DE10201288B4 - Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung - Google Patents

Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung Download PDF

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Abstract

Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung, insbesondere zur PAK-Reduzierung, wobei das Bauwerk folgendes aufweist:
– zumindest eine im wesentlichen wasserdichte, etwa vertikal und im wesentlichen quer zu einem Grundwasserstrom (13) in einer grundwasserführenden Bodenschicht (14) ausgerichtete Dichtwand (12),
– zumindest ein in die Dichtwand (12) eingebundenes Durchflußbauwerk (gates 10, 12), und
– zumindest einen aus korrosionsgeschütztem oder korrosionsbeständigem Material, wie etwa Kunststoff oder Metall, insbesondere Edelstahl, hergestellten Behälter (15), der mit Wasserbehandlungsmaterial, insbesondere Filtermaterial, auffüllbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bauwerk ferner zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete Bodenstützwände (16, 17) aufweist, wobei jeweils zwischen zwei Bodenstützwänden (16, 17) einer der Behälter (15) derart angeordnet ist, dass dieser zu zumindest einer der beiden Bodenstützwänden (16, 17) beabstandet ist, so dass sich zwischen dem Behälter (15) und der zumindest einen Bodenstützwand (16, 17) ein Revisionsweg, insbesondere ein Laufsteg, anordnen lässt, und dass der zumindest eine Behälter...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Aus der Druckschrift DE 199 48 828 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sanierung von kontaminiertem Grundwasser bekannt. Bei der aus diesem Stand der Technik bekannte hydraulische Grundwassersanierungsmethode werden durch die Anordnung von Dichtwänden Grundwasserströme ohne externe Energiezuführung fokussiert. Ferner besteht die Möglichkeit, in einer Vermischungszone ein oder mehrere Zusatzmittel mit dem kontaminierten Grundwasser intensiv zu durchmischen und anschließend wieder dem Grundwasserstrom zuzuführen. Hierzu wird vorgeschlagen, eine kontaminierte, in einem Aquifer-Bereich fließende Grundwasserströmung mittels einer Kombination aus einer Dichtwandanordnung und einer hochdurchlässigen Schicht ohne externe Energiezufuhr anzuheben und in einen Behandlungsbereich einzuleiten. Dort wird die Grundwasserströmung mit Zusatzmitteln in Kontakt gebracht und über einen Infiltrationsbereich dem Aquifer-Bereich wieder zugeführt.
  • Zur Sanierung von Grundwasser- und Sondenkontaminationen sind seit den 80er Jahren die verschiedenartigsten Verfahren bekannt, von denen in letzter Zeit die in-situ-Sanierungsverfahren verstärkte Beachtung erlangt haben. Diese sind unter den Gesichtspunkten der ökonomischen Effizienz und sozialen Verträglichkeit sowie auch der ökologischen Wirksamkeit differenziert zu bewerten. Unter dem Gesichtspunkt geringer Betriebskosten bei hoher Sanierungswirkung wurde speziell das Konzept der Reinigung kontaminierter Grundwasserströme mittels einer quer zur Strömungsrichtung in den Grundwasserabstrom eingebauten Schadstoffbarriere in Form einer Reaktions- oder einer Sorptionswand weiterentwickelt. Dieser Technologie werden hervorragende Zukunftsaussichten beigemessen.
  • Bisher sind vor allem zwei Konstruktionsprinzipien zur Anwendung gekommen; zum einen die permeable Wand, deren gesamte Länge als Reaktivzone ausgebildet ist, und zum anderem das sogenannte „funnel & gate”-System, das aus einer Kombination von permeablen Durchlassbauwerdken mit im Wesentlichen wasserundurchlässigen Dichtwänden besteht. Das letztgenannte System kann vor allem dort kostengünstig angewandt werden, wo in der vollen Länge durchströmte Reinigungswände zur Aufnahme von Sicker- oder Grundwasser eines gesamten Kontaminationsbereiches zu aufwendig werden. Wesentliche Vorteile dieses Systems liegen in einem verminderten Verbrauch an Reaktorfüllung, in deren leichter Austauschbarkeit und in der Möglichkeit der Hintereinanderschaltung mehrerer, auch unterschiedlicher Reaktoren zur gleichzeitigen Entfernung verschiedener Schadstoffe.
  • In der US 5,487,622 wird der grundsätzliche Aufbau solcher „funnel & gate”-Systeme in verschiedenen Ausführungen beschrieben.
  • In der US 5,470,743 wird ein spezielles System dieser Art vorgestellt, das im Wesentlichen aus in den Boden eingebrachten, wandlungslosen gate-Abschnitten aus Filtermaterial mit einigem Abstand voneinander und zwischen diesen in dem Boden eingetriebenen metallischen Dichtwand(funnel)-Abschnitten besteht. Zur Erzeugung der zylindrischen bzw. prismatischen Filtermaterialbereiche werden entsprechend geformte Hohlkörper in den Boden eingetrieben und im Inneren dieser Hohlkörper wird die Erde entfernt und durch das Filtermaterial ersetzt. Nach Abschluss dieser Ersetzung werden die Hohlkörper wieder herausgezogen.
  • In der DE 197 24 418 A1 wird ein Reaktor zur Grundwassersanierung beschrieben, der im Wesentlichen aus einem mit einer Reaktorfüllung versehenen Geotextilsack sowie einer Mehrzahl von Führungsrohren und Filterrohren besteht.
  • In der DE 196 22 159 A1 wird eine weitere Vorrichtung zur Boden- und Grundwassersanierung angegeben. Hier umfasst das Durchlassbauwerk (gate) einen Boden und Seitenwände, die eine zur Durchleitung des Grundwassers durch das Bauwerk geeignete Form bzw. Struktur haben. In einer Ausführungsform sind die Seitenwände wasserdicht, weisen aber kleine Einlauf- und Auslaufbereiche auf, die so angeordnet sind, dass das Bauwerk vom Grundwasser im Wesentlichen vertikal (und zwar in einem ersten Abschnitt von oben nach unten und in einem zweiten Abschnitt von unten nach oben) durchströmt wird. Es ist des Weiteren vorgeschlagen, dass Durchlassbauwerk als Betonbauwerk, insbesondere Stahlbetonbauwerk vor Ort oder in Fertigteilbauweise zu erstellen. Es ist augenscheinlich, dass diese Art von Durchlassbauwerk äußerst aufwendig ist. Dies gilt insbesondere bei Erstellung vor Ort. Bei Erstellung in Fertigteilbauweise sind die Transportprobleme beachtlich. Auch die Fertigstellung vor Ort bleibt relativ aufwendig.
  • Ausgehend von der Druckschrift DE 199 48 828 A1 liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus diesem Stand der Technik bekannte Anlage derart zu verändern, um eine möglichst optimale Wasserbehandlung zu erreichen, wobei die laufenden Betriebskosten der Anlage weiter reduziert werden sollen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst, wobei vorteilhafte Details in den Unteransprüchen angegeben sind. Hervorzuheben ist noch der grundsätzliche neue Gedanke in Verbindung mit dem vorgenannten Bauwerk, aber auch unabhängig davon, dem Durchlassbauwerk einer „funnel & gate”-Anordnung eine Entkeimungsvorrichtung vorzuordnen, durch die das Grundwasser hindurchgeleitet wird, bevor die eigentliche Schadstoffbehandlung im Durchlassbauwerk erfolgt. Vorzugsweise soll die Entkeimungsvorrichtung auf Chlorbasis arbeiten. Es hat sich gezeigt, dass bei Altlastensanierungen eine Entkeimung des Grundwassers vor der eigentlichen Schadstoffbehandlung sehr vorteilhaft ist. Damit kann ein „Zuwachsen” der Sanierungsanlage insgesamt mit Algen oder dergleichen vermieden werden. Die Idee ist, eine derartige Entkeimungsvorrichtung zur Desinfektion in die aktive oder passive Grundwassersanierungsanlage zu integrieren. Dabei kann die bekannte Technik des Zusatzes Chlor, sei es gasförmig oder als feste oder flüssige Chlorverbindungen, eingesetzt werden. Natürlich sind auch andere Entkeimungsmittel oder -verfahren denkbar. Wie bereits erwähnt, leiden Grundwasserbehandlungsanlagen, seien sie in-situ oder auch verfahrenstechnisch betrieben, häufig unter starkem mikrobiologischem Bewuchs, der zum Teil innerhalb kürzester Zeit Filter und Rohrleitungen bis zur Unbrauchbarkeit zusetzt. Viele Altlastenstandorte gelten daher für „funnel & gate”-Systeme oder auch für herkömmliche Grundwassersanierungen, zum Beispiel vom „pump & treat”-Typ deshalb als ungeeignet. Mit der vorgeschlagenen Integration einer Entkeimungsvorrichtung können die vorgenannten Probleme behoben werden. Dabei ist es grundsätzlich auch denkbar, die Entkeimung des Grundwassers auch unmittelbar im Filterbereich vorzusehen.
  • Unabhängig von der vorgeschlagenen Entkeimungsvorrichtung liegt der Kern der vorliegenden Erfindung also darin, daß das Durchlaßbauwerk wenigstens einen vorzugsweise aus Edelstahlblech hergestellten Behälter umfaßt, der zwischen zwei im Abstand voneinander angeordneten Bodenstützwänden, insbesondere Spundwänden plazierbar ist. In dem erwähnten Behälter befindet sich Wasserbehandlungsmaterial, insbesondere Filtermaterial, wie zum Beispiel Aktivkohle. Das zu reinigende Wasser wird über einen entsprechenden Wassereinlaß in den erwähnten Behälter eingeleitet, und zwar vorzugsweise im unteren Bereich des Behälters. Der Wasserablauf erfolgt über einen im oberen Bereich des Behälters angeordneten Wasserauslaß. Bei der Plazierung des bzw. der „Wasserbehandlungs-Behälter” ist noch darauf zu achten, daß Zu- und Ablauf unterhalb des Grundwasserdruckspiegels liegen, so daß das zu behandelnde Grundwasser aufgrund des hydraulischen Gefälles von selbst, d. h. ohne Pumpen, das gesamte System durchlaufen kann.
  • Die „Wasserbehandlungs-Behälter” bestehen aus korrosionsgeschütztem, d. h. mit Korrosionsschutz versehenem oder vorzugsweise korrosionsbeständigem Material, zum Beispiel Kunststoff oder korrosionsbeständigem Metall, insbesondere jedoch Edelstahl. Damit zeichnen sich die Behälter durch eine extrem hohe Lebensdauer aus. Die vorzugsweise verwendete Aktivkohle als Wasserbehandlungsmaterial greift das Behältermaterial nicht an.
  • Der oder die Behälter können entfernt vom Ort der Aufstellung bzw. des Einsatzes hergestellt werden. Aufgrund der Leichtbauweise sind sie einfach zu transportieren und aufzustellen. Der Abstand zwischen den erwähnten Bodenstützwänden muß natürlich so bemessen sein, daß der oder die „Wasserbehandlungs-Behälter” problemlos dazwischen plaziert werden können. Um einen sicheren Stand des oder der Behälter zwischen den Bodenstützwänden zu gewährleisten, wird der Boden des zwischen den Stützwänden definierten Raumes durch einen ebenen Betonboden gebildet, auf dem der oder die „Wasserbehandlungs-Behälter” sicher abgestellt werden können. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen den Bodenstützwänden so, daß zwischen dem oder den Behältern und wenigstens einer Bodenstützwand genügend Platz für einen Revisionsweg, insbesondere Laufsteg bleibt. Damit ist gewährleistet, daß der oder die „Wasserbehandlungs-Behälter” bei Bedarf jeder Zeit zugänglich sind, insbesondere zum Zwecke einer Revision oder auch eines Materialaustausches.
  • Dem Wassereinlaß für jeden oder einer Gruppe von „Wasserbehandlungs-Behältern” ist vorzugsweise noch ein Absperrventil, insbesondere ein Absperrschieber zugeordnet. Damit ist es möglich, zum Zwecke der Revision oder auch des Materialaustausches den einen oder anderen Behälter aus dem Raum zwischen den beiden Bodenstützwänden herauszuheben, ohne daß der durch die beiden Bodenstützwände begrenzte Raum geflutet wird.
  • Auch dem Wasserauslaß eines oder einer Gruppe von Behältern sollte vorzugsweise ein Absperrventil zugeordnet sein, und zwar vor allem dann, wenn auch der Wasserauslaß unter dem Grundwasserdruckspiegel liegt.
  • Bei mehreren mit Wasserbehandlungsmaterial gefüllten Behältern ist es zweckmäßig, daß der Wassereinlaß und/oder auch der Wasserauslaß der Behälter mit einer Sammeldrainage verbunden sind. Diese Sammeldrainage erstreckt sich durch Bodenstützwände hindurch nach außen, d. h. in den Wassersammelbereich einerseits und Wasserablaufbereich andererseits.
  • Über den Wasserein- und -auslaß eines jeden Behälters ist es auch möglich, den Austausch von Wasserbehandlungsmaterial durchzuführen, indem man das alte bzw. verbrauchte Wasserbehandlungsmaterial aus dem Behälter spült, um dann frisches Wasserbehandlungsmaterial wieder in den Behälter einzuleiten. Auch zu diesem Zweck ist die Zuordnung von Absperrventilen zu Wasserein- und auslaß von Bedeutung. Damit kann jeder Behälter vom Grundwasserstrom abgekoppelt werden, um die erwähnte Spülung zum Austausch von Wasserbehandlungsmaterial durchzuführen.
  • Schließlich ist es mittels der beschriebenen Verrohrung und Absperrorganen auch möglich, daß die mit Wasserbehandlungsmaterial gefüllten Behälter bei Bedarf wahlweise parallel oder in Serie durchströmt werden. Dies hat den Vorteil, daß bei wechselnden Grundwasserständen der Aufstau vor dem „funnel & gate”-System sowie die Strömungsgeschwindigkeit und Verweilzeit im Filter gezielt beeinflusst werden können. Bei wenig Wasser, d. h. geringer Grundwasserströmung werden die Wasserbehandlungs-Behälter vorzugsweise in Reihe geschaltet, bei viel Wasser dagegen parallel, so daß stets eine ausreichend hohe Durchströmung des Filtermaterials gewährleistet ist.
  • Schließlich sei noch erwähnt, daß der oder die „Wasserbehandlungs-Behälter” jeweils mit einem Deckel versehen sein können. Damit ist eine Revision der Behälter auch vor Ort problemlos möglich.
  • Oben ist erwähnt, daß die Bodenstützwände vorzugsweise aus Stahlspundwänden hergestellt sind. Selbstverständlich ist es auch denkbar, diese Stützwände aus Holz oder Beton herzustellen. Gegebenenfalls ist es zweckmäßig, die Beabstandung zwischen den Bodenstützwänden durch Querstreben sicherzustellen. Dies gilt insbesondere bei besonders tiefen Bauwerken der hier fraglichen Art. Natürlich ist der durch die Bodenstützwände begrenzte Raum auch stirnseitig gegenüber der äußeren Umgebung abgegrenzt, und zwar entweder ebenfalls durch Spundwände oder durch stirnseitig angeordnete Revisionsschächte, in die die oben erwähnten Sammeldrainagen ein- bzw. ausmünden, und in denen ggf. auch die oben erwähnten Absperrventile gut zugänglich angeordnet sind. Dementsprechend definieren die erwähnten Bodenstützwände mit ihren stirnseitigen Abschlüssen einen kastenförmigen Hohlraum, innerhalb dem die beschriebenen „Wasserbehandlungs-Behälter” angeordnet sind. An die stirnseitigen Abschlüsse schließen dann jeweils die eingangs erwähnten Dichtwände (funnel) an.
  • Selbstverständlich ist der durch die Bodenstützwände und die seitlichen Abschlüsse begrenzte Hohlraum an der Oberseite durch eine Stahl- oder Betondecke verschließbar. Vorzugsweise umfaßt diese Decke einen Zugang zu dem erwähnten Hohlraum zum Zwecke der Überwachung und Revision bzw. Wartung.
  • Den „Wasserbehandlungs-Behältern” kann im übrigen auch noch ein sog. „Schwerphasensumpf” mit Verrohrung zum Abziehen von mit dem Grundwasser mitgeführten Schwerphasen vorgeordnet sein. Auf diese Weise wird eine hohe Sanierungswirkung nicht nur in bezug auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), sondern auch in bezug auf eventuell begleitende oder andere Schwerphasen gesichert, wie sie beispielsweise bei einem kontaminierten Gaswerksgelände zu erwarten sind.
  • Die Einrichtung des beschriebenen Bauwerks beginnt vorteilhafter Weise mit einem Voraushub einer Trasse zur Freimachung von Fundamenten und sonstigen störenden Bodeneinschlüssen. Nach dem Niederbringen der Spundwand bzw. Spundwände kann der Boden im Bereich des Bauwerks ausgehoben werden. Die Spundwände werden nach den statischen Erfordernissen mit Versteifungselementen versehen, und zwar zunächst im oberen Bereich und später auch im unteren Bereich. Hierbei können optional vorgesehene Trennwände zwischen einzelnen Sektionen zugleich als Auflager der unteren Aussteifung dienen. Anschließend wird ein Betonboden zwischen den Spundwänden errichtet, auf den dann die bereits vorgefertigten „Wasserbehandlungs-Behälter” plaziert werden. Anschließend erfolgen nur noch Installationsanschlüsse für den Wasserein- und -auslaß sowie die erwähnten Absperrventile bzw. -schieber. Nach Plazierung des oder der „Wasserbehandlungs-Behälter” wird der durch die erwähnten Spundwände bzw. Bodenstützwände definierte Raum vorzugsweise mit einem Stahl- oder Betondeckel verschlossen. Der Deckel kann dabei so konzipiert sein, daß er zur Aussteifung des „Wasserbehandlungs-Behälters” dient. Zu diesem Zweck kann er einen Versteifungsrahmen, vorzugsweise aus Stahl, umfassen, der von Gehrosten, -blechen, Kunststoffbeton od. dgl. ausgefüllt oder abgedeckt ist. Die Errichtung des Bauwerks ist also denkbar einfach und mit herkömmlichen Mitteln ohne weiteres durchführbar. Die Installationseinrichtungen können weitgehend herstellerseitig vorgefertigt werden.
  • Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bauwerks anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Draufsicht auf eine funnel & gate-Anordnung gemäß Erfindung;
  • 2 Abschnitt II in 1 in schematischer Draufsicht und vergrößertem Maßstab; und
  • 3 einen Wasserbehandlungs-Behälter gemäß Erfindung in schematischer Seitenansicht und vergrößertem Maßstab.
  • In 1 ist in schematischer Draufsicht ein funnel & gate-Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung dargestellt. Dieses Bauwerk umfaßt zwei „gates” 10 und 11, die als Teilabschnitte in einer im übrigen im wesentlichen wasserdichten Dichtwand (funnel) 12 integriert sind. Die Dichtwand 12 erstreckt sich im Boden etwa vertikal und im wesentlichen quer zu einem Grundwasserstrom 13 in einer grundwasserführenden Bodenschicht 14. Die gates 10 und 11 definieren jeweils ein Durchlaßbauwerk, d. h. ein Bauwerk zum Durchlaß des vor der Dichtwand 12 aufgestauten Grundwassers. Diese Durchlaßbauwerke bzw. gates 10, 11 umfassen jeweils mehrere in Reihe angeordnete Behälter 15. Diese sind zwischen zwei im Abstand voneinander angeordneten Bodenstützwänden 16, 17 plaziert und jeweils mit Wasserbehandlungsmaterial, insbesondere Aktivkohle od. dgl. aufgefüllt. Die Behälter sind entsprechend den 2 und 3 jeweils zylindrisch ausgebildet und aus Edelstahlblech hergestellt. Sie sind zwischen den Bodenstützwänden jeweils aufrecht positioniert und über Standbeine 18 auf einem Betonboden 19 abgestützt (siehe 3). Der Betonboden 19 erstreckt sich zwischen den beiden Bodenstützwänden 16, 17, die vorzugsweise in Form von Stahlspundwänden ausgebildet sind. Die Oberseite des Betonbodens ist, wie 3 erkennen läßt, zur Mitte hin geneigt, und zwar zu einer in der Mitte angeordneten Wasserablaufrinne 20 hin. Stirnseitig sind die gates bzw. Durchlaßbauwerke entweder durch Spundwände 21 oder durch kaminartige Schächte 22, 23 abgeschlossen. Diese Schächte können auch als Revisionsschächte dienen. Bei Ausbildung der Betonstützwände 16, 17 als Stahlspundwände sind auch die Schächte 22, 23 vorzugsweise durch Stahlspundwände begrenzt. Der Boden der Schächte 22, 23 kann ebenso wie der Boden zwischen den Bodenstützwänden 16, 17 als Betonboden 19 ausgebildet sein. Unmittelbar an die stirnseitigen Begrenzungen der Durchlaßbauwerke 10, 11 schließen jeweils Dichtwandabschnitte 12 an, und zwar im wesentlichen wasserdicht.
  • Durch die Schächte 22, 23 hindurch erfolgt der Wasserzufluß und Wasserabfluß zu den einzelnen Wasserbehandlungs-Behältern 15. Der Wasserzufluß wird durch eine Zuflußdrainage 24 und der Wasserabfluß durch eine Abflußdrainage 25 definiert. Dabei handelt es sich jeweils um Drainagerohre, die als Wassersammler dienen. Die Zuflußdrainage liegt relativ zur Dichtwand 12 im Grundwasser-Zustrombereich, während die Abflußdrainage im Grundwasser-Abstrombereich liegt. Sowohl die Zuflußdrainage als auch die Abflußdrainage ist jeweils mit einem Absperrventil bzw. Absperrschieber 26, 27 versehen. Diese beiden Absperrorgane befinden sich jeweils im Bereich der stirnseitigen Schächte 22, 23 und sind durch diese hindurch bei Bedarf von oben her zugänglich.
  • Über eine Zuflußsammelleitung 28 wird zu reinigendes Grundwasser aus dem Zustrombereich in die einzelnen Behandlungsbehälter 15 geleitet, und zwar bodenseitig, wie 3 erkennen läßt. Der Wasserabfluß erfolgt über einen Wasserauslaß 31 im oberen Deckel 32 des bzw. der Behälter 15. An den oder die Wasserauslässe 31 ist eine Abflußsammelleitung 29 angeschlossen, die über das bereits erwähnte Absperrventil 27 mit der Abflußdrainage verbunden ist. Der Wasserzufluß in die Behälter 15 erfolgt über bodenseitige Wassereinlässe 30. Die Anordnung der Behandlungsbehälter innerhalb des Erdreiches zwischen den Bodenstützwänden 16, 17 erfolgt so tief, daß Wasserein- und Wasserauslaß unterhalb des Grundwasserdruckspiegels außerhalb des Durchlaßbauwerks liegen, so daß das zu behandelnde Grundwasser aufgrund des hydraulischen Gefälles von selbst, d. h. ohne Pumpen, die Behandlungsbehälter 15 in Richtung der Pfeile 33, 34 durchströmen. Das zu behandelnde Grundwasser durchströmt damit natürlich das Wasserbehandlungsmaterial innerhalb des oder der Behälter 15 von unten nach oben.
  • Der Austausch von Wasserbehandlungsmaterial kann ebenfalls sehr einfach durchgeführt werden. Es brauchen dann lediglich die den Wassersammelleitungen 28, 29 bzw. Zufluß- und Abflußdrainagen 24, 25 zugeordneten Absperrventile 26 oder 27 geschlossen zu werden. Die Wasserein- und Wasserauslässe 30, 31 werden dann an gesonderte Leitungen angeschlossen, über die neues Wasserbehandlungsmaterial zugeführt und verbrauchtes Wasserbehandlungsmaterial abgeführt werden. Es erfolgt ein Austausch des Wasserbehandlungsmaterials innerhalb des oder der Behälter 15 durch eine Art „Spülung”.
  • Die Dichtwandabschnitte 12 definieren bei der Ausführungsform nach 1 zusammen mit den Durchlaßbauwerken bzw. gates 10, 11 eine etwa U-förmige Grundwasser-Barriere. Genauso gut ist eine trichterartige Anordnung denkbar. Insofern ist das beschriebene Bauwerk sehr flexibel.
  • Wie bereits eingangs ausgeführt, kann es noch vorteilhaft sein, jedem Durchlaßbauwerk eine Entkeimungsvorrichtung vorzuordnen, durch die das Grundwasser hindurch geleitet wird, bevor die eigentliche Schadstoffbehandlung erfolgt. Diese Entkeimungsvorrichtung ist in 2 mit der Bezugsziffer 35 angedeutet. Sie stellt einen Art Grundwasser-Sammler an der Zulaufseite des beschriebenen Bauwerks dar. Dieser Sammler muß natürlich auch von oben her zugänglich sein, um Entkeimungsmittel in die Vorrichtung einbringen zu können bzw. um auch verbrauchtes Entkeimungsmittel wieder entfernen zu können. Vorzugsweise arbeitet die Entkeimungsvorrichtung 35 auf Chlorbasis. Diese Entkeimungsvorrichtung ist auch unabhängig von dem beschriebenen funnel & gate-System von Vorteil.
  • Zu der Anordnung von Wassereinlaß 30 und Wasserauslaß 31 sei noch erwähnt, daß es nicht unbedingt erforderlich ist, diese Einrichtungen im Boden und Deckel des oder der Behälter vorzusehen. Entscheidend ist, daß die Anordnung so getroffen ist, daß das zu behandelnde Wasser zwangsweise, vorzugsweise durch den äußeren Grundwasserdruck bedingt, durch das im Behälter 15 angeordnete Wasserbehandlungsmaterial hindurch strömt. Bei einer Strömungsumkehr innerhalb des Behälters 15 ist es zum Beispiel denkbar, daß sowohl Wassereinlaß als auch Wasserauslaß im Bodenbereich jedes Behälters angeordnet sind. Entscheidend ist die zwangsweise Hindurchleitung des Wassers innerhalb jeden Behälters 15 durch das dort angeordnete Wasserbehandlungsmaterial.
  • Es sei hier noch erwähnt, daß die wenigstens zwei Bodenstützwände auch Teil eines im wesentlichen kreiszylindrischen Schachtes sein können, innerhalb dem ein „Wasserbehandlungs-Behälter” der beschriebenen Art platzierbar ist. Diese Konstruktion ist bautechnisch besonders einfach und hinsichtlich der Dimensionierung sehr variabel bezüglich Tiefe und Durchmesser.
  • Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Durchlaßbauwerk (gate)
    11
    Durchlaßbauwerk (gate)
    12
    Dichtwand
    13
    Grundwasserstrom
    14
    Bodenschicht
    15
    Behälter
    16
    Bodenstützwand
    17
    Bodenstützwand
    18
    Standbein
    19
    Betonboden
    20
    Wasserablaufrinne
    21
    Spundwand
    22
    Schacht
    23
    Schacht
    24
    Zuflußdrainage
    25
    Abflußdrainage
    26
    Absperrventil
    27
    Absperrventil
    28
    Zuflußsammelleitung
    29
    Abflußsammelleitung
    30
    Wassereinlaß
    31
    Wasserauslaß
    32
    Deckel
    33
    Pfeil
    34
    Pfeil
    35
    Entkeimungsvorrichtung

Claims (13)

  1. Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung, insbesondere zur PAK-Reduzierung, wobei das Bauwerk folgendes aufweist: – zumindest eine im wesentlichen wasserdichte, etwa vertikal und im wesentlichen quer zu einem Grundwasserstrom (13) in einer grundwasserführenden Bodenschicht (14) ausgerichtete Dichtwand (12), – zumindest ein in die Dichtwand (12) eingebundenes Durchflußbauwerk (gates 10, 12), und – zumindest einen aus korrosionsgeschütztem oder korrosionsbeständigem Material, wie etwa Kunststoff oder Metall, insbesondere Edelstahl, hergestellten Behälter (15), der mit Wasserbehandlungsmaterial, insbesondere Filtermaterial, auffüllbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk ferner zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete Bodenstützwände (16, 17) aufweist, wobei jeweils zwischen zwei Bodenstützwänden (16, 17) einer der Behälter (15) derart angeordnet ist, dass dieser zu zumindest einer der beiden Bodenstützwänden (16, 17) beabstandet ist, so dass sich zwischen dem Behälter (15) und der zumindest einen Bodenstützwand (16, 17) ein Revisionsweg, insbesondere ein Laufsteg, anordnen lässt, und dass der zumindest eine Behälter (15) einen im unteren Bereich des Behälters (15) angeordneten Wassereinlass (30) und einen im oberen Bereich angeordneten Wasserauslass (31) aufweist, wobei sowohl der Wassereinlass (30) als auch der Wasserauslass (31) unterhalb des Grundwasserspiegels der grundwasserführenden Bodenschicht (14) liegen.
  2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Wassereinlasses (30) und der Querschnitt des zugehörigen Behälters (15) so dimensioniert sind, dass der Strömungsquerschnitt des in den zugehörigen Behälter (15) einströmenden Wassers deutlich vergrößert wird.
  3. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wassereinlass (30) und/oder dem Wasserauslass (31) des zumindest einen Behälters (15) ein Absperrventil (26, 27), insbesondere ein Absperrschieber, zugeordnet ist.
  4. Bauwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassereinlass (30) des zumindest einen Behälters (15) mit einer Zuflußdrainage (24) verbunden ist, wobei das Absperrventil (26, 27) so ausgelegt ist, dass die einzelnen Behälter (15) bei Bedarf wahlweise parallel oder in Serie durchströmt werden können, wenn das Bauwerk mehrere Behälter (15) aufweist.
  5. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchlassbauwerk zwei oder mehr mit Wasserbehandlungsmaterial gefüllte Behälter (15) umfaßt, die jeweils zylindrisch ausgebildet und aneinandergereiht zwischen den jeweiligen Bodenstützwänden (16, 17) plazierbar sind.
  6. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bauwerk mehrere mit Wasserbehandlungsmaterial gefüllten Behältern (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassereinlass (30) und/oder Wasserauslass (31) der mehreren mit Wasserbehandlungsmaterial gefüllten Behältern (15) mit einer Sammeldrainage (24, 25) verbunden ist, und zwar insbesondere über eine Zuflußsammelleitung (28) einerseits und Abflußsammelleitung (29) andererseits.
  7. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Behälter (15) aus dem Bereich zwischen den beiden voneinander beabstandeten Bodenstützwänden (16, 17) zum Zwecke der Wartung und/oder zum Zwecke des Austausches von Wasserbehandlungsmaterial heraushebbar ist.
  8. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Behälter (15) jeweils mit einem abnehmbaren Deckel (32) versehen ist.
  9. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenstützwände (16, 17) Beton- oder Stahlspundwände sind.
  10. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum zwischen den zumindest zwei Bodenstützwänden (16, 17) bodenseitig durch einen Betonboden, insbesondere Stahlbetonboden (19), begrenzt ist.
  11. Bauwerk, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk ferner zumindest eine Entkeimungsvorrichtung (35) aufweist, welche dem zumindest einen Durchlassbauwerk (gate 10, 11) vorgeordnet ist, und durch welche das Grundwasser hindurchgeleitet wird, bevor die eigentliche Schadstoffbehandlung erfolgt.
  12. Bauwerk, nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk ferner zumindest eine Entkeimungsvorrichtung (35) aufweist, welche innerhalb des zumindest einen Behälters (15) angeordnet ist, und welche im Bereich des Wasserbehandlungsmaterials wirksam ist.
  13. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Entkeimungsvorrichtung (35) auf Chlorbasis arbeitet.
DE10201288A 2001-12-28 2002-01-15 Bauwerk zur Boden- und Grundwassersanierung Expired - Lifetime DE10201288B4 (de)

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