtung zur Durchfluß
steuerung in eine vorgegebene Normallage. Die Normallage
kann so gewählt sein, daß sie einerseits einen gewissen
Rückhalt von Abwasser stromaufwärts der Einrichtung zur
Durchflußsteuerung bewirkt, andererseits jedoch eine ge
wisse restliche Aufnahmekapazität dieses Netzbereiches
erhält. Die Normallage kann etwa in der Mitte des Ein
stellbereichs der Überlaufhöhe angeordnet sein. In Normal
lage kann der Überlauf aber auch seine Minimalhöhe haben.
Zur Unterdrückung von Regelvorgängen kann ferner die Re
geleinrichtung die Einrichtung zur Durchflußsteuerung in
eine Normallage der Überlaufhöhe einstellen, wenn der
stromab gemessene Abwasserspiegel einen vorgegebenen Maxi
malwert unterschreitet. Das Einstellen der Normallage kann
ferner auf einen gewissen Bereich des Abwasserspiegels be
schränkt sein.
Zur Reinigung des Abwassernetzes oder zum Austausch der
darin enthaltenen Luft kann ferner die Regeleinrichtung
die Einrichtung zur Durchflußsteuerung zeitweilig so steu
ern, daß wiederholt stromaufwärts Abwasser angestaut und
anschließend die angestaute Abwassermenge freigegeben
wird. Die Regeleinrichtung kann den Stau-Freigabebetrieb
der Einrichtung zur Durchflußsteuerung bei Erreichen be
stimmter Indikatoren der Verschmutzung oder des Luftzu
standes im Abwassernetz durchführen. Die Indikatoren kön
nen beispielsweise Betriebszeiten nach vorangegangenen
Stau-Freigabe-Vorgängen sein.
Ferner kann das System eine übergeordnete Steuereinrich
tung sämtlicher Einrichtungen zur Durchflußsteuerung ha
ben, die beispielsweise eine Steuerung des Stau-Freigabe
betriebes koordiniert oder eine Handsteuerung für das
Stil legen von Netzabschnitten für Reparaturarbeiten ermög
licht.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Entwässe
rungssystems ist in der anliegenden Zeichnung grobschema
tisch dargestellt.
Am Ende des Systems findet sich ein Klärwerk 1, welches
gereinigtes Abwasser in eine Vorflut einspeist. Das Klär
werk 1 wird aus einem Hauptsammler 2 gespeist, der über
etliche Kilometer durch ein Siedlungsgebiet verlegt ist.
In den Hauptsammler 2 münden zahlreiche Nebensammler 3₁,
3₂ . . . 3 n.
In jedem Nebensammler 3₁, 3₂ . . . 3 n ist kurz vor der Ver
bindungsstelle mit dem Hauptsammler 2 eine Einrichtung zur
Durchflußsteuerung 4₁, 4₂ . . . 4 n mit einem drehbaren, bo
genförmigen Kanalabschnitt ("Drehbogen") angeordnet. Die
Drehbögen 4₁, 4₂ . . . 4 n haben einen Einstellwinkel β₁, β₂
. . . βn. Jedem Drehbogen 4₁, 4₂ . . . 4 n ist eine Einrichtung
zum stromabwärtigen Messen des Abwasserspiegels 5₁, 5₂ . . .
5 n in Form eines Schwingungsmeßkopfes und eine eigene
Regeleinrichtung 6₁, 6₂ . . . 6 n zugeordnet. Die Regelein
richtungen 6₁, 6₂ . . . 6 n können einfach als SPS ausgeführt
sein.
Das Klärwerk 1 verarbeitet eine maximale Abwasserlast
Vmax. Dieser Last ist an jeder Verzweigung des Hauptsamm
lers eine Höhe des Abwasserspiegels h1max, h2max . . . hnmax
zugeordnet. Die Schwingungsmeßköpfe 5₁, 5₂ . . . 5 n erfassen
die Differenz der jeweils eingestellten Überlaufhöhe hÜ1,
hÜ2 . . . hÜn ihres jeweiligen Drehbogens 4₁, 4₂ . . . 4 n vom
jeweiligen stromabwärtigen Abwasserspiegel h₁, h₂ . . . hn.
Die Regeleinrichtungen 6₁, 6₂ . . . 6 n regeln aufgrund die
ser Messung die Einstellwinkel β₁, β₂ . . . βn der Drehbögen
4₁, 4₂ . . . 4 n so, daß die zulässigen Abwasserspiegel
h1max, h2max . . . hnmax nicht überschritten werden.
Claims (19)
1. Entwässerungssystem mit einem Klärwerk, einem dieses
speisenden Abwassernetz, mindestens einer darin ange
ordneten Einrichtung zur Durchflußsteuerung durch Ver
ändern einer Überlaufhöhe, einer Einrichtung zum Mes
sen des Abwasserspiegels stromab der Einrichtung zur
Durchflußsteuerung und einer mit der Einrichtung zur
Durchflußsteuerung, die eine Meßgröße außerhalb der
wasserführenden Teile an der Einrichtung zur Durch
flußsteuerung abgreift, und der Einrichtung zum Messen
verbundenen Regeleinrichtung, welche die Überlaufhöhe
so einstellt, daß ein vorgegebener Maximalwert des Ab
wasserspiegels stromab der Einrichtung zur Durchfluß
steuerung nicht überschritten wird.
2. Entwässerungssystem nach Anspruch 1, bei dem stromauf
wärts eines Hauptsammlers mindestens ein Nebensammler
mit einer Einrichtung zur Durchflußsteuerung angeord
net und dieser eine Einrichtung zum Messen und eine
Regeleinrichtung zugeordnet ist.
3. Entwässerungssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem in
mindestens einem Sammler stromabwärts oder stromauf
wärts eines Nebensammlers eine Einrichtung zur Durch
flußsteuerung angeordnet und dieser eine Einrichtung
zum Messen und eine Regeleinrichtung zugeordnet ist.
4. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die Einrichtung zur Durchflußsteuerung nahe
der Einmündung des sie enthaltenden Sammlers in einem
stromabwärtigen Sammler angeordnet ist.
5. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem die Einrichtung zur Durchflußsteuerung einen
festwandigen, in einem Mittelabschnitt bogenförmigen,
beidseitig horizontal auslaufenden Kanalabschnitt auf
weist, der in seinen beiden Endbereichen abgedichtete
Verbindungen hat und um eine horizontale Achse drehbar
gelagert ist, wobei der Kanalabschnitt zur Höhenver
stellung des Bogenscheitels mit einem Antrieb verbun
den ist, zwischen Anschlußkanälen etwa gleicher Quer
schnittsfläche angeordnet ist und so hoch drehbar ist,
daß der Hochpunkt der Bogensohle mindestens so hoch
hebbar ist, wie der stromauf angrenzende Wasserspie
gel.
6. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem die Einrichtung zur Durchflußsteuerung ein
zwei Abwasserkanalbauteile miteinander verbindendes
und in seiner Höhenlage mittels einer Hubeinrichtung
positionierbares Schlauchstück aus elastischem Weich
material aufweist, das beidseitig dicht an miteinander
fluchtende Abwasserkanäle angeschlossen ist, wobei die
Hubeinrichtung ein Hubantrieb ist, mit dem das
Schlauchstück aus der Achse der Abwasserkanäle aus
wölbbar ist.
7. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem die Einrichtung zum Messen Schwingungen der
Einrichtung zur Durchflußsteuerung erfaßt.
8. Entwässerungssystem nach Anspruch 7, bei dem die Ein
richtung zum Messen einen außen am rohrförmigen Bogen
oder am Hubschlauch angreifenden Meßkopf hat.
9. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem die Einrichtung zum Messen das Betriebsge
räusch der Einrichtung zur Durchflußsteuerung erfaßt.
10. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem die Einrichtung zum Messen ein stromab und/
oder stromauf der Einrichtung zur Durchflußsteuerung
und/oder in deren Überlaufquerschnitt angeschlossenes
Steigrohr hat und den Abwasserspiegel im Steigrohr
mißt.
11. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem die Einrichtung zum Messen den Abwasserspiegel
durch Ultraschall mißt.
12. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem die Einrichtung zum Messen in einem die Ein
richtung zur Durchflußsteuerung umgebenden Bauwerks
raum geschützt angeordnet ist.
13. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei dem jeder Einrichtung zur Durchflußsteuerung eine
eigene Regeleinrichtung zugeordnet ist.
14. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
bei dem die Regeleinrichtung im Störfall die Überlauf
höhe der Einrichtung zur Durchflußsteuerung in eine
vorgegebene Normallage steuert.
15. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
bei dem die Regeleinrichtung die Einrichtung zur
Durchflußsteuerung in eine Normallage der Überlaufhöhe
einstellt, wenn der stromab gemessene Abwasserspiegel
einen vorgegebenen Maximalwert unterschreitet.
16. Entwässerungssystem nach Anspruch 14 oder 15, bei dem
die Normallage etwa in der Mitte des Einstellbereichs
der Überlaufhöhe angeordnet ist.
17. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
bei dem die Regeleinrichtung die Einrichtung zur
Durchflußsteuerung zeitweilig so steuert, daß wieder
holt stromaufwärts Abwasser angestaut und anschließend
die angestaute Abwassermenge freigegeben wird.
18. Entwässerungssystem nach Anspruch 17, bei dem die Re
geleinrichtung den Stau-Freigabebetrieb der Einrich
tung zur Durchflußsteuerung bei Erreichen bestimmter
Indikatoren für Verschmutzung und/oder Luftzustand im
Abwassernetz (z. B. Betriebszeiten) durchführt.
19. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
bei dem eine übergeordnete Steuereinrichtung sämtli
cher Einrichtungen zur Durchflußsteuerung vorhanden
ist.
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