DE19923543B4 - Verfahren zur Regelung, Steuerung und gezielten Beeinflussung der Beaufschlagung von Grundwasserreinigungswänden - Google Patents

Verfahren zur Regelung, Steuerung und gezielten Beeinflussung der Beaufschlagung von Grundwasserreinigungswänden Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Steuerung und Regelung der Grundwasserbeaufschlagung einer Grundwasserreinigungswand mit mehreren Durchlaßbauwerken zum Durchlassen von Grundwasser mindestens eines Grundwasserleiters, wobei das Grundwasser mittels eines Drainagesystems auf die Grundwasserreinigungswand zuströmt, dadurch gekennzeichnet, daß daß das Grundwasser mittels eines mit dem Drainagesystem verbundenen, regelbaren Verteilers auf auswählbare Durchlaßbauwerke verteilt wird.

Description

  • 1. Angabe des technischen Gebietes
  • Die Patentansprüche beziehen sich auf das Gebiet der Sanierung von Altlasten, wobei insbesondere die Sicherung von Altlasten die hydraulische Sicherung des Grundwassers mittels Reinigungswänden gemeint ist. Unter Reinigungswänden werden dabei permeable, reaktive oder sorptive Wände oder sog. Funnel-and-Gate-Systeme verstanden.
  • In Verbindung mit geeigneten Monitoringsystemen können sie einen wirtschaftlichen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung und Sanierung von Altlasten leisten.
  • 2. Stand der Technik
  • Bei Reinigungswänden im Sinne dieses Patentantrages ist grundsätzlich zwischen folgenden Ausführungen zu differenzieren:
    • – Hinsichtlich der Durchlässigkeit:
      Figure 00010001
      Figure 00020001
    • – Hinsichtlich der Erfassung des Grundwasserstroms:
      Figure 00020002
    • – Hinsichtlich der Bauausführung:
      Figure 00020003
  • Zur Technologie von Reinigungswänden liegen eine Reihe von Schutzrechtsanmeldungen vor. Insbesondere in Amerika und Kanada sind auch bereits großtechnisch realisierte Reinigungswände bekannt. Insgesamt können sie jedoch noch nicht als eingeführter Stand der Technik angesehen werden, was beispielsweise auch durch die Ausschreibung von FuE-Vorhaben durch den BMBF im März 1999 dokumentiert wird.
  • Als wichtige Randbedingungen zur Funktion von Reinigungswänden lassen sich festhalten:
    • • Die Kontaktzeit des kontaminierten Grundwassers mit dem Reagens oder Adsorbens: Sind die Kontaktzeiten zu kurz gewählt, so wird keine ausreichen de Reinigung des Grundwassers erreicht. Die Auslegung der Reinigungswand zur Erreichung ausreichender Verweilzeiten hat unmittelbaren Einfluß auf die Dimensionierung und damit die Kosten der Wand. Damit ist die Belastung des zuströmenden Grundwassers ein maßgeblicher Parameter für die Kosten einer Reinigungswand.
    • • Der Strömungswiderstand in der permeablen Wand oder im Gate: Der Strömungswiderstand des Gesamtsystems muß möglichst niedrig gehalten werden, da sonst ein hoher Aufstau vor der Reinigungswand und eine Umströmung dieser bewirkt wird. Auch diese Notwendigkeit hat unmittelbaren Einfluß auf die Dimensionierung und damit die Kosten der Reinigungswand.
  • 3. Darstellung der Mängel der bisher bekannten Ausführungen
  • Grundwasserverunreinigungen, beispielsweise resultierend aus Altlasten, sind häufig charakterisiert dadurch, daß
    • • sie zeitlichen Änderungen unterworfen sind und
    • • engräumig starke Konzentrationsunterschiede aufweisen.
  • Beide Vorgänge sind in der Regel nicht vorausberechenbar und können damit nur grob abgeschätzt werden. Hieraus resultiert, daß an einer in einem derartigen Grundwasserleiter installierten Reinigungswand Schadstoffkonzentrationen und Grundwassermengen sowie deren Verlauf stark unterschiedlich auftreten. Da aber Reinigungswände als passive Sanierungssysteme bisher weder geregelt, noch gesteuert werden können, resultiert hieraus, daß die Auslegung der Reinigungswand über den gesamten Verlauf so zu treffen ist, daß für die höchste zu erwartende Grundwasserbelastung ausreichende Verweilzeiten erreicht werden.
  • Zusammen mit den beiden unter Punkt 2 formulierten Forderungen, nämlich der Erreichung definierter Kontaktzeiten bei limitiertem Strömungswiderstand resultieren aus der derzeitigen Konstruktion von Reinigungswänden folgende Mängel:
    • • Aufgrund der erforderlichen „worst-case-Auslegung" werden Reinigungswände teuer und häufig unwirtschaftlich.
    • • Das eingebrachte Reaktions- oder Bindemittel wird ungleichmäßig verbraucht oder beladen, woraus hohe Investitions- und Betriebskosten resultieren.
    • • Ausreichende Kontaktzeiten werden durch längere Strömungswege in den permeablen Systembestandteilen erreicht, wobei der Strömungswiderstand direkt proportional zu diesem ist. Damit können lange erforderliche Kontaktzeiten zu derart hohen Strömungswiderständen der Reinigungswand führen, daß eine Reinigungswand nicht realisierbar ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Durchlässigkeit des Aquifers höher als die der permeablen Systembereiche ist.
  • 4. Technische Probleme
  • Der grundlegende technische Mangel von Reinigungswänden besteht darin, daß diese nach dem derzeitigen Stand des Wissens und der Technik als passive, nicht regel-, steuer- oder anpaßbare Systeme ausgeführt werden und damit nicht an wechselnde oder unterschiedliche Anströmbedingungen angepaßt werden können.
  • Der Kontaktpunkt eines zuströmenden Fluidteiles mit der Wand ist ausschließlich von den hydrogeologischen und konstruktiven Gegebenheiten abhängig und kann nicht gesteuert, geregelt oder angepaßt werden.
  • 4a Nächstliegender Stand der Technik
  • Die DE 196 22 159 A1 , die den nächstliegenden Stand der Technik darstellt, beschreibt eine Vorrichtung zur Boden- und Grundwassersanierung und ein Verfahren zum Herstellen und Betreiben einer solchen Vorrichtung. Die dortige Vorrichtung umfaßt, wie in dortiger Fig. 6 dargestellt, u.a. eine Dichtwand 2 mit einem Ingenieurbauwerk (Durchlaßbauwerk) 4, zwei zustromseitige Drainagen 40 und eine abstromseitige Drainage 41. Die zustromseitigen Drainagen 40 dienen zur Verbesserung des Zustroms von Grundwasser aus den Kontaminationszonen 50 zum Ingenieurbauwerk. Mit Hilfe der Drainagen wird kontaminiertes Grundwasser aus weit entfernt liegenden Kontaminationszonen, die in eine Richtung quer zur Grundwasserfließrichtung 3 relativ weit von dem Ingenieurbauwerk 4 entfernt liegen, an das Ingenieurbauwerk herangeholt, um so ein Umfließen der Vorrichtung 1 durch das kontaminierte Grundwasser zu vermeiden.
  • Nachteilig ergibt sich hieraus, daß unabhängig davon, ob stark oder weniger stark kontaminiertes Grundwasser über die Drainagen 40 auf das Ingenieurbauwerk 4 zugeleitet wird, immer dasselbe Ingenieurbauwerk als Durchlaß für das Wasser verwendet wird. Dadurch werden weder unterschiedliche Kontaktseiten und Strömungswege noch unterschiedliche Reinigungsleistungen in Abhängigkeit vom Kontaminationsgrad des Grundwassers innerhalb des Ingenieurbauwerks berücksichtigt. Ein derartiges Zuleiten des Grundwassers und die damit verbundene Vorrichtung stellt ein passives Verfahren bzw. eine passive Grundwasserreinigungswand dar.
  • 4b. Aufgabe der Erfindung:
  • Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung und Regelung der Grundwasserbeaufschlagung einer Grundwasserreinigungswand sowie eine Grundwasserreinigungswand zur Verfügung zu stellen, bei dem/der eine aktive Steuerung bzw. Regelung der Grundwasserbeauf schlagung für eine bessere Anpassung der Grundwasserreinigungswand an den Grad der Kontamination des Grundwassers ermöglicht wird.
  • 5. Mittel zur Lösung des technischen Problems
  • Diese Aufgabe wird verfahrensseitig durch die Merkmale des Anspruchs 1 und vorrichtungsseitig durch die Merkmale des Anspruchs 4 gelöst.
  • Die beschriebene Problematik wird nämlich dadurch gelöst, daß
    • a) das zuströmende Grundwasser vor der Reinigungswand in mehreren Bereichen gefaßt und das Wasser aus den einzelnen Bereichen gezielt zu bestimmten Wandbereichen geführt wird. Das Fassen und Abführen der einzelnen Grundwasserbereiche erfolgt durch Drainagen, die entweder als Bauwerke (z. B. Drainagerohre) ausgeführt sein können oder durch Beeinflussung des kf-Wertes des Bodens (z. B. gefräste Kiesdrainage) ausgebildet werden. Durch technische Einbauten (Schieber, Verteilerbauwerke, Absperrorgane) kann erreicht werden, daß die Beaufschlagung der Reinigungswand wechselnden Randbedingungen angepaßt wird.
    • b) innerhalb der Durchlaßbauwerke mittels Schieber, Leitblechen oder sonstigen anpaßbaren Einbauten die Durchlaufstrecke und damit die Verweilzeit verlängert oder verkürzt werden kann und somit gezielt verschiedene Durchlaßbauwerke variabel mit verschieden kontaminiertem Wasser beaufschlagt werden können.
  • 6. Ausführungsbeispiele
  • 1. Ausführungsbeispiel: Ein Altlastengrundstück wird durch eine abstromige Reinigungswand hydraulisch gesichert. Die Situation des anströmenden Grundwassers ist dadurch gekennzeichnet, daß starke Konzentrationsgradienten für die Schadstoffe gegeben sind. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß sich die Belastungssituation im Zustrom (beispielsweise durch Schadstoffmobilisierungen) ändert. Der kf-Wert des Bodens ist höher als der der geplanten Aktivkohleschüttung, so daß zur Erreichung ausreichender Kontaktzeiten für die hochbelasteten Bereiche lange Strömungswege mit hohen Druckverlusten durch die Aktivkohle erforderlich sind.
  • Eine mögliche technische Realisierung der Reinigungswand ist in 1 dargestellt. Sie erfolgt dergestalt, daß der Grundwasserzustrom zur Reinigungswand in mehreren Drainagen (im Beispiel 5) gefaßt wird. Die hochbelasteten Grundwasserbereiche, im Beispiel in den Drainagen 1 und 4 erfaßt; werden dem permeablen Wandbereich „Gate 2" aufgeschaltet, das durch lange Strömungswege eine lange Kontaktzeit sicherstellt, gleichzeitig jedoch einen relativ hohen Strömungswiderstand hat. Die restlichen Drainagen, die geringer belastetes Grundwasser fassen, werden durch flachere, strömungsgünstigere Gates, die jedoch auch eine geringere Reinigungsleistung haben, geleitet. Bei einer Änderung der Situation kann der durch die einzelnen Drainagen erfaßte Grundwasserstrom anders auf die Gates verteilt werden.
  • Hierdurch wird erreicht, daß die hoch belasteten Grundwasseranteile ausreichend gereinigt werden, die niedriger belasteten Bereiche werden relativ strömungsgünstig mit kürzeren Verweilzeiten abgeführt. Der Aufstau vor der Wand kann insgesamt niedrig gehalten werden, wodurch auch die Umströmung des Systems gering ausfällt. Das Gesamtvolumen der permeablen Bereiche kann optimiert werden, wodurch die Investitionskosten verringert werden können.
  • Die Drainagen und Rohrleitungen können, wie bereits erwähnt, auch durch anders aufgebaute Strömungswegsamkeiten, wie zum Beispiel gefräste Drainagen ersetzt werden. Statt des im Beispiel angeführten „Funnel-and-Gate-Systems", bestehend aus Dichtwandsegmenten und permeablen Bereichen, könnte die Reinigungswand auch vollständig als permeabie Wand unterschiedlicher Dicke ausgeführt sein, wobei die größte Stärke vorzugsweise in der Mitte anzusetzen ist. In diesem Fall müßten die stärksten Wandbereiche jeweils mit den höchst belasteten Grundwasseranteilen beaufschlagt werden.
  • 2. Ausführungsbeispiel: Ein Altlastengrundstück wird durch eine abstromige Reinigungswand hydraulisch gesichert. Die Situation des anströmenden Grundwassers ist dadurch gekennzeichnet, daß starke Konzentrationsgradienten für die Schadstoffe gegeben sind. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß sich die Belastungssituation im Zustrom (beispielsweise durch Schadstoffmobilisierun gen) ändert. Der kf-Wert des Bodens ist höher als der der geplanten Aktivkohleschüttung, so daß zur Erreichung ausreichender Kontaktzeiten für die hochbelasteten Bereiche lange Strömungswege mit hohen Druckverlusten durch die Aktivkohle erforderlich sind.
  • Eine zweite Möglichkeit der technischen Realisierung der Reinigungswand zur Steuerung und Regelung der Gatesbeschickung ist in 2a und 2b dargestellt.
  • Sie erfolgt durch die variable Fließwegausbildung der Durchlaßbauwerke mittels Leitblechen, Schiebern oder sonstigen Steuer- und Regelorganen, die je nach Bedarf in die entsprechenden Gates eingebaut werden können.
  • Die beiden hochbelasteten Grundwasserbereiche bilden ihre Schadstoffahne nach der Grundwasserfließrichtung aus wobei das kontaminierte Grundwasser im wesentlichen zu den Gates 1 und 3 fließt (2a). Damit werden diese beiden Gates über lange Zeiträume mit hohen Schadstofffrachten belastet, wogegen Gate 2 mehr oder weniger unbelastet bleibt.
  • Durch Verlängerung der Fließwege in den Gates 1 und 3 mittels Leitblechen ( 2b) und damit der Erhöhung des hydraulischen Gefälles (Erzeugung eines Aufstaues), wird einerseits die Kontaktzeit verlängert und andererseits deutlich mehr belastetes Grundwasser zu Gate 2 geleitet.
  • Eine gleichmäßigere Auslastung und Beladung der drei Gates und damit eine längere Haltbarkeit ist die Folge.
  • Im Falle von sich ändernden Schadstoffverteilungen kann diese Konstellation einfach wieder zu Gunsten anderer Manipulationen der Gatesbeschickung geändert werden.
  • 3. Ausführungsbeispiel: Ein Altlastengrundstück wird durch eine abstromige Reinigungswand hydraulisch gesichert. Die Situation des anströmenden Grundwassers ist dadurch gekennzeichnet, daß starke Konzentrationsgradienten für die Schadstoffe, die von einem lokalen Schadstoffherd ausgehen, gegeben sind. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß sich die Belastungssituation im Zustrom (beispielsweise durch Schadstoffmobilisierungen) ändert. Der kf-Wert des Bodens ist höher als der der geplanten Aktivkohleschüttung, so daß zur Erreichung ausreichender Kontaktzeiten für die hochbelasteten Bereiche lange Strömungswege mit hohen Druckverlusten durch die Aktivkohle erforderlich sind.
  • Im in 3 dargestellten Beispiel fließt eine hochkonzentrierte Schadstoffahne auf die Reinigungswand zu und trifft sie im mittleren Bereich. Dabei werden also die mittleren Teile der Aktivkohleschüttung einerseits überproportional stark belastet gegenüber den Randbereichen und somit schnell verbraucht und andererseits sind die Verweilzeiten entsprechend gering, was zu schnellen Durchbrüchen der Schadstoffe führt.
  • Durch gezieltes Verschließen der abstromigen Reinigungswand im mittleren Bereich wird, wie in 3 dargestellt, das zuströmende, hochbelastete Grundwasser gezwungen, längere Fließwege zu gehen und somit längere Kontaktzeiten zu erreichen.
  • Dieses Prinzip der Fließwegverlängerung ist in jedem abstromigen Durchlaß zu erreichen.
  • 7. Vorteile durch die Erfindung
  • Die Vorteile der Erfindung sind wie folgt zu benennen:
    • • Die Reinigungswand kann in unterschiedlich ausgeführte Bereiche ausgebildet werden, wobei hochbelastetes Grundwasser gezielt zu den permeablen Wandbereichen geführt werden kann, die aufgrund längerer Strömungswege längere Kontaktzeiten mit dem Grundwasser haben.
    • • Niedrig belastetes Grundwasser kann durch Wandbereiche mit kurzen Kontaktzeiten abgeführt werden.
    • • Bei sich ändernden Zuströmbedingungen kann die Beaufschlagung der Wand angepaßt werden.
    • • Die Durchströmung der Wand kann unterschiedlichen Schadstoffszenarien angepaßt werden.
    • • Die Auslegung der Reinigungswand muß nicht mehr auf ein worst-case-Szenario abgestellt werden und kann dadurch ökonomisch optimiert werden.
    • • Der Aufstau vor der Wand kann angepaßt und variiert werden.
    • • Durch Anpassung der Anströmung kann das Reaktions- oder Bindemittel besser ausgenutzt werden.
    • • Durch die Fassung des Grundwassers stromauf der Reinigungswand und die Zuführung durch Drainagen wird der Gesamtströmungswiderstand des Sicherungssystems und damit der Aufstau vor der Wand, verbunden mit Umströmungen, verringert.
  • Insgesamt muß festgehalten werden, daß durch die beschriebenen Maßnahmen Reinigungswände hinsichtlich der Investitions- und Betriebskosten, des Grundwasseraufstaus sowie der Betriebssicherheit und Reinigungsleistung optimiert werden können.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Steuerung und Regelung der Grundwasserbeaufschlagung einer Grundwasserreinigungswand mit mehreren Durchlaßbauwerken zum Durchlassen von Grundwasser mindestens eines Grundwasserleiters, wobei das Grundwasser mittels eines Drainagesystems auf die Grundwasserreinigungswand zuströmt, dadurch gekennzeichnet, daß daß das Grundwasser mittels eines mit dem Drainagesystem verbundenen, regelbaren Verteilers auf auswählbare Durchlaßbauwerke verteilt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Verteiler das Grundwasser in Abhängigkeit von seinem Schadstoffbelastungsgrad auf Durchlaßbauwerke mit unterschiedlich langen Strömungswegen und Kontaktzeiten sowie unterschiedlichen Reinigungsleistungen verteilt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundwasser zustromseitig vor der Grundwasserreinigungswand mittels des Drainagesystems in verschiedenen Bereichen gefaßt wird.
  4. Grundwasserreinigungswand zur Reinigung von in mindestens einem Grundwasserleiter enthaltenen Grundwasser mit mehreren Durchlaßbauwerken zum Durchlassen des Grundwassers und einem Drainagesystem zum Zuführen des Grundwassers an die Grundwasserreinigungswand, gekennzeichnet durch einen mit dem Drainagesystem verbundenen regelbaren Verteiler zum Verteilen des Grundwassers auf auswählbare Durchlaßbauwerke.
  5. Grundwasserreinigungswand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßbauwerke Vorrichtungen zum Verlängern oder Verringern der Durchlauf- und Verweil- bzw. Kontaktzeiten von schadstoffbelastetem Grundwasser umfassen.
  6. Grundwasserreinigungswand nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drainagesystem mehrere zustromseitige Drainagen mit jeweils mindestens einer damit verbundenen Rohrleitung umfaßt.
  7. Grundwasserreinigungswand nach einem der Ansprüche 4 – 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Drainagensystem gefräste Drainagen umfaßt.
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