DE4427425C2 - Vorrichtung zur Begrenzung und Messung eines Volumenstromes - Google Patents
Vorrichtung zur Begrenzung und Messung eines VolumenstromesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Begrenzung eines durch einen im wesentlichen
horizontalen Kanal fließenden Volumenstromes. Die Vorrichtung besteht aus einem Kanal
teilstück, das mit gegenüberliegenden, im wesentlichen vertikal ausgerichteten Innenwänden
einen Spalt begrenzt. Dieser erstreckt sich über die Höhe eines Kanalteilstückes und weist
einen Eintritts- und einen Austrittsquerschnitt auf, dessen Breite größer ist als die Breiten der
dazwischenliegenden Spaltquerschnitte.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen, die zur
Messung eines entsprechend fließenden Volumenstromes dient.
Es sind Vorrichtungen dieser Art allgemein bekannt, die es ermöglichen, den in einem offenen
oder geschlossenen Gerinne fließenden Volumenstrom zu messen und/oder auf ein vorgegebe
nes Höchstmaß zu begrenzen.
In offenen Gerinnen, wie beispielsweise im Zulauf einer Kläranlage, ist es bekannt, eine zwei-
oder dreidimensionale Einschnürung des Zulaufquerschnittes vorzusehen, wobei der Druck der
Flüssigkeit oder die Höhe des Flüssigkeitsspiegels vor der Einschnürung zur Bestimmung des
Volumenstromes benutzt wird. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn sich das bei Venturi-
Durchlässen übliche Strömungsbild einstellt, bei dem die Höhe des Flüssigkeitsspiegels vor
dem Durchlaß allein abhängig ist vom Volumenstrom und nicht auch von der Höhe des
Flüssigkeitsspiegels hinter dem Durchlaß. Dabei kann die Oberwasserhöhe durch eine
Druckmeßsonde oder eine Ultraschallmeßsonde erfaßt werden, während gleichzeitig durch die
Querschnittseinschnürung eine Volumenstrombegrenzung erfolgt.
Das die Einschnürung aufweisende Kanalteilstück ist bei den bekannten Vorrichtungen in
Beton oder Kunststoff ausgeführt und besitzt folglich definierte Strömungsquerschnitte.
Insbesondere bei im Abwasserbereich einzusetzenden Vorrichtungen darf daher das Kanalteil
stück keine Einschnürung aufweisen, dessen Querschnitt bestimmte Mindestabmeßungen
unterschreitet. Andernfalls würden im Abwasser mitgeführte Fettstoffe oder Fremdkörper eine
Verstopfung des Kanals begünstigen.
Für die zur Regulierung eines Volumenstromes erforderlichen Meßungen sind auch elektro
nische Meßeinrichtungen an sich bekannt, die z. B. eine magnetisch-induktive Meßung (IDM)
oder eine Ultraschall-Meßung unter Ausnutzung des Doppeleffektes ausführen. Diese Einrich
tungen liefern in spezifischen Einsatzbereichen gute Meßergebnisse. Allerdings setzen die
IDM-Meßungen 100%ig gefüllte Rohre voraus, während Ultraschallsonden nur bei
bestimmten Geschwindigkeitsbereichen optimal arbeiten.
Sollen bei kleinen Abflüssen elektronische Meßeinrichtungen eingesetzt werden, muß die
Führung des Volumenstromes in geschlossenen Rohren erfolgen, was einen aufwendigen
Umbau eines gesamten Gerinnes erfordert. Zudem ist eine Begrenzung des Volumenstromes
mit dieser Technik nur möglich, wenn der Strömungsquerschnitt stark verringert wird, so daß
wiederum eine Verstopfungsgefahr entsteht.
Aus der DE-Z-Wasserwirtschaft 69 1979, S. 371 bis 375 ist eine Schlauchdrossel bekannt, de
ren Innenwände durchgehend aus elastisch verformbaren Material gefertigt sind. Deshalb kön
nen sich im Spaltbereich keine vertikalen Oberflächen ausbilden, sondern das elastische Mate
rial wird aufgrund der Druckkräfte stets eine halbkugelförmige Gestalt annehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art
zur Begrenzung eines Volumenstromes vorzuschlagen, bei der Verstopfungen vermeidbar
oder zumindest schnell und einfach zu beseitigen sind. Insbesondere soll bei Zuflüssen kleiner
Kläranlagen für dünn besiedelte Gebiete die Vorrichtung zur Begrenzung der Flüssigkeitsmen
ge geeignet sein, wenn die Flüssigkeitsmenge als sogenannter Trockenwetterabfluß aus nur
wenigen l/s und im übrigen der Zufluß zur Kläranlage auf den zwei- bis dreifachen Trocken
wetterabfluß aus Kapazitätsgründen der Kläranlage begrenzt werden muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschrie
benen Art so auszubilden, daß mit ihr der jeweilige Volumenstrom meßbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß
die im Anspruch 2 angegebenen Merkmale aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine in der Größe ihres Querschnittes variable
Kontraktion des Volumenstromes, so daß sich dieser einfach regulieren läßt, und erlaubt es
darüber hinaus, zu Reinigungszwecken oder zur Beseitigung einer Verstopfung, die Quer
schnittskontraktion zeitweise spontan teilweise oder gänzlich aufzuheben.
Das Kanalsystem kann dabei so ausgelegt sein, daß bei Anstieg der Wassermenge über den für
die betreffende Kläranlage zulässigen Wert der Oberwasserspiegel um ein definiertes Maß
ansteigt und über eine Überfallkante seitlich z. B. in ein Speicherbecken abgeleitet wird.
Die Querschnittskontraktion kann auch in einstellbaren Zeitintervallen oder in Abhängigkeit
von bestimmten weiteren Meßwerten aufgehoben werden, um beispielsweise ansonsten
unpassierbare Bestandteile mit Abwasser aus dem Kanalteilstück herauszuspülen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung bestehen die beiden sich gegenüberliegenden, im
wesentlichen vertikal ausgerichteten Innenwände sowohl aus elastisch verformbarem als auch
aus nicht elastisch verformbaren Material und bilden jeweils mit einer starren Außenwand des
Kanalteilstückes eine dichte Kammer, deren Innendruck variabel ist.
Durch diese Ausgestaltung erhält das Kanalteilstück im Kontraktionsbereich die Form eines
Venturi-Gerinnes, wodurch sich das in der Literatur bekannte Strömungsbild einstellt, bei dem
die Flüssigkeitshöhe vor der Kontraktion allein abhängig ist vom Volumenstrom, der durch die
Kontraktion die jeweils gewünschte Begrenzung erfährt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jede Kammer mit einem unter Überdruck
stehenden Medium beaufschlagbar, wobei die jeweilige Höhe des Überdruckes in
Abhängigkeit von einem Niveau eines Oberwasserspiegels einstellbar ist, den ein den Volu
menstrom speisendes Speicherbecken aufweist.
Durch diese Ausgestaltung läßt sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine selbsttätige
Regulierung des Volumenstromes bewerkstelligen, so daß eine zusätzliche Überwachung und
manuelle Eingriffe gänzlich entfallen können.
Je nach Anordnung und Ausmaß der Teilstücke aus nicht elastisch verformbarem Material
lassen sich die Querschnittskonturen im Kontraktionsbereich zusätzlich zum variablen Innen
druck innerhalb der Kammer beeinflussen. Es liegt natürlich auch im Rahmen der Erfindung,
eine unterschiedliche Verformbarkeit der elastischen Innenwände durch Bereiche unterschied
licher Innenwandstärken und/oder anderweitiger Unterschiede in den Materialeigenschaften zu
erzielen.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß das Kanalteilstück aus einer
offenen oder geschlossenen Rinne mit einem rechtecktörinigen oder trapezförmigen oder U-
förmigen oder V-förmigen Querschnitt besteht.
Die vorgenannten Querschnittsformen des Kanalteilstücks sind besonders geeignet,
dieses in einem bestehenden Kanal einzubauen oder als gesondertes Bauteil gegen
ein Längenstück des Kanals auszutauschen. Ansonsten kann der Querschnitt des
Kanalteilstückes auch andere Querschnittsformen aufweisen, die am Querschnitt
eines bestehenden Kanals oder einer bestehenden Leitung anpaßbar sind.
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein abgebrochen dargestelltes Kanalteilstück in einem
vertikalen Längsschnitt,
Fig. 2 das Kanalteilstück gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht,
Fig. 3 das Kanalteilstück gemäß den Fig. 1 und 2 in einer
stirnseitigen Ansicht,
Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 abgewandelte Ausführungsform des
Kanalteilstückes gleichfalls in einer stirnseitigen Ansicht.
Die Vorrichtung besteht aus einem im Querschnitt U-förmigen bzw. V-förmigen
Kanalteilstück 1 bzw. 1′, das mit seiner Mittelachse horizontal ausgerichtet ist.
Das Kanalteilstück 1 bzw. 1′ bildet mit einem Boden 2 und zwei Außenwänden 3
bzw. 3′ ein offenes Gerinne, dessen Querschnittsbreite in einem
Kontraktionsbereich veränderbar ist. Die Veränderung wird in Abhängigkeit der
gewünschten Größe eines in Pfeilrichtung fließenden Volumenstromes durch zwei
Innenwände 4 bzw. 4′ bewerkstelligt. Diese bestehen aus elastisch verformbarem
Material und bilden mit Teilstücken der aus starrem Material gefertigten
Außenwände 3 bzw. 3′ Kammern 5 bzw. 5′.
Die Kammern 5 und 5′ sind über ein Leitungssystem 6 an ein Reservoir 7
angeschlossen, das ein Medium enthält, welches mittels einer nicht dargestellten
Fördereinrichtung wahlweise mit Überdruck in die Kammern 5 bzw. 5′ pressbar
oder mit Unterdruck aus den Kammern 5 bzw. 5′ saugbar ist. Es kann jedoch auch
die Rückstellkraft der elastisch verformbaren Innenwände 4 und 4′ ausreichend
sein, das unter Überdruck in den Kammern 5 bzw. 5′ enthaltene Medium in das
Reservoir zurückzudrängen.
Ein Ventil 8 im Leitungssystem 6 ist elektrisch betätigbar und dazu über eine
Leitung 9 mit einer Steuereinrichtung 10 verbunden. Diese betätigt über eine zum
Reservoir 7 führende Leitung 11 auch die nicht dargestellte Fördereinrichtung.
Die Steuereinrichtung 10 steht über Leitungen 12 und 13 mit Ultraschallsonden 14
bzw. 15 in Verbindung, welche das jeweilige Niveau aufgrund der Höhe Ho eines
Oberwasserspiegels und aufgrund der Höhe Hu eines Unterwasserspiegels messen,
obschon die Bestimmung des Volumenstromes auch allein aufgrund der Höhe Ho
wegen der venturiartigen Ausgestaltung des Kontraktionsbereichs bereits möglich
ist.
Die ermittelten Meßwerte werden in der Steuereinrichtung verarbeitet und in
Schaltsignale für die dem Reservoir 7 zugeordnete Fördereinrichtung und für das
dem Leitungssystem 6 zugeordnete Ventil 8 umgesetzt.
Mit ansteigender Höhe Ho des Oberwasserspiegels werden die Kammern 5 bzw. 5′
zunehmend mit Druckmedium beaufschlagt, wodurch sich die Innenwände 4 bzw.
4′ entsprechend verstärkt wölben und die Breite des freien Durchlaßquerschnittes
des Kanalteilstückes 1 verkleinern. Dadurch kann der Volumenstrom auf ein
einstellbares Maximum begrenzt werden.
Drohen Feststoffablagerungen oder vom Volumenstrom mitgeführte Fremdkörper
einen in der Breite sehr kontrahierten Spalt zu verstopfen, können die
Ablagerungen bzw. Fremdkörper durch eine kurzzeitige Verringerung oder
Aufhebung des Überdruckes in den Kammern 5 bzw. 5′ den Spaltbereich infolge
der sich dabei einstellenden spontanen Aufweitung gleichwohl passieren.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Begrenzung eines durch einen im wesentlichen horizontalen Kanal
fließenden Volumenstromes, bestehend aus einem Kanalteilstück (1, 1′), das mit ge
genüberliegenden, im wesentlichen vertikal ausgerichteten Innenwänden (4, 4′) einen
sich über die Höhe des Kanalteilstückes (1, 1′) erstreckenden Spalt begrenzt, der einen
Eintritts- und einen Austrittsquerschnitt aufweist, dessen Breite größer ist als die
Breiten der dazwischenliegenden Querschnitte des Spaltes, wobei mindestens eine der
beiden Innenwände (4, 4′) sowohl Teilstücke aus elastisch verformbarem Material als
auch Teilstücke aus nicht elastisch verformbarem Material aufweist und mit einer star
ren Außenwand (3, 3′) des Kanalteilstückes (1, 1′) eine dichte Kammer (5, 5′) bildet,
deren Innendruck variabel ist.
2. Vorrichtung zur Messung eines durch einen im wesentlichen horizontalen Kanal flie
ßenden Volumenstromes, bestehend aus einem Kanalteilstück (1, 1′), das mit gegen
überliegenden, im wesentlichen vertikal ausgerichteten Innenwänden (4, 4′) einen sich
über die Höhe des Kanalteilstückes (1, 1′) erstreckenden Spalt begrenzt, der einen
Eintritts- und einen Austrittsquerschnitt aufweist, dessen Breite größer ist als die
Breiten der dazwischenliegenden Querschnitte des Spaltes, wobei mindestens eine der
beiden Innenwände (4, 4′) sowohl Teilstücke aus elastisch verformbarem Material als
auch Teilstücke aus nicht elastisch verformbarem Material aufweist und mit einer star
ren Außenwand (3, 3′) des Kanalteilstückes (1, 1′) eine dichte Kammer (5, 5′) bildet
und deren Innendruck variabel ist, und wobei die Vorrichtung mit einer die Höhe des
ober- und ggfs. unterseitigen Wasserspiegels erfassenden elektronischen Meßeinrich
tung zur Berechnung der Durchflußmenge ausgestattet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden sich ge
genüberliegenden, im wesentlichen vertikal ausgerichteten Innenwände (4, 4′) sowohl
aus elastisch verformbarem als auch aus nicht elastisch verformbarem Material beste
hen und jeweils mit einer starren Außenwand (3, 3′) des Kanalteilstückes eine dichte
Kammer (5, 5′) bilden, deren Innendruck variabel ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Kammer (5, 5′) mit einem unter Überdruck stehenden Medium beaufschlagbar ist und
die jeweilige Höhe des Überdruckes in Abhängigkeit von einem Niveau eines Ober
wasserspiegels einstellbar ist, den ein den Volumenstrom speisendes Speicherbecken
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ka
nalteilstück (1) aus einer offenen oder geschlossenen Rinne mit einem rechteckförmi
gen oder trapezförmigen oder U-förmigen oder V-förmigen Querschnitt besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944427425 DE4427425C2 (de) | 1994-08-03 | 1994-08-03 | Vorrichtung zur Begrenzung und Messung eines Volumenstromes |
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Publications (2)
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DE4427425A1 DE4427425A1 (de) | 1996-02-08 |
DE4427425C2 true DE4427425C2 (de) | 1997-12-18 |
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DE19944427425 Expired - Fee Related DE4427425C2 (de) | 1994-08-03 | 1994-08-03 | Vorrichtung zur Begrenzung und Messung eines Volumenstromes |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE20115951U1 (de) | 2001-09-27 | 2002-01-17 | FESTO AG & Co., 73734 Esslingen | Messvorrichtung |
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1994
- 1994-08-03 DE DE19944427425 patent/DE4427425C2/de not_active Expired - Fee Related
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