DE3823614C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des
Durchflusses von Abwasser durch ein ungedükertes
Abwasserrohr einer Abwasser-Kanalisation mit
Freispiegel-Abfluß gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Ein vorbekanntes Verfahren dieser Art
(DE-OS 36 17 284) dient primär der Regelung des
Nennwertes des Durchflusses durch einen voll gefüllten
Durchflußmeßbereich eines ungedükerten Abwasserrohres
einer Abwasser-Kanalisation. Um diese Regelung unter
Verwendung eines Durchflußmeßgerätes, das den
Durchfluß nur genau genug bei voll gefülltem
Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres messen kann, zu
ermöglichen, ist das Abwasserrohr stromabwärts des
Durchflußmeßbereiches durch ein Drosselorgan
normalerweise abgesperrt und die Regelung des
Nennwertes ausgeschaltet. Die Regelung des Nennwertes
wird jedoch immer dann eingeschaltet, wenn an einer
vorbestimmten Stelle stromaufwärts vor dem
Durchflußmeßbereich der Wasserstand infolge der
Absperrung des Abwasserrohres auf eine vorbestimmte
Höhe angestiegen ist, und nunmehr wird der
Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres von Abwasser
durchströmt. Die Regelung des Nenndurchflusses wird
dann wieder beendet und das Abwasserrohr wieder
abgesperrt, wenn der Wasserstand einen vorbestimmten
niedrigeren Wert unterschreitet. Da folglich das
Durchflußmeßgerät nur bei voll gefülltem
Durchflußmeßbereich den Durchfluß mißt, kann man die
Meßwerte des Durchflußmeßgerätes aufsummieren, d. h.
zeitlich integrieren. Die über einen vorbestimmten
Zeitraum durchgeführte Aufsummierung oder Integration
des Durchflusses ergibt dann die Abwassermenge, die
durch das Abwasserrohr in diesem Zeitraum insgesamt
hindurchgeflossen ist.
Bei diesem vorbekannten Verfahren befindet sich das
Drosselorgan bei Trockenwetter die meiste Zeit in
seiner Absperrstellung, so daß während dieser Zeit aus
dem betreffenden Abwasserrohr kein Abwasser abfließt.
Dies ist zwar in vielen Fällen ohne weiteres zulässig,
doch gibt es auch Fälle, wo sich das oft langzeitige
Absperren des Abwasserrohres nachteilig auswirken
kann. Bspw. kann es bei Zuleitung von Abwasser zu
einer Kläranlage mittels mehrerer solcher nach diesem
Verfahren arbeitenden Anlagen dazu kommen, daß die
Kläranlage bei Trockenwetter zeitweise praktisch kein
Abwasser mehr zugeleitet erhält, was für den
Klärprozeß nachteilig sein kann. Oder es kann zu aus
ökologischen oder sonstigen Gründen unerwünschten
Austrocknungen nachgeordneter Kanäle oder Rohre
kommen. Ein weiterer Nachteil dieses vorbekannten
Verfahrens besteht darin, daß es den laufenden
zeitlichen Zufluß von Abwasser zur Stelle, wo es
aufgestaut wird, mittels des Durchflußmeßgerätes nicht
zu erfassen gestattet. Mit anderen Worten: Das
Ausgangssignal des Durchflußmeßgerätes entspricht in
keiner Weise dem zeitlichen Zufluß von Abwasser zur
Aufstaustelle. Wenn man den Durchfluß in Abhängigkeit
der Zeit mittels eines Registrierschreibers
registriert, insbesondere als
Kurve D(t), wo D der
Durchfluß und t die Zeit ist, dann ergibt sich im
wesentlichen eine Rechteckkurve, aus der der effektive
zeitliche Zufluß zur Aufstaustelle nicht oder nur mit
komplizierten Methoden ermittelbar ist, die für die
Praxis nicht oder nur wenig geeignet sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung,
diese Nachteile zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren
nach Anspruch 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erreicht, daß
trotz des ungedükerten Abwasserrohres und seines ständig mit
Abwasser voll gefüllten Durchflußmeßbereichs der vom
Durchflußmeßgerät gemessene Durchfluß zumindest
angenähert dem tatsächlichen zeitlichen Zufluß von
Abwasser zu dem Bereich des Abwasserrohres entspricht,
in dem das Abwasser stromaufwärts von dem
Durchflußmeßbereich mit Freispiegel strömt. Demzufolge
ermöglicht dieses Verfahren auch, daß der Durchfluß in
Abhängigkeit der Zeit mittels eines
Registrierschreibers, bspw. eines Punkteschreibers,
Linienschreibers oder dgl. vorzugsweise in Form einer
fortlaufenden Diagrammkurve registriert werden kann,
die unverfälscht oder mit nur relativ geringen,
vernachlässigbaren Abweichungen dem tatsächlichen
zeitlichen Zufluß von Abwasser zu dem dem
Durchflußmeßbereich vorgeordneten Bereich des
Abwasserrohres, wo noch Freispiegel des Abwassers
vorliegt, entspricht, so daß sinnvoll ein
Registrierschreiber an das Durchflußmeßgerät
angeschlossen werden kann.
Das Verfahren nach Anspruch 1
ermöglicht es, daß trotz des ständig gefüllten
Durchflußmeßbereiches des ungedükerten Abwasserrohres
einer Freispiegelleitung dieses Abwasserrohr
insbesondere auch bei Trockenwetter ständig oder fast
ständig von Abwasser durchströmt wird. Dem
Abwasserrohr nachgeordnete Rohre, Kanäle oder dgl.
können so auch bei langen Trockenwetterperioden nicht
mehr austrocknen und eine ggf. nachgeordnete
Kläranlage empfängt ausreichend viel Abwasser für die
Klärprozesse.
Dabei wird der untere
Grenzwert des Wasserstandes
so vorgesehen, daß der
Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres bei ihm voll
mit Abwasser gefüllt ist. Bspw. kann dieser untere
Grenzwert des Wasserstandes 1 bis 10 cm,
vorzugsweise 2 bis 4 cm höher sein als der maximalen
lichten Scheitelhöhe des Durchflußmeßbereiches des
Abwasserrohres entspricht.
Da der Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres ständig
voll mit Abwasser gefüllt ist, kann also ein
Durchflußmeßgerät zum Messen des Durchflusses
eingesetzt werden, das volle Füllung des
Durchflußmeßbereiches mit Abwasser für das Messen
erforderlich oder zweckmäßig macht. Als
Durchflußmeßgeräte kommen insbesondere induktive
Durchflußmeßgeräte oder mit Ultraschall messende
Durchflußmeßgeräte in Frage. Das jeweilige
Ausgangssignal des Durchflußmeßgerätes entspricht dann
dem momentanen Durchfluß, d. h.
der momentanen Abwassermenge/Zeit, die den Durchflußmeßbereich
durchströmt. Durch zeitliche Integration oder, wie
man auch sagt, durch Aufsummieren des Ausgangssignales
des Durchflußmeßgerätes in einem "Abwasserzähler" oder
Integrator oder Summierer wird dann die Abwassermenge
erhalten, die das Abwasserrohr im betreffenden
Zeitraum durchströmt hat. Wenn der "Abwasserzähler"
ohne Rückstellung fortlaufend zählt, kann man die in
einem bestimmten "Ablesezeitraum" durch das
Abwasserrohr geflossene Abwassermenge aus der
Differenz des Zählerstandes am Ende und Anfang des
Ablesezeitraumes ermitteln.
Wenn gemäß Anspruch 1 das Drosselorgan in Abhängigkeit
der Höhe des Wasserstandes gesteuert wird, dann ist
vorgesehen, daß die Höhe H des gefühlten Wasserstandes
im ersten Wasserstandsbereich in vorbestimmtem
funktionellem Zusammenhang mit der Stellung des
Drosselorganes und damit mit dem variablen lichten
Durchflußquerschnitt F, den das Drosselorgan freiläßt,
steht. In der Absperrstellung des Drosselorganes ist
F=0 und in dessen maximaler Offenstellung ist F=Fmax.
Je kleiner F ist, umso stärker wird der Durchfluß
gedrosselt. Bspw. kann der funktionelle Zusammenhang
zwischen der Höhe H des Wasserstandes und der Stellung
des Drosselorganes linear oder nichtlinear sein,
vorzugsweise derart, daß der Durchfluß F sich im
ersten Wasserstandsbereich ungefähr proportional zur
Wasserstandshöhe H ändert.
Es kann in manchen Fällen auch vorgesehen sein, daß
das Drosselorgan nicht ganz bis in seine
Absperrstellung verstellbar ist, sondern nur bis nahe
ihr, d. h. in eine Drosselstellung starker Drosselung,
die dann die eine Grenzstellung des Drosselorganes
ist. Die andere Grenzstellung ist seine maximale
Offenstellung. Die Grenzstellung
starker Drosselung ist dabei so zu treffen, daß
dennoch der Durchflußmeßbereich wegen des auch bei
Trockenwetters und nachts stets vorhandenen
geringen Abwasserzuflusses stets voll gefüllt bleibt.
Bei Trockenwetter oder auch nachts kommt es zu relativ
geringem Anfall von Abwasser und dies bedeutet, daß
das Drosselorgan zur Steuerung oder Regelung des
Wasserstandes den Durchfluß durch das Abwasserrohr
stark drosselt und der von ihm mit gedrosselte lichte
Durchflußquerschnitt F ist dann entsprechend klein. Es
kann deshalb zu Ansammlungen von Schmutz und sonstigen
Verunreinigungen, bspw. von Papier, Stoffen, Steinen
und sonstigen Gegenständen vor dem Drosselorgan
kommen. Das Drosselorgan kann vorzugsweise die
Schieberplatte eines Drosselschiebers sein, ggf.
jedoch auch ein anderes Drosselorgan, bspw. eine
Drosselklappe. Solche Gegenstände, die sich dann vor
dem Drosselorgan ansammeln, können auch zu verstärktem
Ablagern von Sand und dgl. führen, und es kann dann
sogar zu ungewolltem Absperren des Abwasserrohres
durch die Ansammlung solcher Verunreinigungen und
Gegenstände vor dem Drosselorgan kommen, was man als
Verlegungsgefahr bezeichnet. Zur Behebung von
Verstopfungen bzw. zur Vermeidung von zu starken
Ansammlungen von Verschmutzungen vor dem Drosselorgan
kann das Verfahren zweckmäßig gemäß Anspruch 4
weitergebildet sein.
Das Fühlen des Wasserstandes in einem vorbestimmten
Bereich des Abwasserrohres oder in einem ihm
vorgeschalteten Schacht, Kanal, Becken oder sonstigen
Stauraum kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Bspw. kann ein Schwimmerfühler vorgesehen sein, oder
der Wasserstand kann mittels eines Echolots gemessen
werden, oder es kann ein Druckfühler zum Fühlen eines
vom Wasserstand abhängigen Wasserdruckes gefühlt
werden, wobei der Wasserdruck an irgend einer
geeigneten Stelle gemessen werden kann, ggf. sogar im
Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 jeweils in längsgeschnittener
schematischer Darstellung einen
Ausschnitt aus einer
Abwasserkanalisation mit einer Anlage
zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung,
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung von
Arbeitsweisen der Anlage nach Fig. 1.
Das in Fig. 1 dargestellte ungedükerte Abwasserrohr 10
einer nicht in weiteren Einzelheiten dargestellten
kommunalen oder sonstigen Abwasser-Kanalisation weist
zwei horizontale oder nur wenig zur Horizontalen
geneigte Rohrabschnitte 11, 12 auf, die durch einen
kurzen, steiler geneigten Rohrabschnitt 13 miteinander
verbunden sind.
Der am tiefsten liegende Abschnitt 12 weist einen
Durchflußmeßbereich 14 auf, dem ein Durchflußmeßgerät
15 zugeordnet ist, das den Durchfluß, d. h. die den
Durchflußmeßbereich 14 durchströmende
Abwassermenge/Zeit mißt. Dieses Meßgerät 15 kann nur
genau bzw. problemlos den Durchfluß messen, wenn das
Rohr 10 im Durchflußmeßbereich 14 voll mit Abwasser
gefüllt ist. Den Rohrabschnitt 12 kann man auch als
Meßrohr bezeichnen.
In nicht sehr großem Abstand stromabwärts dieses
Durchflußmeßbereiches 14 ist ein eine Schieberplatte
16′ - auch Absperrplatte genannt - aufweisender
Drosselschieber 16 angeordnet, der dem variablen
Drosseln und Absperren des Abflußrohres 10, d. h. hier
seines Abschnittes 12, dient. An der Schieberplatte 16′
ist eine Gewindespindel 17 fest angeordnet, die mit
einer durch einen Stellmotor 19 drehbaren Gewindehülse
20 zur Höhenverstellung der Schieberplatte 16 in
gewindemäßigem Eingriff steht. Diese Schieberplatte
16′ drosselt den Durchfluß durch das Meßrohr 12 umso
mehr, je weiter sie in dieses Meßrohr 12 hineinragt.
Es kann meist vorgesehen sein, daß die Schieberplatte
16′ in der unteren motorisch einstellbaren
Grenzstellung das Meßrohr 12 absperrt. Oder es kann
auch vorgesehen sein, daß die Schieberplatte 16′ in
ihrer unteren Grenzstellung das Meßrohr 12 nicht ganz
absperrt, sondern noch geringen Durchfluß zuläßt, wie
er auch bei extremen Trockenwetter und nachts
mindestens vorliegt, so daß dennoch volle Füllung des
Durchflußmeßbereichs 14 mit Abwasser aufrechterhalten
werden kann. In der oberen, motorisch einstellbaren
Stellung der Schieberplatte 16′ ist diese maximal
geöffnet. Dies ist die andere (obere) Grenzstellung
der Schieberplatte 16′ .
In dem stromaufwärts des Zwischenrohrabschnittes 13
befindlichen Rohrabschnitt 11 läuft das Abwasser mit
Freispiegel 39. Die tiefste Stelle dieses vorderen
Rohrabschnittes 11 befindet sich in diesem Ausführungsbei
spiel in ungefähr halber Höhe des
lichten Inneraumes des Rohrabschnittes 12. Der
Wasserstand im Rohrabschnitt 11 wird mittels eines
Wasserstandsfühlers 21, hier eines Druckfühlers,
gefühlt, der einen zur Höhe des Wasserstandes
proportionalen Wasserdruck fühlt. Dieser Fühler 21 ist
an eine Steuervorrichtung 22 angeschlossen, deren
Ausgang an den Stellmotor 19 zu dessen Ausschalten und
sowohl im Linkslauf als auch im Rechtslauf erfolgenden
Einschalten zum Auf- und Abwärtsbewegen des
Drosselschiebers 16 angeschlossen ist. Der zwischen
dem Drosselschieber 16 und dem Rohrabschnitt 12 vom
Drosselschieber 16 jeweils freigelassene, variable,
lichte, von ihm gedrosselte Durchflußquerschnitt 37
hat die im weiteren mit F bezeichnete variable Größe.
Bei F=0 befindet sich also der Drosselschieber 16 in
seiner Absperrstellung und bei Fmax ist er voll
geöffnet. Im weiteren sei angenommen, daß die
Schieberplatte 16′ bis in ihre Absperrstellung
bewegbar ist.
An den Ausgang des vorzugsweise induktiven
Durchflußmeßgerätes 15 ist ein als Abwasserzähler
dienender Integrator 23 zum zeitlichen Integrieren des
Ausgangssignals des Durchflußmeßgerätes 15
angeschlossen. Dieser Abwasserzähler 23 zeigt mittels
eines Zählwerkes 23′ die Abwassermenge an, die durch
das Abwasserrohr 10 seit der Null-Einstellung des
Zählwerkes 23′ insgesamt hindurchgeflossen ist. Ferner
wird der gemessene Durchfluß D in Abhängigkeit der
Zeit t mittels eines an das Durchflußmeßgerät 15
angeschlossenen Registrierschreibers 36, bspw. eines
Linienschreibers oder Punktschreibers, fortlaufend in
Form einer Diagrammkurve D (t) oder zahlenmäßig
aufgezeichnet.
Diese Anlage arbeitet wie folgt:
Die Steuervorrichtung 22 steuert den Stellmotor 19
gemäß einer vorbestimmten Steuerkennlinie so, daß die
Schieberplatte des Drosselschiebers 16 in
vorbestimmter funktioneller Abhängigkeit F (H) des vom
Fühler 21 gefühlten Wasserstandes H verstellt wird.
Stromabwärts der Schieberplatte 16′ liegt wieder
Freispiegel 39′ des Abwassers vor.
Es gilt F=f (H). Beispiele solcher Steuerkennlinien
sind im Diagramm nach Fig. 4 dargestellt.
Der von der Schieberplatte 16′ des Drosselschiebers 16
jeweils freigelassene lichte Querschnitt F des
Abwasserrohrabschnittes 12 ist von der Stellung der
Schieberplatte 16′ abhängig. In jedem Fall wird in
einem vorbestimmten Bereich (erster Bereich) des
gefühlten Wasserstandes der von Schieberplatte 16′
jeweils freigelassene lichte Querschnitt F des Rohres
10 so gesteuert, daß F mit ansteigendem Wasserstand
größer und bei sinkendem Wasserstand wieder
entsprechend kleiner wird. An der unteren Grenze H0
dieses ersten Wasserstandsbereiches ist bei den
dargestellten Steuerkennlinien die Schieberplatte 16′
in ihrer das Rohr 10 absperrenden Absperrstellung
(F=0). Der dabei vorliegende Wasserstand H₀
entspricht so dem unteren Grenzwert des ersten
Wasserstandsbereiches. H₀ ist etwas größer, bspw. 1
bis 10 cm größer als die maximale lichte Scheitelhöhe
des Durchflußmeßbereiches 14, so daß dieser immer mit
Abwasser voll gefüllt ist und das Durchflußmeßgerät 15
den Durchfluß genau messen kann, insbesondere also ein
Meßgerät sein kann, das genau oder sinnvoll nur bei
voll gefülltem Durchflußmeßbereich 14 messen kann.
Wenn keine Begrenzung des Durchflusses des
Abwasserrohres 10 erforderlich ist, genügt es, die
Steuervorrichtung 22 so auszubilden, daß sie nur im
ersten Wasserstandsbereich die Stellung der Schieberplatte 16′
des Drosselschiebers 16 durch
entsprechende Ansteuerung des Stellmotors 19
verstellen kann, bspw. derart, daß im ersten
Wasserstandsbereich gilt F=c×H, wo c eine Konstante
ist, wie dies der Steuerkennlinie 24 im Diagramm der
Fig. 4 entspricht. Jedoch kann F(H) auch eine
nichtlineare, stetig oder schrittweise mit steigendem
Wasserstand H ansteigende Funktion sein, bspw. die in
Fig. 4 gestrichelt dargestellte Steuerkennlinie 24′.
Die obere Grenze des ersten Wasserstandsbereichs ist
im Diagramm nach Fig. 4 mit H1 bezeichnet. H1 sei
als erste Wasserstandshöhe bezeichnet.
Dabei kann, wenn keine Begrenzung des Durchflusses
nötig ist, vorzugsweise bei H1 die Schieberplatte
16′ voll, d. h. maximal geöffnet sein oder wenn eine
gewisse Beschränkung des Durchflusses erwünscht ist,
kann bei H1 die Schieberplatte 16′ sich in einer
vorbestimmten Drosselstellung befinden, bei der sie
also noch nicht voll geöffnet ist.
Wenn eine Begrenzung des Durchflusses erwünscht oder
nötig ist, kann dies dadurch ebenfalls mit der
Steuervorrichtung 22 erreicht werden, indem an die
obere Grenze H1 des ersten Wasserstandsbereiches ein
zweiter Wasserstandsbereich anschließt, in dem F mit
größer werdendem H verkleinert wird, derart, daß der
beim ersten Wasserstand vorliegende Durchfluß sich mit
weiter steigendem Wasserstand nicht mehr wesentlich
ändert, vorzugsweise ungefähr konstant gehalten wird,
vorzugsweise gemäß einem Durchflußwert, der einem
vorbestimmten Nenndurchfluß des Abwasserrohres
entspricht. Im Diagramm nach Fig. 4 würde dies
bedeuten, daß die Steuerkennlinie nicht bei H1
aufhört, sondern sich im Bereich oberhalb von H1
fortsetzt, hier jedoch F kleiner wird, wenn der
Wasserstand steigt und F mit fallendem Wasserstand
dann wieder entsprechend größer wird, wie es an einem
Beispiel die strichpunktierte Fortsetzung 24′′ der
Steuerkennlinie zeigt.
Auf diese Weise läßt sich der Durchfluß nur durch
einfaches Steuern - anstatt wie bisher üblich durch
aufwendigeres Regeln auf einen Nennwert
(Nenndurchfluß) begrenzen, der, wenn vorgegeben,
möglichst nur wenig oder nur kurzzeitig überschritten
werden soll.
Es ist jedoch auch möglich, den Durchfluß durch Regeln
seines Nennwertes zu begrenzen.
So zeigt Fig. 2 eine zur Anlage nach Fig. 1 ähnliche
Anlage, die jedoch noch eine Regelvorrichtung zum
Regeln des Nenndurchflusses und Mittel zur Steuerung
von Reinigungsvorgängen aufweist.
Bei dieser Anlage nach Fig. 2 kann das Abwasserrohr 10
ein gerades, mit schwachem Gefälle verlegtes Rohr 10
sein, das gebrochen dargestellt ist und dessen den
Durchflußmeßbereich 14 bildender, zwischen den
Rohrabschnitten 11′ und 18 zwischengeflanschter, bspw.
2 bis 3 Meter langer Rohrabschnitt 12′ - den man auch
als Meßrohr bezeichnen kann - stets voll mit Abwasser
gefüllt ist, wogegen in mehr oder weniger großem
stromaufwärtigen Abstand vom Durchflußmeßbereich 14
Freispiegel 39 des Abwassers vorliegt, wie es an einem
Beispiel der Abschnitt 13′ des ungedükerten
Abwasserrohres 10 zeigt. Auch hinter der
Schieberplatte 16′ liegt wieder Freispiegel 39′ des
Abwassers vor. Der Ausgang des Durchflußmeßgerätes 15
ist auch an den Istwert-Eingang eines Reglers 26 zum
Regeln des Nenndurchflusses durch das Abwasserrohr 10
und an einen Registrierschreiber 36 angeschlossen. Der
Nenndurchfluß entspricht ungefähr dem maximal
langzeitig zulässigen Durchfluß durch das
Abwasserrrohr 10, damit es nicht zum Überlasten von
nachgeschalteten Kanälen, Anlagen oder dgl. kommt.
Der Regler 26 hat ferner einen Sollwert-Eingang, der
an einen einstellbaren Sollwertgeber 25 für den
Nenndurchfluß-Sollwert angeschlossen ist. Der Fühler
21 ist weiterhin an den Eingang der Steuervorrichtung
22 und ferner noch an einen Schwellwert-Detektor 27
angeschlossen, an dessen Ausgang ein Stellglied 29
angeschlossen ist, das eine Schaltvorrichtung 30
betätigen kann, die dem alternativen Anschließen des
Reglers 26 und der Steuervorrichtung 22 an eine
Leitung 33 dient, die normalerweise mittels eines
Umschalters 32 an den Stellmotor 19 angeschlossen ist.
Der Wasserstandsfühler 21 ist hier kurz vor dem
Durchflußmeßbereich 14 im Meßrohr 12′ als Druckfühler
angeordnet, wo der gefühlte Wasserdruck proportional
zur Höhe des Freispiegels 39, also des Wasserstandes
im Rohrbereich 13′ ist.
Es ist ferner noch eine Zeitschaltvorrichtung 31
vorgesehen, die den Umschalter 32 betätigt, durch den
der Stellmotor 19 von der von dem Umschalter 30
kommenden Leitung 33 abgeschaltet und an eine
Zeitsteuervorrichtung 34 anschließbar ist, deren
Funktion weiter unten noch beschrieben wird.
Diese Anlage arbeitet wie folgt:
Im Normalbetrieb ist die Steuervorrichtung 22 mittels
des Umschalters 30 an den Stellmotor 19 angeschlossen.
Sie steuert dann den Stellmotor 19 so an, wie es bei
der Anlage nach Fig. 1 für den ersten
Wasserstandsbereich beschrieben ist, also die
Schieberplatte 16′ des Drosselschiebers 16 in
Abhängigkeit des Wasserstandes, d. h. der Höhe des
Wasserspiegels 39 bspw. gemäß der Steuerkennlinie 24
oder 24′ nach Fig. 4 gesteuert wird.
Wenn jedoch der vom Fühler 21 gefühlte Wasserstand die
an der oberen Grenze des ersten Wasserstandsbereiches
vorliegende erste Wasserstandshöhe H1 überschreitet,
dann fühlt dies der Schwellwert-Detektor 27 und
steuert das Stellglied 29 des Umschalters 30 so an,
daß dieser nunmehr anstatt der Steuervorrichtung 22
der Regler 26 an den Stellmotor 19 anschließt, so daß
nunmehr der Nenndurchfluß geregelt und nicht mehr der
Wasserstand gesteuert wird. Dies erfolgt solange, bis
der gefühlte Wasserstand unter eine zweite, vom
Schwellwert-Detektor 27 ebenfalls gefühlte
Wasserstandshöhe absinkt, die etwas kleiner oder
gleich der ersten Wasserstandshöhe ist, und sobald
dies eintritt, bewirkt der Schwellwert-Detektor 27
durch entsprechende Ansteuerung des Stellgliedes 29,
daß der Umschalter 30 nunmehr wieder die
Steuervorrichtung 22 anstatt des Reglers 21 an den
Stellmotor 19 anschließt, so daß der Wasserstand jetzt
wieder gemäß der Steuerkennlinie durch die
Steuervorrichtung 22 gesteuert wird.
Anstatt den Schwellwert-Detektor 27 an den Fühler 21
anzuschließen, kann auch vorgesehen sein, ihn, wie
strichpunktiert durch die Leitung 35 dargestellt, an
das Durchflußmeßgerät 15 anzuschließen und seinen
mindestens einen Schwellwert so einzustellen, daß von
der durch die Steuervorrichtung 22 erfolgenden
Steuerung des Wasserstandes auf mittels des Reglers 26
erfolgende Regelung des Nenndurchflusses selbsttätig
umgeschaltet wird, wenn der vom Durchflußmeßgerät 15
gefühlte Durchfluß einen vorbestimmten ersten Wert
überschreitet, der gleich oder
etwas kleiner als der
Nenndurchfluß ist, und daß wieder auf die mittels der
Steuervorrichtung 22 erfolgende Steuerung des
Wasserstandes selbsttätig umgeschaltet wird, wenn der
vom Durchflußmeßgerät 15 gefühlte Durchfluß einen
vorbestimmten zweiten Wert unterschreitet, der gleich
groß oder etwas kleiner als der erste Wert ist.
Es ist hier ferner noch zeitweises Reinigen des
Rohrabschnittes 12 vorgesehen, und zwar hier in
vorbestimmten, durch eine Zeitschaltvorrichtung 31
programmierten Zeitabständen, bspw. pro Tag ein- oder
mehrmals oder in größeren Zeitabständen von mehr als
24 Stunden. Diese Zeitschaltvorrichtung 31 bestimmt
also in programmierten Zeitabständen Reinigung des
Rohrabschnittes 12. Hierzu steuert sie den Umschalter
32 so an, daß der Stellmotor 19 von der
Umschaltvorrichtung 30 abgeschaltet und an eine
Zeitsteuervorrichtung 34 angeschaltet wird, die
gleichzeitig von der Zeitschaltvorrichtung 31
eingeschaltet wird und nunmehr gemäß einem in ihr
gespeicherten Programm eine Reinigung des
Abwasserrohres 10 vor, an und hinter der
Schieberplatte 16′ steuert. Hierzu steuert die
Zeitsteuervorrichtung 34 dann den Stellmotor 19 so an,
daß die Schieberplatte 16′ rasch in ihre
Absperrstellung überführt wird. Es fließt nun kein
Abwasser mehr aus dem Rohrabschnitt 12′ ab und
hierdurch steigt der Wasserstand im Rohrabschnitt
13′. Nach einer vorbestimmten, programmierten
Zeitspanne, die so bemessen ist, daß ein für die
Reinigung des Rohres 10 vor, an und hinter der
Schieberplatte 16′ ausreichend großer Wasseraufstau im
Rohrabschnitt 11′ auch bei Trockenwetter stattgefunden
hat, befiehlt dann die Zeitsteuervorrichtung 34
rasches, vorzugsweise maximales Öffnen der
Schieberplatte 16′, indem sie den Stellmotor 19
entsprechend ansteuert. Nunmehr bewirkt das
stromaufwärts des Rohrabschnittes 12′ im Rohrabschnitt
11′ aufgestaute Abwasser, daß in jedem Fall ein
starker Abwasserstrom den voll mit Abwasser gefüllten
Bereich des Rohres 10, insbesondere also auch das
Meßrohr 12′ durchströmt, der der hydraulischen
Rohrreinigung durch Spülen dient, indem er hier
angesammelte Verunreinigungen aller Art infolge der
hohen Strömungsgeschwindigkeit fortspült. Dieses
Spülen braucht nur kurze Zeit anzudauern und dann
befiehlt die Zeitsteuervorrichtung 34 wieder
Umschalten des Umschalters 32 in die Schaltstellung,
in der der Stellmotor 19 wieder an den Umschalter 30
angeschlossen ist, so daß nunmehr, je nachdem, ob die
Steuervorrichtung 22 oder der Regler 26 an den
Stellmotor 19 angeschlossen ist, Steuern des
Wasserstandes oder Regeln des Nenndurchflusses
stattfindet. Anstatt das Aufstauen des Abwassers für
eine vorbestimmte Zeitspanne durchzuführen, kann auch
vorgesehen sein, daß der Aufstau solange durchgeführt
wird, bis der Fühler 21 der dann auch zustandsabhängig
arbeitenden Vorrichtung 34 über die Leitung 54
Erreichen einer vorbestimmten Wasserstandshöhe
signalisiert, worauf sie dann rasches maximales Öffnen
des Drosselschiebers befiehlt und die Reinigungsphase
wie oben beschrieben weiter abläuft.
Bei starkem Abwasseranfall, wie er bei Regenwetter
auftritt, ist dieses hydraulische Reinigen oder Spülen
normalerweise nicht notwendig. Ein solcher starker
Zufluß wirkt sich darin aus, daß entweder der gefühlte
Wasserstand relativ hoch ist, oder das
Durchflußmeßgerät 15 einen entsprechend starken
Durchfluß fühlt. Es kann dann vorgesehen sein, daß,
wenn der gefühlte Wasserstand 39 über einer
vorbestimmten Wasserstandshöhe liegt, die erheblich
höher als der untere Grenzwert des Wasserstandes ist,
oder wenn der vom Durchflußmeßgerät 15 gefühlte
Durchfluß einen vorbestimmten Wert überschreitet, dann
die Zeitschaltvorrichtung 31 vom Umschalter 32
getrennt wird und so also das beschriebene Spülen des
voll mit Abwasser gefüllten Bereiches des
Abwasserrohres 10 unterbleibt, da nicht nötig.
Wenn das starke Spülen des Abwasserrohres 10 dazu
führen kann, daß sein Durchflußmeßbereich 14 nicht
mehr voll mit Abwasser gefüllt ist, kann auch
vorgesehen sein, daß während der Zeitdauer des starken
Spülens oder einem Teilbereich von ihm das
Durchflußmeßgerät 15 vom Integrator 23 (und ggfs. auch
vom Registrierschreiber 36) abgeschaltet wird, da es
dann in den Integrator (bzw. in den
Registrierschreiber 36) falsche Meßwerte eingeben
würde.
Die Anlage nach Fig. 3 unterscheidet sich von den nach
den Fig. 1 und 2 schon dadurch, daß das hier gerade,
vorzugsweise horizontale ungedükerte Abwasserrohr 10
einen Vorschacht 40 mit einem Nachschacht 42 eines
Bauwerks verbindet, wobei letzterer bspw. der
Probennahme dienen kann, wobei dieses Abwasserrohr 10
einen Schieber und Meßschacht 41 durchdringt. Dem
Abwasserrohr 10 ist wiederum ein Durchflußmeßgerät 15
zum Messen des Durchflusses und ein Integrator 23 zu
dessen zeitlichem Integrieren, ferner ein
Registrierschreiber 36 und ein hier ebenfalls als
Schieberplatte 16′ eines Drosselschiebers 16
ausgebildetes, stromabwärts des Durchflußmeßgerätes 15
angeordnetes Drosselorgan zugeordnet. An den
Nachschacht 42 ist ein mit dem Rohr 10 fluchtendes
Abflußrohr 43 desselben lichten Querschnittes
angeschlossen. Das Abwasserrohr 10 kann man auch als
Meßrohr bezeichnen.
In den Vorschacht 40 mündet ein Kanalrohr 44 ein,
dessen tiefste Stelle seines lichten Innenraumes an
seiner Austrittsmündung sich hier ungefähr in halber
Höhe des Abwasserrohres 10 befindet.
Bei dieser Anlage wird die Höhe des jeweils im
Vorschacht 40 vorliegenden Wasserstandes mittels eines
Fühlers 21 gefühlt, der hier einen Schwimmer 45
aufweist, der auf dem Wasserspiegel 39 schwimmt. Der
Ausgang dieses Fühlers 21 entspricht dem Istwert der
Höhe des Wasserstandes. Stromabwärts der
Schieberplatte 16′ liegt Freispiegel 39′ des Abwassers
vor.
Dieser Fühler 21 ist hier an den Istwert-Eingang eines
Wasserstands-Reglers 46 angeschlossen, dessen
Sollwert-Eingang an einen Sollwertgeber 47 zur Eingabe
eines vorbestimmten Sollwertes dieses Wasserstandes
angeschlossen ist. Dieser Sollwert ist so vorgesehen,
daß er einem unteren Grenzwert des Wasserstandes
entspricht, den dieser Wasserstand im Vorschacht 40
nicht unterschreiten soll und der so vorgesehen ist,
daß bei ihm der Durchflußmeßbereich 14 des
Abwasserrohres 10 in jedem Fall noch voll mit Abwasser
gefüllt ist. Dieser untere Grenzwert kann bspw. wieder
zweckmäßig 1 bis 10 cm über der maximalen lichten
Scheitelhöhe des Durchflußmeßbereiches 14 liegen.
Der Ausgang des Reglers 46 steuert den Stellmotor 19
so, daß er die Schieberplatte 16′ jeweils so nach oben
und nach unten verstellt, wie es die Regelung des
Wasserstandes im Vorschacht 40 gemäß dem am
Sollwertgeber 47 eingestellten Sollwert erforderlich
macht. Der Regler 47 kann bspw. ein Zweipunkt-Regler
sein oder ein anderer Regler, bspw. ein P-, PI- oder
PID-Regler.
In nicht dargestellter Weise kann auch hier zusätzlich
noch ein Regler zum Regeln des Nenndurchflusses
vorgesehen sein, derart, daß das Umschalten auf
Regelung des Nenndurchflusses bei Überschreiten einer
vorbestimmten dritten Wasserstandshöhe im Vorschacht
40 und das Umschalten von der Regelung des
Nenndurchflusses auf die Regelung des gefühlten
Wasserstandes bei Unterschreiten einer vorbestimmten
vierten Wasserstandshöhe im Vorschacht 40, die gleich
groß oder etwas kleiner als die dritte
Wasserstandshöhe ist, selbst
tätig durchgeführt wird.
Auch können hier - wie auch bei der Anlage nach
Fig. 1 - ebenfalls Maßnahmen zum zeitweisen Reinigen
des Abwasserrohres 10 durch zeitweises Aufstauen des
Abwassers und dann raschem Abfluß von aufgestautem
Abwasser für kurze Zeit zum Fortschwemmen von
Verunreinigungen usw. aus dem Abwasserrohr 10
vorgesehen sein.
In diesem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist hier
noch vorgesehen, daß die Schieberplatte 16′ des
Drosselschiebers 16 von Zeit zu Zeit dadurch gereinigt
wird, indem eine Zeitschaltvorrichtung 48 ein
Stellglied 55 eines Umschalters 49 so ansteuert, daß
der Umschalter 49 den Stellmotor 19 von dem Regler 46
abschaltet und an eine Steuervorrichtung 50
anschließt, die rasches volles Öffnen der
Schieberplatte 16′ und anschließend wieder rasches
Zurückführen in ihre Ausgangsstellung steuert und
Zurückschalten des Umschalters 49 in seine
Normalstellung befiehlt.
Durch jedes solches einmaliges maximales Öffnen der
Schieberplatte 16′ wird diese durch Kanten des von ihm
durchdrungenen Schlitzes gereinigt, also praktisch
abgekratzt. Diese Reinigung kann in geeigneten
Zeitabständen, bspw. pro Tag einmal oder in längeren
oder kürzeren Zeitabständen je nach Wunsch oder
Erfordernis vorgesehen oder programmiert sein. Falls
Gefahr besteht, daß während dieses Reinigens der
Schieberplatte 16′ der Wasserstand im Vorschacht 40 so
weit absinkt, daß der Durchflußmeßbereich 14 des
Abwasserrohres 10 nicht mehr voll mit Abwasser gefüllt
ist und das Meßgerät 15 dadurch falsch mißt, kann man
vorsehen, während der Zeitdauer oder eines
Teilbereiches der Zeitdauer dieses Reinigens der
Schieberplatte 16′ das Durchflußmeßgerät 15 vom
Abwasserzähler 23 und ggfs. vom Registrierschreiber
36 abzuschalten. Es wird dann während dieser Zeitdauer
die das Abwasserrohr 10 durchströmende Abwassermenge
zwar nicht gezählt bzw. der Durchfluß nicht
aufgezeichnet, doch ist dies vernachlässigbar, da dies
zum einen nur in langen Zeitabständen auftritt und
jeweils nur sehr kurz andauert, da die Schieberplatte
16′ nur einmal mit vorzugsweise maximaler
Stellgeschwindigkeit in ihre maximale Offenstellung
überführt und dann sofort wieder in ihre
Ausgangsstellung bzw. die momentan durch die Regelung
des Wasserstandes bestimmte Stellung zurückgeführt
wird.
Es ist in Fig. 3 ferner noch eine weitere Möglichkeit
zum starken Spülen des Abwasserrohres 10 vorhanden.
Diese besteht darin, daß bei Überschreiten einer
vorbestimmten, vom Fühler 21 gefühlten Höhe des
Wasserspiegels 39 (fünfte Wasserstandshöhe), die um
einen vorbestimmten Betrag höher als der zu regelnde
Sollwert des Wasserstandes ist, und zwar um so viel
höher, daß Erreichen der fünften Wasserstandshöhe auf
Verstopfung des Abwasserrohres 10 hindeutet - bspw.
der Wasserstand die lichte Scheitelhöhe der
Austrittsmündung 56 des Kanalrohres 44 erreicht hat -,
ein auf Überschreiten des fünften Wasserstandes
ansprechender Schwellwert-Detektor 51 vorgesehen ist,
der im Gefolge seines Ansprechens den Umschalter 49
mittels dessen Stellglied 55 in eine dritte
Schaltstellung bringt, in der ein Steuerglied 52, dem
der gefühlte Wasserstand ebenfalls gemeldet wird, an
den Stellmotor 19 angeschlossen ist und ihn so
steuert, daß weites, vorzugsweise maximales Öffnen der
Schieberplatte 16′ erfolgt und sie solange in dieser
Stellung verbleibt, bis der Fühler 21 dem Steuerglied
52 signalisiert, daß eine vorbestimmte (sechste)
Wasserstandshöhe, die gleich oder kleiner als die
fünfte Wasserstandshöhe ist, wieder unterschritten
ist, woraufhin wieder auf die Regelung des
Wasserstandes mittels des Umschalters 49 umgeschaltet
wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum Messen des Durchflusses von Abwasser
durch ein ungedükertes Abwasserrohr einer Abwasser-
Kanalisation mit Freispiegel-Abfluß, welches
Abwasserrohr einen Durchflußmeßbereich aufweist,
dessen Abwasserdurchfluß mittels eines
vorzugsweise induktiven Durchflußmeßgerätes
gemessen wird, wobei der gemessene Durchfluß
zeitlich integriert (aufsummiert) und vorzugsweise
aufgezeichnet wird, wobei der Durchfluß durch
diesen Durchflußmeßbereich mittels eines
stromabwärts von ihm angeordneten, durch einen
Stellmotor verstellbaren Drosselorgans variabel
gedrosselt und vorzugsweise auch abgesperrt werden
kann und mittels dieses Drosselorganes volle
Füllung des Durchflußmeßbereiches mit Abwasser
aufrechterhalten wird, wobei
der in einem stromaufwärts des Durchflußmeßbereichs
befindlichen Bereich des Abwasserrohres oder in
einem dem Abwasserrohr vorgeordneten Stauraum,
Schacht, Becken oder Kanal vorliegende Wasserstand
des Abwassers gefühlt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselorgan in
Abhängigkeit des gefühlten Wasserstandes so
gesteuert oder geregelt wird, daß es bei einem vorbestimmten
unteren Grenzwert des gefühlten Wasserstandes, bei
dem der Durchflußmeßbereich des Abwasserrohres noch
voll mit Abwasser gefüllt ist, sich in seiner
Absperrstellung oder in einer vorbestimmten
Drosselstellung starker Drosselung, die die eine
Grenzstellung des Drosselorganes ist, befindet und
in einem an diesen unteren Grenzwert des
Wasserstandes nach oben anschließenden ersten
Wasserstandsbereich in Abhängigkeit des gefühlten
Wasserstandes so verstellt wird, daß die durch es
bewirkte Drosselung des Durchflusses mit steigendem
Wasserstand stetig oder stufenweise verkleinert und
entsprechend mit fallendem Wasserstand wieder
stetig oder stufenweise vergrößert wird und
daß zur Begrenzung des Abwasserdurchflusses durch
das Abwasserrohr an den ersten Was
serstandsbereich ein zweiter Wasserstandsbereich anschließt, in dem
der Wasserstand höher als im ersten
Wasserstandsbereich ist und in dem das Drosselorgan
in Abhängigkeit des gefühlten Wasserstandes so
verstellt wird, daß der am oberen Ende des ersten
Wasserstandsbereiches vorliegende Durchfluß sich im
zweiten Wasserstandsbereich nicht mehr wesentlich
ändert, vorzugsweise ungefähr konstant gehalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn der Wasserstand die an der oberen Grenze
des ersten Wasserstandsbereiches vorliegende erste
Wasserstandshöhe überschreitet auf Regelung eines
vorbestimmten Nenndurchflusses des Abwassers
selbsttätig umgeschaltet wird, und daß wieder auf
die Steuerung des Drosselorgans in Abhängigkeit des
Wasserstandes umgeschaltet wird, wenn eine
vorbestimmte zweite Wasserstandshöhe unterschritten
wird, die gleich oder etwas niedriger als die erste
Wasserstandshöhe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstand mittels
eines Echolots oder mittels eines Gerätes zum
Fühlen eines zum Wasserstand proportionalen
Wasserdruckes gefühlt oder mittels eines
Schwimmerfühlers gefühlt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten
einer Wasser
standshöhe, die
um einen vorbestimmten Betrag höher als der untere
Grenzwert oder der Sollwert des Wasserstandes ist
und auf eine Verstopfung des Abwasserrohres
hindeutet, weites Öffnen des Drosselorganes,
vorzugsweise maximales Öffnen selbsttätig
durchgeführt wird, und daß bei Unterschreiten
dieser Wasserstandshöhe wieder auf die normale
Steuerung oder Regelung des Wasserstandes
übergegangen wird.
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ID=6358516
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